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Archiv für die 'Unternehmen' Kategorie

1. Väterbeauftragter wurde bestürmt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Dezember 2009

Jakob Hein, 37, ist Oberarzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Uniklinik Charité. Seit Januar steht er den rund 15.000 Beschäftigten zudem als Väterbeauftragter zur Verfügung. Darüber hinaus ist er Buchautor und Vater von zwei Söhnen im Alter von vier und sieben Jahren. Im Interview mit dem Newsletter ‚Erfolgsfaktor Familie’ berichtet er über seine Erfahrungen im ersten Jahr als Väterbeauftragter.

Seit Januar 2009 sind Sie der Väterbeauftragte der Charité in Berlin. Wie war das erste Jahr?

Niemand hatte mit so einer großen Resonanz gerechnet. Am Anfang gab es einen regelrechten Ansturm, ich bekam rund 30 Anfragen pro Woche. Seit es ein Informationsangebot im Intranet gibt sind es weniger geworden. Wie sich zeigte, war die Zeit längst reif für einen Väterbeauftragten.

Wer hatte die Idee, einen Väterbeauftragten zu berufen?

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte hatte die Idee, und da sie wusste, dass ich mich mit dem Thema beschäftige, fragte sie mich. Ich selbst war fünf Monate nach der Geburt meines ersten Sohnes zu Hause – wofür ich vor sieben Jahren aber unbezahlten Urlaub nehmen musste. Zu Beginn meiner Tätigkeit hat mich dann der Charité – Vorstandsvorsitzende offiziell in meinem Amt begrüßt.

Wie sieht Ihre Arbeit als Väterbeauftragter aus?

In der Regel melden sich bei mir junge Eltern mit speziellen Anfragen zum Thema Vaterschaft. Ich suche dann nach Lösungen, berate oder verweise auf andere Einrichtungen wie das Väterzentrum Berlin. Im Intranet habe ich außerdem ein Wikiblog eingerichtet, wo Väter Informationen und Tipps hinterlegen und sich somit gegenseitig informieren können.

Welche Fragen stellen die Väter?

Beispielsweise wie es mit dem gemeinsamen Elterngeld im Mutterschutz ist, und was man tun kann, wenn der Vorgesetzte die gewünschte Elternzeit nicht unterstützt.

Bekommen Sie auch externe Anfragen?

Ich bekam schon mehrfach Angebote von Unternehmen, die mich als Väterbeauftragten abwerben wollten. In Gesprächen merke ich immer wieder, dass die Unternehmen sehr interessiert an meinem Amt sind.

Warum sollten Unternehmen einen Väterbeauftragten haben?

Es ist eine lohnende Investition, die nachgefragt wird und sich zukünftig etablie­ren wird. Ich kann jedem Arbeitgeber nur dazu raten. Unternehmen, die sagen können, wir haben nicht nur eine Frauen-, sondern auch einen Väterbeauftragten, senden ein deutliches Signal an ihre Beschäftigten und an potenzielle Bewerber.

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Brücken und Barrieren zu Karriereoptionen für Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Dezember 2009

Bei meinen Recherchen zu Einstellungsmustern von Führungskräften bin ich auf die noch unveröffentlichte SINUS Studie ‚ Brücken und Barrieren für Frauen zu Führungspositionen’ gestoßen. Der Autor, Carsten Wippermann, hat Kernaussagen daraus bei einer Tagung im September veröffentlicht und diese auch in einem ZEIT Interview erläutert.

‚ … ZEIT ONLINE: Spannend sind die Ergebnisse. Sie machen aus, dass bei Männern in Führungspositionen nur oberflächlich eine Offenheit für Frauen besteht. Aber unter der Oberfläche schlummern Chauvinisten, die lieber unter sich selbst bleiben wollen?

Wippermann: So drastisch würden wir das nicht ausdrücken. Aber Sie haben Recht. Wir haben ausgemacht, dass latent drei verschiedene Mentalitätsmuster mit ihrer je eigenen Logik laufen, die schwer zu enthebeln sind. Wird Frauen der Zugang zu Posten in Kontrollgremien geboten, schließen sich gleich wieder andere Türen. Die dominierenden Mentalitätsmuster wirken wie ein mehrfach abgeriegeltes System.

ZEIT ONLINE: Das müssen Sie genauer erläutern. Wie funktioniert das?

