der VÄTER Blog

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Väter und Mütter – Arbeitszeiten widersprechen den Bedürfnissen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. November 2012

Die Kluft zwischen den Arbeitszeiten der Geschlechter bleibt tief: Männer in Deutschland arbeiten im Durchschnitt 40,3 Wochenstunden, Frauen 32,3 Stunden. Mit einem Unterschied von knapp 8 Stunden nimmt Deutschland einen der Spitzenplätze in Europa ein, nur in den Niederlanden, Großbritannien und Irland ist das Ausmaß der Arbeitszeitunterschiede noch höher. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.

„Zwar sind immer mehr Frauen erwerbstätig, aber zu immer kürzeren Arbeitszeiten“, stellt die  IAQ-Forscherin Dr. Angelika Kümmerling fest. Anhand von Daten aus dem 5. European Working Conditions Survey hat sie mit Kollegen die Arbeitszeiten, Arbeitszeitwünsche und Work-life Balance der Europäer  im Lebensverlauf untersucht. Arbeit wird innerhalb der Gruppe der Frauen umverteilt – auf Kosten zunehmender Ungleichheit. Kümmerling:  „Teilzeitarbeit hat vielen Frauen die Berufstätigkeit erst ermöglicht, wird aber dann zur Falle: sie kappt Karrieremöglichkeiten ebenso wie Verdienstchancen im Lebensverlauf – bis hin zum Risiko der Altersarmut!“

Zudem deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass Teilzeitarbeit für Frauen in vielen Fällen keine zeitlich begrenzte Station ist, sondern langfristige Auswirkungen hat. „Ist die Arbeitszeit einmal reduziert, bleibt sie es sehr wahrscheinlich auch“. Fördermaßnahmen, die darauf abzielen, Frauen erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, greifen zu kurz, wenn sie nicht auch das Arbeitsvolumen berücksichtigen. „Erweiterte Minijobs und das geplante Betreuungsgeld wirken genau entgegengesetzt“, kritisiert sie. Ganztägige KiTa-Plätze, die berufstätigen Eltern helfen können, Beruf und Hausarbeit besser zu vereinbaren, sind eine wichtige Maßnahme. Sie werden in Deutschland aber bis zum nächsten Jahr nicht wie vorgesehen ausreichend ausgebaut werden können.

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Die Rolle des Vaters neu bestimmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2012

Bei meinen Recherchen bin ich auf ein SPIEGEL-Interview mit dem Kinderpsychologen Wassilios Fthenakis aus dem Jahr 1980 gestoßen. Ich finde es äußerst spannend, was aus den dort aufgezeigten Entwicklungslinien (nicht) geworden ist.

‚SPIEGEL: Neuerdings wird dem Vater eine größere Rolle bei der Kindererziehung zugestanden. Sie selber haben seit längerem darauf hingewiesen, daß die überlieferte Vaterrolle überholt sei — wie ist sie entstanden?

FTHENAKIS: Die Vaterrolle war in unserer Kultur sehr stark durch die jüdisch-christliche Tradition geprägt, besonders durch die Vorstellung von Gott als dem strafenden und über seine Kinder erzürnten Vater. In den Beschreibungen des vorigen Jahrhunderts finden wir den Vater dargestellt als tyrannisches Familienoberhaupt, distanziert, mit wenig emotionaler Beziehung zu seinen eigenen Kindern.

SPIEGEL: Gibt es nicht auch gesellschaftliche Ursachen für dieses Vaterbild?

FTHENAKIS: Sicher, die industrielle Revolution hat dieses Bild wesentlich mitgeprägt: Infolge sich wandelnder Arbeitsverhältnisse war der Vater länger von zu Hause abwesend, und die Kinder konnten sich nur selten eine Vorstellung von seiner Arbeit machen; diese Distanz bestimmte auch die Beziehung zwischen Vater und Kindern. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert — offenbar wenden sich die Väter jetzt eher den Kleinkindern zu.

SPIEGEL: Hat das vielleicht auch etwas mit der Frauenbewegung zu tun?

FTHENAKIS: Es sieht so aus, als ob der Frauenbewegung eine Männerbewegung vorausgegangen sei, die eine Aufwertung der Vaterrolle zur Folge hatte. Zweifellos hat das wachsende Interesse der Männer an der Kinderpflege das soziale Prestige dieser Tätigkeit erhöht, so daß sie auch für die Frauen nicht mehr als minderwertig gelten muß.

