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Archiv für die 'Politik' Kategorie

Niemand kann Vorbilder einfordern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. April 2012

Der Chef der Berliner Senatskanzlei Björn Böhning, seit Januar Vater von einem Jungen, erklärt im Gespräch mit der Berliner Zeitung, warum er Rollenklischees nicht mehr hören kann und den offenen Brief, den einige bekannte SPD-Frauen an den werdenden Vater Sigmar Gabriel geschrieben haben, peinlich findet.

‚… Vorbilder sind doch auch ein Mittel der Politik.

Mag sein, aber niemand kann das einfordern. Ich verlange ja auch nicht von der Bundesfamilienministerin, dass sie Elternzeit nimmt. Was mich noch mehr ärgert: Hat eine dieser Briefschreiberinnen mal mit Gabriels Lebensgefährtin geredet? Wissen die, was ihr wichtig ist? Ich finde die Aktion anmaßend. Auch bedient sie absurde Stereotypen.

Nämlich welche?

Auf der einen Seite der macht- und karrieregeile Politiker, der nicht willens ist, sich Zeit für sein Kind zu nehmen. Auf der anderen Seite die sorgende und unterwürfige Mutter, die das alles schon richten wird. Hier wird ein Rollenverständnis suggeriert, das gar nicht mehr existiert. …

Sie sind ja richtig sauer.

Ich kann diese Form von Geschlechterdiskurs nicht mehr hören. Was wird uns Männern nicht alles zugeschrieben! Wir entscheiden für die Familie, wir holen das Geld ran, wir haben kein Interesse an Erziehungsarbeit. Wir gehen mit dem Kind höchstens mal in den Zoo und kümmern uns ansonsten um gar nichts. Das ist lächerlich. Wir sind gesellschaftlich doch längst weiter. So hoffe ich jedenfalls.

Frauen sollen endlich anerkennen, dass Männer inzwischen Windeln wechseln können?

Sie sollten zumindest versuchen, die von ihnen kritisierten Rollenbilder nicht auch noch durch eigene stereotype Vorwürfe zu verfestigen. Wer „dem“ Mann stets eine bestimmte Rolle zuweist, egal aus welcher Motivation, der erwirkt das Gegenteil von Gleichstellung. Ich erwarte nur, dass die schwierigen Aushandlungsprozesse über die Verteilung der Erziehungsarbeit zwischen Müttern und Vätern anerkannt werden. …

Nehmen Sie Elternzeit?

Ja, aber leider nur zwei Monate, von Mitte Juni bis Mitte August. Ich werde unseren Sohn im August in die Kita eingewöhnen. Meine Freundin will im Herbst wieder anfangen zu arbeiten.

Wie hat Klaus Wowereit auf Ihren Antrag reagiert?

Für ihn war es kein Thema, dass ich das machen kann. …‘

Quelle

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Müssen Spitzen-PolitikerInnen allzeit verfügbar sein?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. April 2012

„Sind Sie der Doppelbelastung als Vater und Parteivorsitzender gewachsen.” „Wie steht es für Sie um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie?” Und „Kann ein junger Vater Kanzler werden?” Diese und andere Fragen haben SPD-, Grünen- und Piratenfrauen öffentlich an Sigmar Gabriel gerichtet, der bald zum zweiten Mal Vater wird.

Und der reagiert beleidigt, Fragen, die ihm nicht auch persönlich gestellt werden beantworte er nicht und seine Lebensplanung bespreche er mit Lebensgefährtin Anke allein. Das ist sein gutes Recht, aber das ihm Fragen gestellt werden, die sich auch Andrea Nahles oder Kristina Schröder haben gefallen lassen müssen, ist selbstverständlich. Weder ihm noch anderen Politikern ist zuzumuten, quasi als lebendes öffentliches Leitbild herzuhalten aber Politik braucht glaubwürdige und authentische Menschen, die das tun was sie sagen und gerade Väter brauchen Beispiele dafür, dass Verantwortung und Führung und aktive Vaterschaft sich nicht ausschließen, sondern im Gegenteil, Führungsqualität durch Verantwortungsübernahme in Familie sich noch steigern lässt.

