Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. September 2012
Väter bleiben immer häufiger dem Job fern, um ihre kranken Kinder zu Hause pflegen. Die Anzahl ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, wie die aktuelle Statistik der DAK-Gesundheit zeigt. Im Jahr 2011 reichten rund 16.000 Väter den „blauen Schein“ bei der DAK-Gesundheit ein. 2007 beanspruchten etwa 10.000 Väter das Kinderpflege-Krankengeld. Für die vergangenen Jahre bedeutet das insgesamt einen Anstieg von 60 %.
Es sind zwar überwiegend die Mütter (2011 waren es rund 106.000), die zu Hause bleiben bei Fieber, Windpocken oder Armbrüchen. Aber von den Vätern gibt es immer mehr Unterstützung – jedes Jahr werden es im Schnitt 2.000 mehr. „Unsere Zahlen zeigen, dass die Männer ihre Vaterrolle ernst nehmen, wenn das Kind krank ist und öfter für die Betreuung zu Hause bleiben“, so Jörg Bodanowitz, Sprecher der DAK-Gesundheit. Das passe auch zu den steigenden Zahlen der Elternzeit für Väter. „Die Zukunft wird zeigen, ob wir hier am Beginn eines gesellschaftlichen Wandels stehen.“
Die Zahlen belegen auch das traditionelle Ost-West-Gefälle. Bundesweit kümmerten sich von 2007 bis 2011 die meisten Väter in Brandenburg (durchschnittlich 17 %) und Mecklenburg-Vorpommern (9,8 %) um ihren kranken Nachwuchs. Die führenden westlichen Bundesländer, Nordrhein-Westfalen (8,0 %) und Bayern (7,7 %) folgen im Vergleich erst mit großem Abstand.
Ist das Kind krank und Vater oder Mutter müssen zu Hause bleiben, springt die Krankenkasse mit dem sogenannten Kinderpflege-Krankengeld ein, wenn es keine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber gibt. Anspruch auf das Krankengeld haben gesetzlich versicherte Eltern von Kindern bis zwölf Jahren. Es wird maximal zehn Arbeitstage im Kalenderjahr für ein Kind gewährt, bei Alleinerziehenden für 20 Tage.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. August 2012
Im Jahr 2011 lebten in 54 % der ostdeutschen Familien mit minderjährigen Kindern die Eltern als Ehepaare zusammen. 1996 lag dieser Anteil noch bei 72 %. Im Vergleich dazu waren in Westdeutschland Eltern in rund 75 % der Familien mit minderjährigen Kindern verheiratet. Vor 15 Jahren betrug dieser Anteil 84 %. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage der Ergebnisse des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Deutschland und Europa, mit.
Bei rund einem Viertel (26 %) der Familien in Ostdeutschland (neue Länder einschließlich Berlin) war 2011 die Mutter oder der Vater alleinerziehend, 1996 lag der Anteil bei 18 %. In jeder fünften ostdeutschen Familie (20 %) lebten 2011 die Eltern ohne Trauschein als Lebensgemeinschaft zusammen. Dieser Anteil hat sich ebenfalls erhöht: vor 15 Jahren lag er noch bei 10 %.
Auch in Westdeutschland (früheres Bundesgebiet ohne Berlin) gibt es heute mehr Alleinerziehende und Lebensgemeinschaften mit minderjährigen Kindern. 2011 war in 18 % der Familien im Westen die Mutter oder der Vater alleinerziehend (1996: 13 %) und in 7 % der Familien lebten die Eltern als unverheiratete Paare in einem Haushalt zusammen (1996: 3 %).
Zu den Familien zählen im Mikrozensus alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt Ehepaare, nichteheliche (auch gleichgeschlechtliche) Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im Haushalt. Einbezogen sind in diesen Familienbegriff – neben leiblichen Kindern – auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder.