SPIEGEL: Sind das Vermutungen oder Tatsachen?

FTHENAKIS: Auf diesem Gebiet gibt es viele Spekulationen, aber erst wenige empirische Untersuchungen, zumindest zur Zeit. …‘

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Tablets und Smartphones regen Väter zum Vorlesen an

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. November 2012

Digitale Medien können Väter motivieren, ihren Kindern wieder häufiger vorzulesen. Wie die sechste bundesweite Vorlesestudie von Stiftung Lesen, Deutscher Bahn AG und der Wochenzeitung “Die Zeit” ergab, können Smartphones und Tablet-PC dabei helfen, das ‚Vorlesedefizit‘ von Vätern abzubauen. Jeder fünfte Vater, der selten oder nie aus Büchern vorlese, sei für das Vorlesen mit Apps offen, sagte Simone C. Ehmig von der Stiftung Lesen bei der Vorstellung der Studie in Berlin.

Zwar erachte die überwiegende Mehrheit der Väter Vorlesen grundsätzlich für wichtig. In der Praxis werde dies aber oft an die Mütter delegiert. Nur 8% der Väter in Deutschland würden ihren Kindern regelmäßig vorlesen. Väter wollten lieber etwas anderes mit ihren Kindern unternehmen, gern auch an Technik orientiert. Schon jetzt kennen und nutzen Väter die neuen elektronischen Angebote eher als Mütter.

Kinderbuch-Apps stellen nach den Ergebnissen der Studie jedoch keine Bedrohung für das klassische Bilderbuch dar. Kein einziger befragter Elternteil sehe in solchen Anwendungen einen Ersatz für das herkömmliche Kinderbuch, sagte Ehmig. Vielmehr sagten 90 % der Eltern, dass Bilder- und Kinderbuch-Apps eine tolle Ergänzung seien, das gedruckte Buch jedoch nicht ersetzen könnten.

Vorlesetag 2012

Insgesamt nutze schon heute jede siebte Familie in Deutschland Bilder- oder Kinderbuch-Apps. Dies geschieht naturgemäß häufiger mit Tablet-PC als mit Smartphones. Dabei würden Bücher eher „zum Kuscheln” und Apps „für unterwegs und zwischendurch” genutzt, sagte Ehmig.

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Elterngeldzeit für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Oktober 2012

Das SowiTra Institut führt das wissenschaftliche Forschungsprojekt „Elterngeldzeit für Väter – langfristige Effekte” durch. Mit dieser Studie wird an das Vorgängerprojekt „Das neue Elterngeld” angeknüpft, mit dem vor 3 Jahren betriebliche Erfahrungen von Vätern erfragt wurden. Beim aktuellen Projekt liegt der Fokus auf den langfristigen Effekten der Elterngeldnutzung durch Väter sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Familie.

Daher stehen folgende Fragen im Mittelpunkt der Untersuchung

  • Welche beruflichen und betrieblichen Bedingungen erleichtern die Elterngeldzeit für Väter?
  • Verändern die Elterngeldzeiten männlicher Beschäftigter die Betriebskultur und die Familienfreundlichkeit des Betriebs nachhaltig?
  • Gelingt es Väter nach dem Ende der Elterngeldzeit, Berufstätigkeit und Vaterrolle gut auszubalancieren?
  • Wie bewerten Väter ihre  Elterngeldmonate im Rückblick?
  • Wie hat sich die Elterngeldzeit auf Familie und Partnerschaft ausgewirkt?
  • Wie unterstützt die Nutzung der Elterngeldzeit durch die Väter die Erwerbstätigkeit der Mütter der Kinder?

Zentrale Bestandteile des Projekts sind:

a) Interviews mit Betriebsexpert/innen wie Vertreter/innen der Personalabteilung, mit Betriebs-/Personalrät/innen und/oder Gleichstellungsbeauftragten, die mit der Umsetzung und Gestaltung der Elterngeldzeit in ihren Betrieben betraut sind. Thema: Inanspruchnahme der Elterngeldmonate durch Väter, betriebliche Erfahrungen bei der Umsetzung sowie Nutzungsmuster und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Vielleicht hätten Sie Interesse, an einem Interview teilzunehmen oder können uns an Kollegen und Kolleginnen weitervermitteln?

b) Interviews mit Vätern zu den oben genannten ausgewählten Themen und Aspekten. Sie könnten uns sehr bei unserer Untersuchung helfen, indem Sie in Ihrem Betrieb auf die Möglichkeit aufmerksam machen, an unserer Studie teilzunehmen.

c) die anonyme Online-Befragung “Eltern-Zeit-Väter” wird zum Jahresende 2012 über der Internetseite www.elternzeitvaeter.de zugänglich sein.