Ein öffentlicher Dialog über die Vereinbarkeit von Politik und Familie ist überfällig, Cem Özdemir von den Grünen hat mit seinen 6 Wochen Elternzeit einen ersten Aufschlag gemacht. In Österreich hat der Dialog von zwei Bundespolitikern auf einem Spielplatz offenbart worum es auch geht ‚als Generalsekretär bin ich der Dobermann. In Elternzeit wäre ich halt der Softie‘. Wie hat es Tim Bendzko in seinem Song ausgedrückt: ‚Ich wär so gern dabei gewesen doch ich hab viel zu viel zu tun … Muss nur noch kurz die Welt retten Weiterlesen »

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Betreuungsgeld lockt Abgeordnete hinter dem Herd hervor

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. März 2012

Bei der auf Antrag der Grünen am vergangenen Donnerstag im Bundestag durchgeführten namentlichen Abstimmung zur Streichung des Betreuungsgeldes aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz haben sich 9 Abgeordnete der Koalition gegen das Betreuungsgeld geoutet. Heute berichtet die Zeit von einem offenen Brief an Unionsfraktionschef Volker Kauder, in dem sich 23 Abgeordnete gegen die Einführung des Betreuungsgeldes aussprechen.

Das Schreiben mit Datum vom 23. März wurde dem Bericht zufolge auch von den stellvertretenden Unions-Fraktionschefs Ingrid Fischbach und Michael Kretschmer, dem gesundheitspolitischen Sprecher Jens Spahn und der Vorsitzenden des Kultur- und Medienausschusses, Monika Grütters, unterzeichnet.

„Das Betreuungsgeld wird sich vor allem in größeren Städten kontraproduktiv auswirken“, begründet Kai Wegner, Generalsekretär der Berliner CDU, seine Ablehnung. Er fürchtet, dass ärmere Familien sich für das Geld und gegen eine Kita entscheiden. „Aber es muss darum gehen, Kindern aus bildungsfernen Familien den Zugang zu frühkindlichen Betreuungseinrichtungen zu ermöglichen“, sagte er.

Ohne die 23 CDU-Abgeordneten hätte die Koalition keine Mehrheit im Bundestag.

Quelle

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Bildungslunch zum Thema ‚Väter und Wiedereinstieg der Partnerin‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. März 2012

Am Mittwoch, den 18. April 2012 gibt es in der Bibliothek der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden etwas Besonderes zu Mittag: Einen Bildungslunch zum Thema ‚Väter und Wiedereinstieg der Partnerin‘

Ein beruflicher Wiedereinstieg, ob er nach zwölf Monaten, drei Jahren oder einer längeren Familienphase geplant und durchgeführt wird, ändert in jedem Fall die Abläufe und Spielregeln in Familie und Partnerschaft. Je eher die Partner darüber miteinander ins Gespräch kommen, die gegenseitigen Wünsche und Erwartungen thematisieren, die neuen Herausforderungen abschätzen und Absprachen treffen, umso besser gelingt der Wiedereinstieg.

Eine gemeinsame Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) und der hessenstiftung – familie hat zukunft ging von der Überzeugung aus, dass Väter, die selber Elternzeit in Anspruch genommen haben, auch ihre Partnerin besser beim Wiedereinstieg ins Berufsleben unterstützen.

Beim Bildungslunch wird die Studie von ihrem Autor Hans-Georg Nelles in den Hauptaussagen vorgestellt. Das Fachpodium wird aus seinen verschiedenen Perspektiven sowohl die Erkenntnisse aus der Studie wie die daraus abgeleiteten politischen Forderungen diskutieren. Der Gesprächskreis wird dann auf alle anwesenden Interessierten erweitert.

