der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

… die sich entwickelnden Rollen von Vätern am Arbeitsplatz und zuhause

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Dezember 2016

Brad Harrington, Forscher am Boston College Center for Work & Family trägt bei einem ‚Google Talk‘ in Cambridge Ergebnisse seines seit sieben Jahren laufenden Forschungsprojekts zu den sich verändernden Rollen von Vätern vor.

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Befristete Beschäftigung: erhöhtes Armutsrisiko und seltener Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Dezember 2016

Fast jeder fünfte abhängig Beschäftigte unter 35 Jahren hat nur einen befristeten Arbeitsvertrag, mehr als 60 Prozent aller befristet Beschäftigten in Deutschland sind jünger als 35. Damit sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Berufseinstiegs- und Familiengründungsphase auch besonders stark von den Nachteilen dieser atypischen Beschäftigungsform betroffen. Das zeigt eine neue Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Befristet Beschäftigte haben deutlich niedrigere Nettoeinkommen als gleich alte Arbeitnehmer mit unbegrenztem Vertrag. Dementsprechend sind sie trotz Arbeit doppelt so häufig von Armut bedroht. Junge Beschäftigte in befristeten Arbeitsverhältnissen sind zudem seltener verheiratet und haben deutlich weniger Kinder als unbefristet Beschäftigte.

„Der offenkundige Nachteil einer befristeten gegenüber einer unbefristeten Beschäftigung besteht darin, dass die Betroffenen mit erheblicher Planungsunsicherheit konfrontiert sind, die sich auch lebensweltlich auswirkt“, beschreibt WSI-Sozialexperte Dr. Eric Seils die Situation junger Menschen mit befristeter Beschäftigung. „Häufige Stellenwechsel, zum Teil verbunden mit Ortswechseln, erschweren die Bildung stabiler Partnerschaften. Und Kinder kosten Geld, daher dürften viele Paare die Realisierung ihres Kinderwunsches aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit verschieben“, so der Wissenschaftler.

Befristung_Jugend

Für seine Analyse hat Seils die aktuellsten vorliegenden Daten aus dem Mikrozensus 2015 ausgewertet. Die Kernergebnisse im Einzelnen:

Junge am stärksten betroffen. 19,3 Prozent aller Arbeitnehmer unter 35 Jahren haben nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Dabei sind Auszubildende, Praktikanten oder Umschüler bereits herausgerechnet. Klammert man auch die Altersgruppe zwischen 15 und 20 Jahren aus, in der es viele befristete Ferienjobs geben dürfte, liegt die Befristungsquote der 20 bis 34-Jährigen immer noch bei 18,4 Prozent. Sie ist etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Altersgruppen (9,3 Prozent

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Was wünschen Sie sich bei Ihrem Kind?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. November 2016

Diese Frage steht im Mittelpunkt der Studie von Lisa Wagner, die im Rahmen eines Forschungsprojekts am Lehrstuhl für Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie der Universität Zürich durchgeführt wird.

Wer kann teilnehmen und worum geht es?

Die Befragung richtet sich an Väter und Mütter, werdende Väter und Personen mit Kinderwunsch in deutschsprachigen Ländern. In der Studie geht es um die Wahrnehmung verschiedener Persönlichkeitseigenschaften von Kindern. Insbesondere interessiert uns Ihre Meinung zur Erwünschtheit verschiedener Eigenschaften bei Ihren Kindern.

Wie ist der Ablauf der Studie?

In dieser Online-Studie werden Ihnen einige Fragen dazu gestellt, welche Eigenschaften Sie sich bei Ihren Kindern wünschen. Außerdem werden Ihnen einige Fragen zu Ihrem eigenen Erleben und Verhalten gestellt. Am Ende der Studie besteht für Sie die Möglichkeit, Ihre Email-Adresse zu hinterlassen, wenn Sie weitere Informationen wünschen, oder wenn Sie Interesse haben, für eine nachfolgende Studie kontaktiert zu werden. Die Beantwortung der Fragen wird ca. 20 Minuten dauern.

