der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Rolllenbilder' Kategorie

Wie soll Mann eigentlich sein?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. September 2011

Nach 30 Jahren Emanzipation der Frau gerät so mancher Mann ins Schlingern. Das ehemals starke Geschlecht scheint angesichts der vielen Anforderungen allmählich die Orientierung zu verlieren: Macho oder Softie? Karriere oder Elternzeit? Abenteurer oder doch lieber Frauenversteher?

Was Frauen von Männern erwarten, oder eben auch nicht, ist nicht mehr klar definiert. Inzwischen gibt es in Berlin sogar eine Männerberatungsstelle, die jenen Männern Hilfe anbietet, die ihr eigenes Rollenbild erstmal wieder zurechtrücken müssen.

Diesen Beitrag gibt es bei ML mona lisa – Frauen, Männer & mehr am Samstag, den 10.09.2011 um 18.00 Uhr zu sehen.

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Bei Vätern wird Vollzeitpräsenz erwartet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. September 2011

Im Gespräch mit Mathias Morgenthaler äußert sich Margret Bürgisser, Autorin der kürzlich erschienenen Bücher „Beruf und Familie vereinbaren – aber wie?“ und „Vereinbarkeit von Beruf und Familie – auch für Männer. Herausforderungen, Probleme“ zu den Hindernissen auf dem Weg zu einem partnerschaftlichen Aufgabenverteilung.

„… Heute arbeiten nur sieben Prozent der Väter Teilzeit, ein großer Teil definiert sich primär über die Arbeit. Sehr viel hat sich offenbar nicht verändert im Vergleich zur Generation Ihrer Eltern.

Aus zahlreichen Gesprächen, die ich mit berufstätigen Vätern in den letzten Jahren geführt habe, weiß ich: Vielen Männern ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein echtes Anliegen. Sie wollen nicht nur Feierabend- und Wochenendväter sein, sondern sich auch an der Familienarbeit beteiligen. Aber der Arbeitsmarkt macht es ihnen nicht leicht. Die meisten Arbeitgeber haben zwar begriffen, dass sie den Frauen Teilzeitstellen anbieten müssen – und sei es nur, um ihre Vakanzen gut besetzen zu können. Von Männern erwarten sie aber unverändert Vollzeitpräsenz. Deswegen kämpfen Männer mit anderen Problemen als Frauen. Frauen haben in der Regel Mühe, wenn sie Karriere machen wollen. Männer kämpfen gegen Widerstände, wenn sie mehr Zeit mit der ­Familie verbringen und sich im Beruf nicht völlig verausgaben wollen.

Sind daran wirklich die Arbeitgeber schuld?

Nicht nur. Wir wissen aus verschiedenen Studien, dass viele junge Männer den festen Vorsatz haben, später einmal ein fürsorglicher, präsenter Vater zu sein. Dieser Vorsatz führt aber vielfach nicht zu tragfähigen Handlungen. Zu tief sitzt die Angst vor einem Imageverlust, vor dem Mangel an Anerkennung. Männer sind stärker ergebnisorientiert als Frauen, und sie stehen unter großem Druck, beruflich erfolgreich zu sein und einen guten Lohn zu verdienen. Eine Frau ist als Kleinkindererzieherin heute voll akzeptiert und für Männer attraktiv, ein Mann in einem Niedriglohnberuf hat deutlich schlechtere Chancen auf dem Partnermarkt. Weiterlesen »

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Wenn Männer etwas fordern, heißt es gleich die jammern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. September 2011

Wollen Väter wirklich weniger arbeiten und ihre Kinder wickeln, oder sind das bloss Lippenbekenntnisse? Im Gespräch mit Stefan van Bergen verteidigt Markus Theunert, Präsident des Schweizer Dachverbands Männer.ch, den guten Willen und die neue Sensibilität von Männern.

‚… Warum sollten die Parteien Wunschträume und Lippenbekenntnisse bewirtschaften?

Diese Kritik greift zu kurz. Natürlich machen einige Väter bloss Lippenbekenntnisse. Aber auch sie leisten als Haupternährer viel für die Familie. Sie unterliegen zudem einem sozialen Druck. Männliche Identität basiert zentral auf Leistung. Wenn einer seine Leistung zu 100 Prozent im Job zu erbringen glaubt, dann ist es für sein Selbstbild riskant, sein Pensum zu reduzieren. Männer haben Angst vor den schrägen Blicken der Kollegen und fürchten, eine Reduktion der Arbeitszeit werde ihnen als mangelndes Engagement ausgelegt.

