der VÄTER Blog

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Jungen, die ohne Vater aufwachsen, werden selber früher Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. September 2011

Jungen, die ohne einen Vater aufwachsen, werden selbst früher Väter. Hingegen kommt ein Teil von ihnen später in die Pubertät und heiratet später. Das berichten Forscherinnen um Paula Sheppard von der London School of Economics nach Auswertung von Daten tausender britischer Männer im Fachjournal “Biology Letters“.

Für Mädchen war ein Zusammenhang zwischen Vaterlosigkeit und früher Pubertät und Fortpflanzung bereits bekannt. Für ihre Studie haben Paula Sheppard von der London School of Economics und Rebecca Sear von der Durham University die Daten vom mehreren Tausend Männern aus Großbritannien daraufhin untersucht, ob die Abwesenheit des Vaters mit dem Zeitpunkt der Pubertät, der Heirat und der Fortpflanzung korreliert. Dabei wurden andere als ungünstig angesehene Kindheitsumstände ausgeschlossen sowie der Zeitpunkt des Vaterverlustes berücksichtigt.

Die beiden Forscherinnen kommen zu dem Ergebnis, dass vaterlose Jungen generell früher Kinder bekommen. Statistisch nachweisbar sei dies für Jungen, die bis zum Alter von sieben Jahren ihren Vater verloren haben: sie bekämen mit größerer Wahrscheinlichkeit bis zum 23. Lebensjahr mindestens ein Kind.

Dagegen kämen Jungen, die als Jugendliche im Alter zwischen elf und 16 Jahren ihre Väter verloren haben, häufig später in die Pubertät. Auch tendierten vaterlose Jugendliche dazu, später zu heiraten. Statistisch eindeutig nachweisen konnten Sheppard und Sear dies für die Gruppe von Jungen, die im Alter von sieben bis elf Jahren ihren Vater verloren haben.

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Väter profitieren weniger von Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. September 2011

Zum siebten Mal seit 2005 befragte das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Vorwerk einen repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt zu Aspekten der Familienarbeit und zum Familienleben in Deutschland. Ergebnisse der „Vorwerk Familienstudie 2011“ sind unter anderem:

Arbeitgeber werden familienfreundlicher

Die Arbeitgeber in Deutschland sind in den letzten Jahren familienfreundlicher geworden. Meinten 2005 lediglich 40 %, dass ihr Arbeitgeber sich bemühe, auf die familiäre Situation der Mitarbeiter Rücksicht zu nehmen, waren dies 2011 schon 56 %. Nach Auskunft der Befragten bieten viele Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten (39 %) sowie Teilzeitarbeitsplätze (32 %) an. Frauen bewerten dabei ihre Arbeitgeber positiver als Männer. Dies lässt vermuten, dass die bisherigen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf eher Müttern als Vätern zugute kommen. Väter fordern deshalb in noch höherem Anteil (46 %) als berufstätige Mütter, dass ihr Arbeitgeber mehr dafür tun müsse.

Die „moderne Frau“ ist in, der „moderne Mann“ dagegen out

Wesentlich mehr Frauen stufen sich als „moderne Frau“ ein (58 %) als Männer sich als „modernen Mann“ (47 %). Vor allem jüngere Frauen (78 %), Frauen mit höherer Bildung (79 %) sowie insbesondere berufstätige Frauen bescheinigen sich, eine „moderne Frau“ zu sein (81 %). Gleichaltrige junge Männer bezeichnen sich dagegen mit 49 % wesentlich seltener als „moderner Mann“, was ein Indiz dafür sein kann, dass das Stereotyp des „modernen Mannes“ bei jüngeren Männern an Profil und Attraktivität verliert.