Ihnen entsteht durch die Teilnahme an unserer Studie keinerlei Schaden und Sie können auf die Teilnahme verzichten oder diese abbrechen, ohne dass Ihnen daraus ein Nachteil entsteht. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dipl.-Psych. Lisa Wagner.

Welchen Nutzen hat die Teilnahme für Sie?

Sie erhalten durch Ihre Teilnahme an der Studie einen Einblick in die aktuelle psychologische Forschung. Sie unterstützen durch Ihre Teilnahme die wissenschaftliche Forschung und tragen dazu bei, dass im Gebiet der Positiven Psychologie neue Erkenntnisse gewonnen werden. Auf Wunsch senden wir Ihnen nach Abschluss der Studie gerne eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse zu.

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Zwischen Zwei Welten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. November 2016

Der österreichische Sozialminister Alois Stöger und Dr. Edit Schlaffer von „Frauen ohne Grenzen“ präsentierten heute im Zuge einer Pressekonferenz das Forschungsprojekt „Väter und Söhne – Zwischen Zwei Welten“. Grundlage für das qualitative Forschungsprojekt boten Interviews mit männlichen Jugendlichen und Vätern mit vorwiegend muslimischem Migrationshintergrund. Insbesondere die Jugendlichen zeigten sich hin- und hergerissen zwischen der „alten Welt“ ihrer Herkunftsfamilie und der „neuen Welt“ ihres unmittelbaren Umfelds in Österreich.

Die Studie, die insgesamt 100 Tiefeninterviews umfasst, zeigt sowohl bei den Vätern als auch bei den Söhnen mit Migrationshintergrund in Bezug auf Integrationsbereitschaft eine durchgängig positive Einstellung. Vorwiegend die Väter sind allerdings auch in einer Ambivalenz zwischen Herkunfts- und Ankunftskultur gefangen. Sie empfinden einen hohen Druck, „aus den richtigen Gründen“ nach Österreich gekommen zu sein. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wird von migrantischer Seite hoher Respekt erwiesen. Bei der überwiegenden Mehrheit der migrantischen Väter und Söhne spielt Religion – im Gegensatz zur Mehrheitsgesellschaft – eine große Rolle. Gehorsam und Nichthinterfragen der väterlichen Autorität sowie relativ deutliche Rollenfixierungen gehören zum Regelsystem in Familien mit Migrationshintergrund.

Die Zukunftspläne der befragten Burschen umfassen Berufsausbildung, Familiengründung, Glück, Geld, Friede und Ruhe. Während junge Österreicher ohne Migrationshintergrund Schule und Ausbildung betonen, heben migrantische Jugendliche oftmals die Familie hervor. Die Zukunftspläne der jungen männlichen Generation sind insgesamt überschattet von Ängsten, die mit sozialen Unsicherheiten jenseits ihrer Lebensgestaltung zusammen hängen. Die Bedrohung durch gewalttägigen Extremismus ist vor allem für die migrantischen Jugendlichen ein großes Problem. Sie argumentieren nicht aus einer Defensivhaltung, sondern eher aus der Perspektive der persönlichen Verunsicherung und mangelnden Zukunftsperspektive auf individueller, aber auch kollektiver Ebene.

Sozialminister Stöger wies darauf hin, dass das Forschungsprojekt die notwendigen Integrationsmaßnahmen wie Spracherwerb, Bildung und erste Zugänge zum Arbeitsmarkt bestätigt. Um gegen eine Spaltung der Gesellschaft zu arbeiten, hob Stöger die Sinnhaftigkeit weiterer Integrationsanstrengungen und die Notwendigkeit des Dialogs mit den Jugendlichen hervor. „Wir müssen Initiativen setzen, um gegen die Entstehung von Parallelwelten wirksam zu sein. Die Jugendlichen sind in hohem Maße integrationsbereit. Nun gilt es, sie zur Mitarbeit in unseren Gemeinden einzuladen und entsprechende Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Nur so wird Integration gelingen“, so Sozialminister Alois Stöger.