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Die Zukunft mit Kindern neu denken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Oktober 2012

Mythen und Legenden rund um die Themen Geburtenraten und Fruchtbarkeit haben ausgedient: Die interdisziplinäre Akademiengruppe „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ hat ihre Ergebnisse veröffentlicht. Im demografischen Wandel stellt sich die Frage nach einer Zukunft mit Kindern dringlich – aber die Wissenschaft hält nicht die Zahl der Kinder, sondern die Lebensqualität von Kindern, Vätern und Müttern für entscheidend.

Dies ist das Ergebnis einer fundierten Analyse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Die Empfehlungen der Wissenschaftler zeigen auf, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss, damit Eltern und Kinder sich wohl fühlen – heute und zukünftig.

Warum entscheiden sich Menschen für Kinder? Und warum erfüllen sich nicht alle ihren Kinderwunsch? Fragen wie diese hat die fachübergreifende Akademiengruppe „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ systematisch untersucht. Dabei ging sie auch Mythen nach, die in der Öffentlichkeit kursieren, z. B.:

  • „Niedrige Geburtenraten sind eine Folge weiblicher Erwerbstätigkeit.“
  • „Bis Anfang/Mitte vierzig können Frauen problemlos schwanger werden.“
  • “Die Samenqualität des Mannes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert.“

Solchen nicht belegbaren Aussagen stellt die nun publizierte Studie „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gegenüber. Zugleich geben die international hochrangigen Experten unserer Gesellschaft und politischen Entscheidungs-trägern Empfehlungen an die Hand, wie das Wohlbefinden von Eltern und Kindern gesteigert und gesichert werden kann.

Wie sieht ein familienfreundlicher Alltag aus? Wie können Fürsorge-, Bildungs- und Erwerbszeiten innerhalb des Lebenslaufs auf neue Weise kombiniert werden? Mit innovativen Modellen zur Zeit-, Geld- und Infrastrukturpolitik setzt „Zukunft mit Kindern“ wichtige Impulse, wie insbesondere die Arbeitswelt verändert werden kann, um das Leben von und mit Kindern positiv zu gestalten. Dazu gehört zum Beispiel

  • Familienzeit in Gestalt eines Familienzeitkredits über den ganzen Lebenslauf hinweg abzusichern;
  • eine Kindergrundsicherung zu gewähren, die transparent, unbürokratisch und verlässlich ist;
  • ein Familien-Mainstreaming einzuführen, d. h. gesetzliche Vorhaben sowie öffentliche Aufträge dem Grundsatz anzupassen, das Wohlbefinden von Kindern und Eltern zu fördern.

Die Broschüre ‚ZUKUNFT MIT KINDERN, Mythen, Kernaussagen und Empfehlungen zu Fertilität und gesellschaftlicher Entwicklung‘ kann hier kostenfrei als pdf Datei heruntergeladen werden.

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Väter wünschen sich kürzere Arbeitszeiten und Mütter Entlastung im Familienalltag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. September 2012

familienfreundlicher Betrieb73 % der Eltern von Kindern unter 16 Jahren wünschen sich mehr Zeit für die Familie. Vollzeit berufstätige Mütter äußern diesen Wunsch sogar zu 88 %, Teilzeit beschäftigte Mütter zu 78 %. Während Väter gerne weniger arbeiten würden, wünschen sich Mütter vor allem Entlastung im Familienalltag.

Dies ist ein Ergebnis des Monitors Familienleben, den Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder zusammen mit Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, am 24. September in Berlin vorgestellt hat. Weitere Ergebnisse der Untersuchung sind:

