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Wieso arbeiten Sie Teilzeit? Resultate einer Umfrage

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 28. Juli 2018

Der Schweizer Tagesanzeiger hat seine Leser befragt, warum sie in Teilzeit arbeiten bzw. welche Gründe dagegensprechen. Insgesamt haben 1487 Väter an der nicht repräsentativen Befragung teilgenommen. 57,4 Prozent der Befragten arbeiten Teilzeit. Wieso tun das die restlichen 42,6 Prozent nicht?

Von 1500 befragten Vätern gaben etwas über 13 Prozent an, dass sie lieber arbeiten würden, anstatt sich um die Kinder zu kümmern. Die Mehrheit hingegen arbeitet nicht Teilzeit, weil es der Job oder die finanzielle Situation nicht zulässt. Das trifft zusammengenommen auf zwei Drittel der Befragten zu.

Von jenen, die angaben, Vollzeit zu arbeiten, ist die Mehrheit in einer Führungsposition tätig – Teilzeit zu arbeiten, ist dementsprechend häufiger bei Vätern in Nichtführungspositionen.

Männer in Führungspositionen geben vor allem an, dass es in ihrem Job nicht möglich sei, Teilzeit zu arbeiten (42,3 Prozent). Personen in Nichtführungspositionen dagegen sehen sich vor allem aus finanziellen Gründen gezwungen, Vollzeit zu arbeiten (43,7 Prozent).

Sind es auch Manager und Kaderleute, die lieber im Büro bleiben als bei ihren Kindern sind? Nein, die Position spielt dabei keine große Rolle. Doch fürchten Führungskräfte eher einen Karriereschaden durch Teilzeitarbeit als Nichtführungskräfte.

Wirft man einen Blick auf den Unterschied zwischen Stadt und Land, sieht man, dass von den voll berufstätigen Vätern 15 Prozent lieber arbeiten, als sich um die Kinder zu kümmern. Auf dem Land sind es nur 10 Prozent. In der Stadt scheint auch die Karriere wichtiger zu sein als auf dem Land, wenn es darum geht, wieso ein Vater nicht Teilzeit arbeitet.

Von jenen, die Teilzeit arbeiten, gab die große Mehrheit, 80 Prozent, als Grund dafür an, dass sie auch unter der Woche Zeit mit dem Nachwuchs verbringen möchte. Von den Teilzeitarbeitenden sind mit ebenfalls 80 Prozent die meisten in der Stadt wohnhaft.

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Teilzeit im Topmanagement

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 23. Juli 2018

„Für mich ist es selbstverständlich und normal, dass man sich in einer gleichberechtigen Partnerschaft die Familienarbeit teilt und gleichzeitig vollen Einsatz im Berufsleben zeigt“, so die klare Ansage des vierfachen Vaters und AXA-Geschäftsleitungsmitglieds Thomas Gerber. Der Leiter des Bereichs Vorsorge arbeitet 80 Prozent und ist damit in der Schweiz eine Ausnahmeerscheinung: Gemäß einer Studie der Hochschule Luzern sind auf Geschäftsleitungsebene gerade mal zwei Prozent in einem Teilzeitpensum tätig.

Den Schritt in die Teilzeitarbeit machte Thomas Gerber vor sechs Jahren. Damals kehrte er mit seiner Familie aus Deutschland zurück in die Schweiz und wurde Geschäftsleitungsmitglied der AXA Winterthur. «Ich habe mit dem damaligen CEO ausgemacht, dass ich eine einjährige Probezeit mache und schaue, ob es funktioniert – und das hat es».

