der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Freiwillige Helfer werden öfters Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. April 2012

Männer, die sich bei freiwilliger Arbeit engagieren, haben im Mittel mehr Kinder. Diesen Zusammenhang konnten Martin Fieder und Susanne Huber vom Department für Anthropologie der Universität Wien nachweisen. Bei Frauen hingegen konnte dieser Zusammenhang  nicht festgestellt werden.

Fieder und Huber haben für ihre Studie die „Wisconsin Longitudinal Study” analysiert, die das Leben von 10.000 AbsolventInnen amerikanischer High Schools systematisch nachverfolgt. Martin Fieder meint, dass die Ergebnisse, die aktuell in der Fachzeitschrift PloS ONE erschienen sind, helfen könnten, eine in der Evolutionsbiologie oft gestellte Frage zu beantworten: „Warum helfen wir auch Menschen, mit denen wir nicht verwandt sind?”

Mit unseren Kindern teilen wir ca. 50 % unseres genetischen Materials. “Evolutionär betrachtet, ist das ein wichtiger Aspekt, wieso sich Verwandte gegenseitig Hilfe leisten. Denn er trägt dazu bei, die eigenen Gene in die ‘nächste Generation zu bringen'”, sagt Martin Fieder. Warum wir aber auch vollkommen fremden Menschen helfen oder mit ihnen kooperieren, erscheint auf den ersten Blick evolutionär wenig sinnvoll. Dennoch ist Kooperation unter Nichtverwandten gerade beim Menschen weit verbreitet und wird in der Biologie mit dem Begriff “reziproker Altruismus” beschrieben: “Wer hilft, dem wird geholfen.”

Für die Studie wurde freiwillige Arbeit als Indikator für Hilfsbereitschaft und Kooperation unter Fremden herangezogen, da diese Art von pro-sozialem Verhalten in modernen Gesellschaften allgemein verbreitet ist. Weiterlesen »

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Frauen und Männer gleichen sich bei der Partnerwahl an

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. April 2012

‚Mann, was bist du für eine tolle Frau‘ ist der Beitrag von Nicole Althaus in der Basler Zeitung überschrieben, in dem sie die vom Partnervermittlungsunternehmen ‚ElitePartner‘ im Januar vorgelegte Männerstudie vorstellt und darauf hinweist, dass sie differenziertere Ergebnisse vorhalte als die von einer Boulevard gedruckte Schlagzeile ‚Die moderne Frau will einen Alpha-Softie‘.

Frauen und Männer wollen heute vom anderen Geschlecht fast das Gleiche – eine Beziehung auf Augenhöhe, Spaß im Bett und Verantwortungsbewusstsein zu Hause. Männer sind also längst nicht mehr vom Mars und Frauen haben die Venus ebenfalls verlassen. Zwar stehen Single-Männer noch immer auf ein attraktives Äußeres und Single-Frauen auf Männer mit Status – aber diese Differenzen sind in der Größenordnung bescheiden. So bescheiden, dass Professor Burghard Andresen die Daten so kommentiert: „Auch bei der Partnerwahl – ebenso wie in anderen Bereichen von Geschlechtsunterschieden – gleichen sich Männer und Frauen über die letzten Jahrzehnte einander langsam an.“

Ein interessanter Aspekt der Studie sind die Einstellungen gegenüber Rollenmustern. Singles stehen den neuen Rollenidealen der Emanzipation nicht gleichgültig gegenüber: Frauen fühlen sich als Emanzipationsgewinnerinnen, sie empfinden die Rollenaufweichung als positiv. Männer fühlen sich eher verunsichert: Zwar sind viele bereit, für die große Liebe Unabhängigkeit, ja sogar den Wohnort aufzugeben. Nur jeder fünfte Mann beurteilt das neue männliche Rollenbild aber als positiv. Und zu noch mehr Emanzipation sagen 92 % der Männer: Nein danke!

Wenn das zu solchen ‚Komplimenten‘ wie der Überschrift in der Basler Zeitung führt, kann ich die Bedenken auch gut nachvollziehen. Männer brauchen neue Rollenbilder, vor allem aber Räume und Möglichkeiten, sich darüber auszutauschen und sie selbst zu entwickeln und anzunehmen.