  • 50 % der Väter würde gerne weniger arbeiten, 37 % wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten. 32 % der Mütter wünschen sich eine bezahlte Haushaltshilfe beziehungsweise eine stärkere Unterstützung des Partners in Haushalt und Erziehung (30 %) sowie Unterstützung, den Kinderalltag mit Schule und Freizeitangeboten zu organisieren (34 %)
  • 70 % der Mütter geben an, dass sie die Arbeit zu Hause weitgehend allein erledigen, 38 % verwenden viel Zeit darauf, Kinder zu Betreuungseinrichtungen, Schule oder Freizeitaktivitäten zu bringen
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt wichtigste Aufgabe der Familienpolitik: 87 % der Bevölkerung finden diese Aufgabe wichtig oder sehr wichtig. 68 % wünschen sich Unterstützung durch die Politik, pflegebedürftige Angehörige zu Hause zu betreuen und 59 % beurteilen es als wichtig, junge Familien zu fördern
  • Der Ausbau der Kinderbetreuung für die unter Dreijährigen findet breite Unterstützung: 75 % beurteilen den Betreuungsausbau als gute Sache, Eltern von Kindern und drei Jahren sogar zu 87 %
  • 69 % der Befragten sind der Ansicht, Staat und Unternehmen seien gleichermaßen in der Pflicht, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.

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Partnerschaftliche Arrangements und väterliche Praxis in Ost- und Westdeutschland

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. September 2012

Männer sind heute, auch durch den öffentlichen Diskurs, dazu aufgefordert, sich verstärkt innerhalb der Familie zu engagieren. In diesem Zusammenhang ist die Chiffre vom „neuen“ oder „aktiven“ Vater populär geworden. Was aber verstehen die Paare selbst unter aktiver Vaterschaft? Welche Zuständigkeiten und Kompetenzen schreiben sich die Partner im Zuge von Familiengründung und Elternschaft wechselseitig zu? Diesen Fragen geht die Autorin Cornelia Behnke, auf Basis von 36 autobiographisch-narrativen Paarinterviews nach. Befragt wurden Elternpaare in Ost- und Westdeutschland, sowohl im Milieu der gebildeten Mittelschicht als auch im einfachen Angestellten- und Arbeitermilieu.

Die Ergebnisse der empirischen Analyse ‚Partnerschaftliche Arrangements und väterliche Praxis in Ost- und Westdeutschland. Paare erzählen‘ sind geeignet, gängige Stereotype, denen zufolge innovative Arrangements vorzugsweise im Milieu der gebildeten Mittelschicht zu finden seien, zu korrigieren. Die auf Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit abgestellten Diskurse der bürgerlichen Mittelschicht finden nicht unbedingt ihre Entsprechung in egalitären partnerschaftlichen Arrangements. Die aktiven Väter, so lautet ein Ergebnis der Studie, sind eher die, die sich selbst nicht so nennen.

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Väter haben kaum Zeit für ihre Liebsten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. September 2012

Väter und Mütter in Deutschland haben nach wie vor große Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Das zeigen die Ergebnisse der Vorwerk-Familienstudie 2012. Viele Eltern haben demnach das Gefühl, sich auch nach Feierabend nicht auf ihr Privatleben konzentrieren zu können. Der Wunsch nach viel gemeinsamer Familienzeit ist groß, aber selten verwirklicht.

Für die repräsentative Studie wurden im Juni insgesamt 1617 Personen ab 16 Jahren durch Mitarbeiter des Institutes für Demoskopie Allensbach in persönlichen Gesprächen befragt. Es ist die achte Auflage der Studie seit 2005.

Der Untersuchung zufolge gilt bei einer großen Mehrheit der Deutschen die Familie, die viel Zeit miteinander verbringt und gemeinsame Unternehmungen macht, als erstrebenswert – 83 % bezeichnen dies als ihr Ideal. Tatsächlich gaben aber nur 28 % an, viel Zeit für ihre Familie zu haben.

Wer eine Stunde Zeit am Tag zusätzlich hätte, würde diese trotzdem nicht zwangsläufig mit der Familie verbringen. Dies würde nur ein Viertel (26 %) der Befragten tun – 44 % würden dagegen die Stunde für sich selbst nutzen. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei Frauen zwischen 45 und 59 Jahren, von denen fast zwei Drittel angaben, die Zeit allein verbringen zu wollen.

Die Zeitnot mag auch damit zusammenhängen, dass ein erheblicher Anteil der Befragten nach Dienstschluss nicht von Arbeit unbehelligt bleibt. 29 % sagten, auch nach Feierabend arbeiten oder für Vorgesetzte oder Kunden erreichbar sein zu müssen. Darunter leiden insbesondere leitende Angestellte sowie höhere Beamte (47 %) und Selbständige (41 %).

Bei berufstätigen Müttern, die oft in Teilzeit beschäftigt sind, ist die Belastung anders gelagert: Ihnen macht eher Probleme, Haushalt, Beruf und Kinderbetreuung zu bewältigen. Mehr als die Hälfte (55 %) gab an, in der Freizeit nur noch selten entspannen zu können. Bei den berufstätigen Vätern lag dieser Anteil bei 49 %.