Der „moderne Mann“: Mehr Wunsch der Frauen als Vorbild für Männer

Mit einer „modernen Frau“ wird Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung, Berufstätigkeit, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen assoziiert; sie wird nur selten als familienorientiert wahrgenommen. Ganz anders der „moderne Mann“: Mit ihm werden Attribute wie partnerschaftliche Aufgabenteilung, Familienorientierung sowie das Zurückstecken bei der Berufstätigkeit, um mehr Zeit für die Familie zu haben, verbunden. Allerdings werden solche Eigenschaften häufiger von Frauen als von Männern genannt, was darauf schließen lässt, dass die Erwartungen an einen „modernen Mann“ vielfach den Wünschen von Frauen entspringen.

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Väter stellen hohe Ansprüche an ihre Kindererziehung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. August 2011

Zwei Drittel der Väter in Deutschland wollen Erzieher ihrer Kinder sein und nicht mehr nur ihre Haupternährer. Dieser Rollenwandel, der sich in den letzten Jahren auch in der steigenden Zahl der von Männern in Anspruch genommenen Elternzeit ablesen lässt, wirft neue Fragen auf. Wird Kindererziehung männlicher? Verändern sich auch die Werte in der Kindererziehung? Richten sich Männer nach den Maßstäben der Mütter oder entwickeln Väter eigene und andere Vorstellungen für die Kindererziehung?

Um diese Fragen ging es in einer Umfrage der hessenstiftung – familie hat zukunft und der IGS Organisationsberatung GmbH mit dem Titel: „Wertvolle Väter“, deren Ergebnisse am 21. August von den Initiatoren vorgestellt wurde.

Die Umfrage, an der rund 800 Männer teilgenommen haben, richtete sich bewusst an die Väter der „gesellschaftlichen Mitte“, von denen andere Studien aussagen, sie stünden in Familie und Beruf „unter Druck“. Mit der Form der Online-Befragung wurde die Zielgruppe gut erreicht, wie unter anderem aus dem Akademikeranteil von 60% sowie den Einkommensangaben ersichtlich ist. 80% der Väter liegen dabei über dem sogenannten Medianeinkommen. Mehr als 60% verfügen über ein Netto-Haushaltseinkommen von über 3000,- €.

Dass fast 30% der befragten Väter Elternzeit in Anspruch genommen haben, ist insofern von Bedeutung, als ein erkenntnisleitendes Interesse die Frage war, ob sich erziehende Väter in ihren Erziehungszielen den Müttern angleichen oder sich unterscheiden.

Die befragten Väter machen deutlich, dass sie ihren Kindern durch ihre Erziehung sehr viele Eigenschaften vermitteln wollen, die möglichst alle ähnlich hoch ausgeprägt sind.
Dabei ist den Vätern sowohl bei Söhnen als auch bei Töchtern als Eigenschaft das Selbstbewusstsein am wichtigsten und den Gehorsam am wenigsten wichtig.

Die Reihenfolge anderer Eigenschaften, wie emotionaler Stabilität, Neugier und Hilfsbereitschaft, variiert gering bei Töchtern und Söhnen. Auffällig ist, dass die Eigenschaften generell im Durchschnitt bei Töchtern geringer ausgeprägt sein sollen.
Vergleicht man die Eigenschaften, die Väter den Kindern vermitteln wollen, mit den Eigenschaften, von denen die Väter glauben, dass sie die Mütter den Kindern vermitteln möchten, zeigt sich folgendes Bild:

Die Väter nehmen an, dass auch die Mütter das Selbstbewusstsein am wichtigsten und den Gehorsam am wenigsten wichtig ansehen. Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen und Partnerschaftlichkeit stehen auf der Liste der Mütter unter den ersten zehn wichtigsten Eigenschaften bei Söhnen und Töchtern, auf der Liste der Väter aber nicht.
Zudem beachten fast 75% der befragten Väter die Arbeitsmarktfähigkeit des Kindes in der Erziehung.

Väter möchten mit Ihrer Erziehung vor allem die Werte Selbstvertrauen, Liebe, Selbstständigkeit, Menschlichkeit, Toleranz und Respekt vermitteln. Im Vergleich mit den erfahrenen Werten aus ihren Herkunftsfamilien, wird eine Veränderung deutlich. Väter erfuhren bei Ihren Eltern vor allem die Werte Verantwortung, Anstand, Selbstständigkeit, Ordnung und Gerechtigkeit.