Als handlungsorientiertes Ergebnis der Studie wurde auch ein Kurzfilm präsentiert. Die DVD mit dem Kurzfilm „Zwischen Zwei Welten“ inklusive einer Anleitung zum Einsatz der DVD im Rahmen eines Workshops für die Jugendarbeit ist kostenlos über das Broschürenservice des Sozialministeriums zu bestellen. Der Forschungsbericht steht als Download ebenfalls auf der Website des Sozialministeriums zur Verfügung.

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Den Papa von heute

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Oktober 2016

… betrachtet die aktuelle Pampers Väter Studie. In den Ergebnissen kommen die ganzen Widersprüchlichkeiten im Hinblick auf gewünschte und gelebte Partnerschaftlichkeit bzw. Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zum Ausdruck: 85 % der Mütter und 78 % der befragten Väter sehen in der Ernährer und Geldverdienerrolle die wichtigste Aufgabe des Vaters.

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AOK Familienstudie untersucht Belastungen und Bewältigungsstrategien von Vätern und Müttern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2016

Väter sind traditionell erwerbstätig. Seit vielen Jahren steigt auch der Anteil der erwerbstätigen Mütter. Die zuverlässige und nachhaltige finanzielle Absicherung eines Haushaltes ist heute nur noch durch die Erwerbstätigkeit beider Eltern möglich. Zudem ist jungen Frauen inzwischen eine berufliche Karriere fast genauso wichtig wie vielen jungen Männern. Hierdurch ergeben sich neue Herausforderungen für die Organisation des Familienalltags. Mütter und Väter müssen die Ansprüche von Hausarbeit und Kinderbetreuung mit denen von Beruf und Karriere in Vereinbarung bringen.

Die Studie kommt zu vier wichtigen Ergebnissen:

1. Der größte Anteil von Müttern und Vätern ist heute erwerbstätig, wobei in Paarfamilien der Anteil bei den Vätern deutlich höher als bei den Müttern. Mütter bevorzugen Erwerbstätigkeit in Teilzeit, Väter in Vollzeit. Auch Alleinerziehende sind mehrheitlich erwerbstätig. Alle beruflich aktiven Eltern, sowohl die aus Paarfamilien als auch die Alleinerziehenden, stehen ihrer Erwerbstätigkeit positiv gegenüber und betrachten sie als einen wichtigen Bestandteil ihrer Lebensführung.

2. Die befragten Eltern sehen deutlich die Belastungen, die durch ihre Erwerbstätigkeit für das Familienleben und besonders die Betreuung und Erziehung der Kinder entstehen. An erster Stelle werden zeitliche Belastungen genannt, gefolgt von finanziellen, psychischen, gesundheitlichen, körperlichen und partnerschaftlichen. Die zeitlichen Engpässe werden demnach heute als ganz besonders belastend empfunden. Die Belastung der Frauen in Paarfamilien ist dabei noch um einiges größer als die der Männer in Paarfamilien.

3. Besonders stark ist die Belastung auf allen untersuchten Ebenen bei den Alleinerziehenden. Bei ihnen fallen auch die finanziellen Belastungen stärker ins Gewicht als bei den Paarfamilien. Stehen Alleinerziehende unter zeitlichen Belastungen, dann wirken sich bei ihnen auch alle anderen Ausprägungen von Belastung stärker aus.

