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Archiv für die 'Work – Life – Navigation' Kategorie

Die Zukunft mit Kindern neu denken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Oktober 2012

Mythen und Legenden rund um die Themen Geburtenraten und Fruchtbarkeit haben ausgedient: Die interdisziplinäre Akademiengruppe „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ hat ihre Ergebnisse veröffentlicht. Im demografischen Wandel stellt sich die Frage nach einer Zukunft mit Kindern dringlich – aber die Wissenschaft hält nicht die Zahl der Kinder, sondern die Lebensqualität von Kindern, Vätern und Müttern für entscheidend.

Dies ist das Ergebnis einer fundierten Analyse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Die Empfehlungen der Wissenschaftler zeigen auf, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss, damit Eltern und Kinder sich wohl fühlen – heute und zukünftig.

Warum entscheiden sich Menschen für Kinder? Und warum erfüllen sich nicht alle ihren Kinderwunsch? Fragen wie diese hat die fachübergreifende Akademiengruppe „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ systematisch untersucht. Dabei ging sie auch Mythen nach, die in der Öffentlichkeit kursieren, z. B.:

  • „Niedrige Geburtenraten sind eine Folge weiblicher Erwerbstätigkeit.“
  • „Bis Anfang/Mitte vierzig können Frauen problemlos schwanger werden.“
  • “Die Samenqualität des Mannes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert.“

Solchen nicht belegbaren Aussagen stellt die nun publizierte Studie „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gegenüber. Zugleich geben die international hochrangigen Experten unserer Gesellschaft und politischen Entscheidungs-trägern Empfehlungen an die Hand, wie das Wohlbefinden von Eltern und Kindern gesteigert und gesichert werden kann.

Wie sieht ein familienfreundlicher Alltag aus? Wie können Fürsorge-, Bildungs- und Erwerbszeiten innerhalb des Lebenslaufs auf neue Weise kombiniert werden? Mit innovativen Modellen zur Zeit-, Geld- und Infrastrukturpolitik setzt „Zukunft mit Kindern“ wichtige Impulse, wie insbesondere die Arbeitswelt verändert werden kann, um das Leben von und mit Kindern positiv zu gestalten. Dazu gehört zum Beispiel

  • Familienzeit in Gestalt eines Familienzeitkredits über den ganzen Lebenslauf hinweg abzusichern;
  • eine Kindergrundsicherung zu gewähren, die transparent, unbürokratisch und verlässlich ist;
  • ein Familien-Mainstreaming einzuführen, d. h. gesetzliche Vorhaben sowie öffentliche Aufträge dem Grundsatz anzupassen, das Wohlbefinden von Kindern und Eltern zu fördern.

Die Broschüre ‚ZUKUNFT MIT KINDERN, Mythen, Kernaussagen und Empfehlungen zu Fertilität und gesellschaftlicher Entwicklung‘ kann hier kostenfrei als pdf Datei heruntergeladen werden.

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Väter wünschen sich kürzere Arbeitszeiten und Mütter Entlastung im Familienalltag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. September 2012

familienfreundlicher Betrieb73 % der Eltern von Kindern unter 16 Jahren wünschen sich mehr Zeit für die Familie. Vollzeit berufstätige Mütter äußern diesen Wunsch sogar zu 88 %, Teilzeit beschäftigte Mütter zu 78 %. Während Väter gerne weniger arbeiten würden, wünschen sich Mütter vor allem Entlastung im Familienalltag.

Dies ist ein Ergebnis des Monitors Familienleben, den Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder zusammen mit Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, am 24. September in Berlin vorgestellt hat. Weitere Ergebnisse der Untersuchung sind:

  • 50 % der Väter würde gerne weniger arbeiten, 37 % wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten. 32 % der Mütter wünschen sich eine bezahlte Haushaltshilfe beziehungsweise eine stärkere Unterstützung des Partners in Haushalt und Erziehung (30 %) sowie Unterstützung, den Kinderalltag mit Schule und Freizeitangeboten zu organisieren (34 %)
  • 70 % der Mütter geben an, dass sie die Arbeit zu Hause weitgehend allein erledigen, 38 % verwenden viel Zeit darauf, Kinder zu Betreuungseinrichtungen, Schule oder Freizeitaktivitäten zu bringen
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt wichtigste Aufgabe der Familienpolitik: 87 % der Bevölkerung finden diese Aufgabe wichtig oder sehr wichtig. 68 % wünschen sich Unterstützung durch die Politik, pflegebedürftige Angehörige zu Hause zu betreuen und 59 % beurteilen es als wichtig, junge Familien zu fördern
  • Der Ausbau der Kinderbetreuung für die unter Dreijährigen findet breite Unterstützung: 75 % beurteilen den Betreuungsausbau als gute Sache, Eltern von Kindern und drei Jahren sogar zu 87 %
  • 69 % der Befragten sind der Ansicht, Staat und Unternehmen seien gleichermaßen in der Pflicht, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.

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Familie zwischen Fremd- und Eigenbetreuung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. September 2012

Rund 100 Menschen aus ganz Deutschland diskutierten beim 5. Väterkongress in Karlsruhe am 22. Juni 2012 darüber, ob die Entwicklung zu mehr Fremdbetreuung von Kindern tatsächlich familienfreundlich ist. Väter werden durch Elternzeit in die Familienarbeit eingebunden. Langfristig müsste aber eine Umverteilung der Familien und Erwerbsarbeit zwischen Müttern und Vätern stattfinden. Wie sind die Voraussetzungen – haben Väter überhaupt die Chance auf Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf?

Zu den Betreuungsangeboten gehört auch eine Umverteilung der Erwerbs- und Familienarbeit zwischen Müttern und Vätern. Wie kann gleichwertige Elternschaft auch nach einer Trennung und Scheidung umgesetzt werden? Die Doppelresidenz – also das Kind hat 2 Wohnungen, in denen es zu Hause ist – wurde als ein wesentlicher Schlüssel beschrieben.

Das Väterradio berichtet in seiner Septemberausgabe über den Kongress. Gäste der Sendung sind:

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Ratgeber für junge Eltern – Den Spagat zwischen Familie und Beruf schaffen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. September 2012

Haushalte, in denen der Vater arbeitet und die Mutter zuhause bleibt, sind mittlerweile in der Schweiz in der Minderheit. Drei Viertel aller Mütter und fast alle Väter arbeiten heute. Dieser Spagat zwischen Beruf und Familie ist für junge Mütter und Väter anspruchsvoll. Gleichzeitig müssen Mütter und Väter heute verschiedensten Ansprüchen bezüglich Familienformen und Arbeitsteilung genügen. Unterstützungsangebote für Eltern sind aber noch gering. Darum lancierte die Stiftung Pro Juventute den ersten Elternratgeber der Stiftung zur Vereinbarkeit Familie und Beruf. Das Angebot richtet sich an werdende Eltern und Fachpersonen wie Mütterberaterinnen – und an Unternehmen.

«Eine nachhaltige Unterstützung von Familien gelingt, wenn sie sich ab der Schwangerschaft informieren können, wie sie das Familienleben angehen wollen», sagt Stéphanie Kebeiks, Leiterin der Pro Juventute Elternbriefe. Mit der Lancierung des Extrabriefs «Vereinbarkeit von Familie und Beruf» will Pro Juventute einen aktiven Beitrag zur Begegnung der Herausforderungen der heutigen Berufs- und Familienwelt leisten. Der Ratgeber unterstützt Eltern zu den Themen Erwerbsarbeit und Familienleben, zum Arbeitsrecht, zur familienergänzenden Betreuung oder zu Familienorganisation und Zeitmanagement.

«Die Thematik Familie und Beruf betrifft nicht nur die Eltern, sondern auch die Arbeitgeber», sagt Kebeiks. «Dieses Denken etabliert sich nun auch bei den Firmen.» Neben umfassenden Informationen dient das Angebot daher auch als Leitfaden für eine familienfreundliche Personalpolitik. Das wird für Unternehmen verstärkt zu einem Fokus. Denn: Eine Familie zu managen, verlangt Fähigkeiten wie Organisationstalent, Belastbarkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit. Alles Voraussetzungen, die auch im Berufsleben sehr gefragt sind. Mütter und Väter sind ideale Arbeitskräfte und bedeuten ein Potenzial für Unternehmen. Leute, die Teilzeit arbeiten, sind in der Regel hoch motiviert.