Das muss ein Mann halt in Kauf nehmen, wenn er wirklich weniger arbeiten will.

Schon. Aber es gibt ganz reale Hindernisse, wie die begründete Sorge, dass die Karriere dann nicht mehr vorangeht. Es gibt auch eine Verantwortung des Staats bei der Ermöglichung einer neuen Vaterrolle. Etwa indem er eine Väterzeit einführt, die es in der Schweiz im Unterschied zur EU nicht gibt. Studien belegen, dass die Präsenz in den ersten Wochen nach der Geburt eines Kindes für die Väter einen positiven Effekt hat, bis die Kinder erwachsen sind.

Väter könnten unbezahlten Urlaub nehmen, aber nur wenige tun das. Braucht es da wirklich eine staatliche Aufforderung?

Es braucht eine neue Selbstverständlichkeit. Das Modell eines privat finanzierten, steuerbefreiten Vaterschaftsurlaubs, das wir im Mai in einer überparteilichen Gruppe lancierten, würde ein starkes Signal für ein neues Vatersein im Alltag setzen. Übrigens: Wenn Männer etwas fordern und ein Anliegen formulieren, heisst es reflexartig: O je, die armen Männer jammern.

Gesteht man Frauen eher zu, sich über Nachteile zu beklagen? Weiterlesen »

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Väter allein zu Haus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. September 2011

Den Beitrag ‚Papa allein zu Haus – Väter mit Doppelbelastung’ im SWR Fernsehen habe ich leider verpasst. Rita Knobel-Ulrich ist der Frage nachgegangen, wie alleinerziehende Männer Vollzeitjob im Schichtbetrieb, Kinder und Haushalt unter einen Hut bekommen und hat dazu alleinerziehende Väter besucht.

‚Holger W. kann inzwischen beides: Mit einem Affenzahn Kartoffeln schälen, ein aufgeschlagenes Knie verarzten, den Angestellten seiner kleinen Softwarefirma per Telefon den richtigen Rat geben und einen Kundenbesuch am Nachmittag verabreden. Der Mann hat vier Kinder, ist geschieden und muss alles unter einen Hut bekommen: Kinder, Beruf, Haushalt.

Genau wie Michael R., Bauingenieur, Witwer mit drei Töchtern. Mittags eilt er schnell nach Hause, kocht, beaufsichtigt Hausaufgaben und rennt dann wieder zurück ins Büro.

Dirk L. hat vier Kinder, ist alleinerziehend und macht den Spagat zwischen Tagesmutter und Beruf. Abends fallen sie alle todmüde ins Bett. Manchmal ist man dann reif für die Insel.

Die erste Vater-Kind-Kur fand in Deutschland erst im Jahr 2000 statt. Zwei Termine für jeweils bis zu 36 Väter bietet Norderney an, einzigartig bundesweit. Meist übersteigt die Zahl der Anmeldungen für derartige Kuren die Zahl der Plätze “Väter sind nicht weniger erholungsbedürftig als Mütter”, sagt der Kurheimleiter.

Früh am Morgen stehen die Männer fröstelnd im Hof der Kurklinik, laufen zum Strand, tauchen ein in eiskaltes Nordseewasser. Beim Abtrocknen ist die Haut krebsrot und der Atem kurz. Die Männer zwischen 30 und 50 haben eines gemeinsam: Sie sind erschöpft und ausgebrannt, wenn sie zur Vater-Kind-Kur kommen. Nach der Kur versuchen sie ein wenig von der Entspannung hinüberzuretten in den Alltag. Wenn es mal wieder ganz dick kommt und das Tohuwabohu zu groß wird, atmen sie tief durch, versuchen ruhig zu werden, so wie sie es auf Norderney geübt haben.’

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Eine aktive Vaterschaft ist auch mit Risiken verbunden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. August 2011

Wenn Väter sich um ihre Kinder kümmern, haben sie es auch heute noch nicht immer einfach. Von anderen Männern belächelt werden sie nicht mehr so oft. Aber es lauern Fallstricke. Zum Beispiel haben Paare, die sich die Erziehung teilen, mehr Anlass zum Streit als die, bei denen die Aufgaben klar aufgeteilt sind in Geldverdienen und Haushaltführen.

