der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

So fühlt es sich an, ein Mann zu sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Oktober 2011

‚Geben Sie eine Frau, ganz gleich, ob sie gebildet oder ungebildet ist, und unabhängig davon, welcher Kultur und Ethnie sie angehört, einmal folgende Anweisung: „Du darfst keine Freunde und Vertraute haben; du musst jedes Bedürfnis, jede Schwäche oder zärtliche menschliche Regung unterdrücken; du darfst andere Frauen nicht ohne einen stichhaltigen Grund berühren; du darfst nicht weinen, du sollst nicht deiner inneren Intuition folgen, sondern nur Autoritäten und bedeutenden Menschen vertrauen, und du darfst dich fortan nur noch durch deine Rollen, Titel, Autos, durch Haus, Geld und Erfolg definieren. Andere Menschen sind für dich entweder Verbündete oder sie stellen eine Bedrohung dar – ansonsten sind sie einfach nicht von Interesse.“

Und dann sage ihr: „Genau so fühlt es sich die meiste Zeit an, ein Mann zu sein.“’

In dem Buch ‚Die Männerbibel – Meditationen auf dem Weg zur Freiheit’ hat Joe Durepos, enger Mitarbeiter von Richard Rohr mit 366 Impulsen die Quintessenz aus der mehr als 30jährigen Arbeit mit Männern zusammengetragen, die den Weg der Männer raus aus den Rollenklischees und den falschen Erwartungen, einer Dualität, die nur Gewinner und Verlierer kennt, täglich begleiten können.

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Wie ich ein guter Vater wurde

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Oktober 2011

… und warum es viel schwieriger ist, eine gute Mutter zu sein. In der Welt am Sonntag ist ein Vorabdruck von ‚Mann sein für Anfänger’ des amerikanischen Autors Michael Chabon zu lesen.

‚Das Praktische am Vatersein ist die so erbärmlich niedrige Qualitätsmesslatte. Vor ein paar Jahren nahm ich meinen jüngsten Sohn mit zum Supermarkt um die Ecke in Berkeley, Kalifornien – eine Stadt, in der Väter meiner Einschätzung nach im Allgemeinen gute Arbeit leisten und einige es sogar etwas übertreiben. Ich hatte meinen zwanzigmonatigen Sohn auf dem Arm und packte mit der freien Hand den Inhalt des Einkaufswagens auf das Kassenband. Ich weiß nicht mehr, an was ich in dem Moment gedacht habe, aber es kann genauso gut der Honey-Nut-Cheerios-Werbesong aus dem Jahr 1979 gewesen sein wie die Bedürfnisse und Ansprüche meines Sohnes oder das unbeschreibliche Wunder, das er für mich ist. Vielleicht dachte ich auch an überhaupt nichts. Ich fragte mich, warum die Frau hinter uns – als ich sie bemerkte – unentwegt so liebevoll zu uns hinüberlächelte. Sie trug Leggings in Regenbogenfarben, und ich dachte, sie wäre vielleicht ein bisschen verrückt und würde deshalb jeden anstrahlen. “Sie sind ein wirklich guter Vater”, sagte sie schließlich. “Das sehe ich.”

Ich schaute auf meinen Sohn. Er kaute auf dem Papierüberzug eines Drahtverschlusses. Zweifelsohne bestand Erstickungsgefahr; auch hätte der Draht seine Lippe oder Zunge durchbohren können. Seine Frisur tendierte zum satirisch überzeichneten Extrem der Einstein-Skala. Sein Gesicht war leicht verschmiert. Nein, es war schmutzig.

Man hätte sogar versucht sein können, das Wort “verkrustet” zu verwenden. “Oh, das ist gar nicht mein Kind”, gab ich zurück. “Das hab ich da hinten gefunden.” Nein, in Wirklichkeit habe ich mich natürlich bedankt. Ich ging mit meinem Sohn und einer Tüte Lebensmittel im Arm davon, und zu Hause angekommen, stellte ich eine Schale mit Honey Nut Cheerios vor ihn und checkte meine E-Mails. Ich war ein wirklich guter Vater. …’

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Väter sind für alle Kinder wichtig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Oktober 2011

Im Gespräch mit der Oldenburger Nordwest Zeitung erklärt Prof. Matthias Franz aus Düsseldorf, mit welchen Erwartungen neue Männer konfrontiert sind und warum Väter für Kinder besonders wichtig sind.

Professor Franz, wann ist der Mann ein Mann?

FRANZ: Das muss jeder für sich selbst definieren. XY als Gen-Marke reicht nicht. Allerdings haben es Männer heute schwer, da herkömmliche Rollenskripte nicht mehr tragen und die Erwartungen gestiegen sind. Junge Männer sollen alles zugleich sein: konfliktfähiger Partner, beruflich erfolgreich, einfühlsamer Vater, gerne auch mit starker Schulter ausgestattet.