Der Extrabrief „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ kann im Pro Juventute Shop bestellt werden.

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Väter haben kaum Zeit für ihre Liebsten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. September 2012

Väter und Mütter in Deutschland haben nach wie vor große Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Das zeigen die Ergebnisse der Vorwerk-Familienstudie 2012. Viele Eltern haben demnach das Gefühl, sich auch nach Feierabend nicht auf ihr Privatleben konzentrieren zu können. Der Wunsch nach viel gemeinsamer Familienzeit ist groß, aber selten verwirklicht.

Für die repräsentative Studie wurden im Juni insgesamt 1617 Personen ab 16 Jahren durch Mitarbeiter des Institutes für Demoskopie Allensbach in persönlichen Gesprächen befragt. Es ist die achte Auflage der Studie seit 2005.

Der Untersuchung zufolge gilt bei einer großen Mehrheit der Deutschen die Familie, die viel Zeit miteinander verbringt und gemeinsame Unternehmungen macht, als erstrebenswert – 83 % bezeichnen dies als ihr Ideal. Tatsächlich gaben aber nur 28 % an, viel Zeit für ihre Familie zu haben.

Wer eine Stunde Zeit am Tag zusätzlich hätte, würde diese trotzdem nicht zwangsläufig mit der Familie verbringen. Dies würde nur ein Viertel (26 %) der Befragten tun – 44 % würden dagegen die Stunde für sich selbst nutzen. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei Frauen zwischen 45 und 59 Jahren, von denen fast zwei Drittel angaben, die Zeit allein verbringen zu wollen.

Die Zeitnot mag auch damit zusammenhängen, dass ein erheblicher Anteil der Befragten nach Dienstschluss nicht von Arbeit unbehelligt bleibt. 29 % sagten, auch nach Feierabend arbeiten oder für Vorgesetzte oder Kunden erreichbar sein zu müssen. Darunter leiden insbesondere leitende Angestellte sowie höhere Beamte (47 %) und Selbständige (41 %).

Bei berufstätigen Müttern, die oft in Teilzeit beschäftigt sind, ist die Belastung anders gelagert: Ihnen macht eher Probleme, Haushalt, Beruf und Kinderbetreuung zu bewältigen. Mehr als die Hälfte (55 %) gab an, in der Freizeit nur noch selten entspannen zu können. Bei den berufstätigen Vätern lag dieser Anteil bei 49 %.

Von einer gleichberechtigten Aufgabenteilung im Haushalt, die mehr als zwei Drittel der Befragten als wünschenswert ansehen, sind die Familien weit entfernt. Weiterlesen »

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Bessere Vereinbarkeit und Kinderfreundlichkeit sehen anders aus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. August 2012

In Deutschland hat die Nacht- und Wochenendarbeit deutlich zugenommen: 2011 arbeitete ein Viertel (24,5 %) aller Beschäftigten auch samstags, fünfzehn Jahre zuvor, im Jahr 1996, waren es noch 18,8 %. Der Anteil der Personen, die nachts arbeiten, erhöhte sich im selben Zeitraum von 6,8 % auf 9,6 %. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mit.

Insgesamt arbeiteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Vollzeittätigkeit im Jahr 2011 im Mittel 40,7 Stunden pro Woche. Damit lagen sie leicht über dem Durchschnitt der EU-Mitgliedstaaten (40,4 Stunden). Am niedrigsten war die Arbeitszeit EU-weit in Dänemark (37,7 Stunden), Irland und Norwegen (jeweils 38,4 Stunden). Die höchste Wochenarbeitszeit gab es im Vereinigten Königreich (42,2 Stunden), in der Schweiz und in Österreich (jeweils 41,8 Stunden).

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit Vollzeitbeschäftigter in Deutschland ist seit Mitte der 1990er Jahre um etwa 40 Minuten pro Woche angestiegen. Dagegen ist die Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten seit Mitte der 1990er Jahre um gut 1 Stunde zurückgegangen. Teilzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiteten 2011 durchschnittlich 18,2 Stunden pro Woche und damit weniger als im EU-Durchschnitt (20,2 Stunden).

