der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Work – Life – Navigation' Kategorie

Mehr Geld (alleine) macht nicht glücklicher

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. November 2006

Die heutige Generation ist sehr viel reicher als die ihrer Eltern und Großeltern – aber keineswegs mit ihrem Leben zufriedener. Das Handelsblatt berichtet unter der Ãœberschrift ‘Das große Nullsummenspiel’ über Ergebnisse der ‘Glücksökonomie

Die Glücksforscher fanden unter anderem heraus: ‘Das absolute Einkommen, das die traditionelle Ökonomie als allein maßgeblich betrachtet, ist für die Lebenszufriedenheit zwar nicht ganz unwichtig, verblasst aber gegenüber anderen Faktoren. Arbeitslosigkeit, psychische Krankheiten, Ehescheidung und mangelnde soziale Integration sind die wichtigsten Glückskiller.

Eine intakte Familie, Freunde, nette Kollegen und ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Anerkennung am Arbeitsplatz haben den gleichen positiven Einfluss auf die Lebenszufriedenheit wie sehr große Unterschiede oder Veränderungen im Einkommen. Zudem tritt bei diesen Faktoren keine oder nur begrenzt Gewöhnung ein.

Daraus folgt: Wer für ein etwas höheres Gehalt einen Job mit schlechteren Arbeitsbedingungen annimmt, der womöglich noch Belastungen für sein Familienleben mit sich bringt, läuft Gefahr, einen schweren Fehler zu machen. Die Forschung hat zudem festgestellt: Die Menschen unterschätzen, dass sie sich an höhere Einkommen gewöhnen – daher dürften solche Fehler nicht selten sein.’

Diese Erkenntnise müsste eigentlich Konsequenzen haben.

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‘Der Frust der berufstätigen Väter’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. November 2006

So titelte die Frankfurter Allgemeine ihren Bericht über die vierte europäische Erhebung der Arbeitsbedingungen. Diese wird seit 1990 regelmäßig im Abstand von 5 Jahren durchgeführt.

Eine der Kernaussagen der Ergebnisse lautet : ‘Je länger die wöchentlichen Arbeitszeiten ausfallen, desto mehr Beschäftigte sehen Grund zur Klage. Mehr als 40 Prozent der Befragten, die wöchentlich mehr als 45 Stunden berufstätig sind, zeigten sich unzufrieden. Hingegen äußerten sich 85 Prozent der Menschen, die im Regelfall weniger als 30 Stunden pro Woche arbeiten, zufrieden.

Da diese Gruppe vor allem aus Frauen besteht, ist der Grad der Unzufriedenheit unter arbeitenden Vätern insgesamt höher. Zur Begründung heißt es in der Untersuchung: “Diese Tatsache sowie die sich verändernden gesellschaftlichen Erwartungen an die häusliche Rolle des Vaters und vielleicht die Frustration über ihre Unfähigkeit, diese Erwartungen zu erfüllen, könnten zu der relativ großen Unzufriedenheit arbeitender Väter beitragen.”‘

Die komplette Auswertung der Studie wird im Februar 2007 vorliegen.

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‘So oder so …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2006

die Erde wird rot’, sang Wolf Biermann unter anderem bei seinem Kölner Konzert vor 30 Jahren. Eine Eineindeutigkeit, die sich so nicht bewahrheitet hat, es sei denn die Farbe rot steht für die steigende Temperaturen auf der Erde.

In der Frage von Arbeit und Leben, Karriere und Kinder lautet die Frage immer noch zu oft ‘entweder oder’ du musst dich entscheiden. Wie diese Entscheidung ausfällt lässt sich an der demografischen Entwicklung ablesen. Das sei eine ‘deutsche Frage’ war im Economist im Januar zu lesen. Eine erste Erweiterung dieser einengenden Perspektive ist das ‘sowohl als auch’ die Zulassung beider Möglichkeiten, also zum Beispiel ‘Kinder und Karriere’.

Der Kommunikationsberater Marcus Knill analysiert in der Online-Zeitschrift Persönlich das Thema anhand des umstrittenen Buchs von Eva Hermann Das Eva-Prinzip.

Mir sind auch zwei Möglichkeiten zu wenig. Heinz von Foerster hat es im Gespräch mit Bernard Pörksen einmal so ausgedrückt: ‘Mein Ziel ist es vielmehr, den Begriff der Wahrheit selbst zum Verschwinden zu bringen, weil sich seine Verwendung auf eine entsetzliche Weise auswirkt. Er erzeugt die Lüge, er trennt die Menschen in jene, die recht haben, und jene, die – so heißt es – im Unrecht sind. Wahrheit ist, so habe ich es einmal gesagt, die Erfindung eines Lügners.’

