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Archiv für die 'Unternehmen' Kategorie

Europäischer Familienfreundlichkeitsindex: Deutschland auf Mittelplatz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Januar 2010

In Sachen Familienpolitik macht den Skandinaviern keiner so schnell etwas vor: Die nordischen Länder liegen im Familienfreundlichkeitsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) an der Spitze – das heißt, sie haben Ziele wie ein hohes Bildungsniveau der Kinder bereits weitestgehend erreicht. Deutschland belegt in dem 19-Länder-Ranking einen Mittelfeldplatz.

Ohne Kinder keine Zukunft – dies gilt es in der Familienpolitik immer zu bedenken. Doch hohe Geburtenraten allein nutzen wenig, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. So sollte die Politik auch eine hohe Frauenerwerbstätigenquote im Blick haben, Familienarmut verhindern und eine Gleichstellung von Mann und Frau fördern sowie dem Nachwuchs beste Bildungschancen ermöglichen. Wie 19 europäische Staaten in diesen Bereichen abschneiden, hat das IW mittels eines Familienfreundlichkeitsindex unter die Lupe genommen. …

Geburtenrate. Mit rechnerisch 1,38 Kindern pro Frau liegt Deutschland im europäischen Vergleich weit abgeschlagen hinter dem Spitzenreiter Frankreich mit zwei Kindern pro Frau. Auch das Alter der Mütter bei der ersten Geburt ist in Deutschland relativ hoch – im Jahr 2005 waren die Erstgebärenden durchschnittlich 29,1 Jahre alt. Anfang des Jahrzehnts betrug der Altersschnitt noch 28,2 Jahre. …

Die Politik kann auf all diesen Gebieten viel tun: mit finanzieller Förderung wie Kindergeld und Steuererleichterungen, besseren Betreuungsangeboten für den Nachwuchs sowie mit Regelungen, die Eltern mehr Zeit mit den Kindern ermöglichen – zum Beispiel die Elternzeit.

Vor allem Dänemark, Norwegen und Frankreich punkten mit einer gut ausgebauten Betreuungs-Infrastruktur. Schwerer haben es dagegen Eltern in Griechenland, Polen und der Schweiz. Die Bewertung der deutschen Politik fällt im Einzelnen wie folgt aus:

Geld. Wenn es um die finanzielle Unterstützung für Familien geht, ist die Bundesrepublik relativ spendabel, besonders in Sachen Steuervergünstigungen: Sie machten im Jahr 2005 etwa 0,9 % des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus – ein Spitzenwert in Europa. Auch das Kindergeld ist gemessen am mittleren Verdienst eines Arbeitnehmers überdurchschnittlich hoch.

Infrastruktur. Krippen, Kitas und andere Betreuungsangebote für Kinder sind in Deutschland heiß begehrt – aber es gibt nicht genug Plätze. So werden hierzulande gut 21 % der unter Dreijährigen betreut – in Dänemark sind es über 70 %.

Zeit. Zwar gibt es mittlerweile eine attraktive Elternzeit, dank derer auch Väter einen Anreiz haben, mit ihrem Nachwuchs zusammen zu sein – doch generell gibt es mit dem Faktor „Zeit“ ein Problem: Die meisten Eltern haben davon zu wenig, vor allem dann, wenn sie neben Windelnwechseln auch noch an ihrer Karriere basteln.

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Startschuss für die Veranstaltungsreihe ‚VäterVorBilder’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Januar 2010

Das Karlsruher Bündnis für Familie und die Handwerkskammer Karlsruhe laden am Freitag, 15. Januar, um 16 Uhr zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe „VäterVorBilder – Männerkarrieren in Familie und Beruf“ in die Räume der Handwerkskammer ein.

Rund um die Fotoausstellung „VäterVorBilder“, die vom 15. bis 22. Januar in der Handwerkskammer und vom 25. bis zum 29. Januar in der Industrie- und Handelskammer zu sehen ist, finden Vorträge und Workshops zum Thema statt. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat die Schirmherrschaft für die Reihe übernommen.