4. Zur Bewältigung ihrer Belastungen greifen die befragten Mütter und Väter vor allem auf regenerative Strategien zurück: „Sport treiben“ und „Hobbys nachgehen“ stehen an erster Stelle, gefolgt von Auszeiten. Ansätze der strukturellen Bewältigung der Herausforderungen, wie etwa eine Verbesserung der Haushaltsorganisation oder des Angebotes von außerfamiliärer Kinderbetreuung, werden hingegen wenig genannt. Konkrete mentale Stressbewältigungsstrategien werden nicht berichtet. Daraus lässt sich schließen, dass die Eltern die Belastungen, die sich aus der von ihnen befürworteten Erwerbstätigkeit ergeben, in erster Linie durch eine Regulierung und Kontrolle der persönlichen Stressreaktion zu mildern versuchen. Darüber hinaus stellen sie sich gewissermaßen persönlich der Verantwortung, die sie mit ihrer Entscheidung für die Gestaltung des Familienlebens getroffen haben.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie veranschaulichen, dass die heutige junge Generation von Eltern nicht nur vor neuartigen, sondern vermutlich auch vor größeren Anforderungen an die Bewältigung des Familienalltags steht als frühere Generationen. Im Prinzip werden heute alle Entscheidungen des Familienlebens in die Verantwortlichkeit der Eltern gelegt, ohne dass die strukturellen Bedingungen hierfür im gleichen Ausmaß verbessert werden.

Für die aktuelle AOK Familienstudie hat das Forschungsinstitut produkt + markt 1.000 Eltern von Kindern im Alter von vier bis siebzehn Jahren befragt. Die Befragten waren im Durchschnitt 42,6 Jahre alt und stammten zu etwa 80 Prozent aus Paarfamilien, ein Anteil von knapp 20 Prozent waren Alleinerziehende.

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Legende oder Realität? Wie das DJI die Väter sieht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Juli 2016

dji_vaeterGibt es sie wirklich, die aktiven jungen Väter, die eine partnerschaftliche Beziehung führen, ihre Kinder großziehen und nebenbei das Familieneinkommen verdienen? Die aktuelle Ausgabe des Forschungsmagazins „DJI Impulse“ des Deutschen Jugendinstituts untersucht den Wandel der Vaterrolle und die Bedingungen, die ihn fördern oder bremsen können.

In seinem Intro schreibt der Thomas Rauschenbach, Direktor des DJI: „… seit einigen Jahrzehnten wird er immer mal wieder gesucht, der »neue Vater«, der so viele Wünsche erfüllen soll: ein partnerschaftliches Familienmodell leben, im Alltag für die Kinder da sein, die Berufstätigkeit egalitär mit der Mutter der Kinder teilen, die Sorge für ältere Familienmitglieder mit übernehmen und zugleich zum Haushaltseinkommen wesentlich beitragen. Ein wissenschaftlicher Zyniker mit gutem Gedächtnis könnte sagen: »Den neuen Vater suchen sie schon ewig, aber sie finden ihn einfach nicht.« Auch das Deutsche Jugendinstitut (DJI) hat sich an dieser Suche immer mal wieder beteiligt, zum Beispiel mit einer großen Befragung in den späten 1980er-Jahren, die damals in einer Frauenzeitschrift mit dem Titel »Neue Väter – alte Chauvis?« vorgestellt wurde und Aufsehen erregte. Oder vor einem knappen Jahrzehnt bei einem vieldiskutierten Forschungsprojekt über »Wege in die Vaterschaft«. Also alles schon mal dagewesen?“

Diese rhetorische Frage kann ich mit einem klaren JA beantworten. Die Erkenntnisse sind alle schon mal gewonnen worden. Väter suchen seit langem nach Möglichkeiten, Arbeitszeiten zu reduzieren, mehr in Familie präsent zu sein und das Aufwachsen ihrer Kinder aktiv zu begleiten. Dies ist schon bei der Diskussion um die Einführung des Mutterschutzgesetzes 1979 im Bundestag thematisiert worden, immerhin acht Jahre vor der von Rauschenbach erwähnten Befragung für die Zeitschrift Brigitte.

Das Dilemma für die Väter ist, dass sich an den Rahmenbedingungen nur langsam etwas ändert. Trotz Einführung von Elterngeld und „Vätermonaten“ im Jahr 2007, die Politik betont zwar den Erfolg dieser Maßnahmen, aber die Widersprüchlichkeiten innerhalb der Steuer- und Familiengesetzgebung und die nach wie vor wirksamen Zuschreibungen an Väter, die finanzielle Versorgung der Familie sicherzustellen, befördern nach wie vor eine (teil-) traditionelle Lebensführung.