Auch der Einstieg ins Berufsleben hat sich verändert: Junge Erwerbstätige beginnen ihr Arbeitsleben heute mit weniger Beschäftigungssicherheit. Im Jahr 2011 hatten 19 % der 25- bis 34-jährigen Erwerbstätigen einen befristeten Arbeitsvertrag. Dieser Anteil hat sich in den letzten fünfzehn Jahren fast verdoppelt (1996: 10 %). Vor allem Berufseinsteiger und Stellenwechsler beginnen häufig mit einem befristeten Vertrag: 40 % derjenigen, die im Jahr 2011 erst seit weniger als zwölf Monaten bei ihrem aktuellen Arbeitgeber tätig waren, hatten einen befristeten Arbeitsvertrag.

Diese und viele weitere Aspekte zur Qualität bezahlter Arbeit enthält der Indikatorenbericht „Qualität der Arbeit – Geld verdienen und was sonst noch zählt“. Zu den insgesamt sieben unterschiedenen Bereichen zählen unter anderem Arbeitssicherheit und Gleichstellung, Arbeitszeit und Ausgleich beruflicher und privater Belange, Beschäftigungssicherheit und Sozialleistungen sowie Arbeitsbeziehungen. Die Ergebnisse für die einzelnen Indikatoren bei destatis abrufbar.

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Schweizer Studierende haben seltener Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juli 2012

Famille_und_Studium_d_2354,8 Prozent der Studierenden an den Schweizer Hochschulen haben Kinder. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern gibt es in der Schweiz relativ wenige Studierende mit Kindern: So liegt ihr Anteil etwa in den skandinavischen Ländern, Portugal und Irland über 10 Prozent.

Der Anteil der Studierenden mit Kindern hängt von der Altersstruktur der Studierenden in den verschiedenen Ländern ab. Auch bei der Altersgruppe der Studierenden ab 30 Jahren weist die Schweiz unter den verglichenen Ländern mit 30,4 Prozent den zweitniedrigsten Anteil an Studierenden mit Kindern auf. In sieben von elf Vergleichsländern hat hingegen mehr als die Hälfte der Studierenden ab 30 Jahren Kinder.

Große zeitliche Belastung für Studierende mit Kindern

Studierende mit Kindern wenden pro Woche 72,1 Stunden für das Studium, die Erwerbstätigkeit sowie für Familie und Haushalt auf – rund 20 Stunden mehr als ihre kinderlosen Mitstudierenden. Dies ist hauptsächlich auf den viel höheren Aufwand für Haus- und Familienarbeit zurückzuführen (Studierende mit Kindern: 26,6 Stunden pro Woche, Studierende ohne Kinder: 4,6 Stunden pro Woche). Während studierende Mütter mehr Zeit in Haus- und Familienarbeit investieren (32,9 Stunden pro Woche, Väter: 18,4 Stunden pro Woche), wenden studierende Väter mehr Zeit für die Erwerbstätigkeit (24,9 Stunden pro Woche, Mütter: 11,5 Stunden pro Woche) auf.

22,8 Prozent der studierenden Väter geben an, neben dem Studium einer Vollzeit-Erwerbstätigkeit nachzugehen. Unter den Studenten ohne Kinder beträgt dieser Anteil lediglich 3,7 Prozent. 48,1 Prozent der Studierenden mit Kindern sind mit ihrer Arbeitsbelastung nicht zufrieden. Bei den Studierenden ohne Kinder beträgt dieser Anteil 29,1 Prozent.

Konsequenzen der Kinderbetreuung für das Studium

Die Form der Kinderbetreuung während der Zeit für das Studieren hängt stark vom Geschlecht der studierenden Eltern ab. Während fast drei Viertel (71,3%) der Väter angeben, dass ihre Partnerin die Kinderbetreuung übernimmt, trifft dies nur auf einen Sechstel (15,1%) der Mütter zu.