Das Haupthindernis für aktive Väter ist aber nach wie vor die Haltung vieler Arbeitgeber. Im Interview mit äußert sich Guido Francescon, Gründer des Offenbacher Väterforums zu den Stolpersteinen, mit den Väter, die aus der Rolle ‚fallen’, konfrontiert werden.

Herr Francescon, wie neu sind die „neuen Väter” denn noch? Ist es denn nicht längst selbstverständlich, dass Papas Windeln wechseln?

In bestimmten Milieus schon. Bei eher gut ausgebildeten, jungen Menschen mit nicht zu viel und nicht zu wenig Geld gehört es mittlerweile zum guten Ton, dass der Vater schon bei der Geburt dabei ist und danach viel Zeit mit den Kindern verbringt.

Warum nicht zu viel und nicht zu wenig Geld?

Wer als Großverdiener auf der Karriereleiter klettert und denken muss, wenn ich ein paar Monate aussetze, wirft mich das um Jahre zurück, der bleibt eher im Job. Wenn das Geld nur gerade so ausreicht, gibt es oft den Ausschlag, dass die Frau weniger verdient als der Mann. Zumal bei prekären Beschäftigungsverhältnissen stellt sich dann die Frage gar nicht, ob der Vater zu Hause bleibt. Wenn es sich für die Mutter und damit für die gesamte junge Familie dagegen lohnt, dass sie bald wieder arbeiten geht, ist das was anderes. Haben sich die Probleme verändert, vor denen Väter stehen, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen?

An den praktischen Problemen hat sich wenig verändert. Die Arbeitgeber sind trotz der häufigen Lippenbekenntnisse zur Familienfreundlichkeit oft ein Hindernis. Große Firmen gehen zwar oft ganz gut mit Vätern in Teilzeit oder mit längeren Eltern-Auszeiten um, weil es genug Leute gibt, die die Arbeit übernehmen. Aber je kleiner der Betrieb ist, etwa im Handwerk, umso schwieriger wird es. Was aber immer weniger eine Rolle spielt, sind emotionale Hindernisse.

Wie zum Beispiel?

Zum Beispiel, dass man es vor sich selbst oder den Stammtischkumpels nicht rechtfertigen kann, wenn man sich einige Zeit um die Kinder kümmert. Das ist Stück für Stück aufgebrochen. Als ich selbst vor 14 Jahren Vater wurde, war ich vormittags der einzige, der mit dem Kinderwagen unterwegs war, und wurde schon manchmal seltsam angeschaut. Heute gibt es das viel öfter. Und entsprechend ändert sich das Selbstbild: Es gibt viele Väter, die sehr selbstverständlich mit ihren Kindern umgehen, und viele Frauen, die das auch selbstverständlich finden.

Freuen sich denn nicht alle Mütter über die Unterstützung?

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Männer betrachten ‚Probleme wälzen’ als Zeitverschwendung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. August 2011

Männer reden nur ungern über ihre Probleme. Aus Sorge, als Schwächling dazu stehen, mutmaßten sowohl Frauen als auch Psychologen bislang. Nun fanden Wissenschaftler heraus, dass die Ursache für die mangelnde Gesprächsbereitschaft eine ganz andere ist. In Wahrheit empfinden Männer das ‚Probleme wälzen’ als schlichte Zeitverschwendung. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die in Kürze im Fachmagazin ‚Child Development’ vorgestellt wird.

Für die Studie befragte das Team um Amanda Rose von der University of Missouri rund 2000 Heranwachsende zu ihrer Haltung, anderen ihr Herz auszuschütten. Während Mädchen erwarteten, sich dadurch erleichtert, verstanden und weniger allein zu fühlen, gaben Jungen eher an, sich wenig vom Besprechen von Sorgen und Problemen zu erhoffen. Sie zögen es vor, sich durch Aktivitäten abzulenken. Angst davor, über Probleme zu reden, hatten die Jungs aber genauso wenig wie die Mädchen. Sie sorgten sich ebenso wenig wie diese, anschließend gehänselt zu werden oder sich zu schämen.