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Kinder bevorzugen den Fahrstil des Vaters

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. April 2012

Das ist ein Ergebnis einer Umfrage unter 500 Kindern im Alter von vier bis 16 Jahren, die das Marktforschungsunternehmen OnePoll im Auftrag des internationalen Automobilzulieferers Continental in Verbindung mit der Verkehrswachtstiftung Niedersachsen durchgeführt hat.

Eltern sollten Vorbilder für ihren Nachwuchs sein und auf einen gepflegten Umgangston und gute Sitten bedacht sein – so zumindest die Theorie. Diesem Anspruch werden Eltern im Auto aber bei weitem nicht immer gerecht, denn die Praxis zeichnet nach Aussagen ihrer Kinder ein gegenteiliges Bild:

Eltern in Deutschland schimpfen (75 %) im Auto oft wie die Rohrspatzen, schreien (54 %) und streiten sich (41 %) im Fahrzeug in Anwesenheit ihrer Kinder. 20 % der Eltern telefonieren sogar mit dem Handy während der Fahrt, 45 % der Eltern wird vom Nachwuchs mangelnde Konzentration am Steuer attestiert. Insgesamt sind Kinder in Deutschland jedoch mit dem Fahrstil der Eltern zufrieden (98 %) und fühlen sich während der Fahrt sicher (94 %).

Weitere Ergebnisse geben Einblick in die unterschiedliche Fahrweise – zumindest in der Wahrnehmung des Nachwuchses – von Vätern und Müttern: Obwohl die Mehrheit (73 %) der befragten Kinder angeben, dass ihr Vater für gewöhnlich schneller fahre als die Mutter und mehr als ein Drittel der Kinder (37 %) das Fahrverhalten des Vaters sogar als rüpelhaft einstuft, präferieren Kinder den väterlichen Fahrstil (49 %).

Es zeigt sich, dass das häufige Schimpfen, Schreien und Streiten nicht spurlos an den Kindern vorüber geht: Manche sind aufgeregt (22 %), nervös (10 %), beschämt (9 %) oder ängstlich (5 %). Obwohl 35 % der Kinder angeben, als Reaktion auf das Schimpfen der Eltern mit Lachen zu reagieren, ermahnt immerhin jedes fünfte Kind die Eltern und bittet darum, mit dem Schimpfen aufzuhören. Auch wenn Eltern verleitet sind, zu schnell zu fahren, greift der Nachwuchs von der Rückbank ein: Mehr als jedes dritte Kind bittet die Eltern schlichtweg, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Lediglich jedes zehnte Kind spornt die Eltern zum schnelleren Fahren an.

Neben dem Umgangston im Auto ist die elterliche Konzentration am Steuer oft Anlass zur Sorge: Weiterlesen »

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Literaturstudie zu Vaterschaft und Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. März 2012

Die interdisziplinäre Literaturstudie ‚Vaterschaft und Elternzeit‘ widmet sich der Frage, welche Bedeutung die Vater-Kind Beziehung auf eine gedeihliche Entwicklung der Kinder hat. Untersucht wurden die Rolle des Vaters in der frühen Kindheit und die Auswirkungen einer aktiven Vaterschaft auf den Familienzusammenhalt. Zentrale Ergebnisse: Das Engagement wirkt sich positiv auf die emotionale und kognitive Entwicklung der Kinder aus

In der Zusammenfassung heißt es unter anderem: Eine vermehrte Beteiligung des Vaters an der Hausarbeit und an der Kindererziehung, seine höhere Sensitivität, sein größeres Interesse an Kindergarten- und Schulaktivitäten wirken sich positiv auf die sozialen Kompetenzen, den Schulleistungen und der Freundschaftsbeziehungen der Kinder aus. Von einer Gleichverteilung der innerfamiliären Aufgaben profitieren alle Beteiligten innerhalb und im Umfeld der Familie.
Wenn Väter sich in der frühen Kindheit mehr engagieren und mehr mit ihren Kleinkindern spielen, wirkt sich dies positiv auf die kognitive und emotionale Entwicklung der Kinder aus und stärkt gleichermaßen die Beziehung der Eltern.