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Männer betrachten ‚Probleme wälzen’ als Zeitverschwendung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. August 2011

Männer reden nur ungern über ihre Probleme. Aus Sorge, als Schwächling dazu stehen, mutmaßten sowohl Frauen als auch Psychologen bislang. Nun fanden Wissenschaftler heraus, dass die Ursache für die mangelnde Gesprächsbereitschaft eine ganz andere ist. In Wahrheit empfinden Männer das ‚Probleme wälzen’ als schlichte Zeitverschwendung. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die in Kürze im Fachmagazin ‚Child Development’ vorgestellt wird.

Für die Studie befragte das Team um Amanda Rose von der University of Missouri rund 2000 Heranwachsende zu ihrer Haltung, anderen ihr Herz auszuschütten. Während Mädchen erwarteten, sich dadurch erleichtert, verstanden und weniger allein zu fühlen, gaben Jungen eher an, sich wenig vom Besprechen von Sorgen und Problemen zu erhoffen. Sie zögen es vor, sich durch Aktivitäten abzulenken. Angst davor, über Probleme zu reden, hatten die Jungs aber genauso wenig wie die Mädchen. Sie sorgten sich ebenso wenig wie diese, anschließend gehänselt zu werden oder sich zu schämen.

Die Forscher ermutigen Eltern, ihren Söhnen nahezubringen, dass das Diskutieren von Problemen manchmal durchaus hilfreich sein kann. Andererseits sollten sie darauf achten, dass Mädchen sich nicht zu intensiv mit Ihren Sorgen und Nöten befassen, weil das zu depressiven Symptomen führen könne. Mädchen sollten daher darauf aufmerksam gemacht werden, dass es neben dem Reden über Probleme noch andere Bewältigungsstrategien gibt.

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Wie ticken Väter im Jahre 2011?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. August 2011

Bunter Alltag, großes Glück und Mega-Stress: Männer, die was erleben wollen, nehmen am besten Elternzeit. Das legt die repräsentative Väterbefragung nahe, die ELTERN jetzt bei Forsa in Auftrag gegeben hat. Sie werden mehr – die Väter, denen es nicht reicht, nur Ernährer zu sein, sondern die alle Facetten des Alltags mit ihrer Familie teilen wollen: ihrem Kind Zucchini-Kartoffel-Brei kochen, ihm ein Liedchen zum Mittagssschlaf singen, Pickel am Po mit Zinkcreme einreiben, mit ihm zur U5 gehen, einen Sandkasten bauen.

Immer mehr Väter sind bereit, auch in der Familie Verantwortung zu übernehmen. Und finden Gefallen am Kinderalltag, wie die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen. Die Grenzen des neuen Vatergefühls markiert allerdings oft noch der Job.

Aber langfristig im Beruf zurückstecken? 90 % der befragten Männer sind – seit Jahren unverändert – vollzeitbeschäftigt. Und 58 % der abhängig beschäftigten Väter geben dies auch als ihre Wunschlösung an. 40 % sagen, sie würden lieber Teilzeit arbeiten, davon allerdings nur ein Drittel weniger als 30 Wochenstunden. Lediglich 1 % hätte gern eine Stelle mit weniger als 20 Wochenstunden.

Warum wählen dann trotz allem gerade mal fünf Prozent aller Väter die Teilzeit? An unflexiblen Arbeitgebern allein kann es nicht liegen: Immerhin gibt knapp die Hälfte der abhängig Beschäftigten zu, in ihrem Betrieb sei Teilzeit möglich.