Neben Grußworten von Staatssekretär Richard Drautz aus dem Ministerium und von Bürgermeister Klaus Stapf für die Stadt Karlsruhe spricht Hans-Georg Nelles, Organisationsberater und Autor im Themenfeld „Väter und Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.

Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer engagiert sich die Handwerkskammer in zwei weiteren Veranstaltungen zu familienbewusster Personalpolitik, die sich direkt an Vertreter von Unternehmen und Personalverantwortliche richten: Am 20. Januar findet der Vortrag „Standortvorteil familienorientierte Personalpolitik“ und am 28. Januar der Workshop „Mit familienbewusster Personalpolitik erfolgreich“ statt. Weitere Informationen gibt es hier.

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Arbeitgeber gegen Vater in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Dezember 2009

Susanne Amann beschreibt in Ihrem Beitrag in Spiegel Online ‚ Arbeitgeber gegen Elternzeit – Kind da, Job weg’ die Erlebnisse eines Vaters, der hoch qualifiziert und flexibel gearbeitet hat, dem dann aber der Wunsch nach Elternzeit und einer anschließenden  Reduzierung der Wochenarbeitszeit zum ‚Verhängnis’ wurde. Hier wird meines Erachtens mal wieder die Spitze eines Eisbergs sichtbar, der Väter, insbesondere solche mit Führungsverantwortung, daran hindert, als Vorbilder für Ihre Mitarbeiter und Kollegen neue Rollenmodelle vorzuleben.

Offenbar hat Schneider (der Name ist geändert) etwas getan, was in allen politischen Sonntagsreden zwar gefordert, für ihn selbst schlicht selbstverständlich, aber in den betrieblichen Realitäten noch lange nicht die Unternehmenskulturen prägt:
Als Vater wollte er sich um seine drei Kinder kümmern und deshalb ’nur‘ 30 Stunden dem Arbeitgeber zur Verfügung stehen.  Ob hier wohl mal wieder Anwesenheit mit beruflicher Leistung verwchselt wird?

‚Das macht Schneider nicht nur, weil seine Frau Unternehmensberaterin ist und gleichberechtigt arbeiten will. Sondern auch, weil er es für richtig hält, dass Kinder einen Vater haben, der ansprechbar, greifbar und im Notfall auch da ist.

Genau das sagte Schneider nach eigener Aussage auch seinem Chef, als dieser ihn im Jahr 2005 über einen Headhunter anspricht und für seinen Btrieb gewinnen will. In dem Vertrag, auf den man sich schließlich einigt, wird als Dienstsitz laut Schneider deshalb Weilrod eingetragen, ein kleiner Ort im Herzen des Taunus. Hier wohnt Schneider und von hier aus sollte er  Vollzeit arbeiten. …

Das funktioniert hervorragend – bis Schneider und seine Frau im Jahr 2007 ihr drittes Kind erwarten. „Wir haben uns damals relativ schnell darauf verständigt, beide Elternzeit zu nehmen und unsere Arbeitszeit auf 30 Stunden zu reduzieren“, erzählt Schneider.

Doch was der Familie selbstverständlich erscheint und vom Gesetzgeber ausdrücklich erlaubt, ja sogar mit viel Geld gefördert wird, stößt bei Schneiders Arbeitgeber auf wenig Gegenliebe … und entwickelt sich über die Monate zur persönlichen Katastrophe: Erst verweigert das Unternehmen Schneider die ihm zustehende Elternzeit, dann wird er auf ein anderes Projekt versetzt.

Er, der seit Jahren selbstbestimmt und mit Homeoffice für die Firma tätig ist, muss plötzlich stundengenaue Tätigkeitsnachweise erstellen. Für das Jahr 2007 gibt es erstmals keinen Bonus mehr – stattdessen treffen sich Schneider und sein Arbeitgeber im Dezember 2007 vor Gericht, das den Anspruch auf Elternzeit bestätigt.

