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Hausmänner und Karrierefrauen für viele Deutsche nicht attraktiv

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 15. Mai 2011

Ein Lebensmodell aus Hausmann und Karrierefrau ist für die überwältigende Mehrheit Deutschen offenbar nicht erstrebenswert. Das ist das Ergebnis einer breit angelegten Studie der „Bild am Sonntag“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium und dem Institut für Demoskopie Allensbach. Demnach bevorzugt nur ein Prozent der Bevölkerung ein Lebensmodell, bei dem der Mann sich um Haushalt und Kinder kümmert, während die Frau Vollzeit arbeitet.

Eine Partnerschaft, bei dem der Mann Vollzeit, die Mutter Teilzeit arbeitet und sich mehr um Kinder und Haushalt kümmert, wird von 37 % der Befragten bevorzugt. Ein Fünftel der Deutschen (20 %) hat es lieber, wenn die Frau sich ausschließlich um den Nachwuchs und die Hausarbeit kümmert, während der Mann allein das Geld verdient. Eine gleichteilige Aufteilung von Arbeit, Haushalt und Kindern zwischen den Partnern favorisieren 20 %.

Allensbach-Chefin Renate Köcher sagte dazu „Bild am Sonntag“: „Die Gesellschaft hat ein gestörtes Verhältnis zum Rollentausch. Die überwältigende Mehrheit ist überzeugt, dass es nur Ergebnis einer Notlage sein kann – zum Beispiel von Arbeitslosigkeit – wenn ein Mann sich um Haushalt und Kinder kümmert und die Frau die Ernährerin der Familie ist.“

Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen (84 %) ist der Meinung, dass Unternehmen in Deutschland mehr für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tun müssen. Nur 5 % sagen, die Anstrengungen der Arbeitgeber reichen aus. Die Defizite auf Unternehmensseite können die Arbeitnehmer klar benennen: Für rund ein Fünftel der Arbeitgeber (19 %) sei die Familie ausschließlich Angelegenheit der Angestellten. Nur eine geringe Anzahl der Unternehmer (6 %) verfüge über eigene Einrichtungen zur Kinderbetreuung.

Für eine Mehrheit der Deutschen brauchen Kinder ihre Mutter Vollzeit: Die Hälfte der Bürger (51 %) glaubt, dass es besonders kleinen Kindern schadet, wenn die Mutter Vollzeit arbeitet. Nur 28 % denken dies nicht. Hierbei zeigen sich große innerdeutsche Unterschiede: Im Osten glauben nur 37 %, im Westen aber 55 %, dass eine Ganztagsberufstätigkeit der Mutter Kleinkindern schadet.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fällt vielen Eltern bundesweit schwer: Rund ein Viertel (24 %) gibt an, dass Beruf, Kinder und Haushalt bei ihnen nur schwer zusammengehen. Darunter leiden besonders die Väter: 39 % der Männer beklagen, zu wenig Zeit für die Familie zu haben, 79 % machen zu viel Arbeit dafür verantwortlich.

Quelle

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Ein Kommentar zu “Hausmänner und Karrierefrauen für viele Deutsche nicht attraktiv”

  1. Vollzeitvater sagt:

    Ich bin nicht aus einer „Notlage“ heraus Vollzeitvater geworden, auch wenn es sich durchaus um eine wirtschaftliche Entscheidung handelte. Da hilft nur Aufklärung. 55% glauben, dass es meinem Sohn schadet, wenn ich ihn erziehe? Vermutlich, weil er mit einer moderneren Einstellung groß wird und vom Papa kochen, putzen, waschen und bügeln lernt, neben Schwimmen, Radfahren und vielleicht Bogenschießen. Das passt natürlich nicht zusammen, oder?

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