Immer noch schrecken also vier von fünf Männern davor zurück, bei ihrem Chef Elternzeit einzureichen. Die Angst, das könne ihnen beruflich schaden, ist groß, aber sie wird nicht von allen geteilt. 45 % aller Väter schätzen die Konsequenzen für die Karriere “sehr oder eher negativ” ein, 35 % sagen, die Elternzeit habe darauf keinen Einfluss. ) % meinen, die Wirkung sei “sehr oder eher positiv”. Väter, die Elternzeit genommen haben, sind noch etwas optimistischer. Hier glaubt knapp die Hälfte, dass die Elternzeit für die Karriere keine Rolle spielt.

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Kinder schätzen berufstätige Eltern intelligenter ein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2011

Erwachsene Kinder schätzen die Intelligenz ihrer Eltern niedriger ein, wenn diese nicht Vollzeit gearbeitet haben. Tuulia Ortner vom Arbeitsbereich Psychologische Diagnostik und Intervention der Freien Universität Berlin und Forscher der Universität Granada ermittelten, dass die Intelligenz dabei am höchsten eingeschätzt wird, wenn die Eltern einer Vollzeit-Berufstätigkeit nachgehen.

Die Wissenschaftler beschäftigte die Frage, wieso Männern in nahezu allen Befragungen eine höhere Gesamtintelligenz zugeschrieben wird als Frauen. Um dies herauszufinden, befragte das Team 400 Studierende in Berlin und in Granada. Die jungen Menschen sollten die Intelligenz der Eltern einschätzen und deren beruflichen Werdegang beschreiben.

“Es ist gut möglich, dass durch die Berufstätigkeit auch die Interaktion der Eltern beeinflusst ist und Kinder und Jugendliche aus dem Umgang der Eltern untereinander lernen”, sagt Ortner. Wenn etwa das Kind lernt, dass der Vater der “Ernährer” ist und sich auch dementsprechend gegenüber der Mutter verhält. Das sei auch ein möglicher Mechanismus, der aber schwer im Nachhinein geprüft werden kann, erklärt Ortner. “Wichtig ist es vielleicht zu sagen, dass die Berufstätigkeit ja auch bei Vätern zugeschriebene Intelligenz erklärt”, so Ortner weiter. Das heißt, Väter mit einem Halbtagsjob werden von den eigenen Kindern als weniger intelligent eingestuft.

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Verheiratete verdienen mehr Geld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Juli 2011

Wer bislang behauptete, „nur wegen des Geldes” zu heiraten, meinte damit zumeist die Steuervergünstigungen, die der deutsche Staat für Ehepaare bereithält. Allerdings könnte sich der Gang vor den Traualtar bereits beim Bruttoeinkommen positiv auswirken: Verheiratete Männer (und Väter) verdienen deutlich mehr als ihre unverheirateten Geschlechtsgenossen – auch wenn sie nicht produktiver sind und die gleiche Qualifikation besitzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Für die Untersuchung verwendeten Francesca Cornaglia von der Londoner Queen-Mary-Universität und Naomi Feldman von der israelischen Ben-Gurion-Universität eine außergewöhnliche Stichprobe: Sie untersuchten die Bruttogehälter von 5000 Profi-Baseballspielern der nordamerikanischen Liga MLB aus dem Jahr 2007.

Das Ergebnis ist erstaunlich: “Verheiratete Baseballspieler verdienen bis zu 16 % mehr als unverheiratete Profis”, stellen die Forscherinnen laut dem Bericht fest. Allerdings strichen den üppigen Ehebonus nur die Spieler ein, die zum besten Drittel gehörten. Sie verdienten im Schnitt 4,3 Millionen Dollar im Jahr – gleich starke Junggesellen mussten sich mit 690.000 Dollar weniger begnügen. Bei den beiden leistungsschwächeren Dritteln war der Effekt hingegen nicht festzustellen.

Ganz einfach lassen sich die höheren Einkommen der leistungsstarken Verheirateten aus den Daten der Studie nicht erklären. Die naheliegende Interpretation, Männer würden ihre Leistung nach einer Hochzeit steigern, weil ihre Ehefrau ihnen zu Hause den Rücken freihält, konnten die Forscherinnen widerlegen – eine Ehe hatte auf die Produktivität der Spieler keine signifikante Auswirkung.

