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Väter müssen auf moderne Frauen setzen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 10. März 2010

time. / photocase.com

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Die Gleichstellung der Geschlechter sei in Deutschland noch nicht erreicht. Das liege auch an den Frauen selbst, schreibt Tina Groll zum Weltfrauentag in der Zeit. Der Aufbruch der jungen Väter könne daran etwas ändern und Frauen sollten auf diese Väter setzen.

Nach dem dann in den Artikeln zum Frauentag üblichen Lamento, was sich in den letzten 100 Jahren noch nicht aber in den nächsten Jahren auf jeden Fall ändern müsste, kommt Groll dann zur Sache:

‚Die Geschlechterstereotypen sind so manifest, dass sie auch auf die Partnerwahl durchschlagen. Männer suchen Frauen, die zwar erwerbstätig und unabhängig sein sollen, aber die ihnen nicht überlegen sind. Frauen suchen Männer, die zumindest für eine kurze Zeit die Rolle als Ernährer erfüllen können. Weil die Strukturen der Arbeitsgesellschaft so angelegt sind, dass Kinderbetreuung und Vollzeit-Erwerbsarbeit in den ersten Lebensjahren eines Kindes nur schwer möglich sind, ist es am Ende eine private und ganz wirtschaftliche Entscheidung: Sie steigt eine Weile aus oder reduziert die Arbeitszeit im Job, weil er mehr verdient und sich das Paar das Projekt Familie anders nicht leisten kann. …

Die Frauenbewegung tritt aber auch auf der Stelle, weil die Männer zu zaghaft sind. Natürlich gibt es sie, die Männer in Frauenberufen, die Väter, die ihren Kinder zuliebe auf die Karriere verzichten. Das Elterngeld, durchgesetzt und eingeführt von einer Kanzlerin und einer Familienministerin, hat dazu einen Beitrag geleistet. Die Zahl der Männer in Elternzeit ist seit Einführung auf 20 Prozent angestiegen.

Die jungen Väter suchen eine neue Rolle – als Mann und als Vater. Sie sind die neuen Vorbilder. Sie erobern sich Teilhabe an den weiblichen Bereichen der Gesellschaft. Von diesen Vorbildern gibt es jedoch noch viel zu wenig. Solange die Männer sich nicht auf den Weg machen, werden die Frauen mühsam auf der Stelle treten.’

Ich denke (auch) umgekehrt wird ein Schuh draus. Solange Frauen Partner suchen, die bereit sind die alleinige finanzielle Verantwortung für das Projekt Familie zu übernehmen und selbst von dieser Anstrengung Abstand nehmen zu können, wird sich an den bestehenden Karrieremustern und Erwartungen der Wirtschaft nichts ändern. Die ‚Nomaden’ wie Familienministerin Schröder sie genannt hat, ziehen mit der Karawane weiter.

Frauen sollten also nicht alljährlich das beklagen, was sie selbst mitverantworten oder zumindest mittragen, sondern die Berufe und Positionen erobern, die eine partnerschaftliche Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit erlauben. Wie es geht und welche Vorbilder es dafür gibt, um dies zu kommunizieren werden in verschiedenen Kampagnen und Mentoringprogrammen jährlich Millionen Euro ausgegeben.

Wenn das Territorium dann wirklich erobert ist, können die Bedingungen gemeinsam verändert werden und die Nomaden können sesshaft werden.

Quelle

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4 Kommentare zu “Väter müssen auf moderne Frauen setzen”