Thomas Gerber betreut jeweils einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage pro Woche seine zwei jüngeren Kinder. „Ich bin dann zu Hause, koche meinen mittlerweile 13- und 15-jährigen Kindern Mittagessen, helfe bei den Schulaufgaben und mache im Haushalt, was ansteht.“ Und wenn es die Zeit zulässt, dann geht der passionierte Hobbysportler joggen oder spielt Tennis. Für den Topmanager ist sein Familienleben und sein Erwerbsmodell eine wertvolle Ressource: „Meine Teilzeittätigkeit ermöglicht es mir, regelmäßig eine gewisse Distanz zu gewinnen, abzuschalten und einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Dieser Freiraum hilft mir, im Kopf agil zu bleiben. Davon profitiere nicht nur ich, sondern auch das Unternehmen.“

Damit dieses Modell funktioniert, gibt es ein paar Regeln, die Thomas Gerber einhält. Eine davon ist die Erreichbarkeit: „Ich bin in dringenden Fällen erreichbar; auch wenn ich zu Hause bin. Oft reicht ein kurzes Telefonat aus, damit wichtige Dinge geklärt sind.“ Hilfreich dabei sind die Technologien, die ein orts- und zeitunabhängiges Arbeiten ermöglichen und natürlich, dass er die Arbeitszeit flexibel einteilen kann. Weiter hat es sich für den 54-Jährigen bewährt, dass er intensive Phasen zum Ausgleich mit Ferien kompensieren kann. Denn für ihn gilt: „Als Geschäftsleitungsmitglied übernehme ich unverändert Verantwortung.“

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Erwerbstätigkeit von Müttern (und Vätern) durch Werteinstellungen beeinflusst

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 18. Juli 2018

Ob Mütter sich dazu entschließen, einem Beruf nachzugehen, hängt nicht nur von materiellen Anreizen ab – es spielt auch eine Rolle, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Gesellschaft bewertet wird, in der die Frauen leben. Das zeigen Wirtschaftswissenschaftlerinnen aus Marburg und Hamburg, indem sie die Verhältnisse in Ost- und Westdeutschland vergleichen.

Zahlreiche sozialwissenschaftliche Erhebungen belegen, dass die weibliche Erwerbsbeteiligung durch institutionelle Maßnahmen beeinflussbar ist, etwa durch Elternzeitregelungen oder das Steuersystem. „Unsere Studie zeigt, wie solche materiellen Einflüsse durch weiche Faktoren ergänzt werden, besonders durch gesellschaftlich vorherrschende Überzeugungen zur Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit“, sagt Mitverfasserin Evelyn Korn. Die beiden Autorinnen analysierten die Entwicklung der Werthaltungen sowie des Erwerbsverhaltens in Ost- und Westdeutschland. „Wir nutzen die deutsche Teilung gewissermaßen als ein natürliches Experiment“, führt Korn aus.

Obwohl sich Löhne, Betreuungseinrichtungen und weitere Institutionen mittlerweile bundesweit weitgehend angeglichen haben, unterscheiden sich Ost- und Westdeutschland sowohl was den Grad der Erwerbsbeteiligung von Müttern angeht, als auch hinsichtlich der Einstellung zu der Frage, ob Familie und Beruf vereinbar seien. Wie der europaweite Vergleich zeigt, müsste der Anteil der berufstätigen Mütter in Deutschland deutlich höher ausfallen, sofern der institutionelle Rahmen die einzige Ursache für deren Erwerbsbeteiligung wäre. „Das legt nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der mütterlichen Berufstätigkeit und den Überzeugungen geben muss“, legt Korn dar: „Wenn alle Akteure am Arbeitsmarkt glauben, dass Familie und Beruf vereinbar sind, wird sich dies in größerer weiblicher Erwerbsbeteiligung niederschlagen und umgekehrt.“

Ostdeutsche Frauen sind mehr in den Arbeitsmarkt integriert als ihre Geschlechtsgenossinnen im Westen der Republik: So sind ostdeutsche Frauen häufiger erwerbstätig, seltener in Teilzeit, und insbesondere Mütter sind doppelt so häufig in Vollzeit beschäftigt wie in Westdeutschland. „Wir vermuten aufgrund unserer Analysen, dass die größere Ähnlichkeit ostdeutscher Frauen und Männer in ihrem Arbeitsmarktverhalten auf die staatssozialistische Prägung der DDR-Bürgerinnen und -Bürger zurückzuführen ist“, folgert Korn aus den Ergebnissen; „die geringere Ähnlichkeit westdeutscher Frauen und Männer könnte hingegen auf das in der Wirtschaftswunderzeit der 1950er Jahre etablierte Einverdiener-Hausfrauenmodell zurückgehen.“

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Von Vätern und Söhnen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 13. Juli 2018

Der Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons“ von Regisseur Talal Derki ist am 4. Juli in München mit dem katholischen Fritz-Gerlich-Filmpreis ausgezeichnet worden. Der Film zeigt das Leben einer radikal-islamischen Familie in Syrien.