Doch da ist das Verhältnis zwischen Schneider und seinem Arbeitgeber längst gestört,  man bietet ihm noch die Versetzung an den Stammsitz drei Stunden entfernt an. Es folgen Kündigungsdrohungen, Stopp der Gehaltszahlungen, man trifft sich erneut vor Gericht, schließlich kommt es zur Kündigung. …’

Und die Konsequenzen? Weiterlesen »

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Väter nehmen sich Zeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Dezember 2009

Elternzeit_VattenfallDie vor drei Jahren neu geregelte Elternzeit wird immer beliebter. Auch bei Vattenfall. Die in der Oktoberausgabe der Mitarbeiterzeitschrift terrawatt veröffentlichte Statistik spricht eine klare Sprache:

Im Jahr 2006 nahmen im Konzern 113 Mütter und Väter nach der Geburt ihres Kindes Elternzeit, zwei Jahre später waren es bereits 255 Beschäftigte bei Vattenfall. Am Ende dieses Jahres werden es nach einer Hochrechnung 277 Väter und Mütter sein.

Auch die Rollenverteilung hat sich verändert: Waren 2006 gerade einmal 5,31 % der Beschäftigten in Elternzeit Männer, werden in diesem Jahr 44,12 % sein. Die von der Personalabteilung geführte Statistik weist auch aus, dass 2008 und 2009 jeweils vier Führungskräfte Elternzeit in Anspruch genommen haben. In diesem Jahr ausschließlich Väter.

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Das Dilemma der Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Dezember 2009

Der bayerische Familienreport 2006 befasst sich mit dem Thema ‚Väter’ und arbeitet es in seinen vielfältigen Facetten auf. Der von Harald Rost und Tanja Mühling verfasste Bericht liefert grundlegendes Zahlenmaterial und zahlreiche Beiträge für das Verständnis der Vaterrolle.
Spannend ist, drei Jahre nach der Veröffentlichung die Entwicklungen mit den damals beschriebenen Wirklichkeiten von Vätern zu vergleichen:

‚Engagierte Väter sind heute zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Alltagskultur geworden. Verschiedene Facetten, Väterlichkeit zu leben, existieren dabei nebeneinander: Es gibt ‚neue’ und traditionelle Väter, Ledige und Verheiratete, harmonisch getrennt Lebende und im Streit Geschiedene. Außerdem Stief-, Pflege- und Adoptivväter, Allein- und Haupternährer, Hausmänner oder Väter, die mit geteilter Elternschaft experimentieren. …

Die geringe Nutzung der Elternzeit durch Väter gilt in vielen öffentlichen Diskussionen als Gradmesser für die männliche ‚Verhaltensstarre’. … Aber auch Vollzeit arbeitende Männer können gute Väter sein. In Umfragen geben sie mehrheitlich an, nicht der Beruf, sondern Frau und Kinder seien für sie das Wichtigste im Leben. Das ist kein Widerspruch, denn sie betrachten das Geldverdienen als eine männliche Form der Sorge.

Einer stärkeren familiären Beteiligung steht bei vielen Vätern die große Unsicherheit am Arbeitsplatz im Wege. Das klassische Leitbild des finanziellen Versorgers hat weiterhin große Bedeutung: Stabile wirtschaftliche Verhältnisse sind Männern wichtig, bevor sie Vater werden wollen. Wer zu Hause nicht randständig sein will, gerät in eine Zwickmühle zwischen privaten Anforderungen und beruflichen Zwängen. Dieses „Väterdilemma“ beginnt gleich nach der Ausbildung: Selbst Hochschulabsolventen müssen sich über Jahre hinweg mit Zeitverträgen und befristeter Beschäftigung arrangieren. … Ist die gewünschte Position endlich erreicht, wird volle berufliche Verfügbarkeit erwartet.