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Zu wenig Zeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. März 2012

… haben Familien in Deutschland. Das war ein (vorhersehbares) Ergebnis des in der vergangenen Woche in Berlin präsentierten 8. Familienberichts. Deshalb soll Familienzeitpolitik für die Bundesregierung zukünftig ein wichtiges Feld der Familienpolitik sein, erklärt die zuständige Ministerin. “Zeit für die Familie zu haben, gehört zu den zentralen Voraussetzungen, damit Familienleben gelingen kann. Mütter und Väter  sollen ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten und über ihre Zeit souverän und entsprechend ihrer Wünsche entscheiden können.“

Hört sich gut an. Und die Konsequenzen? Werden die lange bekannten Hindernisse auf dem Weg zu einer partnerschaftlicheren Aufgabenteilung in Familie wie das Ehegattensplitting angegangen? Gibt es gar steuerliche Anreize für Väter und Mütter die Arbeitszeiten grundsätzlich auf ca. 30 Stunden pro Woche zu reduzieren? Wird die Einbahnstraßenregelung im Teilzeit- und Befristungsgesetz mit dem Anspruch auf Reduzierung ohne den Anspruch auf Rückkehr auf eine volle Stelle beseitigt?

Fehlanzeige auf der ganzen Linie! Weiterlesen »

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Vaterwerden ist (k)ein Risiko

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2012

… oder doch? Armut, Scheidung, Sorgerecht, das sind einige der ‚Gefahren‘, die mit dem Vaterwerden in Verbindung gebracht werden. Eine aktuelle Studie des DIW in Berlin hat jetzt den Zusammenhang zwischen der Risikobereitschaft und dem Vater werden untersucht. Mit dem Ergebnis: Risikofreudige ostdeutsche Männer entscheiden sich eher fürs Vaterwerden als andere Männer und Frauen..

Zwischen 1991 und 1998 lag bei ostdeutschen Männern mit hoher Risikoneigung die Wahrscheinlichkeit, sich für eine Vaterschaft zu entscheiden, um mehr als 60 % höher als bei anderen. „Die Jahre nach der Wiedervereinigung waren für viele Ostdeutsche mit zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit verbunden”, sagt Christian Schmitt, Soziologe und Autor der Studie. „Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass sich vor allem risikobereite Männer fürs Vatersein entscheiden.”

Bei weniger risikobereiten ostdeutschen Männern, bei den ostdeutschen Frauen sowie bei westdeutschen Männern und Frauen besteht hingegen kein signifikanter Zusammenhang zwischen der individuellen Risikobereitschaft und der Geburt des ersten Kindes. „Die Entscheidung, ein Kind zu bekommen, scheint mehr von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der persönlichen Arbeitsmarktsituation abzuhängen“, so Schmitt.

So kam es in den 90er Jahren, als die Ostdeutschen erstmals mit einem kompetitiv ausgerichteten Arbeitsmarkt konfrontiert waren, zu einem massiven Rückgang der Geburten in Ostdeutschland. In Westdeutschland hingegen verringerte sich die Zahl der Geburten zwischen 1999 und 2007, also zu einer Zeit als der Arbeitsmarkt zunehmend flexibilisiert wurde. Christian Schmitt: „Für die Westdeutschen bedeutete das einen Bruch mit alt bekannten Sicherheiten. Das führte dazu, dass viele ihren Kinderwunsch aufschoben oder ganz auf Kinder verzichteten.“

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Männer werden durch Kinder toleranter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. März 2012

Ein unterbewertetes, konservatives und nicht professionalisiertes Berufsbild, die traditionelle Kindferne von Männern sowie der unbegründete Generalverdacht gegen männliche Pädagogen – das sind laut Josef Aigner, Professor für psychoanalytische Pädagogik an der Universität Innsbruck, die wichtigsten Gründe dafür, dass in Österreich Männer in Kindergärten und Volksschulen massiv unterrepräsentiert sind. Die Arbeit mit Kindern werde nach wie vor als Frauensache angesehen.

Männer, die sich für diesen Beruf entscheiden, müssten sich den Vorwurf gefallen lassen, schwul, pädophil oder beides zu sein. Drei von zehn Hauptschülern etwa hielten Männer eher für eine „Gefahr für Kinder“. Diese Ergebnisse gehen aus der Forschungsarbeit „Elementar“ hervor, die Aigner zusammen mit dem Berliner Diplompsychologen Tim Rohrmann veröffentlicht hat. Für die Studie wurden unter anderem 150 Kindergartenpädagogen befragt.