Wippermann: Alle 30 von uns befragten Manager konnte man einem Typus zuordnen. Der eine ist sehr konservativ. Bei ihm kann man eine kulturelle und funktionale Ablehnung von Frauen qua Geschlecht ausmachen. Zitate aus den Interviews sind: Frauen seien eine Irritation im inner circle und unerwünscht im Vorstand. Der andere Typus hat eine emanzipierte Grundhaltung und geht davon aus, dass Frauen chancenlos gegen die Machtrituale seien. Das Topmanagement verlangt Härte und das steht im Widerspruch zum Frauenbild in unserer Gesellschaft. Es fielen Formulierungen wie: Ein Vorstandsposten ist eine andere Sportart – und Frauen hätten nicht die Härte dafür. Frauen, die entsprechend auftreten, wirken dann nicht mehr authentisch – und für diesen Typus ist aber Authentizität ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor. Der dritte Typus zeigt einen radikalen Individualismus. Diese Männer sagen, dass das Geschlecht eigentlich keine Rolle dabei spielt, wenn es um die Besetzung einer Führungsposition geht. Weiterlesen »

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Viele Firmen haben Vorbehalte gegen Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. November 2009

Dies ist ein Ergebnis der ‚Väter – Studie’, die die rheinland-pfälzische Familienministerin Malu Dreyer (SPD) am Freitag in Mainz vorgestellt hat. Wie offen die Unternehmen für die familiären Belange ihrer Beschäftigten sind, hängt stark von deren Größe, der Branche und dem Frauenanteil ab.

In der „Väter-Studie“ wurde untersucht, welche Rahmenbedingungen nötig sind, damit Männer Familie und Beruf besser vereinbaren können. Das Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) befragte dafür in Rheinland-Pfalz 308 Personalverantwortliche aus Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern sowie 301 Männer und Frauen zwischen 16 und 35 Jahren. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Es gibt eine gedankliche Abkehr vom Modell „Mann als Brotverdiener“, die aber bei 68 Prozent der Befragten noch nicht praktisch umgesetzt ist.
  • Traditionelle Rollenbilder sind bei Menschen mit einfacherer Bildung und mit Migrations-Hintergrund stärker ausgeprägt.
  • Fast 60 Prozent glauben, dass eher Väter als Mütter bei Firmenchefs keine Unterstützung erfahren, wenn sie Elternzeit beanspruchen.
  • Väter fürchten finanzielle und berufliche Nachteile durch die Elternzeit. Die Akzeptanz im Beruf wird als ausschlaggebend angesehen, damit mehr Väter Elternzeit nehmen.
  • Ein Drittel der Betriebe gibt an, es gebe keinen Bedarf für Elternzeit.
  • Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten und hohem Frauenanteil sind familienfreundlicher.
  • Es gibt eine Tendenz zu einer defensiven Familienpolitik in den Betrieben. Viele zeigen lediglich Interesse, machen aber nichts.
  • Die Entscheidung für Elternzeit fällt sehr früh und kann sogar Voraussetzung für eine Schwangerschaft sein.
  • Väter bewerten die durch Elternzeit entstandene Bindung zum Kind durchweg positiv und als Gewinn.

„Wir wollen Väter stärker zur Elternzeit ermutigen“, erklärte Dreyer zu der Studie. „Ziel muss es sein, Frauen und Männern echte Wahlfreiheit zu geben, wie sie die Erziehung gestalten.“ Da gibt es ein großes Potenzial: 91 % der befragten Frauen und Männer sind überzeugt, dass mehr Väter Elternzeit beantragen würden, wenn diese keinen Karriereknick befürchten müssten.

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Väter in Elternzeit – allmählicher Anstieg statt gigantischer Sprünge

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. November 2009

Im Gespräch mit Zeit Online skizziert Svenja Pfahl, eine der Autorinnen der SowiTra Elternzeit Studie die Erfolgsfaktoren für einen weiteren Anstieg der ‚Väterquote’ bei der Elternzeit.

ZEIT ONLINE: Welche Erfahrung machen Führungskräfte, die selbst Väterzeit nehmen wollen?

