Väter und Erziehungszeiten
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. November 2009
Vätern Erziehungszeiten zu ermöglichen ist für Patrick Ehnis Ausdruck einer emanzipativen Politik. Er hat in seiner Dissertation, die jetzt als Buch ‚Väter und Erziehungszeiten’ vorliegt, die politischen, kulturellen und subjektiven Bedingungen für mehr Engagement in der Familie untersucht. Ehnis hat dazu die Akteure des Wandels analysiert. Er führte Interviews mit Vätern, die Erziehungszeiten übernommen haben und mit Verantwortlichen in Betrieben, die als besonders familienbewusst ausgezeichnet wurden.
Es gelingt ihm anschaulich, Blockaden, Widerstände und Triebfedern für eine partnerschaftliche Arbeitsteilung in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes aufzuzeigen. Im betrieblichen Teil seiner Untersuchung geht er insbesondere der Frage nach, inwieweit die betriebswirtschaftliche Logik selbst zu familienbewussten Maßnahmen unter Einbeziehung der Väter führt. Zum Abschluss seiner Arbeit formuliert er Reformoptionen für eine gendersensible Politik. Dazu zählt er unter anderem eine verpflichtende ‚Väterschutzzeit’ unmittelbar nach der Geburt und die Ermöglichung paralleler Erziehungszeiten durch das Elterngeld.
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