Programmablauf

12.00 Uhr Begrüßung

  • Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin, Hessisches Sozialministerium, Vorstandsvorsitzende der hessenstiftung – familie hat zukunft
  • Eva-Maria Welskop-Deffaa, Abteilungsleiterin Chancengleichheit BMFSFJ

12.10 Uhr Vorstellung der Studie „Väter und Wiedereinstieg der Partnerin“, Hans-Georg Nelles, Organisationsberater, Väter & Karriere Weiterlesen »

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Und schon schnappt die Rollenfalle zu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. März 2012

Nach der Mitgliederversammlungdes Bundesforum Männer am Freitag und der Livesendung ‚Neue Eltern – alte Zwänge?“ im alten RIAS Gebäude sitze ich jetzt wieder im Zug nach Hause. Gestern haben wir wichtige Dinge auf den Weg gebracht und eine Erklärung zum Sorgerecht nicht verheirateter Väter wurde einstimmig  verabschiedet und ist jetzt in der Endredaktion. ‚Das Bundesforum Männer ist der Überzeugung, dass Väter für die Entwicklung von Kindern wichtig sind. Je fürsorglicher sie diese Aufgabe wahrnehmen können, desto positiver ist dies für die Entwicklung der Kinder. Vor diesem Hintergrund schlägt das Bundesforum Männer eine Regelung vor, die dem nichtverheirateten Vater das Sorgerecht nach der Anerkennung der Vaterschaft automatisch zuerkennt.‘

Die 2 Stunden im Studio sind wie im Fluge vergangen und das Zusammenspiel mit Frau Jurczyk, die von München aus zugeschaltet war, klappte hervorragend. Die Beiträge und Anliegen der zugeschalteten Hörerinnen und Hörer machten deutlich, dass es längst nicht ausreicht alle paar Jahre einen Familienbericht vorzulegen.Es ist überfällig die widersprüchlichen Regelungen und Anreize zum Beispiel bei der Anerkennung der Betreuungszeiten in der Rente von Vätern zu beseitigen.

Um Widersprüchlichkeiten ging es ja auch bei frauTV am letzten Donnerstag, an der ich auch beteiligt war. Dass Frauen lange in Elternzeit gehen oder Teilzeit arbeiten hat auf den ersten Blick oft rationale Gründe: ihr Mann verdient einfach mehr. Und schon schnappt die Rollenfalle zu. Wenn sie lange aus dem Job ist, verliert sie den Anschluss, während er weiter Karriere macht.

Rollenfalle

„Es ist nicht eine völlige BlackBox, was zu Hause passiert, aber ich habe die Organisation aller Aufgaben vollkommen an meine Frau abgegeben“, Weiterlesen »

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Neue Eltern – alte Zwänge? – Baustelle Familienpolitik

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. März 2012

Darüber diskutiert Matthias Hanselmann am Samstag von 9:05 Uhr bis 11 Uhr gemeinsam mit Karin Jurczyk und Hans-Georg Nelles. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 00800 2254 2254 oder per E-Mail unter gespraech@dradio.de.

Seit Jahren diskutieren wir über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Getan hat sich – wenn man die Realität junger Eltern anschaut – erschreckend wenig. Noch immer übernehmen 77 % der Mütter die Hauptlast der Familienarbeit.

Mittlerweile nimmt zwar ein Viertel der Väter Elternzeit, allerdings bleiben nur zehn Prozent dieser Männer mehr als zwei Monate zu Hause. Die Quote der in Vollzeit arbeitenden Mütter verharrt bei rund 30 %, bei Männern liegt sie nach wie vor bei 90 Prozent. Obwohl sie es nicht wollen, verfallen viele Paare, kaum dass sie Eltern werden, in die alten Rollenmuster. Und beide leiden darunter.

„Zu Beginn haben die meisten Paare mehr oder minder egalitäre Pläne“, sagt Karin Jurczyk vom Deutschen Jugendinstitut in München. „Dann kommen die Kinder, und es stellt sich die Frage, wie machen wir es jetzt? Und dann geht es um Verdienst und Karrierechancen, und es greifen die alten Muster. Es gibt natürlich Frauen, die versuchen, das zu ändern, aber sie scheitern und zwar nicht an ihren Männern, sondern an den Rahmenbedingungen. Und es gibt auch die Männer, die es versuchen, aber auch sie scheitern an den Rahmenbedingungen.“

Es gebe zwar die viel gepriesenen „neuen Väter“, aber: „Die zwei Vätermonate sind nun auch nicht so wahnsinnig viel. Denn es heißt eben auch, dass 75 % der Väter noch nicht einmal einen Tag Elternzeit nehmen.“
Die Sozialwissenschaftlerin und zweifache Mutter beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Familienpolitik. Reformen, so ihre Erfahrungen, kämen viel zu langsam voran.