Das Sorgerecht muss diesen Lebenswirklichkeiten von Familien und nicht veralteten Vorstellungen von der Ehe gerecht werden.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Juni 2012
Für mehr als jedes vierte Kind (25,3 %) der insgesamt 678.000 im Jahr 2010 geborenen Kinder hat der Vater Elterngeld in Anspruch genommen. Damit hat die Väterbeteiligung einen neuen Höchststand erreicht. Entscheidenden Einfluss auf die Frage, ob Mutter und Vater Elterngeld in Anspruch nehmen oder ob nur die Mutter die Leistung bezieht, hat die Erwerbstätigkeit von Frauen in den zwölf Monaten vor der Geburt ihres Kindes. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Statistik zum Elterngeld, die Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt hat. „Wenn Frauen einer Erwerbstätigkeit nachgehen und Nachwuchs bekommen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch der Vater eine Babyzeit nimmt, in der er Elterngeld bezieht“, erklärte Roderich Egeler.
So wurden bei den 392.000 vor der Geburt des Kindes erwerbstätigen Müttern mehr als 125.000 Partneranträge gestellt. Das entspricht einem Anteil von 32 %. Bei den zuvor nicht erwerbstätigen Müttern lag der Anteil der Partneranträge lediglich bei 12 %.
Ein Elternteil kann Elterngeld für mindestens zwei und maximal zwölf Monate beziehen. Hinzu kommen zwei weitere Monate (Partnermonate), wenn Paare sich die Elternzeit teilen. Väter nehmen in erster Linie die sogenannten Partnermonate in Anspruch. So bezogen mehr als drei von vier Vätern (76 %) die Leistung für maximal zwei Monate. Knapp jeder fünfzehnte Vater (6 %) nahm die Leistung für ein Jahr in Anspruch.
Unter den insgesamt rund 810.000 Müttern und Vätern mit Elterngeldbezug gab es fast 499.000 Einzelanträge und 311.000 Personen mit einem Paarbezug. Es gab also gut 155.000 Paare, bei denen sowohl die Mutter als auch der Vater Elterngeld bezog.
Fast zwei Drittel dieser Paare (65 % beziehungsweise 102.000 Paare) haben das Elterngeld für einen kurzen Zeitraum zeitgleich bezogen; und zwar für durchschnittlich zwei Monate. Bei rund 34 % der Paarbezüge gab es keinerlei zeitliche Überschneidung. Nur selten entschieden sich Paare dazu, das Elterngeld über den gesamten Zeitraum gemeinsam in Anspruch zu nehmen. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Januar 2012
In Europa werden so viele uneheliche Kinder geboren wie nie zuvor. Der Anteil an unehelichen Geburten hat in den 27 EU-Staaten inzwischen den Rekordwert von 37,4 % erreicht – das ist mehr als doppelt so viel wie vor zwanzig Jahren. Das geht aus dem neuen Jahrbuch der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. 1990 erblickten nur 17,4 % der Neugeborenen außerhalb einer Ehe das Licht der Welt.
In Deutschland wurde 2009 fast jedes dritte Baby außerhalb einer Ehe geboren (32,7 %). EU-weit ist der Anteil in Estland am höchsten (59,2 %), am niedrigsten in Griechenland (6,6 %). Die Erklärung aus Europa für diese Entwicklung:
‘Family is a shifting concept: what it means to be a member of a family and the expectations people have of family relationships vary with time and space, making it difficult to find a universally agreed and applied definition. Legal alternatives to marriage, like registred partnership, have become more widespread and national legislation has evolved to confer more rights to unmarried couples.’
Das stimmt grundsätzlich, aber nicht verheiratete Väter in Deutschland warten nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) jetzt schon 25 Monate vergeblich auf eine gesetzliche Regelung ihrer Rechte.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. November 2011
Rund 38.100 Paare nahmen für ihr zwischen April und Juni 2010 geborenes Kind Elterngeld in Anspruch. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, bezogen 23.400 Paare beziehungsweise 61 % die Leistung zeitweise gemeinsam und zwar für durchschnittlich fast 2 Monate. Väter bezogen dabei im Durchschnitt für 2,5 Monate und Mütter für 11,4 Monate Elterngeld. 185 Paare entschieden sich dazu, die Leistung über den gesamten Zeitraum gemeinsam in Anspruch zu nehmen.
Bei den anderen rund 14.500 Paaren haben Vater und Mutter das Elterngeld nacheinander in Anspruch genommen. In diesen Fällen betrug die durchschnittliche Bezugsdauer der Väter 3,3 Monate und die der Mütter 10,4 Monate.