Pfahl: Für sie ist es nicht schwieriger, obwohl man das vielleicht erwarten könnte. Ihnen kommt zugute, dass sie selbst gestalten können. Viele von ihnen kombinieren Elterngeldzeit mit Teilzeitmodellen oder sie nehmen eine sehr kurze Auszeit. Diese Männer sind wichtige Vorbilder, weil sie zeigen: Es ist nicht unmöglich, Führungsposition und Familie zu vereinbaren. Die Führungskräfte betonen, dass vieles mit einer guten Personalführung und Personalplanung zusammenhängt. Darum ist es auch wichtig, dass die Elternzeit sehr früh angesprochen und gut geplant wird. Die meisten Männer planen ihre Väterzeit sogar ein Jahr im Voraus. Darauf können sich die Unternehmen einstellen und so lässt sich auch der Wiedereinstieg gut planen.

ZEIT ONLINE: Wie leicht gelingt den Vätern dieser Wiedereinstieg?

Pfahl: Das ist abhängig davon, wie viel Kontakt sie mit ihrem Unternehmen während der Elternzeit hatten. 86 Prozent der Väter haben angegeben, dass sie keine beruflichen Nachteile durch die Elternzeit erlitten haben. Was jedoch stimmt, ist, dass ihr beruflicher Aufstieg während der Auszeit stagniert – hinterher können jedoch die allermeisten rasch wieder anknüpfen und manche machen danach wichtige Karrieresprünge, gerade weil sie in der Elternzeit wichtige soft skills erworben haben.

ZEIT ONLINE: Was ist Ihr Fazit: Werden wir in Kürze den Aufbruch der neuen Väter erleben oder bleibt es beim zweimonatigen Babyurlaub, den einige wenige, aber längst nicht alle nehmen?

Pfahl: Ich bin optimistisch, dass die Zahl der Väter in Elternzeit steigen wird und dass auch die Dauer der Auszeit länger wird. Aber die Männer sind vorsichtig. Viele beobachten erst einmal, nehmen beim ersten Kind acht Wochen und beim nächsten Kind dann vielleicht drei oder vier Monate. … wir werden zukünftig einen leichten, allmählichen Anstieg des Engagements von Vätern wahrnehmen. …

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Arbeitende Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. November 2009

Auch in Großbritannien machen viele Väter Überstunden und kämpfen gleichzeitig um eine Balance zwischen Beruf und Familie. Sie hegen dabei die nicht unberechtigte Befürchtung, dass ihre Nachfrage nach flexibleren Arbeitszeiten negative Auswirkungen auf ihre berufliche Entwicklung hat. Dies weist ein eben erschienener Report der Equality and Human Rights Commission nach:

‚Many British fathers are working long hours, struggling to balance work and family, and fear that requesting flexible working will damage their careers, a new report from the Commission has found.

The report Working Better: Fathers, family and work, launched on 20 October to coincide with Parents‘ Week, found that British men want to take a more active role in caring for their children. But four in 10 fathers say they spend too little time with their children.

One approach to balancing work and family commitments outlined in the report is to expand paternity and parental leave schemes. The Commission has previously outlined a series of fully costed policies that would help to meet the needs of businesses and modern families as part of its Working Better initiative.

Andrea Murray, Acting Group Director Strategy at the Commission, said: ‚Two-thirds of fathers see flexible working as an important benefit when looking for a new job. This highlights an opportunity for British businesses to use flexible working as an incentive for attracting and retaining the most talented of employees. Some companies which have adopted forward thinking policies towards families are reporting increased productivity, reduction in staff turnover, reduced training costs and an ability to respond better to customer requirements.“

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Wenn die Elternzeit die Karriere kostet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Oktober 2009

In der Theorie hört sich alles wunderschön an: Seit 2007 bekommen frischgebackene Eltern 14 Monate lang Elterngeld, wenn auch der andere Elternteil, meistens der Vater, eine berufliche Auszeit nimmt. Durch diese ‚Vätermonate’ sollte ein Umdenken in Gang gesetzt werden: Weg vom bloßen Ernährer – hin zum Familienmenschen, der seine Kinder nicht nur am Wochenende sieht. Doch die Realität vor allem bei Führungskräften aus dem mittleren Management ist oft ganz anders: Einige von ihnen müssen sogar um ihren Job bangen, wenn sie auf die Vätermonate bestehen. …

Doch nicht nur der Extremfall, auch der Alltag ist ernüchternd: „In manchen Firmen werden die zwei Monate mit Ach und Krach bewilligt, später erleben die Führungskräfte – vor allem Abteilungs- und Teamleiter – große Nachteile.“ Werden kritisiert, versetzt, oder fliegen aus Programmen zur Karriereförderung.

