In diesen Büchern steht nichts, was meine Mutter nicht besser wüsste
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 12. Februar 2011
Im Gespräch mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung äußert sich Matt Damon über Erziehungsratgeber, das Bildungssystem in den Vereinigten Staaten und seine Rolle als Vater von 4 Töchtern.
‚… Zurück zur Familie: Gibt es Tätigkeiten, die Sie als Vater verweigern?
Nein. Nie. Ohne anderen Vätern nahetreten zu wollen, aber ich konnte nie verstehen, wie jemand nicht die Windeln des eigenen Kindes wechseln will. Aus Ekel? Man kann sich doch nicht vor einem Baby ekeln.
Haben Sie überhaupt Zeit dafür?
Ein großes Glück in meinem Beruf: Wenn ich nicht arbeite, habe ich den ganzen Tag Zeit. Nachdem wir Ende Mai den neuen Film der Coen-Brüder, True Grit, abgedreht hatten, habe ich mir bis Anfang Dezember freigenommen. Jetzt musste ich nach Chicago für einen kleinen Job, und meine Kinder konnten nicht verstehen, was los war. »Was soll das?«, haben sie gefragt. Tja, manchmal muss Papa eben auch Geld verdienen.
Aber wenn Sie einen Film drehen, sind Sie lang unterwegs, manchmal Monate.
Nein, wir haben eine Zwei-Wochen-Regel. Ich bin nie länger weg von zu Hause als 14 Tage. Und falls ich den Drehort nicht verlassen kann, kommt die Familie mich besuchen. Ich hatte den Januar jetzt frei, danach muss ich länger nach Los Angeles, wo mich meine fünf Damen besuchen werden.
Ihr Leben als berühmter Mensch führt sicher noch zu anderen Problemen. Wie erklärt man einer Dreijährigen, dass Papas Gesicht auf jedem Bus zu sehen ist?
Das Problem mit meiner Prominenz ist ein Grund, warum wir nach New York gezogen sind. Es ist ein Klischee, aber es stimmt: Hier hat jeder alles gesehen, niemand ist beeindruckt, wenn ihm Matt Damon mit seinen Töchtern begegnet. Auch in der Schule: Die anderen Eltern und die Lehrer haben keine Ehrfurcht vor mir und behandeln meine Kinder wie jeden anderen Klassenkameraden.
Sind Sie da sicher?
Die Zwölfjährige versteht natürlich schon, was geschieht. Sie hat einige meiner Filme gesehen, fragt mich aus, sie nimmt wahr, wenn sich Leute nach mir umdrehen. Aber die Jüngeren haben wirklich davon profitiert, dass wir nach New York gezogen sind. Es kommt hier fast nie vor, dass Fremde auf uns zustürmen und kreischen: »Mein Gott, Sie sind doch Matt Damon!« Höchstens Touristen. Dann wundern sich die Kinder natürlich und fragen: »Papa, kennst du diese Leute?« …’
Montag 14. Februar 2011 um 14:19
🙂