Männern droht der Absturz auf der Karriereleiter, in extremen Fällen sogar die Kündigung, wenn sie versuchen, in Elternzeit zu gehen oder ihre Wochenstundenzahl zu reduzieren. Es braucht Mut und Selbstbewusstsein, in einer von traditionellen Normen geprägten Arbeitskultur abweichendes Verhalten zu zeigen. Viele Väter scheuen das Risiko, im Unternehmen eine ausgeprägte private Orientierung offen zu vertreten. Vorgesetzte interpretieren den Wunsch, weniger zu arbeiten, häufig als Ausdruck von Unzufriedenheit und mangelndem Engagement.

Trotz aller Blockaden ist das Thema „Männer zwischen Kind und Karriere“ in der Wirtschaft heute präsenter als in den neunziger Jahren. In den Debatten um Managementkonzepte wie „Diversity“ oder „Work-Life-Balance“ spielen Väter als Zielgruppe zwar keine zentrale Rolle. Familiäre Verpflichtungen von Mitarbeitern werden aber immerhin registriert und ernst genommen. … Ein „familienfreundliches“ Unternehmen sollte sich daher nicht auf „Mütterfreundlichkeit“ beschränken.

Die Trennung von Beruf und Privatleben in der Industriegesellschaft war in erster Linie eine Trennung der Väter von ihren Familien. Weiterlesen »

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Probleme? Nach Erfahrungen mit 5 Vätern in Elternzeit: Ein klares Nein!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Dezember 2009

Jens Kuppert ist Personalmanager der mittelständischen BI-LOG Service Group in Bamberg. Als im März dieses Jahres sein Sohn Cornelius geboren wird, beschließt Jens Kuppert, Elternzeit zu beantragen. Eine Möglichkeit die ihm bei der Geburt seiner Tochter Antonia noch nicht offen stand – und die bislang von Führungskräften eher selten wahrgenommen wird.

Im Gespräch mit dem eff Newsletter des interaktiven Portals ‚Treffpunkt Führungskräfte’ äußert er sich zu den eigenen Erfahrungen mit der Elternzeit und wie er die Kollegen wahrnimmt, die von den ‚Vätermonaten’ in den Betrieb zurückkehren.

Herr Kuppert, Glückwunsch zum Nachwuchs! Wie haben Sie die Elternzeit erlebt?

Als ausgesprochen wichtig, sowohl privat als auch beruflich: Als Familien­vater konnte ich die ersten Tage und Wochen meines Sohnes hautnah miterleben und gleichzeitig meine Frau, vor allem aber auch unsere Tochter (2) unterstützen. Nicht mehr ausschließlich die erste Geige zu spielen und auf ihren kleinen Bruder Rücksicht nehmen zu müssen, war eine völlig neue Situation für sie. Als HR-Verantwortlicher war die Zeit eine wertvolle Erfahrung für mich: Wenn mich heute im Betrieb ein werdender Vater um Rat bittet weiß ich genau, wovon ich spreche, treffe Entscheidungen auf der Basis praktischer Erfahrung und bin 100% glaubwürdig – für mich eine zwingende Voraussetzung für familienbewusste Personalpolitik.

Hatten Sie – angesichts möglicher negativer Reaktionen aus dem beruflichen und privaten Umfeld – Hemmungen, daheim zu bleiben?

Nein. Ich habe meinem Vorgesetzten frühzeitig von meinen Plänen erzählt und ihn um seine Meinung gebeten. Da er mir von Anfang an seine Zustimmung signalisierte – als vierfacher Vater hätte er früher selbst gerne mehr Zeit mit seinen Kindern verbracht – fiel mir die Entscheidung leicht In meinem privaten Umfeld waren zwar viele überrascht fanden es letztlich aber durch die Bank toll. Einzig im Kollegenkreis gab es – wenn auch keine Kritik – so doch zumindest Bedenken, ob ich meinen Aufgaben in der Elternzeit nachkommen könnte.