  1. Brings sagt:

    Lieber Herr Nelles,
    Wir alle beklagen alte Muster. Auch wir, Eltern von zwei Kleinkindern, fanden uns bestürzt in alten Rollenbildern wieder, obwohl wir alles anders machen wollten. Die Frau muß ja nun ´mal als erste aus dem Erwerb gehen, wenn sie den Säugling versorgt. Sie kann dann nicht auch noch nebenbei um einen geschlechteregalitären Wiedereinstieg kämpfen. Da muß ihr die Gesellschaft schon entgegenkommen: mit Betreuungsplätzen, gleicher Bezahlung (in der BRD immer noch 1/5 weniger als die Männer), besserer Altersabsicherung etc. Wir müssen als Mütter und Väter zusammen kämpfen, auch damit unsere Kinder nicht wiederum in die alten Rollenbilder schlüpfen.
    Sie engagieren sich mit ihrem Blog für diese Sache, das finde ich sehr lobenswert. Hoffentlich erreichen Sie viele Arbeitgeber und -Innen, denn die entscheiden, wie eine Familie in Zukunft gestaltet wird.
    Freundliche Grüße, J&N Brings

  2. Robert Schmid sagt:

    „Die Gleichstellung der Geschlechter sei in Deutschland noch nicht erreicht.“

    Das stimmt, Männer werden in fast allen Lebensbereichen weiterhin massiv diskriminiert. Nur Männer müssen Wehrpflicht oder Zivildienst (für 9,40 Euro am Tag) leisten, derweil beginnen junge Frauen bereits fröhlich mit dem Studium und planen ihre Karriere. Unverheiratete Väter haben kein Sorgerecht, geschiedene Väter können dieses oftmals kaum ausüben, weil sie von den Müttern daran gehindert werden. Jungs werden in der Schule massiv benachteiligt, erhalten in einem feminisierten Schulsystem bei gleicher Leistung schlechtere Noten, werden beim Girl’s day vom Besuch wissenschaftlicher Institutionen ausgegrenzt. Systematisch wird Jungen ihre Zukunft verbaut, oder auf Putzen, Kochen, Kinder betreuen reduziert. Inzwischen begehen Jungen VIERMAL (4 !!) so oft Selbstmord wie Mädchen. Warum hört niemand auf diese Alarmsignale ? Stattdessen wird versucht, Männer aus ihrem Beruf zu drängen, damit Frauen Karriere machen können, wobei Frauen durch zahllose Quoten und Stellen, die nur für Frauen ausgeschrieben werden, noch doppelt und dreifach privilegiert sind.

  3. T.R.E.Lentze sagt:

    Der Fehler liegt in der Idee der Gleichstellung selbst.

    Das ist ein ideologischer Fehler, denn Ungleiches kann gar nicht gleichgestellt werden, ohne Schäden zu verursachen.

    Im Grunde ist das eine Erweiterung und Steigerung des marxistischen Klassenkampfes auf die geschlechtliche Ebene. Unter dem Vorwand der „Gerechtigkeit“ sollen tendenziell Unmündige zu Gleichen gemacht werden. Das geht nie ohne eine Diktatur derer, die angeblich bis dahin unterdrückt wurden.

    Statt „Gleichstellung“ erreichen wir, ja haben wir schon, eine Diktatur des Feminats, eine Gynokratie, zum Schaden für die Mündigen, die Männer also, letztlich aber uns auch für die Frauen selbst.

    Hört auf mit dem feministischen Unsinn! Zieht einmal in Betracht, daß ihr euch in eine ideologische Sackgasse verrannt habt!

  4. T.R.E.Lentze sagt:

    Nachtrag:

    Schon der Artikel-Titel: „Väter müssen auf moderne Frauen setzen“ zeigt an, daß hier natürliche Verhältnisse ideologisch auf den Kopf gestellt werden. Er suggeriert eine Abhängigkeit der Männer von den Frauen, die natürlicherweise gar nicht besteht. Tatsächlich besteht sie aber in einer künstlichen Weise: Wir leben im ersten nachgewiesenen Matriarchat der Weltgeschichte. Mit Blick auf die lesbo-feministischen kinderlosen Anstifterinnen muß man sogar sagen: in einer Gynokratie.

    Das kann nicht lange gutgehn. Mit dem Einsetzen einer richtigen Wirtschaftskrise werden wir uns den Feminismus und Matriarchalismus nicht mehr leisten können. Bisher ist noch jede verstaatlichte Ideologie gescheitert. Grund zum Feiern besteht dennoch nicht, weil jeder Zusammenbruch Folgeschäden hinterläßt.

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