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Job und Familie nicht vereinbar

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2006

Eine repräsentative Umfrage, die das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Software-Anbieters WebEx durchgeführt hat, brachte folgendes Ergebnis:

86 % der Befragten sind der Meinung, dass sich Job und Familie in Deutschland “eher schwierig” oder “sehr schwierig” vereinbaren lassen. Schuld daran sind nach Ansicht der Berufstätigen Politik und Wirtschaft. So sind 80 % aller Befragten, die nicht zu Hause arbeiten, der Ãœberzeugung, ihr Arbeitgeber sei wenig flexibel und würde Heimarbeit erst gar nicht erlauben. Und 59 Prozent der Erwerbstätigen erwarten, dass Unternehmen Mitarbeitern mit Kindern auch in Zukunft nicht mehr entgegenkommen werden.

Auch gesetzlichen Regelungen stehen die Befragten skeptisch gegenüber. Dabei vertreten 58% der deutschen Erwerbstätigen die Meinung, die dreijährige Elternzeit erschwere den Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben: 42% davon sind der Meinung, nach drei Jahren sei man zu lange aus dem Beruf heraus.

Trotzdem sind viele der Betroffenen gezwungen, die vollen drei Jahre in Anspruch zu nehmen, weil die Kinderbetreuung zu teuer ist oder schlicht fehlt: Die mangelnde Kinderbetreuung ist für jeden Zweiten berufstätigen Bundesbürger dabei der Hauptgrund für die Unvereinbarkeit von Job und Familie. 9 % der Befragten müssen ihren geplanten Erziehungsurlaub sogar verlängern, weil die Betreuungsmöglichkeiten fehlen.

Wie schwer sich Job und Familie vereinbaren lassen, zeigt auch, dass nur 15 % der Befragten nach der Geburt ihres Kindes flexiblere Arbeitszeiten von ihrem Arbeitgeber zugestanden bekommen; nur verschwindende 4 % der Arbeitnehmer mit Nachwuchs können vom Home-Office aus arbeiten – und das, obwohl die Vorteile moderner Technologien wie Internet oder Webkonferenzen Arbeitgebern hinlänglich bekannt sind.

So ist die überwältigende Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass ihnen diese Technologien helfen würden, Arbeit und Familie besser zu vereinbaren. Frauen beweisen sogar mehr Technik-Affinität als Männer: 78 % der Frauen sind von Internet & Co. überzeugt, bei Männern sind es nur 72 %.

Die Auftraggeberin der Studie möchte gerne Software Anwendungen und Homeoffice Lösungen verkaufen, daher zielen die Fragen in diese Richtung. Das Ergebnis macht aber dennoch deutlich, dass die Praxis in den allermeisten Unternehmen noch weit von den Bedürfnissen aktiver Vaterschaft entfernt sind. Flexibilität wird immer noch einseitig an vordergründigen und kurzfristigen betrieblichen Anforderungen definiert.

Es ist noch ein weiter Weg von den Verlautbarungen zu einer Wirklichkeit, die Müttern und Vätern eine partnerschaftliche Navigation zwischen Arbeit und Leben bzw. Beruf und Familie erlaubt.

Die ganze Meldung finden Sie hier.

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Alles nur bla bla?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. November 2006

Marcel Widmer weist in seinem JobBlog auf die Studie ‘Key Trends in Human Capital 2006‘ von PriceWaterhouseCoopers hin.

Dort wird unter anderem der Klassiker unzähliger Unternehmensleitbilder – “Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital” – als Worthülse entlarvt. Sehr interessant sind aber auch die Aussagen zur ‘Work-Life-Balance’:

‘Die Debatte darüber, was eine gesunde Aufteilung zwischen Arbeitszeit und Freizeit darstellt, hat sich 2004 vertieft. Das angelsächsische Modell wird im Norden und in den USA bevorzugt und legt den Schwerpunkt auf Arbeit (d.h. höhere Produktivität, hohe Arbeitsethik, längere Arbeitszeit, Pflichtbewusstsein). Das soziale Modell anderer europäischer Nationen sieht mehr Zeit für Familie, Entspannung, längere Ferien, weniger Arbeitszeit etc. vor und wird in grundsätzlich unterschiedlichen Lebenseinstellungen sichtbar.

… Einige Kommentatoren heben hervor, dass von den Unternehmen jene, die “familienfreundliche” Politik und Arbeitspraktiken vertreten, ihre Konkurrenz ausstechen. … Die 25% der besten Performer in jeder Branche verfügen über die fortschrittlichsten Work – Life – Balance Maßnahmen.’

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Verzichten war gestern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2006

Familie haben und Führungskraft sein – das geht! Für Männer wie für Frauen! Susanne Bohn zeigt in ihrem Ratgeber, dass man sich nicht zwischen Familie und Erfolg im Beruf entscheiden muss: Beides ist möglich!

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Damit das Projekt “Kind und Karriere” gelingt, braucht es ein gutes Management: Wie überzeuge ich Chef und Kollegen von den Vorteilen einer familienbewussten Unternehmenspolitik? Wie erziehe ich meine Kinder zu Selbstständigkeit und Eigenverantwortung? Wie finde ich eine passende und zuverlässige Kinderbetreuung? Wie lebe ich eine glückliche und partnerschaftliche Paarbeziehung?