Den Grund für die Bereitschaft von Arbeitgebern, ihren verheirateten Angestellten mehr Geld zu bezahlen, suchen die Forscherinnen denn auch in weniger offensichtlichen Bereichen: “Wir nehmen an, dass die Ehe die Stabilität und die Verlässlichkeit der Männer im Beruf erhöhen”, schreiben Cornaglia und Feldman laut der Zeitung. Demnach seien Ehemänner die besseren Teamplayer und besäßen mehr Führungsqualitäten.

Die Variable ‚Vaterschaft’ wurde bei den Untersuchungen leider nicht berücksichtigt.

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Risikofreudige Menschen sind zufriedener

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Juli 2011

Männer wagen mehr als Frauen. Große Menschen sind risikofreudiger als kleine. Wer Eltern mit Abitur hat, geht eher Risiken ein als andere. Und: Wer mehr wagt, ist in seinem Leben zufriedener. Das sind die zentralen Ergebnisse einer kürzlich im „Journal of the European Economic Association“ veröffentlichten Studie über den Umgang mit Risiken. Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschaftler Daten der Langzeiterhebung „Sozio-oekonomisches Panel“ (SOEP) ausgewertet.

„Jeder Mensch hat eine grundlegende Neigung zur Risikobereitschaft, die sein Verhalten in nahezu allen Lebensbereichen beeinflusst“, sagt Jürgen Schupp, einer der Autoren. „Im Laufe des Lebens lässt die individuelle Bereitschaft, Risiken einzugehen, jedoch immer mehr nach“. An der Studie beteiligt waren Wissenschaftler des DIW, der Universität Bonn, der Universität Maastricht, der Universität von St. Gallen und des Swarthmore College in den USA. Insgesamt flossen die Daten von mehr als 20 000 Menschen in die Befragung ein.

Wie viel ein Mensch riskiert, hängt unter anderem von seinem Geschlecht, seiner Größe und dem Bildungsgrad der Eltern ab. Und: Risikobereite Menschen sind zufriedener als andere. Warum, das lässt sich schwer deuten. „Möglicherweise führt eine höhere Risikobereitschaft zu mehr Erfolg im Leben und damit zu einer größeren Zufriedenheit“, sagt der Ökonom Thomas Dohmen von der Universität Maastricht.

Auch die Art des Risikos bestimmt, wie mutig jemand ist. „Am größten war die Risikobereitschaft der Befragten, wenn es um ihre Karriere ging“, sagt Thomas Dohmen. Etwas weniger risikobereit waren sie in Sport und Freizeit, im Straßenverkehr und wenn es um ihre Gesundheit ging. Am häufigsten scheuten sie finanzielle Risiken. So waren mehr als 60 Prozent der Befragten nicht bereit, in ein Finanzprodukt zu investieren, dessen Wert sich innerhalb von zwei Jahren mit gleicher Wahrscheinlichkeit entweder verdoppeln oder halbieren konnte.

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Was Väter im Kreißsaal befürchten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Juli 2011

Als werdender Vater der Geburt beizuwohnen, ist heute die Regel. Nicht selten schlägt ihnen Unverständnis entgegen, wenn sie bei der Geburt nicht dabei sein möchten. Wie die Männer das intensive Erlebnis verkraften, wird allerdings nur selten gefragt. Kai Bühling hat dies nun in einer Studie nachgeholt und stellte die Ergebnisse der Befragung von 86 Vätern deren Partnerinnen in der Berliner Charité entbunden haben, jetzt in einem Beitrag in der Fachzeitschrift “Geburtshilfe und Frauenheilkunde” vor.