Und, konnten Sie?

Ich denke doch. Ich hatte mit meinem Arbeitgeber vereinbart, einmal die Woche im Unternehmen zu sein, um die wichtigsten Aufgaben vor Ort in Angriff nehmen zu können. Außerdem habe ich von zu Hause aus gearbeitet und erhielt viel Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen. So verlief auch der Wiedereinstieg problemlos. Auch bei Kollegen, die in ihrer Elternzeit nicht arbeiten, versuchen wir immer, die Kommunikation aufrecht zu erhalten.

Wie werden in Ihrem Unternehmen elternschaftsbedingte Ausfälle kompensiert, die über zwei Monate hinausgehen? Weiterlesen »

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Teilzeitarbeit – Vollzeitmann. Portraits von Männern in Teilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Dezember 2009

Teilzeitarbeit von Männern in Deutschland ist (noch) eine Seltenheit. Während viele Frauen Teilzeitarbeit zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben nutzen, gelten Väter, die ihre Arbeitszeiten familienbewusst ausrichten, häufig noch als „Exoten“. Die gelungene Verknüpfung von Beruf und Familie durch Arbeitszeitreduzierung wird aber auch Männern immer wichtiger und schließt eine Karriere nicht aus.

Einen kurzen Überblick über aktuelle Daten sowie acht Portraits von Männern, die sich aus den unterschiedlichsten Positionen heraus zur Teilzeitarbeit entschlossen haben, um eine bessere Vereinbarkeit von beruflichem und privaten Leben zu entwickeln, gibt eine neue Broschüre der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) „Teilzeitarbeit – Vollzeitmann. Portraits von Männern in Teilzeit“.

Die Broschüre kann hier als Broschüre angefordert werden. Für Nicht-Mitglieder der Arbeitnehmerkammer Bremen fällt eine Schutzgebühr von 3,50 Euro an.

Eine kostenfreie, digitale Version der Broschüre können Sie hier herunterladen.

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Ergebnisse der Studie über die Motive und Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie für Väter sind online

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Dezember 2009

Die Ergebnisse der Studie über die Motive und Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie für Väter, die die rheinlandpfälzische Familienministerin Malu Dreyer Anfang 2009 in Auftrag gegeben hat, sind online. Im Kern galt die Untersuchung den Rahmenbedingungen die für junge Männer vorhanden sein müssen, damit sie ihr Vatersein aktiv in der Familie gestalten können.

Das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS e.v.) in Frankfurt führte die Studie durch. Es befragte Personalverantwortliche, Beschäftigte sowie Väter und ihre Partnerinnen in Rheinland-Pfalz, nach den Möglichkeiten und den Hindernissen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter und dem Unterstützungsbedarf durch die Wirtschaft und die Politik.

Die Ergebnisse der Studie sowie die Präsentation von Dr. Jörg Dittman vom ISS können Sie von den Seiten der Plattform Viva Familia herunterladen.

Für Rückfragen zu der Studie steht Frau Karina Hochstein zur Verfügung.

Quelle

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CEO in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2009

Zu den gestern veröffentlichten Beitrag  ‚Drei Chefs äußern sich zu Vätern in Elternzeit’ habe ich einen Beitrag von Holger Appel in der FAZ gefunden. Am 18. Oktober schreibt er über Torsten Straß:

‚ … Auch wenn deren Zahl deutlich gestiegen ist, bleiben Väter mit Auszeit … klar in der Minderheit. Dass gar ein Vorsitzender der Geschäftsführung die berufliche Pause in Anspruch nimmt, dürfte geradezu einmalig sein. Torsten Straß hat es gemacht. Er führt den IT-Dienstleister Logica Deutschland in Frankfurt, ist Chef von rund 2000 Mitarbeitern und hat im Februar 2008 im Unternehmen ein ungewöhnliches Zeichen gesetzt. Mit dem Tag der Geburt seines ersten Kindes hat er Elternzeit genommen. Zwar nur für vier Wochen, aber im Unternehmen hat er damit doch für Gesprächsstoff gesorgt.