Talal Derki gelinge es mit seiner Dokumentation Einblick in eine Welt und deren Lebensweise zu geben, die sonst verschlossen blieben, begründet die Jury die Auszeichnung des Films. Derki berichte „unter Einsatz seines eigenen Lebens aus einem totalitären System“. Talal Derki ist in Damaskus geboren, studierte in Athen und lebt heute in Berlin.

Für „Of Fathers and Sons“ kehrte er für zwei Jahre in sein Heimatland zurück und lebte dort bei der radikal islamistischen Familie von Abu Osama. Aus einer unmittelbar subjektiven Perspektive dokumentiere Derki die Gewalt in dieser „hermetischen Welt“. Besonders die nicht sichtbare Gewalt hinterlasse nach Ansicht der Jury einen tiefen Eindruck und erschreckende Bilder im Kopf des Zuschauers.

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Fehlende Anerkennung macht Väter unglücklich

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 8. Juli 2018

Männer sind lieber im Büro als zu Hause bei ihrer Familie – so das Ergebnis einer neuen Studie des deutschen Soziologen Martin Schröder. Je mehr ein Vater also sein Arbeitspensum runterschraubt, desto unglücklicher wird er. Die Mütter hingegen? Die seien mit allen Situationen etwa gleich zufrieden, egal ob Vollzeit-Mami, Karrierefrau oder Teilzeit-Jobberin.

Im Gespräch mit dem Friday Magazin äußert sich Markus Theunert, Leiter des Schweizerischen Instituts für Männer- und Geschlechterfragen SIMG, der Fachstelle des Dachverbands männer.ch zu den Ergebnissen der Studie.

Herr Theunert, die meisten Väter wollen laut der Studie Vollzeit arbeiten – haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?

Natürlich ist es einfacher, so zu leben, wie der Mainstream das will und wie es den veralteten politischen Rahmenbedingungen entspricht. Insofern überrascht mich das Ergebnis nicht. Mich überrascht höchstens die einseitige Interpretation der Ergebnisse. Es ist doch nicht die Teilzeitarbeit als solche, die Väter unglücklich macht – es ist die fehlende Normalität und Anerkennung teilzeitarbeitender Männer.

Also hätten Männer eigentlich gar nichts gegen Teilzeitarbeit einzuwenden?

Eine Studie von Pro Familia zeigt, dass 9 von 10 Männern in der Schweiz weniger und flexibler arbeiten möchten. Die meisten äussern auch den Wunsch, aktiv am Alltag ihres Kindes teilzuhaben. Die Umsetzung aber ist schwieriger: Wer im Job nicht dauernd verfügbar ist, gilt schnell als Underperformer. Die ganzen Rahmenbedingungen und unsere Arbeitskultur sind schlicht nicht auf eine faire Arbeitsteilung zwischen Müttern und Vätern angelegt. Die Sache ist also wesentlich komplexer und widersprüchlicher, als es diese Studie darstellt.

Verschiedene ältere Studien zeigen, dass Männer zwar vorhaben, ihr Pensum zu reduzieren – nach der Geburt ihres Kindes aber noch mehr Zeit im Büro verbringen. Ist das als Flucht vor dem anstrengenden Familienalltag zu deuten?

Väter scheuen nicht die Anstrengung. Sie scheuen das unangenehme Gefühl, etwas nicht oder noch nicht zu können. Ein Baby zu betreuen, das braucht Kompetenzen, ist fremdes Terrain. Gleich nach der Geburt sind Mutter und Vater zwar vergleichbar unbeholfen, dann aber schlägt die Traditionsfalle zu: Mütter entwickeln sich schnell, Väter lassen sich – gerade auch wegen des fehlenden Vaterschaftsurlaubs – abhängen. Und dann finden sie aus der undankbaren Assistenten-Rolle nicht mehr heraus. Genau in diesem Moment wird die Arbeit umso attraktiver, weil ich mich dort als Mann souverän bewegen kann.