In ihrem Buch „Neue Männer – muss das sein?“ sprechen Sie von einer „feministisch inspirierten Welle der Kritik“, die die Männer bis heute verunsichert. Das klingt so, als sei der Mann von heute ein Waschlappen.

FRANZ: Waschlappen ist 19. Jahrhundert. Männer haben leider noch immer zu oft Angst, sich zu öffnen und Schwächen einzugestehen, weil das mit dem herkömmlichen Rollenbild nicht vereinbar ist. Gesünder wäre es, sich zu öffnen. Ein gutes Beispiel aus der Fußballwelt ist das Bekenntnis von Schalke-Trainer Ralf Rangnick, der sich das nun getraut hat.

Der knallharte Kerl hat als Vorbild ausgedient?

FRANZ: Fossilien halten sich ja manchmal recht lange. Aber im Ernst: Der Mann muss seine starke Schulter nicht zwangsläufig aufgeben. Er darf sie aber bei Bedarf entkrampfen. Therapeuten erleben, dass sich das derzeit ändert. Männer beginnen, sich selbstbewusst Hilfe zu suchen, ohne sich gleich schwach zu fühlen. Das finde ich vorbildlich.

Kann man sich in der Medienwelt noch sein eigenes Männerbild basteln?

FRANZ: Kaum, das dort vermittelte Männerbild kommt oft einer Entwertung gleich. Der Mann ist in der Regel der Gewalttäter, Gefühlstrottel, eitle Gockel oder sozial inkompetent und machtbesessen. Um ein stabiles Männerbild zu verinnerlichen, sind die Medien der falsche Weg. Gleichwohl ist Hollywood in diesem Bereich sehr aktiv. In Filmen wie Star Wars, Terminator oder Matrix geht es um den vaterlosen Jungen, der sich mit technisch brillanten oder gewaltnahen Ersatzvätern zum Mann initiieren lässt. Mit diesem Vaterhunger werden Milliarden gemacht.

Mehr Väter braucht das Land?

FRANZ: Unbedingt! Väterlichkeit und Väter sind für die Entwicklung unserer Kinder essenziell. Nur eine Zahl: Vaterlos aufwachsende Kinder zeigen eine doppelt so hohe Rate von Hyperaktivität im Vergleich zu Jungen, die mit Vater aufwachsen.’

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Bei Vätern wird Vollzeitpräsenz erwartet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. September 2011

Im Gespräch mit Mathias Morgenthaler äußert sich Margret Bürgisser, Autorin der kürzlich erschienenen Bücher „Beruf und Familie vereinbaren – aber wie?“ und „Vereinbarkeit von Beruf und Familie – auch für Männer. Herausforderungen, Probleme“ zu den Hindernissen auf dem Weg zu einem partnerschaftlichen Aufgabenverteilung.

„… Heute arbeiten nur sieben Prozent der Väter Teilzeit, ein großer Teil definiert sich primär über die Arbeit. Sehr viel hat sich offenbar nicht verändert im Vergleich zur Generation Ihrer Eltern.

Aus zahlreichen Gesprächen, die ich mit berufstätigen Vätern in den letzten Jahren geführt habe, weiß ich: Vielen Männern ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein echtes Anliegen. Sie wollen nicht nur Feierabend- und Wochenendväter sein, sondern sich auch an der Familienarbeit beteiligen. Aber der Arbeitsmarkt macht es ihnen nicht leicht. Die meisten Arbeitgeber haben zwar begriffen, dass sie den Frauen Teilzeitstellen anbieten müssen – und sei es nur, um ihre Vakanzen gut besetzen zu können. Von Männern erwarten sie aber unverändert Vollzeitpräsenz. Deswegen kämpfen Männer mit anderen Problemen als Frauen. Frauen haben in der Regel Mühe, wenn sie Karriere machen wollen. Männer kämpfen gegen Widerstände, wenn sie mehr Zeit mit der ­Familie verbringen und sich im Beruf nicht völlig verausgaben wollen.

Sind daran wirklich die Arbeitgeber schuld?

Nicht nur. Wir wissen aus verschiedenen Studien, dass viele junge Männer den festen Vorsatz haben, später einmal ein fürsorglicher, präsenter Vater zu sein. Dieser Vorsatz führt aber vielfach nicht zu tragfähigen Handlungen. Zu tief sitzt die Angst vor einem Imageverlust, vor dem Mangel an Anerkennung. Männer sind stärker ergebnisorientiert als Frauen, und sie stehen unter großem Druck, beruflich erfolgreich zu sein und einen guten Lohn zu verdienen. Eine Frau ist als Kleinkindererzieherin heute voll akzeptiert und für Männer attraktiv, ein Mann in einem Niedriglohnberuf hat deutlich schlechtere Chancen auf dem Partnermarkt. Weiterlesen »

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Auch berufstätige Väter können gute Väter sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. August 2011

Ob sie Elternzeit nehmen oder nicht – der Großteil der Väter steht auch nach der Geburt zu 100% im Beruf und hat dadurch nur abends und am Wochenende die Zeit, um das Vater sein zu leben. Deshalb ist es umso wichtiger, diese Zeit auch zu nutzen.

