Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Oktober 2011
Schon kurz nach der Geburt ist Daniel G. allein für sein neugeborenes Kind verantwortlich. Die Kindsmutter leidet an Depressionen, muss psychologisch intensiv behandelt werden. Die Familie bricht auseinander, Daniel G. steht als alleinerziehender Vater da. Die ersten 15 Monate verbringt seine Tochter bei ihm.
Doch als sich die Mutter als gesund zurückmeldet, beginnt ein erbitterter Streit ums Kind. Im Auftrag des Gerichts befindet eine Gutachterin, dass die Tochter bei der Mutter besser aufgehoben sei, sie bescheinigt Daniel G. schwere charakterliche Defizite.
Drei Gegengutachten lässt Daniel G. erstellen. Alle drei werfen der Gutachterin des Gerichts vor, unfair beurteilt und wissenschaftliche Standards nicht eingehalten zu haben.
„Schlechte Familienrechtsgutachten sind ein Problem“, erklärt Christoph Berndt von der Rechtsanwaltskammer und beklagt, dass Richter auf dieser Basis dann unrichtige Urteile fällen und der Konflikt durch einen jahrelangen Rechtsstreit nur noch weiter eskaliert. Auch im Fall Daniel G. beginnt eine juristische Schlammschlacht, in der das Kind traumatisiert, die Eltern psychisch aufgerieben werden.
Wenn Eltern unverheiratet waren oder sich nicht einigen können, haben beim Streit ums Kind meist Familienrichter und von ihnen beauftragte Gutachter das letzte Wort. Sie entscheiden, welches Elternteil für das Kind besser geeignet sein soll.
Psychologen kritisieren, dass Familienrichter Eltern dabei häufig in Gewinner und Verlierer unterteilen und das Kind nur einem Elternteil zusprechen, weil sie das für eine eindeutige und dauerhafte Lösung halten. „Doch ein Urteil, das für Kinder den Verlust eines Elternteils bedeutet, ist kein Schlussstrich, wie heute immer noch etliche Richter wie auch Gutachter glauben“, beklagt der Psychologie-Professor und Familienrechtsgutachter Uwe Jopt aus Lemgo. Dann ginge der Streit meist erst richtig los und würde die kindliche Psyche noch mehr verletzen, mit fatalen Auswirkungen, so der Psychologe. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Oktober 2011
Im Zuge der Gleichstellung von Mann und Frau ist die Kindererziehung noch vorwiegend von klassischen Konventionen geprägt. Nahm der Vater vor wenigen Generationen noch primär die Position des Hauptverdieners ein und die Mutter die der Kinderbetreuung und Kindererziehung, so zeichnet sich gegenwärtig ein durch den gesellschaftlichen Wandel hervorgerufener Ausgleich in der Aufgabenverteilung ab. Nach dem Motto „Kinder und Karriere“ kehren Mütter sehr früh in das Berufsleben zurück, insbesondere wenn die Rahmenbedingungen es zulassen (Kinderbetreuungsangebote).
Im Zuge dessen gehen viele Aufgaben der Kindererziehung auf den elterlichen Partner über wie zum Beispiel die Nutzung der Elternzeit. Die Väter sehen ihre erweiterten Aufgaben im Allgemeinen nicht als Einschränkung, sondern als eine Bereicherung im Zusammenhang mit einer festen Partnerschaft. Doch was passiert im Falle einer Trennung bzw. Scheidung?
Seit einem Monat bietet der „Interessenkreis aktiver Väter“ an der FH Nordhausen allen studierenden und beschäftigten Vätern zu dieser Fragestellung eine Anlaufstelle.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2011
Im dritten Teil des Väterschwerpunkts der Süddeutschen vom vergangenen Wochenende porträtiert Corinna Nohn drei Vätergenerationen einer Familie. Im letzten Teil geht es um den Enkel.
‚… Dann aber kamen zwei Monate Elternzeit, und von Januar an wird er noch zwei Jahre nehmen. Dabei hatte ihm der Abteilungsleiter klargemacht, dass ihm das gar nicht passt: Maximilian sei nicht einfach zu ersetzen. Es sei in der Firma zwar ganz normal, dass Frauen wegen der Kinder pausieren. „Aber die arbeiten im Büro, nicht an den Maschinen“, sagt Maximilian.