Bereits im Vorfeld wird vielen ein schlechtes Gewissen gemacht. Da heißt es dann: ,Wenn Du was in der Firma werden willst, dann lass’ lieber die Finger davon’. Wer nach oben will, so die Überlegung der Chefs, wird auf den Gang zum Arbeitsgericht eher verzichten.

Hinter der Haltung sieht Volker Baisch, Geschäftsführer von Vaeter e.V. in Hamburg, ein Mentalitätsproblem des oberen Managements. „Viele fühlen sich mit ihrer eigenen Biografie konfrontiert und denken: ,Ich konnte mir das damals doch auch nicht erlauben’.“ Daneben spiele die Angst eine Rolle, dass bald alle Abteilungsleiter in Elternzeit gehen, wenn einer es vormacht. Schließlich fürchten die Chefs, dass Einsatzfreude und Loyalität unter den zwei Monaten ‚Nichtstun‘ leiden. …

Eine Umfrage des Deutschen Führungskräfte Verbands (ULA) zeigt die Realität und die Perspektiven auf: Demnach halten es zwar 90 % der Manager für wünschenswert, im Anschluss an die Geburt eines Kindes befristet aus dem Beruf auszusteigen – doch nur 6 % von ihnen glaubt, dass das in ihrem Unternehmen neuerdings auch leichter machbar ist; ein eklatanter Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Fast 60 Prozent der Führungskräfte meinen, dass Elternzeit in ihrem Unternehmen Nachteile für die Karriere bringt. …

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‚Das Geld ist es allemal wert’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. September 2009

Im Gespräch mit Anja Baumgart-Pietsch vom Wiesbadener Tagblatt nennt der Organisationsberater Hans-Georg Nelles gute Gründe für Unternehmen, sich über die Elternzeit von Vätern zu freuen:

Haben Sie das Gefühl, dass sich der Wertewandel bei Vätern langsam durchsetzt – Stichwort Erzieher, nicht nur Ernährer – oder ist der Weg dorthin noch lang?

Dieser Wandel hat sich bereits vor 25 Jahren abgezeichnet und seitdem immer weiter verstärkt. Bereits in der zweiten von der Frauen Zeitschrift Brigitte durchgeführten Befragung Mitte der 80er Jahre haben sich die neuen Väter verbal „geoutet“. Es ist wesentlich, dass zu dem Wollen und Können, das zweifelsfrei vorhanden ist, auch das Dürfen hinzukommt. Da ist vor zweieinhalb Jahren mit der Neuregelung der Elternzeit ein wichtiger Schritt gemacht worden, weitere müssen folgen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Unternehmen gemacht? Steht man dem Anliegen, Väter zu fördern, offen gegenüber, oder ist es noch ein großer Kampf? Gibt es besonders offene Branchen, oder ist dies rein von persönlichen Faktoren abhängig?

Väterförderung ist kein Unternehmenszweck. Aber Unternehmen, die die persönlichen Anliegen ihrer Beschäftigten ernst nehmen, und dazu gehört zunehmend der Wunsch von Vätern die Elternzeit zu nutzen, werden im Wettbewerb um qualifizierte Beschäftigte vorn liegen und diese Mitarbeiter auch an ihr Unternehmen binden können. Es kommt ja nicht nur darauf an, die Krise zu überstehen, sondern sich auch darauf vorzubereiten, nach der Krise mit motivierten Beschäftigten durchstarten zu können. Mit dieser Sichtweise sind innovative und technologieorientierte Betriebe schon mehr vertraut als Unternehmen, die ein hohes Durchschnittsalter der Belegschaft und in den letzten Jahren nur wenige Neueinstellungen vorgenommen haben. Mein Eindruck ist aber, dass es in jedem Fall auf die handelnden Personen ankommt, den Inhaber oder die Personalverantwortlichen, die sich vorstellen können müssen, dass junge Männer heute andere Werte und Vorstellungen von Vaterschaft im Kopf haben als sie selbst und auch auf die Väter, die ihre Vorstellungen bei der Einstellung natürlich äußern und einfordern müssen.

Kann sich überhaupt jede Familie eine „Elternzeit“ des Vaters leisten?