Die Forscher ermutigen Eltern, ihren Söhnen nahezubringen, dass das Diskutieren von Problemen manchmal durchaus hilfreich sein kann. Andererseits sollten sie darauf achten, dass Mädchen sich nicht zu intensiv mit Ihren Sorgen und Nöten befassen, weil das zu depressiven Symptomen führen könne. Mädchen sollten daher darauf aufmerksam gemacht werden, dass es neben dem Reden über Probleme noch andere Bewältigungsstrategien gibt.

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Wenig Verständnis für Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. August 2011

… sieht Kerstin Pull, Professorin für Personal und Organisation an der Universität Tübingen, die unter anderem zur Elterngeldreform geforscht hat. Im Interview mit der Welt äußert sie sich zu notwendigen Veränderungen.

Welt: Was hat die Reform des Elterngeldes bewirkt?

Kerstin Pull: Mehr Väter nehmen Elternzeit, wohl auch deshalb, weil man finanzielle Anreize geschaffen hat. Von den 14 Monaten müssen zwei vom Partner genommen werden. Aber es bleibt stark beschränkt auf die zwei Monate.

Welt: Was spricht für Väter für, was gegen eine Elternzeit?

Kerstin Pull: Verdiente der Mann mehr, war die Wahrscheinlichkeit früher deutlich geringer, dass er Elternzeit nehmen würde. Nach der Reform ist die Einkommensdifferenz zur Partnerin weniger wichtig. Dann gibt es noch Faktoren wie Bildungsabschluss in Relation zur Partnerin oder häusliche Arbeitsteilung.

Welt: Wie wichtig ist Vätern ihre Karriere?

Kerstin Pull: Wenn sie Karrierehindernisse befürchten, ist die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass sie in Elternzeit gehen. Das ist auch nach der Reform so – auch wenn die Angst vor diesen Karrierehindernissen geringer ist. Da hat die Reform möglicherweise etwas bewirkt.

Welt: Wie interpretieren Sie diese Entwicklung?

Kerstin Pull: Es könnte sein, dass das tatsächlich ein spezifisches Problem für Männer ist. Wenn Frauen Elternzeit nehmen, haben Chefs oft Verständnis. Bei Männern denkt man vielleicht eher: Wenn der länger beim Kind bleibt, sagt das etwas darüber aus, wie wichtig ihm sein Beruf ist. Solange zwei Monate salonfähig sind, wird es auch bei den zwei Monaten bleiben.

Welt: Müsste die Politik nachbessern?

Kerstin Pull: Das ist natürlich die Frage. Man könnte denken: Jetzt hat man Anreize für zwei Monate gesetzt und das hat geklappt. Aber dass es auch funktionieren würde, wenn man sagt, der Vater muss mindestens vier Monate nehmen, das glaube ich nicht. Ich denke, es ist vor allem eine Frage von Rollenmodellen.

Welt: Inwiefern? Weiterlesen »

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Neuregelung des Sorgerechts nicht verheirateter Väter wird immer dringlicher

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. August 2011

Immer mehr Kinder werden in Deutschland außerhalb einer Ehe geboren. Der Anteil der außerehelichen Geburten an allen lebend geborenen Kindern hat sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt: Er stieg von 15 % im Jahr 1990 auf rund 33 % im Jahr 2010. Besonders schnell verlief diese Entwicklung Ende der 1990er Jahre, in den letzten Jahren hat sie sich verlangsamt. 2010 stieg der Anteil der außerehelichen Geburten gegenüber dem Vorjahr vergleichsweise geringfügig um 0,5 Prozentpunkte.

Zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern bestehen deutliche Unterschiede. Im früheren Bundesgebiet werden die meisten Kinder nach wie vor in einer Ehe geboren, im Jahr 2010 betrug hier der Anteil der außerehelichen Geburten lediglich 27 %. In den neuen Ländern waren im Jahr 2010 bei mehr als sechs von zehn Neugeborenen die Eltern nicht miteinander verheiratet (61 %).

Am höchsten im bundesdeutschen Vergleich war der Anteil der außerehelichen Geburten in Sachsen-Anhalt (64 %) und Mecklenburg-Vorpommern (64 %). In Berlin hatte jedes zweite Neugeborene nicht verheiratete Eltern (50 %). Innerhalb der alten Bundesländer wiesen Bremen (39 %), Hamburg (36 %) sowie Schleswig-Holstein (35 %) ein überdurchschnittlich hohes Niveau auf.