In der aktuellen Ausgabe von DJI Impulse gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frage nach, wodurch sich Väter heute von früheren Generationen unterscheiden und welche Rolle dabei die Eltern selbst, die Politik oder die Arbeitswelt spielen. Ein Artikel beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Traditionen und Auswirkungen der Väterpolitik in verschiedenen europäischen Staaten und den USA.

Die Beiträge sind allemal besser als es der Titel ist.

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Zeit für Familie und Beruf – wie Kinder und Eltern partnerschaftliche Erwerbskonstellationen erleben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Juni 2016

Mütter sind immer häufiger erwerbstätig – Väter nehmen immer stärker eine aktive Rolle in der Familie ein. Die Mehrheit der Eltern mit Kleinkindern befürwortet heute ein Lebensmodell, in dem beide Eltern in ähnlichem Umfang erwerbstätig sind und sich gemeinsam um die Fürsorgearbeit kümmern. Auch in der Politik werden neue Konzepte der partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbsarbeit und Familienarbeit diskutiert.

Aber nur wenige Eltern schaffen es bislang, ein solches Modell auch tatsächlich zu leben. SowiTra möchte mit solchen Familien ins Gespräch kommen und erkunden, wie sie damit ihren Alltag gestalten und wie sie dieses Modell bewerten.

Welche Erfahrungen machen Eltern, die beide gleichzeitig vollzeitnah erwerbstätig sind und sich die Familienarbeit teilen und wie erleben Kinder eine solche Konstellation ihrer Eltern?

Die Fragestellungen der Studie

  • Wie erleben Eltern & Kinder es, wenn Vater und Mutter beide jeweils 32-36 Wochenstunden arbeiten?
  • Wie gestaltet sich dadurch der Familienalltag für Eltern & Kinder?
  • Welche Abstimmungen und Herausforderungen müssen Familien dabei lösen?
  • Welche Vorstellungen haben Kinder aus diesen Familien über „erwerbstätige Mütter“ und „aktive Väter“?
  • Wie waren die betrieblichen Reaktionen auf die Veränderung der Arbeitszeit?

Im Rahmen des Projekts werden Interviews mit Eltern und Kindern geführt. Von besonderem Interesse sind dabei Ihre Motive und Erfahrungen, Ihre beruflichen Konsequenzen sowie die für die Gestaltung des Alltags in Ihrer Familie.

Die Interviews dauern ca. 60 Minuten und finden bei Ihnen zu Hause statt. Die Auswertung erfolgt streng anonymisiert. Wir nutzen die Erkenntnisse daraus für die Formulierung von familienpolitischem Gestaltungsbedarf. Gerne informieren wir Sie über unsere Ergebnisse!

Mitmachen können Familien….

  • mit mindestens einem Kind im Alter von 6 bis 12 Jahren,
  • in denen beide Eltern „vollzeitnah“ zwischen 32 und 36 Wochenstunden arbeiten,
  • die Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufteilen

Wenn die Beschreibung auf ihre Familie zutrifft und Sie Interesse haben, sich an der Studie zu beteiligen und SowiTra über ihre Alltagserfahrungen in einem persönlichen Gespräch zu berichten, können Sie sich per Mail oder Telefon bei SowiTra 030-53014281 melden.

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Väter engagieren sich im Alltag ihrer Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Juni 2016

Das Video des Fatherhood Institute’s  um seine Forschungen zum #fairnessinfamilies zu bewerben.

fathers are more involved

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Bevor die Glut erlischt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juni 2016

Im Interview mit Markus Theunert erläutert Heinz Walter was ihn seit vier Jahrzehnten an Väterforschung reizt:

Herr Walter, Sie sind schon seit vielen Jahren in der Väterforschung tätig. Was reizt Sie so an diesem Thema?