Neben den rund 38.100 Paarbezügen gab es rund 121.700 Einzelanträge, bei denen der Partner oder die Partnerin kein Elterngeld bezogen hat. Der Großteil dieser Einzelanträge wurde von Frauen gestellt (98 %). Der Anteil der Männer war mit 2 % vergleichsweise gering.
Insgesamt erhielten damit mehr als 197.900 Väter und Mütter für 162.800 zwischen April und Juni 2010 geborene Kinder Elterngeld. Bezogen auf alle 165.600 in diesem Zeitraum geborenen Kinder bedeutet dies, dass für mehr als 98 % der Kinder Elterngeld bewilligt wurde.
Die Väterbeteiligung, das heißt, der Anteil der Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat, ist für im zweiten Quartal 2010 geborene Kinder noch einmal angestiegen; und zwar auf 25,4 % (erstes Quartal 2010: 24,4 %). Bei Müttern lag die Inanspruchnahme des Elterngeldes bei über 96 %.
Differenzierte Ergebnisse der Elterngeldstatistik für im zweiten Quartal 2010 geborene Kinder sind online abrufbar.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. November 2011
Zwei Drittel (64 %) aller jungen Erwachsenen wohnen noch bei den Eltern. Vor allem Söhne fühlen sich im Hotel Mama offenbar wohl – und tun sich schwer damit, eine eigene Familie zu gründen. Das hat das Statistische Bundesamt aus Daten des Mikrozensus ermittelt. Vor allem den jungen Männern zwischen 18 und 24 gefiel es offenbar gut im alten Zuhause: 71 % von ihnen zogen Hotel Mama einem eigenen Heim vor. Bei den weiblichen Altersgenossinnen waren das nur 57 %.
Damit blieb die Zahl der Nesthocker in den vergangenen zehn Jahren ungefähr gleich. Im Jahr 2000 hatten 65 % der jungen Erwachsenen noch bei den Eltern gewohnt. Entsprechend klein ist die Zahl derer, die bereits in jungen Jahren eine eigene Familie gründen. Nur 13 % lebten mit einem Ehe- oder Lebenspartner zusammen. Bei den Männern waren es sogar nur acht %. Von einem Hochzeitsboom weiß die Statistik nichts: Zehn Jahre zuvor hatten noch deutlich mehr junge Deutsche (17 %) mit ihrem Partner zusammengelebt. Dafür stieg im gleichen Zeitraum die Zahl der Singles mit eigenen vier Wänden von 15 auf 17 %. Dabei halten sich Männer und Frauen in etwa die Waage.
Wohngemeinschaften scheinen sich trotz wachsendem Zuspruch allenfalls in Großstädten als Lebensform junger Erwachsener behaupten zu können. Nur 6 % der 18- bis 24-Jährigen entschieden sich dafür. Allerdings waren es vor zehn Jahren nur 4 %.
Soziologen machen eine Vielzahl von Gründen für das Nesthocken aus. Zum einen lohnt es sich für junge Menschen nicht mehr, schnell von zu Hause auszuziehen: Sie können auch so alle Vorteile des Erwachsenseins genießen, ohne die Nachteile – finanzielle Belastung, Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. November 2011
Jeder fünfte Vater in Bochum nutzt das Elterngeld, um sich einige Monate um seinen Nachwuchs zu kümmern. Finanzielle Gründe und Angst vor Nachteilen im Job schrecken viele Männer ab, Elternzeit in Anspruch zu nehmen.
Die Beteiligung der Väter an der Elternzeit steigt in Deutschland stetig an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben 18 % der Bochumer Väter für im Jahr 2009 geborene Kinder Elterngeld bezogen. Damit liegt Bochum im NRW-Durchschnitt, aber unter dem deutschlandweiten Mittel von 24 %. In den Nachbarstädten bezogen noch weniger Väter das Elterngeld.
Die Eltern orientierten sich am höheren Gehalt, sagt Ursula Kersting-Otte von der Beratungsstelle Pro Familia. Und das beziehen meist die Männer. Bei den Beratungen höre sie leider auch, „dass Arbeitgeber ihnen das negativ auslegen, wenn sie in Elternzeit gehen“.