Die Betreuung ihrer Kinder wirkt sich auf das Studium der studierenden Eltern aus. Die Konsequenzen für die Mütter sind dabei grösser als für die Väter. Sie geben eher an, wegen der Kinderbetreuung Veranstaltungen nicht besuchen zu können (Mittelwert 3,1 auf der Skala von 1 = trifft überhaupt nicht zu bis 5 = trifft völlig zu, Väter: 2,3), einen gewünschten Mobilitätsaufenthalt nicht absolvieren zu können (Mittelwert 2,8, Väter: 2,1) oder an gesundheitlichen Problemen durch die Doppelbelastung von Familie und Studium zu leiden (Mittelwert 2,4, Väter: 2,0).

Kinder zu haben beeinflusst auch den Verlauf des Studiums: Studierende mit Kindern beabsichtigen im Bachelorstudium seltener, ein Masterstudium aufzunehmen (38,8%) als Studierende ohne Kinder (58,5%). Auch Mobilitätsaufenthalte kommen für vier von fünf Studierenden (79,9%) eher nicht in Frage. Bei den Studierenden ohne Kinder gilt dies für weniger als die Hälfte (48,3%).

Die Studie mit dem Titel ‚Familie und Studium, Situation der Studierenden mit Kindern an den Schweizer Hochschulen 2009‘ gibt es als pdf zum Download.

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Politikerin und junge Mutter – Vereinbarkeit im Deutschen Bundestag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juni 2012

413 Abgeordnete im Deutschen Bundestag haben ein Kind oder mehrere, darunter 288 Väter und 125 Mütter. Die meisten Kinder, nämlich sieben, hat Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, ihr jüngstes Kind ist elf Jahre alt. Damit gehört von der Leyen einer seltenen Spezies an, denn deutsche Politikerinnen mit kleinen Kindern sind eine Rarität. Im Bundestag sitzen 27 Frauen, die 40 Jahre alt sind oder jünger, nur zehn von ihnen haben Kinder. Auch bei den unter 50-Jährigen hat nur knapp die Hälfte Kinder. Im Durchschnitt hat jede weibliche Bundestagsabgeordnete 1,22 Kinder – das ist noch weniger als der im internationalen Vergleich ohnehin schon sehr geringe deutsche Durchschnitt von 1,36 Kindern pro Frau.

Daraus leiten  Isabelle Kürschner und Jasmin Siri als Ausgangslage für die von der Hans-Seidel Stiftung publizierten Studie ‚Politik mit Kind und Kegel‘ die Hypothese ab, dass es für Politikerinnen besonders schwer ist, Beruf und Familie zu vereinbaren. Auch wenn sich die Öffentlichkeit längst an Frauen im Parlament gewöhnt hat, sind sie immer noch in der Minderheit. Unter der „Minderheit‛ Frauen stellen junge Mütter mithin eine Minderheit in der Minderheit dar.

Ein Ergebnis der Studie ist, ganz gleich, welcher Partei die Mütter im Bundestag angehören, eines ist ihnen gemeinsam: Sie sollten stets als gute Vorbilder vorangehen, eine Verpflichtung, derer sie sich auch bewusst sind. Denn dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf heutzutage auch in Deutschland möglich ist, soll von Seiten der Politik kein Lippenbekenntnis bleiben, weshalb einige Interviewpartnerinnen beschrieben, dass sie in ihren Fraktionen zwar kritisch beäugt wurden, man aber dennoch froh war, dass man nun auch endlich „so eine‛ hatte; eine junge Mutter, der es offensichtlich gelingt, ihre politische Karriere fortzusetzen. Diese Erwartung führt jedoch zwangsläufig dazu, dass sich die jungen Mütter einem enormen Druck ausgesetzt fühlen. Sie müssen unter Beweis stellen, dass „frau‛ heute tatsächlich alles haben kann und werden dabei von Kollegen, Medien und der Öffentlichkeit sehr genau beobachtet.

Mich würde ja brennend interessieren, wie es den jungen Vätern im Bundestag geht und welchen Druck sie auszuhalten haben, wenn sie aktive Vaterschaft leben möchten.

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Beschäftigte in Deutschland sind mit der Balance von Arbeit und Leben nicht zufrieden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Mai 2012

Do you feel happywith the amount of time you spend at homeBei Beschäftigten in Deutschland klappt die Balance zwischen Arbeit und Leben einer Studie zufolge nicht so gut wie bei ihren Kollegen in vielen anderen Ländern. Die Ergebnisse für Deutschland liegen weit unter dem internationalen Durchschnitt, wie eine anfang Mai veröffentlichte Befragung des Bürodienstleisters Regus ergab.