Finden Sie es problematisch, dass sich Männer – so der Soziologe und Initiator der Studie – sehr stark über ihren Job definieren?

Das wird dann zum Problem, wenn sie sich nur über ihren Job definieren. Es ist gefährlich und gesundheitsgefährdend, Identität und Selbstwert nur auf eine Säule zu bauen. Wichtig ist, der Familie, den Freunden, Hobbys und der persönlichen Entwicklung mehr Aufmerksamkeit und Wert zu geben. Das gesellschaftliche Männerbild muss sich wandeln. Es muss normal werden, dass auch der Mann seine Hälfte der unbezahlten Arbeit, die nun mal anfällt, leistet.

Haben Sie einen Rat für Mütter, die merken, dass sich ihre Männer vor dem Familienalltag drücken?

Männer drücken sich nicht. Sie leisten ja auch in der traditionellen Ernährerrolle viel für die Familie – aber halt wenig innerhalb der Familie. Müttern rate ich generell: Gebt euren Männern Raum und Zeit allein mit dem Baby, damit sie ihre Kompetenzen entwickeln können. Dann hilft auch die Biologie: Mütter schütten das Fürsorgehormon Prolaktin automatisch aus, Väter nur, wenn sie sich intensiv mit dem Baby beschäftigen.

Macht die Studie der Vaterschaftsurlaubs-Initiative einen Strich durch die Rechnung?

Ach was. Erstens ist Gleichstellung ein Verfassungsauftrag, bei dem es schlicht keine Rolle spielt, ob die Betroffenen Interesse daran haben. Es fragt ja auch niemand, ob jemand aus Interesse Steuern zahlt – oder aus Pflicht. Zweitens haben Väter natürlich ein Interesse daran, rund um die Geburt nahe bei Frau und Kind zu sein. Sie spüren aber auch, dass diese Erfahrung etwas in ihnen verändern wird, ihre einseitige Erwerbsorientierung in Frage stellen könnte. Das kann Angst machen – Pioniere haben es immer schwerer.

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Mehr Mut zur Leidenschaft – von Paschas und Papas

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 3. Juli 2018

… schon etwas älter aber immer noch sehr aktuell.

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Papapool bündelt Angebote für Väter und Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 28. Juni 2018

Dass Familie auch heute oft noch „ein Frauending“ ist, Väter im Rahmen von Angeboten gar nicht angesprochen werden, das soll laut Ulrich Kuther von der Hessenstiftung „Familie hat Zukunft“ künftig durch die Einführung der Internet-Plattform Papapool geändert werden. „Hier wollen wir Angebote für Väter und Kinder hessenweit bündeln“, erklärte er. Dazu zählten die Bereiche Vater-Bildung, Vater-Kind-Aktivitäten, Informationsveranstaltungen zu den unterschiedlichen Kindesaltern sowie Themen rund um Vaterschaft und Familienleben mit nützlichen Tipps und Hintergrund-Informationen. Der Startschuss für die Internet-Plattform fiel am Sonntag, bei dem durch die Hessenstiftung initiierten „Hessischen Vätertag“.

Die Intention von Papapool zielt nach Angaben der Organisatoren vor allem darauf ab, Vätern mehr Möglichkeiten zu bieten, in Kontakt mit ihren Kindern zu kommen. Dabei ist es egal, ob die Väter Teil eines Elternpaars oder alleinerziehend sind.

Kuther betonte, es sei wichtig für Väter, ihre Kinder zu unterstützen und Dinge mit ihnen gemeinsam zu unternehmen. Reißer ist der Meinung, mögliche Termine mithilfe von Papapool künftig direkt angezeigt zu bekommen, sei gerade für Väter hilfreich, denen aus verschiedenen Gründen die Zeit fehle. „Das gab es vor 20 Jahren noch nicht“, resümierte er.