Peter Ballnik gibt berufstätigen Vätern in seinem Buch Papa-Zeit 52 Tipps, um die Kinder gut und konstruktiv zu begleiten. Das Spektrum reicht vom Zelten bis zum Zuhören. Und es gewährleistet, dass Kinder nicht nur wissen, dass sie einen Vater haben. Sondern dass sie auch wissen, dass der Vater für sie da ist.

Der auf Väter spezialisierte Psychotherapeut Peter Ballnik verpackt seine Tipps in reale Geschichten aus dem Alltag. Immer geht es um Aktionen und Handlungen, die ohne viel Aufwand und auch ohne viel Geld durchgeführt werden können. Praktischerweise sind die Tipps nach Jahreszeiten geordnet, denn Ballnik schickt Väter und ihre Söhne und Töchter so oft es geht zu gemeinsamen Unternehmungen vor die Tür. Es geht darum, gemeinsam Zeit zu verbringen, gemeinsam zu erleben und darum, zu zeigen, dass man für die Kinder da ist.

Die Beispiele sind aus dem Leben gegriffen. Angefangen beim Kleinkind, das denkt, der Vater interessiere sich nicht mehr für es, bis zum pubertierenden Sohn, an den niemand mehr richtig herankommt. Oder die Tochter, die heimlich kifft und raucht. Nicht immer werden die Schwierigkeiten so leicht aus dem Weg zu räumen sein, wie Ballnik das beschreibt – eine große Hilfe und gute Anregungen bietet er aber allemal. Sein Credo und seine Mahnung an alle berufstätigen Väter: “Aufmerksamkeit ist grundsätzlich nicht aufschiebbar.”

Im letzten Viertel des Buches “Papa-Zeit” stellt Ballnik die von ihm selbst entwickelte „Vaterpyramide” vor. Sie gibt einen schnellen Überblick über die Anforderungen, denen sich Väter stellen müssen – und stellen dürfen. Das Fundament der Pyramide besteht daraus, Weiterlesen »

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Lebenswerte Arbeitswelten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2011

Kinder oder Job? Bis 2020 wird sich das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit im deutschen Lebensalltag neu auspendeln. Man vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt über drei Millionen Fachkräfte fehlen. Unternehmen, die ihre Personalpolitik gezielt auf Maßnahmen zur Work-Life-Balance ausrichten, liegen dann im Wettbewerb um Fachkräfte vorn.

Das von der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Bundesfamilienministerium entwickelte Personalkonzept “work-life-competence” fand große Resonanz: An einer Qualifizierung nahmen 52 Teilnehmer aus 29 Unternehmen teil. Die Publikation “Lebenswerte Arbeitswelten” beschreibt Konzept und Qualifizierung. Sie liefert überzeugende Beispiele für Work-Life-Balance und Materialien für eine Selbsteinschätzung aus der Unternehmensperspektive.

Eine Leseprobe gibt es hier. Bestellen können Sie die drei Broschüren im Ordner hier.

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Elternsein heute – Ein Mutmachbuch für eine abenteuerliche Lebensform

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Juli 2011

Es macht Spaß, das neue Buch Melitta Walter, ‚Elternsein heute – Ein Mutmachbuch für eine abenteuerliche Lebensform’ zu lesen, gerade wenn man schon viele Abenteuer erlebt hat. Die Autorin hält nicht nur ein, was der Titel verspricht sondern teilt die Fülle ihrer Erfahrungen mit den Lesern und Leserinnen.

Dieser Schatz kommt aber an keiner Stelle mit einem erhobenen Zeigefinger daher. Angehende Eltern, die vor der Entscheidung stehen, diese lebenslange Abenteuerreise zu buchen oder von der Natur geschenkt bekommen, werden von der ersten Seite mit ins Boot geholt und in die Lage versetzt, sich ihre Insel einmal mit ein paar Metern Abstand zu betrachten.

Apropos angehende Eltern, oft wird von Eltern geschrieben, Väter sind im besten Falle aber nur mitgedacht. Melitta Wagner bezieht die männliche, die Sichtweise des (angehenden) Vaters von Anfang an mit ein. Erklärt die unterschiedlichen Betroffenheiten im Moment der ersten Information über die Schwangerschaft, die Position des Vaters bei einem möglichen Schwangerschaftskonfliktberatungsgespräch oder im Kreißsaal und allen weiteren schönen und weniger schönen Lebenssituationen.

