Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Februar 2010
Eine Studie der Universität Witten/ Herdecke hat erforscht, wie Männer auf Fehlgeburten ihrer Partnerinnen reagieren. Bisher sind dazu fast ausschließlich Frauen befragt worden. Auf einer Internetseite konnten Männer ihre Gefühle und Emotionen anonym beschreiben.
Die Studie wurde von Christoph Hemcke, Oberarzt für Frauenheilkunde an den Städtischen Kliniken Dortmund, geleitet. Er kennt daher die Situation nur zu gut: „Als Arzt konzentriere ich mich in der Akutsituation einer Krise in der Schwangerschaft natürlich auf die Frau, sowohl medizinisch wie mitmenschlich.
Die Männer müssen dann sehen, mit wem sie reden können.“ Und das hat er nun in seiner Doktorarbeit an der Universität Witten/ Herdecke erforscht. Bislang lagen – wenn überhaupt – nur veraltete Studien vor. „Es gibt keine Betreuungsangebote, keine Selbsthilfegruppen, wir wissen nicht, wie Männer den Verlust eines ungeborenen Kindes verarbeiten. Das wollten wir herausbekommen“, beschreibt Hemcke seinen Ansatz.
Die Studie ist abgeschlossen und die Ergebnisse gibt es hier.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Februar 2010
Das äußerte die neue Familienministerin Ende Januar in einem Gastkommentar im Focus. ‚… Es sagt viel über unser Familienverständnis, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch vor allem als Problem der Frauen wahrgenommen wird. … Wenn Väter Arbeitsalltag und berufliche Weiterentwicklung an den Bedürfnissen ihrer Kinder ausrichten (können), lässt sich die Berufstätigkeit von Frauen nicht mehr gegen das Kindeswohl ausspielen. Deshalb brauchen nicht nur Frauen, sondern auch Männer für ihre Erziehungsleistung mehr gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung. Weil neue Rollenbilder und Lebensentwürfe für aktive Väter erst im Entstehen sind, kommt einer eigenständigen Väterpolitik für die Familienpolitik der nächsten Jahre eine Schlüsselrolle zu. …’
Ähnliche Worte kennen wir von der Vorgängerin im Amt, die mit den neuen Elternzeit und Elterngeld Regelungen in der Tat einen Paradigmenwechsel eingeleitet hat. Die zwei Vätermonate werden inzwischen in vielen Unternehmen ‚durch gewunken’. Aber Väter, die mehr Zeit für die Familienarbeit aufwenden möchten, stehen nach wie vor unter einem Rechtfertigungsdruck.
Und die eigentliche Herausforderung, die Frau Köhler in ihrem Kommentar anspricht, beginnt ja erst in den Jahren danach. Wie bekommen wir also einen Einstellungswandel hin, der es Frauen und Männern ermöglicht, sich im Rahmen zum Beispiel einer reduzierten Vollzeit von 28 Stunden in einem bestimmten Lebensabschnitt Familien und Erwerbsarbeit partnerschaftlich aufzuteilen? Ganz bestimmt nicht dadurch, dass ich diese Entscheidung weiterhin als private Angelegenheit betrachte, die alleine am Küchentisch gelöst wird.
Hier sind Politik und Gesellschaft, also auch die Unternehmen mitgefordert, und auch die Familienministerin mehr als eine Antwort schuldig.
Im aktuellen Newsletter Väter & Karriere 1-2010 versuche ich zu skizzieren, wie es beiu der Elternzeit weitergehen kann.
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