Vor allem zum Zeitpunkt der ersten Geburt sind Eltern oft (noch) nicht verheiratet. 43 % der Erstgeborenen hatten 2010 im Bundesdurchschnitt nicht verheiratete Eltern, im früheren Bundesgebiet waren es 36 % und in den neuen Ländern 74 %. Bei zweiten und weiteren Geburten ist der Anteil geringer. Jedoch waren auch über 8 000 der vierten oder weiteren Geburten einer Mutter außerehelich (24 %). Weiterlesen »

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Mann muss nicht mehr dauernd im Büro sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. August 2011

Anke Domscheit-Berg, die bis vor kurzem im Top-Management von Microsoft Deutschland war und jetzt als Beraterin Unternehmen dabei unterstützt, ihren Frauenanteil in Spitzenpositionen auszubauen, äußert sich im Interview mit Anne Onken in der Welt, worauf es ihrer Meinung nach an kommt.

‚… Welt: Frauen mit Kindern sollen Karriereambitionen abgesprochen werden…

Anke Domscheit-Berg: … Es rechnet sich ja für Firmen wirtschaftlich nicht, Männer zweiter oder dritter Wahl zu nehmen, wenn sie eine Top-Frau haben können, an der halt ein Kind dranhängt. Es gibt ja auch Väter, die sich kümmern können und wollen, die fragt ja auch keiner. Man kann immer Lösungen finden, wenn man will. Man muss natürlich auch Grundsatzfragen von Arbeitskultur klären und infrage stellen, ob 80, 90 oder auch 100 Stunden die Woche für Führungskräfte die Regel sein müssen. Wer solche Strukturen hat, bei dem klappt es auch schwer mit Frauen, die Kinder haben. Aber viele Männer mit Kindern wollen so etwas auch nicht mehr. Also müssen Firmen schauen, wie sie Leute schneller wieder reinholen, auf eine besonders flexible Art.

Welt: Das heißt?

Anke Domscheit-Berg: Es geht fast überall, auch zeitweise von zuhause aus zu arbeiten. Das ist mit Internet, Laptop und Handy kein Problem. Man muss nicht mehr dauernd im Büro sein. Das wird viel zu rigoros gehandhabt und da fehlt oft einfach das Vertrauen in die Mitarbeiter und auch in die Führungskräfte. Ich halte es für einen Fehler, wenn Vorgesetzte denken: Solange meine Mitarbeiter nicht vor meiner Nase sitzen, arbeiten sie nicht richtig. Gute Führungskräfte und vor allem Top-Führungskräfte zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Mitarbeiter so motivieren, dass sie auch alleine gut arbeiten. Und zwar nicht 100 Stunden, bis sie Burnout haben. Sondern so, dass man nachhaltig also langfristig etwas von ihnen hat. …’

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Kinder schätzen berufstätige Eltern intelligenter ein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2011

Erwachsene Kinder schätzen die Intelligenz ihrer Eltern niedriger ein, wenn diese nicht Vollzeit gearbeitet haben. Tuulia Ortner vom Arbeitsbereich Psychologische Diagnostik und Intervention der Freien Universität Berlin und Forscher der Universität Granada ermittelten, dass die Intelligenz dabei am höchsten eingeschätzt wird, wenn die Eltern einer Vollzeit-Berufstätigkeit nachgehen.

Die Wissenschaftler beschäftigte die Frage, wieso Männern in nahezu allen Befragungen eine höhere Gesamtintelligenz zugeschrieben wird als Frauen. Um dies herauszufinden, befragte das Team 400 Studierende in Berlin und in Granada. Die jungen Menschen sollten die Intelligenz der Eltern einschätzen und deren beruflichen Werdegang beschreiben.

“Es ist gut möglich, dass durch die Berufstätigkeit auch die Interaktion der Eltern beeinflusst ist und Kinder und Jugendliche aus dem Umgang der Eltern untereinander lernen”, sagt Ortner. Wenn etwa das Kind lernt, dass der Vater der “Ernährer” ist und sich auch dementsprechend gegenüber der Mutter verhält. Das sei auch ein möglicher Mechanismus, der aber schwer im Nachhinein geprüft werden kann, erklärt Ortner. “Wichtig ist es vielleicht zu sagen, dass die Berufstätigkeit ja auch bei Vätern zugeschriebene Intelligenz erklärt”, so Ortner weiter. Das heißt, Väter mit einem Halbtagsjob werden von den eigenen Kindern als weniger intelligent eingestuft.

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