Dies gelingt ihr sehr einfühlsam, vor allem, weil sie die Ressourcen der Väter in den Vordergrund stellt und nicht die vielleicht vorhandene Differenz zwischen dem Wollen und dem tatsächlichen Handeln. Die Autorin setzt sich auch kritisch mit den neuen Väterbildern auseinander. Zu Beginn des Kapitels, ‚Wie soll er denn sein – der Super–Papa?’ stellt sie die Erkenntnis, das jede Generation neue Väter hervorbringt, die sich an den jeweiligen gesellschaftlichen Erwartungen abarbeiten, genau wie sich die Söhne an und mit ihren Vätern reiben. Weiterlesen »

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Ergebnisse der Hirnforschung und männliches Selbstverständnis

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Juli 2011

Ein Vortrag von Gerald Hüther bei TedX Hamburg zum Thema: ‘The contribution of brain research to male self-understanding’. Wer den Vortrag und die dort angesprochenen Zusammenhänge nachlesen möchte, findet in dem Band ‚Männer, Das schwache Geschlecht und sein Gehirn’ weitere Informationen.

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Wie wird der Mann ein Mann?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juli 2011

‚Wann ist der Mann ein Mann?’ Nach dem Sinn des Männerlebens zu fragen ist alles andere als neu – wohl aber die Antworten des Psychologen und Autors Robert Betz. Statt Verunsicherung und Selbstzweifeln gibt er dem modernen Mann sein Selbstwertgefühl und die Freiheit zum wahren Mann-Sein wieder. Sein Buch ‚So wird der Mann ein Mann!’ ist lebensnotwendig für jeden Mann. Aber auch jede Frau, die es liest, wird ihren Mann und alle Männer mit anderen Augen zu sehen beginnen.

Leserinnen und Leser können durch dieses Buch erkennen, wie Männer aus ihren ‘alten Schuhen’ aussteigen, ihre Begeisterung am Mann-Sein zurückgewinnen, begreifen, warum Frauen so viel an ihnen auszusetzen haben, ihr Herz öffnen und ihre Gefühle annehmen, ihre Schwächen akzeptieren und dadurch zur Stärke gelangen, mihren bisherigen Lebensweg wertschätzen, ihre Manneskraft im Bett neu entdecken und entfalten und sich selbst und die Frauen mit anderen Augen sehen.

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Mutige Väter sind am glücklichsten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juli 2011

Väter, die sich nach der Geburt des Kindes durch längerfristige Änderungen im Beruf mehr Zeit für die Familie nehmen, sind mit ihrem Leben und der Arbeit am meisten zufrieden. Das zeigen Experten vom Institut für Familienforschung an der Universität Wien (ÖIF) im Sammelband “Papa geht arbeiten“. “Sowohl Männer als auch Frauen wünschen, dass sich der Vater nach der Geburt des Kindes bei Kinderbetreuung und Hausarbeit einbringt. Interviews mit Vätern von Kindern unter drei Jahren zeigen, dass diese Forderung meist noch nicht der beruflichen Realität entspricht”, so Studienleiter Olaf Kapella.

Die Forscher unterscheiden drei Vätertypen. Der “Klassiker”, dem 36 % der befragten Männer entsprechen, hat meist bereits Kinder und reagiert oft eher distanziert auf eine weitere Schwangerschaft. Er bringt sich jedoch öfters in die Betreuung der Kinder ein als Vertreter der “Zögerlichen”, die mit 43 % die größte Gruppe bilden. Letztere verändern nur kurzfristig rund um die Geburt ihr Berufsleben, haben jedoch den größten Leidensdruck. Belastend ist vor allem die Frage der Vereinbarkeit sowie die Verantwortung hinsichtlich Finanzen und Erziehung.

Nur jeder fünfte Vater stellt sein Erwerbsverhalten anlässlich des jüngsten Kindes längerfristig um. Da dies noch unüblich ist, gelten sie für die Forscher als “Mutige”. “In der Praxis sind diese Veränderungen weniger Überstunden, weniger Arbeit am Wochenende oder weniger Dienstreisen, um früher nach Hause zu kommen”, berichtet Kapella. Die Umstellung findet somit im kleinen Rahmen statt – während eine mehrmonatige Auszeit im Rahmen der Väterkarenz erst sieben Prozent der befragten Väter gewählt haben.

Überrascht wurden die Forscher, als sich die “Mutigen” in der Auswertung als zufriedenste Gruppe erwiesen. “Der Schritt zur Veränderung aufgrund der Bevorzugung der Familie ist zwar oft ein Wagnis, doch die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und sogar mit dem Beruf ist in dieser Gruppe die höchste. Scheinbar lösen die Mutigen das Problem der Vereinbarkeit am erfolgreichsten.”

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