Er sei der erste Mann, der Elternzeit nimmt. Nicht, weil sich keiner traue, sondern weil die Kollegen Haus oder Auto abbezahlen müssten und auf keinen Euro verzichten könnten. Er streicht Lajos über den Kopf, der lutscht an seinem Bernsteinkettchen. „Das ist schon traurig: Weil sie ihren Lebensstandard so hoch angesetzt haben, können sie es sich nicht leisten, Elternzeit zu nehmen.“
Maximilian und Katharina, die Sozialpädagogin ist und nicht die Absicht hat, ihren Beruf aufzugeben, haben den Traum, „dass beide 60 Prozent arbeiten“. Maximilian lacht, er denkt wohl an die Schichteinteilung. Und selbst dann, wenn es klappen würde mit den zwei Teilzeitjobs, sei ihnen „doch klar, dass wir materiell auf vieles verzichten müssen“. Denn 120 Prozent Arbeit auf zwei Leute verteilt bringe eben nicht so viel wie 100 Prozent von einem. „Wir haben uns darauf eingestellt, dass wir nicht so viel Geld brauchen“, sagt Maximilian. Aber es wurmt ihn natürlich, dass das Leben so viel einfacher wäre, wenn sie es machen würden wie seine Großeltern: er Haupternährer, sie Vollzeitmama.
Klar, es habe sich schon einiges verändert, „aber da muss noch viel passieren“. Und zwar nicht im Schneckentempo, sondern am besten im Zeitraffer …’
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. August 2011
SPÖ-Chef Michael Ritsch fordert im Gegensatz zu der Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, ebenfalls SPÖ, mehr Rechte für Väter nach Scheidungen. Er sprach sich für eine gemeinsame Obsorge aus. Beide Elternteile sollen im Falle einer Scheidung für die Kinder sorgen.
Sollte ein Frau laut Ritsch nicht wollen, dass ihr Mann und sie gemeinsam die Obsorge teilen, dann sollte sie einen Antrag stellen müssen und dies begründen.
Als SPÖ-Parteichef von Vorarlberg sei er der Meinung, dass es gerechter wäre, wenn beide Familienpartner dieselben Pflichten und Rechte hätten. Er fordert daher eine Änderung der bisherigen Obsorge-Bestimmungen.
Das Sommergespräch mit Michael Ritsch können Sie hier nachhören
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Juli 2011
Mama oder Papa? – Wenn nichts mehr geht, entscheidet ein Richter, zu wem ein minderjähriges Kind hinkommt. Der Richter soll dabei stets das Kindeswohl im Blick haben. Stellt sich die Frage: Kann er das überhaupt?
Können Juristen ohne zusätzliche pädagogische und psychologische Qualifikation die Wünsche von Kindern erahnen, Familienstrukturen und Familiendynamiken durchblicken, entscheiden was besser ist für das Kind. Kann ein Richter unter diesen Vorrausetzungen überhaupt nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden?
Nein, sagt in Politikum der ehemalige Familienrichter Hans-Christian Prestien im Gespräch mit Stephan Karkowsky.
Die Sendung zum Nachhören.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juli 2011
Ein Feature von Matthias Baxmann über das elterliche Sorgerecht gab es heute Vormittag auf SWR 2. Im Ankündigungstext heißt es:
‚Wenn sich Eltern scheiden und sich über das Sorgerecht streiten, wird gezerrt und gezogen, geblockt und gemauert nach dem Motto: Mein Kind gehört mir. Es geht um das Umgangsrecht, den Alltagsentscheid und das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Matthias Baxmann lässt einen Vater und eine Mutter zu Wort kommen, die sich beide bemühen, den Kontakt zum Kind zu pflegen. Sie stehen exemplarisch für einen zermürbenden Kampf um das Kind.’
Das Manuskript der Sendung gibt es als pdf und die Sendung im mp3 Format zum nachhören.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Juni 2011
Die ganze Bandbreite der emotionalen Auswirkungen und der faktischen Konsequenzen zerstörter Familienbande kommt in den Geschichten der vier Trennungsväter zum Vorschein, die Douglas Wolfsperger in seinem Dokumentarfilm erzählt.