Es sind viele Themen! Je länger man sich dem Themenkomplex Väter widmet, umso mehr Themen entdeckt man, die eine eingehende Auseinandersetzung verlangen. Unter anderem zeugen die zwei dicken, im Psychosozial-Verlag 2002 und 20012 von mir herausgegebenen Bände davon.

Anfangs hat die sozialwissenschaftliche Forschung «Eltern» nahezu durchgehend mit «Mutter» gleichgesetzt, wenn es um Einflüsse der Herkunftsfamilie auf Kinder ging. Eigentlich sollte es einsichtig sein, dass dies eine zu einseitige Sichtweise ist. Doch dauerte es auch in Forschungskreisen ziemlich lange, bis sich diese Einsicht durchsetzen konnte.

Als konkrete Forschungsergebnisse dann zunehmend belegen konnten, in welch hohem Ausmaß Väter bzw. das elterliche Zusammenspiel von Mutter und Vater die Entwicklung der jeweils betroffenen Kinder beeinflussen, kam das Anliegen hinzu, diese Einsichten einer breiteren Öffentlichkeit kundzutun – in Form von Vorträgen, Workshops, Coaching.

Von außen gewinnt man den Eindruck, Väter seien eigentlich nur interessant als «Funktionsträger», als «Mittel zum Zweck». Wie es den Vätern selbst geht, interessiert aber eigentlich niemanden. Täuscht der Eindruck?

Dass dieser Eindruck entsteht, ist verständlich. Denn tatsächlich wird vorherrschend dem Einfluss der Väter (gemeinsam mit dem der Mütter) auf ein mehr oder weniger gut gelingendes Heranwachsen des Nachwuchses nachgegangen. Pointiert könnte man formulieren: Was nützt ein Vater über den schon immer als grösser angenommenen Einfluss der Mutter hinaus?

Doch es gibt auch Anderes. Da sind die Tiefeninterviews der Psychologin Ariane Schorn (2003) mit werdenden Vätern, die einen bunten Strauß von ambivalenten Empfindungen und Zukunftsängsten während der Schwangerschaftsphase zutage fördern.

Da ist das in unserem Konstanzer Arbeitsbereich entstandene KOVI, das Konstanzer Väterinstrument, das Väter auf standardisierte Weise zu einer Selbsteinschätzung bezüglich Aspekten veranlasst, die ihre Vaterschaft betreffen. Zum Beispiel bezüglich der Fragen, wieviel Bereicherung und wie viel Belastung sie durch ihr Vatersein erfahren.

Wenn Sie aufgrund Ihrer professionellen Erfahrung einen Wunsch beim Schweizer Familien- und Gleichstellungsminister Alain Berset zugute hätten: Was würden Sie verlangen?

Was ich mir im Interesse all der Väter wünsche, denen neben ihrem Beruf und neben einer egalitären Partnerschaft die Beziehung zu ihren Kindern ab Geburt ein zentraler Lebensinhalt ist – eine Spezies, die bereits erstaunlich zahlreich ist und deutlich am Zunehmen scheint: Dass sie Rahmenbedingungen und hinreichende Möglichkeiten bekommen, um die Beziehung zu ihren Kindern auch tatsächlich lebendig zu gestalten. Ein entscheidendes Merkmal dieser Rahmenbedingungen ist ihre Kontinuität – nicht auf das Wochenende, den Urlaub, einen bestimmten Altersabschnitt des Kindes beschränkt (wenn auch die ersten Lebensjahre hier besonders entscheidend sind). Kinder sind sehr geschickt, ein Beziehungsfeuer zwischen sich und ihrem Vater zu entfachen. Doch wenn die Glut dieses Feuers immer wieder erlischt, bevor das Feuer neu entfacht werden kann, erlischt auch der Glaube des Kindes irgendwann, für den Vater ein in seiner Einzigartigkeit interessantes Wesen zu sein. Das hat gravierende Konsequenzen für seine Entwicklung.

Quelle

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