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Mann, wie geht’s dir?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 3. November 2009

Fotalia

Fotalia

In den Stuttgarter Nachrichten macht sich Rainer Wehaus heute (polemische) Gedanken zum Weltmännertag, der im Jahr 2000 zum ersten Mal an der Universität in Wien begangen worden ist.

Am 3. November ist Weltmännertag. Muss man nicht kennen, den Tag braucht auch keiner. Und trotzdem schreibe ich jetzt einen Artikel darüber. Ja, das ist ein Widerspruch. Und? …

Ja, ich bin der mittelalte Männerrechtler hier in der Redaktion. Um das Thema hat sich einfach keiner gekümmert. War so eine Art Marktlücke. Und die Sache hat ja auch was: Da huschen inzwischen Tausende Frauenbeauftragte durch die Republik, doch das wirkliche Problem sind die Jungs. Viele wachsen ohne Vater auf, schmieren in der Schule ab und kriegen dann einen Hass. Das sind in der Regel die, die eines Tages in der U-Bahn zuschlagen. Dann herrscht jedes Mal große Aufregung und Empörung. Aber niemand tut was dagegen. Stattdessen hegen und pflegen die Bürokraten weiterhin ihre Mädchenprogramme, als könnte man Geld immer zweimal ausgeben.

Zugegeben: Es gibt Männerrechtler, die tappen in die gleiche Falle wie Frauenrechtlerinnen. Sie listen seitenlang angebliche Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen auf und wollen den ganzen Unsinn, den sich die Frauenrechtlerinnen im Lauf der Zeit ausgedacht haben, nun auch auf Männer angewendet sehen. Dieses Aufrechnen nervt. Man verschwendet Energie und Geld. Ich will keine Männerquoten, ich will auch keine Männerpartei und erst recht kein Männerministerium. Mir reicht, wenn beide Geschlechter gleiche Rechte haben – und jeder selbst dafür Verantwortung übernimmt, was er mit seinem Leben anstellt. Ist das zu viel verlangt?

Den Weltmännertag haben sich Andrologen der Universität Wien ausgedacht. Andrologen sind so was wie Gynäkologen, nur halt für Männer. Sie machen sich Sorgen um unsere Gesundheit. Wir sterben im Schnitt 5,5 Jahre früher als die Frauen und liegen bei vielen Krankheiten vorn. Wenn man all die Heimsuchungen aufgelistet sieht, die uns Männer im Lauf der Jahre ereilen, könnte man fast meinen: Das Wort „Mann“ bezeichnet kein Geschlecht mehr. Es ist eine Diagnose.

Und weil es schon seit ewigen Zeiten einen Internationalen Frauentag gibt, musste auch ein Weltmännertag her. Seit 2001 gibt es den nun schon. Hat’s jemand bemerkt?

In der Folge des ersten Weltmännertags haben gebildete Geschlechtsgenossen gleich einen Vorstoß für einen Männergesundheitsbericht unternommen, weil: Einen Frauengesundheitsbericht gibt es ja auch! Die Gesundheitsbürokraten in Bund und Land lehnten das Ansinnen ab, und wahrscheinlich war das ganz gut so.

Ich jedenfalls brauche keinen voluminösen Bericht, um zu wissen, warum Männer früher sterben. Mir reicht ein blöder Witz: „Der liebe Gott erschuf den Mann und sah, dass es gut war. Der liebe Gott erschuf die Frau, und als er sah, was er angerichtet hatte, sorgte er für Alkohol und Tabak.“

Okay, das ist jetzt natürlich nicht die ganze Wahrheit. Es gibt noch andere Faktoren, die uns Männer umbringen. Aber so genau wollen wir das gar nicht wissen. …

Quelle

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3 Kommentare zu “Mann, wie geht’s dir?”

  1. Thomas sagt:

    „Zugegeben: Es gibt Männerrechtler, die tappen in die gleiche Falle wie Frauenrechtlerinnen. Sie listen seitenlang angebliche Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen auf und wollen den ganzen Unsinn, den sich die Frauenrechtlerinnen im Lauf der Zeit ausgedacht haben, nun auch auf Männer angewendet sehen. Dieses Aufrechnen nervt. … Mir reicht, wenn beide Geschlechter gleiche Rechte haben – und jeder selbst dafür Verantwortung übernimmt, was er mit seinem Leben anstellt. Ist das zu viel verlangt?“

    Da hat er 100%ig recht!

    Aus Prof. Hollstein, Geschlechterdemokratie, 2004, S.17 :

    „In der individualisierten Gesellschaft muß der einzelne entsprechend bei Strafe seiner permanenten Benachteiligung lernen, sich selbst als Handlungszentrum, als Planungsbüro in Bezug auf seinen eigenen Lebenslauf, seine Fähigkeiten, Orientierungen, Partnerschaften usw, zu begreifen (Ulrich Beck, Die Risikogesellschaft, 1988).“

  2. Thomas sagt:

    Prof. Hollstein ist bei FrauTV angekommen :

    http://www.wdr.de/tv/frautv/sendungsbeitraege/2009/1112/thema_03.jsp

    „Walter Hollstein provoziert gerne, aber er meint es auch ernst mit dem, was er sagt und schreibt. So sagt er, die Frauen zögen an den Männern vorbei und die Männer blieben stehen. Er sagt, das gebe noch Riesenärger. Die Krise des Mannes besteht darin, dass das traditionelle Männlichkeitsbild, das früher für alle Männer Gültigkeit hatte – Wettbewerb, Erfolg, Leistungsdenken, Pokerface, möglichst keine Gefühle zeigen, bloß keine Schwäche zeigen -, dass das seine Gültigkeit verloren hat und dass die Gesellschaft Männern noch kein gültiges neues Männerbild anbietet. Und damit ist er nicht allein. Der Schriftsteller Leon de Winter sagte jetzt erst in einem Interview, dass die Männer aussterben werden, weil sie immer weiblicher werden und damit langfristig überflüssig – genau wie die Dinosaurier. frauTV will wissen, was ist mit den Männern los?“

    Das besagte Interview ist hier zu finden :

    http://www.rp-online.de/kultur/mehr_kultur/Maenner-sterben-in-1000-Jahren-aus_aid_777456.html

  3. Thomas sagt:

    Kleine Ergänzung : Es wäre wünschenswert, wenn auf diesem Wege Informationen aus den S. 154 ff des Buches „Was vom Manne übrig blieb“ div. Programmverantwortliche erreichen würde, damit sie künftig eine bessere Entscheidungsgrundlage dafür haben, welche Leute sie in ihre TV-Shows einladen.

    Das Thema David Reimer fand Einzug ins ZDF bei Abenteuer Forschung mit Prof. Harald Lesch.

    http://abenteuerforschung.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,1872,7921336,00.html

    „1965 kamen die Zwillinge Bruce und Brian Reimer auf die Welt…..“

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