Gewicht der Väter erhöht Diabetes Risiko der Töchter
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 21. Oktober 2010
Eine fettreiche Ernährung der Väter erhöht offenbar das Risiko, dass deren Töchter später im Leben an Typ-2-Diabetes erkranken – selbst wenn die Frauen bis dahin normalgewichtig waren. Über diesen erstaunlichen Zusammenhang berichtet ein Team um Margaret Morris von der University of New South Wales in Sydney am heutigen Donnerstag in der Zeitschrift Nature.
Die Studie der australischen Forscher ist ein erster Beleg dafür, dass fettes Essen der Väter nicht nur deren eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer künftigen Kinder negativ beeinflusst. Übergewicht gilt als der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes.
Morris und ihre Kollegen experimentierten für ihre Untersuchung mit männlichen Ratten, denen sie ausschließlich fettreiches Futter zu fressen gaben. Das Ergebnis der Fütterungsversuche war zunächst nicht weiter verwunderlich: Die Ratten wurden übergewichtig, sie entwickelten eine Glukoseintoleranz und eine Insulinresistenz. Beide Phänomene gelten als Vorstufe eines Typ-2-Diabetes
Womit die Forscher nicht gerechnet hatten: Obwohl die männlichen Versuchsratten Nachwuchs zur Welt brachten, der normalgewichtig war, entwickelten die meisten weiblichen Ratten später ebenfalls Diabetessymptome wie eine beeinträchtigte Glukosetoleranz und eine verminderte Insulinproduktion.
Allein in Deutschland gibt es rund acht Millionen Diabetiker. Der überwiegende Teil – rund 90 Prozent – leidet an der erworbenen Typ-2-Diabetes. Die Behandlungskosten werden für dieses Jahr auf 40 Milliarden Euro geschätzt.