Von einer gleichberechtigten Aufgabenteilung im Haushalt, die mehr als zwei Drittel der Befragten als wünschenswert ansehen, sind die Familien weit entfernt. Weiterlesen »

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Kinder halten gesund und verlängern das Leben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. September 2012

Ingrid Glomp hat für Spiegel Online einige Studien zusammengestellt, die nachweisen, dass Kinder zwar teilweise stressig sind und ihre Väter und Mütter um den Schlaf bringen, aber dennoch das Leben ihrer Eltern verlängern:

‚… Eine aktuelle amerikanische Studie ergab beispielsweise, dass Menschen mit Kindern weniger anfällig für Erkältungen sind als solche ohne. Für ihre Untersuchung hatten Rodlescia Sneed von der Carnegie Mellon University und ihre Kollegen knapp 800 Personen per Nasentropfen Erkältungsviren verabreicht.

Etwa drei Viertel der Teilnehmer infizierten sich mit dem Krankheitserreger, dies traf Eltern und Kinderlose gleichermaßen. Allerdings entwickelten die Teilnehmer ohne Kind danach im Schnitt doppelt so häufig Schnupfensymptome wie Studienteilnehmer mit ein oder zwei Kindern. Eltern von drei oder mehr Kindern erkrankten sogar noch seltener, schreiben die Forscher im Fachmagazin “Psychosomatic Medicine“.

Das niedrigere Schnupfen-Risiko für Väter und Mütter bestand selbst, als die Kinder nicht mehr zu Hause wohnten. Hatte der Nachwuchs das Nest verlassen, betrug das Risiko der Eltern sogar nur ein Viertel dessen von Kinderlosen. Waren Eltern vielleicht besser geschützt, weil sie zuvor zwangsläufig häufiger mit Erkältungsviren in Kontakt kamen? Das konnten die Forscher durch Tests ausschließen. …

Kinder als Lebenselixier? Zu diesem Ergebnis kam auch eine große norwegische Studie: Bei der Auswertung der Daten sämtlicher Norwegerinnen und Norweger, die zwischen 1935 und 1958 geboren wurden, zeigte sich, dass Eltern sich offenbar über eine höhere Lebenserwartung freuen dürfen. Demnach war die Wahrscheinlichkeit, im Alter zwischen 45 und 68 Jahren zu sterben, bei Kinderlosen deutlich höher als bei Personen mit zwei Kindern, und zwar bei Frauen um 50 % und bei Männern um 35 %. Das Sterberisiko von Eltern mit einem Kind lag zwischen den Ergebnissen der kinderlosen und der kinderreicheren Norweger. …‘

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Väterförderung in Unternehmen – Viel geredet, nichts passiert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. September 2012

In deutschen Unternehmen werden Frauen und aktive Väter selten offen diskriminiert, aber auch immer weniger unterstützt. Das ergab eine Onlineumfrage der Kölner Unternehmensberatung Synergy Consult.

Die Consultingfirma hat in den letzten beiden Jahren Daten erhoben und miteinander verglichen. „In allen Fragen ist es schlechter geworden“, stellt Petra Köppel fest, die Unternehmen vor allem in Diversity- und Gender-Fragen berät. So ist laut der Längsschnittumfrage die Anerkennung von Teilzeit gesunken. Für Führungskräfte ist es immer seltener möglich, Teilzeit zu arbeiten.

Darüber hinaus gibt es weniger Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Job und es wird seltener akzeptiert, wenn Mütter und Väter um 16 Uhr gehen, um ihre Kinder aus der Kita abzuholen. Die Befragten gaben auch an, dass immer weniger Väter mehr als zwei Monate an Elternzeit nehmen.

Auch die Frauenförderung geht zurück: Im Juli 2012 empfanden nur noch 62,5 % der Befragten ihr Unternehmen als frauenfreundlich – im März 2011 waren es noch knapp 68 % gewesen. 53 % gaben an, dass sich das Topmanagement ihres Unternehmens verpflichtet habe, Frauen zu fördern – 2011 waren es noch knapp 57 %.

Ob große oder kleine Unternehmen, einfache Mitarbeiter oder Topmanager, mehr Frauen oder mehr Männer geantwortet haben, all das weiß Synergy Consult nicht. Die Befragung war anonym und wurde lediglich auf der Homepage der Unternehmensberatung beworben.

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