Die Einstellungung, wonach die Betreuung von Kindern nur etwas für Frauen – am besten für Mütter – sei, sei noch immer vorherrschend. „Ein Irrweg, auf dem viel Potenzial verloren geht. Kinder brauchen Männer und umgekehrt“, so der Psychologe. Wenn Kinder bei ihrer Ausbildung fast ausschließlich von Frauen betreut werden, gebe man ihnen ein fragwürdiges Männerbild mit auf den Weg. „Es fehlen dadurch die Auseinandersetzungsmöglichkeiten.“ Kinder würden so den Eindruck bekommen, dass die Sorge um sie nur Frauensache sei.

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Jungen bekommen doppelt so häufig den Hintern versohlt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. März 2012

Bei der Kindeserziehung werden viele Eltern in Deutschland immer noch handgreiflich. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Zeitschrift Eltern, die heute in Berlin vorgestellt wurde.

Bei der Erziehung ihrer Kinder schlägt rund die Hälfte der Eltern in Deutschland noch immer zu: Rund 40 % der Mütter und Väter gaben in der repräsentativen Umfrage zu, ihre Kinder mit einem “Klaps” auf den Po zu strafen, 10 % verteilen Ohrfeigen. Zu harten Körperstrafen wie „Hintern versohlen“ greifen aber nur noch 4 % der Eltern, heißt es in der Studie.

  • 10 % aller befragten Eltern geben zu, ihren Kindern zur Strafe eine Ohrfeige zu versetzen. Vor fünf Jahren waren es 11 %.
  • Je mehr Kinder in einer Familie leben, desto häufiger rutscht Eltern auch schon mal die Hand aus. Drei Geschwister bekommen doppelt so häufig eine Ohrfeige wie ein Einzelkind.
  • In Ostdeutschland strafen Eltern tendenziell häufiger mit einer Ohrfeige, in Westdeutschland gibt es eher einen Schlag auf den Po.
  • Nach einer Ohrfeige haben 75 % der Eltern Skrupel, vor fünf Jahren waren es 71 %. Im Westdeutschland ist das schlechte Gewissen ausgeprägter als in Ostdeutschland.

Danach werden Jungen häufiger geschlagen als Mädchen. Die meisten Eltern handelten aber nicht mehr aus Überzeugung, sondern aus Überforderung. Zudem kommt es in kinderreichen Familien häufiger zu Gewalt. Gleichzeitig nahm das schlechte Gewissen der Eltern zu. Als Anlässe für die Bestrafung gibt über die Hälfte der Befragten an, dass die Kinder „unverschämt“ waren. Mit jeweils 40 % werden das „Nicht-Gehorchen“ und aggressives Verhalten den Eltern gegenüber genannt. Vor fünf Jahren war „Ungehorsam“ noch am häufigsten als Auslöser genannt worden (56 %).

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Beteiligung der Väter an der Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Februar 2012

Der am vergangenen Montag in Berlin vorgestellte Elterngeld-Monitor wurde in der Presse vor allem unter dem Blickwinkel der frühzeitigen Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit durch Mütter betrachtet. Dies wird ihnen, so der Bericht, auch durch die Elternzeit des Partners ermöglicht.

Mütter, deren Partner in Elternzeit ist, haben eine mehr als doppelt so hohe Erwerbsquote (36 %) wie Mütter, deren Partner (gerade) nicht in Elternzeit ist (17 %). Insgesamt ist aufgrund des Elterngeldes der Anteil der Frauen, die im zweiten Lebensjahr ihres Kindes eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, um rund 4 % (3,6 %) gestiegen. Das Elterngeld erreicht damit sein Ziel, dass sich mehr Mütter eine dauerhafte eigene wirtschaftliche Existenz sichern können. Eine kürzere Erwerbsunterbrechung führt im Lebensverlauf zu längeren Erwerbsbiographien und damit zu höheren Einkommen, zu besseren Karrierechancen und insgesamt einer besseren Alterssicherung.

Seit Einführung des Elterngeldes ist der Anteil der Väter, die sich mit mindestens zwei Monaten an der Betreuung ihrer Kinder beteiligen, kontinuierlich gestiegen und liegt mittlerweile laut Elterngeldstatistik bei bundesweit durchschnittlich 25 %. Väter nehmen im Schnitt dreieinhalb Monate lang das Elterngeld in Anspruch. Ein Viertel von ihnen nimmt eine längere Auszeit für die Familie.