Vater sein und doch nicht fürs eigene Kind sorgen dürfen: Der Regisseur und Produzent Douglas Wolfsperger durchlebt dies seit vielen Jahren. Nach der Trennung von seiner Lebenspartnerin gestaltet sich sein Kontakt mit der gemeinsamen Tochter immer schwieriger, bis er ihm schließlich ganz verwehrt wird. Das Gericht ordnet an, dass sich der Vater von seiner Tochter verabschieden solle. Douglas Wolfsperger macht sich auf die letzte Reise zu seiner Tochter.
Der Regisseur trifft auf dieser Reise vier Väter, die sein Schicksal teilen: Sie können ihre eigenen Kinder nicht oder aber nur selten sehen, weil die ehemaligen Lebensgefährtinnen den Umgang von Vater und Kind über Jahre hinweg unterbinden. Wütend, enttäuscht, traurig, manchmal auch naiv erzählen sie von den Konsequenzen gescheiterter Beziehungen. Als Gegenpol begründet eine Mutter, warum sie den Kontakt ihres Kindes zum Vater ablehnt. Auf kurzweilige und unterhaltsame Weise entsteht auch ein Stimmungsbild von deutschen Befindlichkeiten und vom Zustand unserer Gesellschaft.
Sendetermin Dienstag, den 28. Juni 2011 von 22:45 bis 00:10 Uhr im Ersten
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Juni 2011
Roger Lebien will Vater mit allen Rechten und Pflichten sein. Seine Freundin und er haben immer wieder versucht, eine Beziehung zu führen. Beide sind daran aber immer wieder gescheitert. Trotzdem haben sie zwei Kinder bekommen. Das Sorgerecht liegt allein bei der Mutter. Anfangs durfte er die Kinder noch regelmäßig sehen, aber je schwieriger die Beziehung zu seiner Ex-Freundin wurde, umso mehr schränkte sie das Umgangsrecht ein. Jetzt sind es noch drei Stunden die Woche, die er die Kinder haben darf. Aber Roger Lebien will mehr – und kämpft dafür.
Ein Beitrag in frauTV am Donnerstag, den 30. Juni 2011, von 22.00 bis 22.30 Uhr, Wiederholung am Montag, den 4. Juli 2011, von 11.30 bis 12.00 Uhr.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Juni 2011
Vaterschaft ist ein zentrales Thema im Leben vieler Männer. Eine Broschüre der Väterberatung der esperanza – Schwangerschaftsberatungsstellen im Erzbistum Köln zeigt, welche Herausforderungen mit der Vaterrolle vielfach verbunden sind und gibt Einblicke in die Angebote für Väter.
In den 11 esperanza – Schwangerschaftsberatungsstellen des Diözesan-Caritasverbandes des Erzbistums Köln gehört Beratung für Männer, die Väter werden bzw. es bereits sind, seit rund zehn Jahren zum fest etablierten Angebot. Die Broschüre „Von Mann zu Mann – Väter in der Beratung“ macht das Themenspektrum deutlich, mit dem Väter in die Beratung kommen.
Buchautor und Väterexperte Thomas Gesterkamp zeigt mit seiner – augenzwinkernden – Vätertypologie die Bandbreite väterlicher Lebensentwürfe und beschreibt in einem weiteren Beitrag die Schwierigkeiten, vor die sich viele Männer bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestellt sehen.
Die Familientherapeutin Angela Blomberg stellt in ihrem Beitrag „Vater, Mutter, Kind – das ‚System‘ Familie“ sehr einfühlsam dar, dass gemeinsame Elternschaft eine unauflösliche Bindung zueinander als Eltern sowie jeweils zum Kind begründet. Durch eine Trennung der Eltern als (Liebes)-Paar sei sie nicht aufzulösen und müsse weiter gelebt und gestaltet werden.
Die esperanza – Väterberater Karl-Heinz Klücken und Gerd Mokros berichten von ganz konkreten Beratungsfällen. Über Geburtsvorbereitungstreffen für Väter und die dort häufig diskutieren Fragen schreibt Gregor Keiner.
Zu bestellen ist die kostenlose Broschüre bei Silvia Florian vom Diözesan-Caritasverband in Köln.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Mai 2011
Kinder, die ohne Vater aufwachsen, haben ein hohes Risiko, Auffälligkeiten zu entwickeln, sagt Jugendlichenpsychotherapeut Rüdiger Kißgen.
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