„Das ist alles eine Frage der Organisation und Kommunikation“, sagt Straß. Es sei zwischen ihm und seiner Frau schnell klar gewesen, dass er sich auch um die Kinder kümmern wolle, einschließlich Vollzeit-Anwesenheit in den ersten Wochen. „Ich wollte das Kind direkt kennenlernen, diese unvergesslichen Momente miterleben“, sagt Straß. Sein im internationalen Verbund von Logica Vorgesetzter, der selbst Kinder hat, habe aufgeschlossen reagiert. Er sei nicht der erste Mann im Unternehmen gewesen, der Elternzeit in Anspruch genommen habe, berichtet der Manager. Aber „das Zeichen von oben“ habe doch noch mal etwas ausgelöst. Seither nähmen die Anfragen von Männern zu, was Straß begrüßt. „Wir wollen bis 2010 einer der zehn attraktivsten Arbeitgeber unserer Branche werden, und dazu zählen auch Maßnahmen der Work-Life-Balance mit Elternzeit, Teilzeit und Sabatticals.“

In seinen vier Wochen Auszeit war er dann auch konsequent. Weiterlesen »

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3 Chefs äußern sich zu Vätern in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Dezember 2009

In der Dezemberausgabe des Newsletters des Unternehmensnetzwerks ‚Erfolgsfaktor Familie’ werden drei Personalverantwortliche, die (selber) Erfahrungen mit der ‚Väterzeit’ gemacht haben zitiert:

Torsten Straß, CEO der Logica Deutschland GmbH & Co KG: ‚Als CEO werde ich oft darauf angesprochen, dass ich in meiner Position Elternzeit genommen habe. Meiner Meinung nach sollte es für jeden möglich sein, sich ein bis zwei Monate voll und ganz auf seine Familie zu konzentrieren. Auch nach der Geburt unseres zweiten Kindes habe ich wieder vier Wochen Elternzeit genommen, denn ich wollte von Anfang an eine enge Bindung aufbauen. Ich würde mich freuen, wenn ich ein Vorbild für meine Mitarbeiter bin, denn Elternzeit ist gut für das Kind, und sie ist gut für die Väter’

Norbert Schalm, Geschäftsführer der H. Schalm GmbH: ‚Bei uns sind derzeit 35 Mitarbeiter beschäftigt – 30 davon Männer. Bereits drei Väter haben die Möglichkeit der Elternzeit genutzt. Und im Januar geht einer in Teilzeit, der bereits 2007 drei Monate in Elternzeit war. Als handwerklich ausgerichtetes Unternehmen sind wir froh, unseren Mitarbeitern die Möglichkeit geben zu können, diese intensive Erfahrung zu machen. Die dadurch gewonnene Motivation macht sich bezahlt. Und wir unterstützen damit den Aufbau einer Familie, die später für diesen Mitarbeiter Halt, Zuhause und Ruhepol ist.

Michael von Bronk, Vorstandsmitglied von Vattenfall Europe Mining & Generation: ‚Erstmals in der Unternehmensgeschichte sind mehr Väter als Mütter in Elternzeit. Unseren Vätern machen wir in Übereinstimmung mit individuellen Bedürfnissen und Unternehmensanforderungen diverse Angebote, von Freistellungsmöglichkeiten bis hin zur Teilzeit- und Telearbeit. Mitarbeiterzufriedenheit ist eine tragende Säule zum Erhalt der Leistungsfähigkeit, und da viele Mitarbeiter ihre Kraft zur Bewältigung ihrer Arbeitsaufgaben aus dem familiären Umfeld schöpfen, ist unsere Unterstützung auch von motivatorischem wie betriebswirtschaftlichen Nutzen.

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