Papaseiten

Die neue Internet-Plattform startete zeitgleich auch in Dresden. Getragen wird Papapool von Papaseiten im VSP Dresden – finanziert mit Mitteln der Landesdirektion Sachsen des Ministeriums für Gleichstellung und Integration und der Hessenstiftung.

Das sächsische und das hessische Angebot machten im Konzept von Papapool den Anfang der bundesweiten Plattform, die nun nach und nach weitere Regionen erschließen werde, so die Initiatoren. Die Hessenstiftung als Regional-Administratorin für Hessen ruft weitere Einrichtungen, Vereine und Verbände auf, sich mit ihren väterspezifischen Angeboten zu beteiligen.

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EU stärkt Vätern den Rücken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 25. Juni 2018

Eine gute Nachricht für die Gleichbefähigung von Männern: Europaweit sollen Väter bei der Geburt eines Kindes Anspruch auf 10 Tage bezahlten Urlaub haben. Das hat der EU-Ministerrat beschlossen. Bisher hatten Väter hierzulande keinen gesetzlichen Anspruch auf bezahlten Urlaub bei der Geburt eines Kindes. Wer seine Partnerin dennoch unterstützen wollte, musste unbezahlt zu Hause bleiben. Bis zur Umsetzung der Neuregelung kann es aber lange dauern.

Der Beschluss sieht auch vor, dass es zwei Monate bezahlte Elternzeit für Väter geben soll. In Deutschland ist dies bereits so geregelt, andere Länder wollten den Zeitraum auf einen Monat begrenzen, die Kommission hatte vier Monate vorgeschlagen. Das Ergebnis ist ein Kompromiss.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verbucht das Ergebnis dennoch als „Erfolgsmeldung“. Ein Sprecher ihres Ministeriums sagte der taz: „Die Beschlüsse werden dazu führen, dass mehr Männer für ihre Kinder da sein werden. Damit fördern wir in ganz Europa auch die Erwerbstätigkeit von Frauen.“ Nun müssen sich die europäischen Institutionen noch mit dem EU-Parlament abstimmen.

Dag Schölper vom Bundesforum Männer findet den Urlaubsanspruch „großartig“ und lobt die EU: „In Deutschland wäre man darauf nicht alleine gekommen. Das zeigt, wie wenig die Idee, dass der Vater eine Rolle spielt im Leben der kleinen Kinder, angekommen ist.“ Ein gesetzlicher Anspruch könnte einen „Kulturwandel“ einläuten. Schölper ist zuversichtlich, dass sehr viele Väter den Urlaub nutzen werden, um Partnerin und Kind zu unterstützen.

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Die 50 besten Arbeitgeber für Väter in den USA

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 20. Juni 2018

In diesem Jahr hat Fatherly bereits zum vierten Mal das jährliche Ranking „50 Best Places to Work to Work for New Dads“ erstellt. In dieser Zeit wurden bei den erfolgreichsten amerikanischen Unternehmen eine ermutigende Anzahl positiver Änderungen an den Unterstützungsangeboten für Eltern vorgenommen. Dies hat zu einer Reihe von Änderungen und Ergänzungen in der Liste geführt. Diese Änderungen sind auch das Ergebnis von Anpassungen der Beurteilungskriterien, die nun besser darauf ausgerichtet ist, die Erfahrungen neuer Väter widerzuspiegeln und nicht mehr nur die Anzahl der Vergünstigungen. Was bedeutet das? Kurz gesagt, dass dieses Ranking den Vaterschaftsurlaub berücksichtigt, aber auch Unternehmen mit Wiedereinstiegsangeboten, flexiblen Arbeitszeiten und, noch wichtiger, Kinderbetreuungsangeboten hervorhebt.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass alle Unternehmen auf dieser Liste ihren Mitarbeitenden außergewöhnliche Angebote machen und sich sehr um die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und deren Familienangehörigen bemühen. Es ist auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Tatsache, dass diese Unternehmen diese Angebote machen, auf das Fehlen einer national bezahlten Elternurlaubspolitik und den Mangel an Vaterschaftsvergünstigungen für amerikanische Arbeitnehmer zurückzuführen ist.