Das Elterngeld beträgt 67 Prozent des Nettoeinkommens. Die Zeit ist also in jedem Fall mit einem Einkommensverlust verbunden. Es mag demnach Familien geben, die aus finanziellen Gründen auf die Elternzeit des Vaters verzichten müssen. Meiner Erfahrung nach ist es aber in der Regel nicht die Frage „Können wir auf das Geld verzichten?“` sondern „Wollen wir diese Erfahrung machen?“ Das Geld ist es allemal wert!

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Argument aus Sicht eines Vaters, der seinen Arbeitgeber davon überzeugen möchte, dass er in Elternzeit gehen will? Weiterlesen »

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Mutige (Väter) arbeiten Teilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2009

Das geht, gegen viele Widerstände auch im eigenen Vorstellungsvermögen. Die September Ausgabe der Zeitschrift brandeins präsentiert Väter, die sich um ihre Familie kümmern und Karriere machen.

Das sind zum Beispiel Fragen wie: „Was werden die männlichen Kollegen sagen?“ Oder: „Wie kann ich das vor meinen Klienten rechtfertigen?“ aber auch Unternehmen (-skulturen) in denen „Karriere wird nach 18 Uhr gemacht“ wird. Auch die Rollenzuschreibungen im sozialen Umfeld sind nach wie vor mächtig:

Anders als einer Frau wird einem Mann nicht das naturgegebene Bedürfnis unterstellt, sich um seine Kinder kümmern zu wollen. Für ihn ist eigentlich nur eine Rolle vorgesehen: die des Versorgers. Will der Mann trotzdem weniger arbeiten, wird das als Illoyalität gegenüber der Firma wahrgenommen. Erschwerend kommt hinzu: Die heutige Generation der Führungskräfte ist noch immer fast ausschließlich männlich und hat dem Beruf oft die absolute Priorität eingeräumt.

Viele haben ihr Privatleben vernachlässigt. Und manche schon den Punkt erreicht, an dem sie lieber im Büro sind als daheim. Äußern nun jüngere männliche Kollegen den Wunsch nach Teilzeit, ruft das deshalb nicht nur Neid hervor. Es werden auch die Lebensentwürfe vieler Vorgesetzter erschüttert: Wenn es eine Alternative zur Dauerpräsenz in der Firma gibt, dann war nicht allein die Karriere daran schuld, dass man die eigenen Kinder so wenig gesehen und die Partnerschaft so wenig gepflegt hat.

… Auf Unterstützung durch ihre Partnerin warten Männer manchmal vergebens. Denn auch das Verhältnis der Frauen zur männlichen Teilzeitarbeit ist zumindest nicht frei von Widersprüchen. Zwar wünschen sich viele, dass auch ihr Mann mehr Zeit zu Hause verbringt. Will einer jedoch tatsächlich seine Stundenzahl reduzieren oder gar zwölf Monate Elternzeit nehmen, haben etliche damit Probleme. „Viele Frauen wollen Geld verdienen, aber das Haupteinkommen soll der Mann erzielen“, sagt die Tübinger Soziologin Regine Gildemeister.

Dazu passt, dass in Untersuchungen über männliche Teilzeit vor allem die Frauen antworten: „Der Beruf meines Mannes lässt eine Verringerung der Wochenarbeitszeit nicht zu.“ Nicht zufällig wird Männern im Väterzentrum Hamburg empfohlen, ihre Partnerin mitzubringen, wenn sie sich zum Thema Teilzeit informieren wollen.

Die Hürden für Männer, die Teilzeit arbeiten wollen, sind meist höher als die für Frauen. Dass sich trotzdem immer mehr trauen, gegen diese Widerstände anzugehen, spricht für ihren Mut. Oft sind es Männer, die bereits die ersten Karrierehürden genommen und ihre Leistungsfähigkeit bewiesen haben. Sie müssen kaum befürchten, dauerhaft arbeitslos zu werden – und finden schnell Gefallen an ihrem neuen Leben.

… Wie schnell sich diese Erfahrungen zur allgemeinen Praxis weiterentwickeln, hängt vor allem von den Männern ab und ihrem Willen, sich von ihrer traditionellen Rolle zu lösen. Das ist vergleichbar mit den Anfängen der Frauenbewegung. Der Unterschied: Frauen hatten eine recht genaue Vorstellung davon, wofür sie auf die Barrikaden gingen. Vielen Männern hingegen ist dies noch nicht klar. Auch deshalb sind Vorbilder wichtig, die euphorisch über das neue Männerleben berichten.