Porträts von erfolgreichen Karrierepaaren machen Mut: Sie zeigen, dass Familie und Karriere gut zusammenpassen.

Ein bisschen Planung muss aber sein. Die beginnt mit dem Entwurf einer persönlichen Lebensvision. Karriere- und Familienplanung sind dabei gleichermaßen wichtig: Schließlich ist das Glück aller Beteiligter Ziel des Plans. Ganz pragmatisch zeigt Susanne Bohn, wie man Arbeitgeber und Kollegen für ein familientaugliches Arbeitszeitmodell gewinnt, wie man den Familienalltag bewältigt und die Karriereziele im Auge behält.

Susanne Bohn weiß, wovon sie spricht: Sie ist Mutter zweier Teenager und selbstständige Unternehmerin. Mit solvere nodum bietet die Beraterin für Organisations- und Personalentwicklung auch Coaching für Führungskräfte an.

Karrierekick KindSo erfüllt sich Ihr Wunsch nach Familie und Erfolg im Beruf kostet 19.80 € und ist im Verlag Bildung und Wissen erschienen (ISBN: 3-8214-7659-1)

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Angst vor der Familiengründung! Immer mehr junge Männer verweigern sich

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. November 2006

Eine aktuelle Befragung des BAT Freizeit-Forschungsinstituts, an der 2.000 Personen ab 14 Jahren nach ihren Lebensplänen gefragt wurden, machte deutlich: Vor allem junge Männer wollen von Familiengründungen immer weniger wissen, weil ihnen ihre persönlichen Interessen wichtiger sind.

‘„Viele junge Männer haben im 21. Jahrhundert ihr persönliches Lebenskonzept noch nicht gefunden“, so Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, der Wissenschaftliche Leiter des Instituts. „Ihre Rolle als Familienoberhaupt haben sie weitgehend verloren. Und als Haupternährer werden sie immer weniger gebraucht. Immer mehr Frauen stehen dagegen erfolgreich ihren ‚Mann’ – und zwar gleichzeitig beruflich und privat. So ziehen sich die jungen Männer in ihre eigene Interessenwelt zurück und machen von ihrem Zeugungsverweigerungsrecht Gebrauch.“

Im Familienbericht des Bundesfamilienministeriums wird an die junge Generation appelliert: „Mehr Familie wagen!“ Tatsächlich betrachten viele junge Leute heute die Familiengründung als Wagnis – so wie früher „mit der Familie auswandern“ ein Lebensrisiko war. In unsicheren Zeiten, in denen es keine Ausbildungs- und Beschäftigungsgarantien mehr gibt, wird es immer schwieriger, der jungen Generation Mut zu machen, für ihre Zukunft langfristig zu planen und sich wieder für Kinder zu entscheiden.

Hinter der Verweigerungshaltung der jungen Männer verbirgt sich auch die Angst, den einmal erworbenen und verdienten Lebensstandard nicht halten zu können. Mit dem befürchteten Wohlstandsverlust ist schließlich auch ein Gesichtsverlust verbunden – gegenüber Freunden, Nachbarn und Kollegen. … Die Befürchtung ist groß, sich selbst aufgeben zu müssen. So wird ihr Interessenkonflikt immer größer: Die Sehnsucht nach Familie wächst im gleichen Maße, wie der Wunsch nach eigenen Kindern sinkt.

Opaschowski: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die in der öffentlichen Diskussion bisher als Haupthindernis für die Verwirklichung des Kinderwunsches galt, muss um die Wohlstandsfrage erweitert werden: Wie viel Konsumverzicht hat der Kinderwunsch zur Folge? Die Erfahrungswerte sprechen schließlich für sich: Eine Eigentumswohnung soll heute schon so teuer wie zwei Kinder sein. Beide machen knapp ein Drittel des Nettoeinkommens aus.“

Und auch die Wirtschaft ist gefordert. Wenn sie wirklich ein ernsthaftes Interesse daran hat, künftig mehr für „familienbewusste Arbeitsstrukturen“ zu sorgen, dann darf sie auch vor dem „Vaterbewusstsein“ nicht Halt machen. Das fängt mit den zwei „Partnermonaten“ beim Elterngeld an und hört mit Teilzeitarbeit oder zeitweiligem Job-Sharing auf. Nur so bekommen die Männer die Chance, wie die Frauen eine Doppelkompetenz zu erwerben und die zwei Zukunftsfragen des Lebens positiv beantworten zu können: „Wie erfolgreich sind Sie im Beruf?“ Und: „Wie viel Zeit nehmen Sie sich für Kinder und Familie?“ Dieser doppelt kompetente „neue Mann“ ist einstweilen noch eine Minderheit. Aber Neuerungen künden sich immer bei Minderheiten an.’

Quelle

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Väter – Lieber zu Hause als im Büro

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. November 2006

Jeder zweite berufstätige Mann würde einer aktuellen Umfrage zufolge Elternzeit nehmen, wenn es ab nächstem Jahr die neue Elterngeldregelung gibt.