Diese Liste ist auch ein Grund zur Hoffnung. Die meisten der auf dieser Liste aufgeführten Unternehmen haben in den Jahren 2017 und 2018 ihre Sozialleistungspakete für neue Väter oder Mütter aktualisiert. Die Erfahrungen von Fatherly zeigen, dass auch viele Unternehmen, die es nicht auf die Liste geschafft haben, Vätern Angebote machen. Es ist ein kultureller Wandel im Gange und das ist eine gute Nachricht für berufstätige Väter.

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Väter machen ihre Sache gut

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 13. Juni 2018

Fast alle Kinder in Deutschland sind mit ihren Vätern sehr zufrieden. Auch Mütter sind zufrieden damit, wie er sich zu Hause einbringt. Dies sind Erkenntnisse zweier repräsentativer Befragungen, die das Marktforschungsinstitut iconkids & youth im März 2018 durchgeführt hat. Befragt wurden mittels persönlicher Interviews 706 6- bis 12-jährige Kinder und 845 Mütter von 3- bis 12-Jährigen, die mit einem männlichen Partner zusammenleben.

Demnach stimmen 87% der befragten Kinder der Aussage zu, ihr Vater würde ihnen oft zeigen oder sagen, dass er sie liebhat und 85%, dass er sich Zeit nimmt, wenn sie Fragen haben. Der Vater ist für die Kinder aber auch Sorgentelefon: 82% der Kinder geben an, er würde sie trösten und 79%, dass sie mit ihm über alles reden können.

Zusätzlich ist er natürlich auch Garant für eine gelungene Freizeit: 3/4 der Kinder (76%) stimmen der Aussage zu, er würde mit ihnen am Wochenende viel unternehmen. Und immerhin die Hälfte der Väter (49%) gehen mit ihren Kindern oft zusammen einkaufen.

Verglichen mit den Ergebnissen einer von iconkids & youth im Jahr 2007 durchgeführten Studie sind die Väter 2018 verstärkt für ihre Kinder da. So gaben 2007 nur 2/3 der Kinder (67%) an, ihr Vater würde sich für ihre Fragen Zeit nehmen – 18 Prozentpunkte weniger als heute. Und dass man mit ihm über alles reden kann, dieser Meinung waren vor 11 Jahren 66% – jetzt gibt es ein Plus von 13 Prozentpunkten.

Und wo bringt sich der Vater zu Hause ein? Mehr oder weniger paritätisch geht es beim Wegbringen des Mülls, dem Transport des Kindes zu Veranstaltungen und beim Spielen mit dem Kind zu. Zunehmend hilft der Vater auch bei den Hausaufgaben (ist in 47% der Haushalte Muttersache, in 5% Angelegenheit der Väter, in immerhin 44% teilen es sich die Partner). Eindeutige Väterdomäne ist dagegen das Grillen. Dies lassen sich 69% von ihnen nicht aus der Hand nehmen.

Ein Grund, warum bei den Familien in Deutschland immer noch die klassische Rollenverteilung vorherrscht, sind die Einstellungen der Mütter: Nur etwas über 1/3 (38%) wünscht sich mehr Hilfe vom Partner, die anderen sind zufrieden. Denn immerhin sind 3/4 (73%) der Ansicht, ihr Partner mache mehr als ihr Vater früher. Schließlich ist für 59% der Mütter der Haushalt primär Frauensache, weil „der Partner es falsch macht“.

„Die modernen Väter bringen sich zusehends in die Kindererziehung ein und sind oft für ihre Kinder da. Dass sie aber Pflichtaufgaben im Haushalt immer noch recht selten übernehmen, hängt auch damit zusammen, dass ihre Partnerinnen alles in allem mit dem Ist-Zustand zufrieden sind. Zusätzlich fehlt es an Rollenmodellen: Putzende Väter erscheinen als uncool und taugen in den Medien immer noch höchstens als Witz“, so Ingo Barlovic, Geschäftsführer von iconkids & youth.

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