Ich bin dann jetzt erst einmal Vater
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 31. Oktober 2007
Der britische Außenminister David Miliband hat sich beurlauben lassen, um mit seiner Frau ein zweites Kind zu adoptieren. Wegen der Familienpläne verzichtete der Politiker sogar auf die Teilnahme an einer Konferenz mit seinem saudi-arabischen Kollegen Prinz Saud al-Faissal.
Unbekümmert um den möglichen protokollarischen Affront gab er zu Protokoll, er sei mit seiner Frau plötzlich in die USA aufgebrochen, um dort ihrer beider zweites adoptiertes Kind abzuholen.
Miliband ließ auch wissen, er nehme erst einmal Vaterschaftsurlaub. Gesetzlich stehen ihm nur 14 Tage zu, mit bezahlten 100 Pfund (144 Euro) die Woche. Um Geld geht es hier freilich nicht, sondern ums Symbol:
Ihrer Britannischen Majestät Außenminister lässt Politik und Diplomatie beiseite und stellt sich neben seine Frau, in einer Demonstration der Gleichverantwortlichkeit. Das tat vor Miliband bereits Gordon Brown bei der Geburt seiner Söhne, 2003 und 2006, wie auch Tony Blair 2000, als Sohn Leo zur Welt kam.
An der verbesserungswürdigen britischen Gesetzgebung über den Elternschaftsurlaub (ein Jahr für die Frau, ab 2009) ändert sich damit noch nichts. Solche symbolischen Gesten haben jedoch Signalwirkung, die über die 14 Tage hinausgehen können.