Väter sollen Papawochen mitfinanzieren
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 29. Mai 2011
Die Ausarbeitung einer Regelung für den Vaterschaftsurlaub in der Schweiz gleicht einer Zangengeburt. Seit dem Jahr 2000 wurden neun unterschiedliche Vorstöße für die Einführung eines Vaterschaftsurlaubs eingereicht. Bisher blieben alle erfolglos.
Doch nun soll Bewegung in die Diskussion kommen. Mit einem ‚komplett neuen Lösungsvorschlag’ möchte männer.ch am Montag gemeinsam mit einer überparteilichen Politikergruppe den Vaterschaftsurlaub doch noch ermöglichen.
Wie Recherchen von 20 Minuten Online zeigen, unterscheidet sich der Vorstoß in einem zentralen Punkt von den bisherigen Vorschlägen. Während die bekannten Modelle stets von einer Finanzierung durch den Staat -über die Erwerbsersatzordnung oder die Mehrwertsteuer – ausgingen, setzt die überparteiliche Gruppe auf eine finanzielle Beteiligung der Nutznießer. Wer Väterzeit beanspruchen will, soll sie durch eigene Beiträge mitfinanzieren, ohne dass die Arbeitgeber zusätzlich belastet werden. Die Initianten bestätigen diese Angaben.
«Unser Modell fördert die Eigenverantwortung der Eltern», ist Andrea Geissbühler, SVP-Nationalrätin und Mitglied der überparteilichen Gruppe, überzeugt. Deshalb könne sie als SVP-Politikerin das Modell unterstützen. «Bei unserem Vorstoß liegt es grundsätzlich an den Vätern und Familien, etwas für die zusätzliche Zeit mit den Sprösslingen zu tun.»
Norbert Hochreutener, Berner CVP-Nationalrat und ebenfalls Mitglied der Gruppe betont, dass die neue Lösung auf keinen Fall die KMU belaste. Die weiteren Gruppenmitglieder Anita Fetz (SP), Christian Wasserfallen (FDP) und Alec von Graffenried (Grüne) wollten sich bis zur Präsentation am Montag im Bundesmedienzentrum in Bern nicht äußern.
Montag 30. Mai 2011 um 15:16
[…] Väter sollen Papawochen mitfinanzieren […]