Die Analysen zeigen, dass Väter die Elternzeit auch tatsächlich nutzen, um ihr Kind zu betreuen: Im Durchschnitt verbringen Väter in Elternzeit an einem Werktag sieben Stunden mit ihrem Kind, während Väter, die nicht in Elternzeit sind, ihr Kind weniger als drei Stunden pro Tag betreuen. Für das Wochenende finden sich keine signifikanten Unterschiede bei der Kinderbetreuung zwischen Vätern mit und ohne Elternzeit.

Ergänzt man diese Information um Daten zur Kinderbetreuung durch die Mutter, sieht man, dass Mütter, deren Partner in Elternzeit sind, werktags weniger Zeit mit Kinderbetreuung verbringen (rund sieben Stunden) als Mütter, deren Partner nicht in Elternzeit (rund 12 Stunden) ist.

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Väter kümmern sich gerne um ihre Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Februar 2012

… sagte Cornelia Behnke während der Väterfachtagung „Aktive Vaterschaft – erforscht, erwünscht erledigt?“ am 10. Februar 2012 in Essen. Im Gespräch mit vaeter.nrw.de erläuterte sie Ergebnisse der von ihr vorgestellten Studie: „Gewinne und Verluste. Ambivalenzen einer stärkeren Involvierung des Vaters im familialen Binnenraum“.

„vaeter.nrw.de: Um welche Fragestellungen geht es in der vorgestellten Studie?

Prof. Cornelia Behnke: Wir wollten herausfinden, was aktive Vaterschaft für die Väter konkret bedeutet. Das Thema wird ja stark diskutiert. Es gibt bereits viele Studien, die Einstellungen abfragen und Väter dann zum Beispiel als „modern“, „traditionell“ usw. einstufen. Was Paare jedoch selbst unter aktiver Vaterschaft verstehen, wird nicht deutlich. … Wenn sich Väter in der Familie stärker engagieren, was alle befragten Väter als Gewinn für sich beschreiben, bedeutet das für viele Frauen einen Machtverlust in diesem Bereich. Es war interessant zu sehen, wie die Paare damit umgingen.

vaeter.nrw.de: Wie stellten die Väter ihr Engagement in der Familie und den Gewinn, den sie daraus ziehen, dar?

Prof. Cornelia Behnke: Das Zusammensein mit den Kindern macht den Vätern Freude und ist sinnstiftend. Einer sagte: „Seit ich Kinder habe, komm ich nicht mehr so zum Grübeln.“ Ein anderer: „Mit den Kindern bin ich von null auf 100 auf einer andere Ebene, einer schöneren Ebene.“ Das Leben mit ihren Söhnen und Töchtern ist für viele Väter eine positive Gegenwelt zum beruflichen Alltag, der vielfach als „Tretmühle“ empfunden wird. Väter beziehen ihre Kinder oft auch in ihre Tätigkeiten zu Hause mit ein. Einer beschrieb, wie er am Haus baut und sein Kind mitmacht. Zwar liegt die Hauptzuständigkeit für Kinder und Haushalt in der Mehrzahl der Familien bei der Frau, doch die Väter sind präsent: Sie sind bei der Geburt dabei, nehmen sich die erste Zeit frei, können Windeln wechseln und alle pflegerischen Aufgaben übernehmen.

Sie sind dicht am Kind und entwickeln eine enge, liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter oder ihrem Sohn. Die Frauen betonen diese Kompetenz der Männer in den Gesprächen häufig und loben sie dafür. Viele Männer reagieren darauf mit Bemerkungen wie: „Aber dir kann ich das Wasser in dieser Beziehung nicht reichen.“ Die Gespräche verdeutlichen eine Hierarchie: Der häusliche Bereich ist nach wie vor in erster Linie Sphäre der Mütter. Väter übernehmen trotz ihrer nachgewiesenen Kompetenz zumeist eine Unterstützer- und Helferrolle. Nur in Familien, in denen sich die Eltern Erwerbs- und Familienarbeit gleichmäßig aufgeteilt haben, konnten wir beobachten, dass es keine „Hoheitsbereiche“ gibt. …

vaeter.nrw.de: Was motiviert Paare, ein wirklich egalitäres Arrangement zu leben? Weiterlesen »

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