Kinder brauchen ihre Väter
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 25. Februar 2011
Martina Salomon findet in ihrem Kommentar zur Auseinandersetzung um das Sorgerecht nach einer Trennung in Österreich klare Worte:
‚… Im Dickicht wechselseitiger Vorwürfe, psychischer Wunden und Rachebedürfnisse streitender Eheleute ist es schwer, einen klaren Blick aufs Wesentliche zu bewahren. Wie geht’s den Kindern dabei? Leider werden sie viel zu oft von einem Elternteil, meist den Müttern, in Geiselhaft genommen – zum Beispiel, um finanzielle Ansprüche durchzusetzen.
Umgekehrt entdecken manche Väter erst nach der Trennung ihre Kinder, um die sie sich bis dahin kaum gekümmert haben. Was Mütter wiederum nicht ganz zu Unrecht an der Elternkompetenz des Ex-Partners zweifeln lässt.
Trotzdem ist es ungemein wichtig, Kindern den Kontakt zu ihren Vätern zu erhalten – speziell den Burschen. Sie brauchen männliche Vorbilder, die es in Kindergärten und Volksschulen leider kaum gibt. Männer mit gefestigter Vater-Beziehung sind weniger gefährdet, zweifelhaften „starken Männern“ hinterherzulaufen, und sie sind auch selbst beziehungsfähiger. …’
Freitag 25. Februar 2011 um 13:02
„Umgekehrt entdecken manche Väter erst nach der Trennung ihre Kinder, um die sie sich bis dahin kaum gekümmert haben. Was Mütter wiederum nicht ganz zu Unrecht an der Elternkompetenz des Ex-Partners zweifeln lässt.“
Hierin sehe ich auch das Problem der Trennungsnachbereitung. Denn es wirkt nicht selten als Revanchismus, wenn ein Vater, der sich leider nicht so präsent gezeigt hat oder zeigen konnte, dann die gemeinsame Sorge verlangt.
Da ich früher niemals Kinder wollte, musste ich auch 1998 bei meiner Ex-Freundin erhebliche Überzeugungsarbeit leisten. Glücklicherweise gelang dies mit großem Erfolg und ohne mit juristischen Gedöns Porzellan zu zerschlagen und die Situation zu belasten.
„Kinder brauchen ihre Väter“ war übrigens das Motto des Vereins, wo wir 2005 sehr engagiert waren. Es fanden sich auch betroffene Mütter mit Umgangsschwierigkeiten, wo der Vater – ausnahmsweise – das Sorgerecht innehatte.