Wenn die Väter sich für eine Elternzeit entscheiden, dann meist nur für die Mindestzeit von zwei Monaten. Das zeigt auch die Statistik: Mehr als zwei Drittel der Väter (71 %) in NRW entschieden sich so. Die Väter, die sich bei Pro Familia beraten ließen, hätten das Gefühl, dass zwei Monate Auszeit bei ihrem Arbeitnehmer gerade noch akzeptiert seien, so Kersting-Otte.
Gerade bei befristeten Arbeitsverträgen gehe es oft um die Existenz. Seien die Väter bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt, müssten sie sich oft gegen die Elternzeit entscheiden. „Das ist auch ein gesamtgesellschaftliches Problem“, sagt die Beraterin.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. September 2011
Immer mehr Väter beziehen Elterngeld. Dies geht aus den neuesten Ergebnissen der Elterngeldstatistik hervor. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, mehr als 38.000 Väter für ihre zwischen Januar und März 2010 geborenen Kinder Elterngeld in Anspruch genommen. Dies sind 2,5 % mehr Leistungsbezieher als ein Jahr zuvor. Die Zahl der geborenen Kinder ist im gleichen Zeitraum um 1,3 % gestiegen.
Grund für die gestiegene Inanspruchnahme des Elterngelds ist, dass immer mehr Väter zeitweise ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder unterbrechen. Die sogenannte Väterbeteiligung (Anteil der Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat) lag für im ersten Quartal 2010 geborene Kinder bei 24,4 %. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ist dies ein Anstieg um 1,4 Prozentpunkte.
Annähernd jeder dritte Vater (31 %) hat das Elterngeld unmittelbar nach der Geburt, das heißt im ersten Lebensmonat des Kindes in Anspruch genommen. Weitere rund 12 % der Väter bezogen im zweiten oder dritten Lebensmonat des Kindes erstmals Elterngeld. Mehr als jeder fünfte Vater (22 %) erhielt das Elterngeld erstmals im zwölften oder 13. Lebensmonat des Kindes. Durchschnittlich nahmen Väter 3,4 Monate lang Elterngeld in Anspruch. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2011
Nach den Ergebnissen des Mikrozensus lebten im Jahr 2010 rund 13,1 Millionen minderjährige Kinder in Deutschland. Vor zehn Jahren war diese Zahl noch um 2,1 Millionen höher. Der rückläufige Trend wird sich weiter fortsetzen.
Diese und weitere Ergebnisse hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin zur Lebenssituation von Kindern in Deutschland vorgestellt.
Er betonte die unterschiedlichen Entwicklungen im Westen und Osten Deutschlands. In Westdeutschland sei die Zahl der Kinder zwischen 2000 und 2010 um etwa 10 % auf 11,0 Millionen Kinder gesunken. „Noch gravierender war der Rückgang in Ostdeutschland: Im Jahr 2010 gab es hier knapp 29 % weniger Kinder als zehn Jahre zuvor.“
Auch hinsichtlich der Familienstrukturen unterscheiden sich West- und Ostdeutschland: Während 2010 in Westdeutschland 79 % der minderjährigen Kinder bei ihren verheirateten Eltern lebten, betrug der entsprechende Anteil in Ostdeutschland nur 58 %. Hier war der Anteil der Kinder in Lebensgemeinschaften mit 17 % fast drei Mal so hoch wie im Westen (6 %). 24 % der ostdeutschen Kinder wohnten bei einem alleinerziehenden Elternteil, im früheren Bundesgebiet waren es 15 %.
Weitere Themen, die die Situation von Kindern in Deutschland aus Sicht der Statistik beschreiben waren unter anderem:
- Bei 51 % der minderjährigen Kinder in Paarfamilien in Deutschland gingen beide Elternteile einer beruflichen Tätigkeit nach, bei 38 % war nur ein Elternteil berufstätig und 11 % der Kinder lebten in Paarfamilien, bei denen keiner der beiden Elternteile aktiv erwerbstätig war. Je jünger Kinder sind, desto häufiger geben insbesondere Mütter ihre Erwerbstätigkeit vorübergehend auf: So waren nur noch bei 28 % der Kinder unter drei Jahren beide Elternteile berufstätig.