Demnach sind beim Gleichgewicht zwischen Berufsleben und Freizeit Länder wie Mexiko, Brasilien und China Spitze. Deutschland landet abgeschlagen auf Platz 15.

Entsprechend niedrig ist hierzulande im internationalen Vergleich auch der Anteil der Menschen, die mit ihrer Freizeit zufrieden sind. Während in Deutschland nicht einmal die Hälfte der Befragten das Gefühl hat, ausreichend Zeit für sich selbst und die Familie zu haben, sind es in den Niederlanden zwei von drei Angestellten.

Dennoch hat sich in den vergangenen beiden Jahren auch hierzulande der Studie zufolge einiges getan: Die Zufriedenheit der deutschen Angestellten mit ihrer Situation stieg im Vergleich zu 2010 deutlich. Die regionalen Unterschiede sind aber groß: In Bayern und Hamburg sind die Menschen mit der „Work-Life-Balance” deutlich glücklicher als zum Beispiel in Baden-Württemberg.

Regus befragte insgesamt rund 16.000 Beschäftigte weltweit. 65 % der Angestellten in Deutschland gaben an, aktuell mehr Zeit im Job zu verbringen als 2010. 64 % der Befragten hierzulande haben mittlerweile aber auch mehr Spaß an der Arbeit als noch vor zwei Jahren.

„Zwar sind die Arbeitnehmer in den letzten Jahren zufriedener geworden, diese Entwicklung ist aber zum Großteil auf die entspanntere Wirtschaftslage zurückzuführen”, gibt der Geschäftsführer von Regus Deutschland, Michael Barth, zu bedenken.

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Für Manuela Schwesig hat Familie Vorrang

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. April 2012

Manuela Schwesig, stellvertretende Vorsitzende der SPD, Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern und Mutter eines fünfjährigen Sohnes erklärt im Interview mit dem Hamburger Abendblatt, warum es nicht immer leicht ist, Politik und Privatleben miteinander zu vereinbaren.

‚… Sie halten sich manche Nachmittage für die Familie frei. Bringt Ihnen das im politischen Betrieb auch mal Probleme ein?

Schwesig: Das kommt ganz auf Sie an. Ich bin heute nämlich aus familiären Gründen zu spät zu unserem Interview gekommen. …

Nicht so schlimm. Aber was würden Ihre Kollegen dazu sagen?

Schwesig: Ich habe zwei Chefs, Erwin Sellering in Mecklenburg-Vorpommern und Sigmar Gabriel in Berlin, die sehr verständnisvoll auf privat bedingte Terminabsagen reagieren. Wenn ich ihnen eine SMS schreibe, dass mein Sohn krank ist und ich deswegen nicht kommen kann, dann antworten sie: Kein Problem. Gute Besserung für den Kleinen.

Das klingt so, als ob Politik familienfreundlich sei.

Schwesig: Politik ist nicht familienfreundlich. Das politische Leben erfordert eine hohe Präsenz. Bei den Hartz-IV-Verhandlungen vor einem Jahr musste ich eine von zwei geplanten Urlaubswochen absagen. Da ging es um das Wohl von 6,5 Millionen Menschen. Da hätte ich nicht sagen können: Sorry, diesen Urlaub mit meiner Familie habe ich schon vor einem Jahr geplant. Dennoch: Bei mir hat die Familie Vorrang vor der Politik. Und deswegen brauche ich auch Auszeiten von der Politik.

Ihre Generalsekretärin Andrea Nahles fordert einen politikfreien Sonntag. Wann fängt die SPD damit an?

Schwesig: Ich finde die Idee gut. Es ist fatal, dass wir auch noch Parteitage und wichtige Sitzungen auf Sonntage legen. Das gilt nicht nur für die SPD, sondern für alle Parteien. Wir sollten bei dieser Debatte allerdings bedenken: Im ehrenamtlichen Bereich nutzen die Parteimitglieder gerade die Wochenenden, weil sie sonst keine Zeit haben. …‘

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