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Teilzeit im Topmanagement

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 23. Juli 2018

„Für mich ist es selbstverständlich und normal, dass man sich in einer gleichberechtigen Partnerschaft die Familienarbeit teilt und gleichzeitig vollen Einsatz im Berufsleben zeigt“, so die klare Ansage des vierfachen Vaters und AXA-Geschäftsleitungsmitglieds Thomas Gerber. Der Leiter des Bereichs Vorsorge arbeitet 80 Prozent und ist damit in der Schweiz eine Ausnahmeerscheinung: Gemäß einer Studie der Hochschule Luzern sind auf Geschäftsleitungsebene gerade mal zwei Prozent in einem Teilzeitpensum tätig.

Den Schritt in die Teilzeitarbeit machte Thomas Gerber vor sechs Jahren. Damals kehrte er mit seiner Familie aus Deutschland zurück in die Schweiz und wurde Geschäftsleitungsmitglied der AXA Winterthur. «Ich habe mit dem damaligen CEO ausgemacht, dass ich eine einjährige Probezeit mache und schaue, ob es funktioniert – und das hat es».

Thomas Gerber betreut jeweils einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage pro Woche seine zwei jüngeren Kinder. „Ich bin dann zu Hause, koche meinen mittlerweile 13- und 15-jährigen Kindern Mittagessen, helfe bei den Schulaufgaben und mache im Haushalt, was ansteht.“ Und wenn es die Zeit zulässt, dann geht der passionierte Hobbysportler joggen oder spielt Tennis. Für den Topmanager ist sein Familienleben und sein Erwerbsmodell eine wertvolle Ressource: „Meine Teilzeittätigkeit ermöglicht es mir, regelmäßig eine gewisse Distanz zu gewinnen, abzuschalten und einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Dieser Freiraum hilft mir, im Kopf agil zu bleiben. Davon profitiere nicht nur ich, sondern auch das Unternehmen.“

Damit dieses Modell funktioniert, gibt es ein paar Regeln, die Thomas Gerber einhält. Eine davon ist die Erreichbarkeit: „Ich bin in dringenden Fällen erreichbar; auch wenn ich zu Hause bin. Oft reicht ein kurzes Telefonat aus, damit wichtige Dinge geklärt sind.“ Hilfreich dabei sind die Technologien, die ein orts- und zeitunabhängiges Arbeiten ermöglichen und natürlich, dass er die Arbeitszeit flexibel einteilen kann. Weiter hat es sich für den 54-Jährigen bewährt, dass er intensive Phasen zum Ausgleich mit Ferien kompensieren kann. Denn für ihn gilt: „Als Geschäftsleitungsmitglied übernehme ich unverändert Verantwortung.“

Quelle

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