Kinder hätten es im Osten am besten
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 5. Oktober 2007
Irgendwie hatte man ja schon immer den Eindruck, aber jetzt ist es amtlich: Bei der Familienfreundlichkeit liegen die neuen Bundesländer vorn. Vor allem bei der Kinderbetreuung wirken sich die noch aus DDR-Zeiten vorhandenen Strukturen positiv aus.
Das Sozialforschungsinstitut Prognos AG hatte für den Familienatlas 2007 insgesamt 439 Städte und Landkreise nach Familienfreundlichkeit untersucht.
Alle untersuchten Faktoren betrachtet, steht Potsdam an der Spitze der zwölf kinderfreundlichsten Regionen bundesweit. Aber auch fast alle anderen Städte und Kreise der neuen Länder liegen bei Kinderbetreuung, bezahlbarem Wohnraum, Schulen und Freizeitspaß im besten Drittel.
Doch mit steigendem Lebensalter schmilzt dieser Standortvorteil dahin: Zum Studieren, oder spätestens nach der Ausbildung wandern viele Ostbürger ab, weil die Chancen auf einen attraktiven Job gering sind.
Von den 40 größten Städten schafft es keine in die Spitzengruppe, unter anderem, weil Wohnraum zu teuer ist. Dennoch gibt es Unterschiede. Dresden, Freiburg, Lübeck, München, Münster und Stuttgart sind ‚aufstrebende Regionen’. Die Rote Laterne halten Essen, Bochum und Wuppertal, wo aus Sicht der Autoren schlechte Rahmenbedingungen und wenig aktive Lokalpolitik zusammentreffen.