In der vergangenen Woche präsentierte die Sendung frauTV ebenfalls die Geschichte einer Führungskraft, die neue Wege geht.

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Junge Väter sollen gestärkt werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. September 2009

Auch hoch qualifizierte Väter sollen es nach Ansicht der Grünen in Bayern in Zukunft leichter haben, ihre Elternrolle intensiver wahrzunehmen. Als vorbildlich würdigte die Spitze der Partei dabei Maßnahmen der Direktbank Cortal Consors in Nürnberg.

Der Grünen-Landesvorsitzende Dieter Janecek stattete dem Unternehmen mit Vertretern der Nürnberger Parteispitze, nämlich Kreischef Michael Hauck, Bezirkschef Markus Ganserer und Brigitte Wellhöfer, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, einen Besuch ab. Bei Cortal Consors mit insgesamt rund 760 Mitarbeitern werden mit jedem jungen Vater, ebenso wie mit jeder Mutter, individuelle Maßnahmen vereinbart, damit Eltern ihre Familienzeit wahrnehmen können.

Dies entspricht, so Personalchefin Susanne Prechtl, auch ganz dem Interesse der Firma. «Gute Kräfte sind nicht leicht zu finden, und wir wollen die Kollegen an uns binden, auch wenn sie Kinder haben«, sagte sie bei dem Treffen. Dies geschehe unter anderem durch einen Zuschuss zu den Kosten für Kindertagesstätten, Hilfe bei der Betreuung des Nachwuchses in den Ferien, aber bei Bedarf auch durch sehr flexible Arbeitszeiten in den betroffenen Teams.

Vor zwei Jahren haben nur vier Väter bei Cortal Consors eine Elternzeit genommen. In diesem Jahr sind es schon 18.

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Immer mehr Manager gehen in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Juli 2009

In vielen Führungsetagen deutscher Unternehmen ist es auch heute noch unüblich, wenn nicht sogar unerwünscht, dass Manager Elternzeit beantragen. Dabei wäre es so wichtig, männliche Vorbilder zu haben, die beweisen, dass man Karriere machen und trotzdem Zeit für die Familie haben kann. Ein Blick nach Schweden zeigt, dass es möglich ist.

94 % der Schweden bezeichnen sich, laut einer Studie der europäischen Kommission, als glücklich. Ob es am skandinavischen Lebensgefühl im Allgemeinen oder der Wertschätzung der Familie im Besonderen liegt, geht aus der Untersuchung nicht hervor. Sicher ist nur, dass Schweden bereits in den 70er Jahren das geschlechtsunabhängige Gesetz zur Inanspruchnahme von Erziehungsurlaub verabschiedet hat. So kommt es, das viele der Manager, die heute in Erziehungsurlaub gehen, selbst als Kind davon profitiert haben, dass ihre Väter zu Hause waren.

Bis zu 480 Tage können Väter oder Mütter in Schweden in Elternzeit gehen und erhalten in dieser Zeit 80 % ihres Bruttogehalts. Eine attraktive Möglichkeit, die heute 69 % der Väter für sich in Anspruch nehmen. So auch Patrick Kjellin, Marketing Manager bei Projectplace, dem europäischen Marktführer für webbasiertes Projektmanagement und Teamarbeit.

„Vom August 2007 bis März 2008 war ich mit meinem ersten Sohn Emil in Elternzeit“, erinnert sich Kjellin. „Ich habe viele Freunde und ehemalige Kollegen, die Angst haben, Elternzeit zu beantragen. Mich halten sie für besonders mutig“, lacht Kjellin, der im Herbst zum zweiten Mal in Erziehungsurlaub geht – diesmal mit seinem Sohn Oliver.

Sicherlich zählt sein Arbeitgeber zu den Vorreitern in Sachen Elterzeit. Mehr als zehn Mitarbeiter sind bei Projectplace derzeit in Erziehungsurlaub und in den 90er Jahren hat selbst der heutige Projectplace CEO, Pelle Hjortblad, eine paar intensive Monate mit seiner jungen Familie erlebt. „Ich weiß, wie wichtig ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Familie ist“, sagt Hjortblad.

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