Über die Schwierigkeiten von Schulen mit muslimischen Vätern
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 6. Februar 2010
Eine Schule in Kopenhagen hat bei einem Elterntreffen zum Thema Mobbing die Väter der meist muslimischen Kinder ausgeschlossen. Damit wollte die Schulleitung erreichen, dass auch muslimische Mütter kommen, die aufgrund islamischer Traditionen Treffen, bei denen Männer anwesend sind, oft fern bleiben.
Diese Maßnahme hat zu einer hitzigen Debatte in der dänischen Öffentlichkeit geführt. Die Tageszeitung Berlingske Tidende kritisiert den Ausschluss der Väter und fordert die Politik zum Handeln auf: „Wenn es sich zeigt, dass mehrere Schulen Schwierigkeiten haben, ihre Verantwortung zu übernehmen und Werte zu vermitteln, auf denen die dänischen Schulen aufbauen, so reicht es nicht, dass Bildungsminister Bertel Haarder sich damit zufrieden gibt, von der Angelegenheit Abstand zu nehmen.
Wenn mehrere Schulleiter – in falsch verstandener Toleranz – den notwendigen Integrationsprozess unterminieren, den der Ministerpräsident zur Regierungssache erklärt hat, ist es nötig, dass der Minister Stellung bezieht und klar macht, wo die Grenze zur Intoleranz liegt.“
Dass es auch anders gehen kann bewies der Elternkongress, der heute im Düsseldorfer Landtag stattfand. Hier wurde ein breites Spektrum guter Praxis präsentiert und in dem Forum ‚Väter mit Zuwanderungsgeschichte: Wie war es in der Schule? Mehr als nur eine Frage’ über die Möglichkeiten der Integration muslimischer Väter, aber auch die Schwierigkeiten, die die ‚biodeutschen’ Eltern und SchulleiterInnen’ mit türkischstämmigen Schulpflegschaftsvorsitzenden haben diskutiert und gemeinsam Handlungsansätze entwickelt