- Das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung oder durch eine Tagesmutter beziehungsweise einen Tagesvater ist in den letzten Jahren gestiegen. 2006 betrug die Betreuungsquote noch 14 %, am 1. März 2010 bereits 23 %. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2013 insgesamt 750 000 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige zur Verfügung zu stellen, müssen bis dahin noch rund 280 000 Plätze zusätzlich geschaffen werden.
- Die wirtschaftliche Lage von Kindern hängt in erster Linie davon ab, welche Einkommen ihre Eltern beziehen. Bei 92 % der minderjährigen Kinder in Paarfamilien ist das Erwerbseinkommen eines oder beider Elternteile Quelle des überwiegenden Lebensunterhaltes. Auch bei mehr als der Hälfte der Kinder von Alleinerziehenden (57 %) war das Erwerbseinkommen des Elternteils die Haupteinkommensquelle. Für rund 33 % der Kinder von Alleinerziehenden stellten jedoch Transferleistungen die Haupteinkommensquelle der Familie dar.
- Kinder sind in Deutschland nicht stärker armutsgefährdet als der Durchschnitt der Bevölkerung. Nach der Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen waren im Jahr 2008 in Deutschland 15,5 % der Bevölkerung armutsgefährdet. Für Kinder unter 18 Jahren lag die Quote bei 15,0 %.
In Scheidungsverfahren wird immer seltener über das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder gestritten: immer häufiger bleibt es daher zunächst bei einem gemeinsamen Sorgerecht der geschiedenen Eltern.
Vätern wird in einem isolierten Verfahren, das heißt zu einem Zeitpunkt nach einer Scheidung, eher das alleinige Sorgerecht zugesprochen als im Scheidungsverfahren selbst. 2010 haben die Familiengerichte in 15% der isolierten Sorgerechtsverfahren, aber nur in 7% der Scheidungsverfahren zugunsten des Vaters entschieden.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Juni 2011
Väter in der thüringischen Stadt Jena nahmen am häufigsten Elternzeit für ihre 2009 geborenen Kinder in Anspruch. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Väterbeteiligung für Nachwuchs, der im Jahr 2009 geboren wurde, dort bei mehr als 42%. Schon im Jahr 2008 hatte Jena mit 43% deutschlandweit den Spitzenwert. Die zweithöchste Quote hatte wie schon im gleichen Vorjahreszeitraum die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam mit fast 40%. Die geringste Beteiligung von Vätern gab es in den Städten Bremerhaven und Emden (jeweils 9%). Bei Müttern gab es keine nennenswerten regionalen Schwankungen. Die Inanspruchnahme lag im Durchschnitt bei 96%.
In 167 (2008: 112 Kreise) der bundesweit insgesamt 412 kreisfreien Städte und Landkreise lag die Väterbeteiligung bei mindestens 25%. Dabei zeigt sich eine klare regionale Konzentration im Süden und Südosten Deutschlands, und zwar in Bayern, Sachsen und dem südlichen Thüringen. Aber auch in vielen Kreisen Brandenburgs nimmt mehr als jeder vierte Vater Elterngeld in Anspruch.
Die Höhe des Elterngeldes ist entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen abhängig vom bisherigen Einkommen der Elterngeldbeziehenden. Hier gab es deutliche regionale Unterschiede. So lag der durchschnittliche Elterngeldanspruch von Vätern, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, in jedem dritten Kreis (in 132 von insgesamt 412 Kreisen) im ersten Bezugsmonat bei mindestens 1.200 Euro.
Diese Kreise lagen schwerpunktmäßig im Süden und Südwesten Deutschlands. Einen durchschnittlichen Elterngeldanspruch von weniger als 1.000 Euro hatten Väter in 63 kreisfreien Städten und Landkreisen, die bis auf wenige Ausnahmen in den ostdeutschen Bundesländern lagen. Väter in der bayerischen Stadt Ingolstadt hatten mit 1.387 Euro den höchsten durchschnittlichen Elterngeldanspruch. Den niedrigsten Anspruch hatten Väter im Landkreis Altenburger Land (Thüringen) mit 768 Euro.
Anders als bei Vätern lag der Weiterlesen »
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