Seit dem die ersten Väter im Kreißsaal ihre Partnerinnen begleiten, hält sich das Gerücht, dass der Anblick der Geburt das Sexualleben nachhaltig stören kann. Doch die Berliner Studie konnte keine entsprechende Bestätigung dafür finden. “Die meisten Väter berichten über positive Erlebnisse während der Geburt und erwarten keine negativen Auswirkungen auf ihre Sexualität”, sagt Bühling. Allerdings, so merkt der Wissenschaftler selbst an, sind nur die Erwartungen der Väter kurz nach der Geburt abgefragt worden. Eine erneute Befragung in einigen Monaten wäre für eine fundierte Aussage ebenso erforderlich, wie die Sichtweise der Frauen einzuholen.

Trotz der überwiegend positiven Eindrücke der befragten Männer zum Geburtserlebnis, waren dennoch 80 % der Männer in der Lage, einen ‚schlimmsten Moment’ anzugeben. Dazu gehört unter anderem, wenn ihre Frau zu schreien oder zu weinen angefangen hatte, oder als Komplikationen aufgetreten waren. Zudem haben 29 % der Befragten im Vorfeld Versagensängste angegeben. 10 % hatten Angst davor, in Ohnmacht zu fallen und 15 % befürchteten sogar zu stören. Tatsächlich bestätigten sich jedoch nur die wenigsten Befürchtungen.

Als schönsten Moment haben die Väter dagegen meist den Augenblick empfunden, nach dem ihr Kind geboren worden war beziehungsweise als es zu schreien begonnen hatte. Außerdem hatten 94 % der Väter nach der Geburt das Gefühl, bei der Entbindung hilfreich gewesen zu sein. Weiterlesen »

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Krankenstand bei Zeitarbeit 30 Prozent höher als bei Festanstellung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juli 2011

Ihre Branche hat nach wie vor keinen guten Ruf, doch sie sind gefragter denn je: Zeitarbeiter. Mitte 2010 waren bundesweit rund 806.000 Arbeitsuchende an Betriebe entliehen. Die Unternehmen nutzen die Zeitarbeit, um bei Auftragsspitzen oder projektbezogen einstellen und entlassen zu können, für die befristeten Arbeitnehmer ist es meist nur eine Notlösung aus der Arbeitslosigkeit: Obwohl für sie seit Mai 2011 gesetzliche Mindestlöhne gelten (7,79 Euro pro Stunde im Westen, 6,65 Euro im Osten), gehen Arbeitsplatzunsicherheit, mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten, die Wechsel der Einsatzorte und -bereiche sowie die Entlohnung auf die Nerven und auf die Knochen. Mit Folgen: Zeitarbeit macht krank, bestätigen neue Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK).

Zeitarbeiter sind generell mehr arbeitsunfähig als Beschäftigte in anderen Branchen. 2010 war jeder Leiharbeiter in Deutschland durchschnittlich 15 Tage krankgeschrieben, bei konventionellen Arbeitnehmern waren es gut 3,5 Tage weniger. Hauptsächlich deshalb, weil Zeitarbeiter oftmals in körperlich belastenden Tätigkeiten beschäftigt sind, die erfahrungsgemäß mit erhöhten Fehlzeiten einhergehen. Etwa ein Drittel der Differenz hat seine Ursache aber in der Zeitarbeit selbst.

Finanzielle Unsicherheit, keine Zukunftsplanung – viele Leiharbeiter leiden unter Existenzangst. Nur 7 % der vorher arbeitslosen Leiharbeiter schaffen den Sprung in einen festen Job. Dass die Aussichten am Nervenkostüm zerren, spiegelt sich in den Krankheitsdaten wider. Psychische Störungen gehören zu den Hauptursachen für Fehlzeiten. 2010 meldete sich jeder Zeitarbeiter im Durchschnitt knapp zwei Tage psychisch bedingt arbeitsunfähig. Binnen zwei Jahren sind die Fehlzeiten unter psychischen Diagnosen um 12 % gestiegen.

Der Druck lastet aber nicht nur auf der Psyche, sondern auch auf den Schultern. Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Spitzenreiter bei den Diagnosen unter Zeitarbeitern. Sie verursachten 2010 pro Kopf 3,4 Fehltage.

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