„Es tut sich etwas, aber es tut sich viel zu wenig, und das Ganze ist nicht konzeptgeleitet. Es gibt viele Einzelprojekte, die sind aber nicht abgestimmt und von einer Gesamtidee getragen.“ Daran habe auch der nunmehr achte Familienbericht der Bundesregierung nichts geändert, der in dieser Woche vorgestellt wurde.

„Wir haben keinen Erkenntnisbedarf, wir haben einen Handlungsbedarf!“, Weiterlesen »

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Literaturstudie zu Vaterschaft und Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. März 2012

Die interdisziplinäre Literaturstudie ‚Vaterschaft und Elternzeit‘ widmet sich der Frage, welche Bedeutung die Vater-Kind Beziehung auf eine gedeihliche Entwicklung der Kinder hat. Untersucht wurden die Rolle des Vaters in der frühen Kindheit und die Auswirkungen einer aktiven Vaterschaft auf den Familienzusammenhalt. Zentrale Ergebnisse: Das Engagement wirkt sich positiv auf die emotionale und kognitive Entwicklung der Kinder aus

In der Zusammenfassung heißt es unter anderem: Eine vermehrte Beteiligung des Vaters an der Hausarbeit und an der Kindererziehung, seine höhere Sensitivität, sein größeres Interesse an Kindergarten- und Schulaktivitäten wirken sich positiv auf die sozialen Kompetenzen, den Schulleistungen und der Freundschaftsbeziehungen der Kinder aus. Von einer Gleichverteilung der innerfamiliären Aufgaben profitieren alle Beteiligten innerhalb und im Umfeld der Familie.
Wenn Väter sich in der frühen Kindheit mehr engagieren und mehr mit ihren Kleinkindern spielen, wirkt sich dies positiv auf die kognitive und emotionale Entwicklung der Kinder aus und stärkt gleichermaßen die Beziehung der Eltern.

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Partnerschaftliche Familie als öffentliches Gut – eine Utopie?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. März 2012

… lautete die Leitfrage einer Konferenz in der Humboldt Viadrina School of Governance am 16. und 17. Februar in Berlin. Das Konzept der partnerschaftlichen Familie als öffentliches Gut zielt auf langfristige gesellschaftliche Veränderungen im Sinne der Partnerschaftlichkeit ab und stellt zugleich ökonomische Argumente dafür heraus. Es begreift Familie als eine Institution, für deren Chancen eine öffentliche Verantwortung besteht.

Der Kerngedanke des Konzepts liegt darin, sowohl Frauen als auch Männern die Chance zu eröffnen, sich partnerschaftlich über die Verteilung von Familien- und Berufsarbeit zu verständigen. Dazu muss eine bessere Work-Life-Balance gefunden werden, denn Frauen wie Männer brauchen – auch bei verbesserter Unterstützung durch Infrastruktur – für beides mehr Zeit. Die Herausforderungen und Perspektiven eines solchen Zukunftskonzeptes stehen im Mittelpunkt dieser Konferenz.

Den Konferenzrahmen bildeten zwei öffentliche Vorträge: Zum Auftakt stellte Frau Prof. Dr. Gesine Schwan in einem Grundsatzvortrag das Konzept „Partnerschaftliche Familie als öffentliches Gut“ vor. Den Abschlussvortrag hielt der Neurobiologe Herr Prof. Dr. Gerald Hüther – unter dem Titel „Neue Väter braucht das Land“.

Im geschlossenen Teil der Konferenz lag der Fokus auf einer vertieften Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Perspektiven partnerschaftlich organisierter Familien. Hierzu wurden nach dem Eröffnungspodium verschiedene parallel organisierte Workshops gegeben.

Die Vorträge, die Einführungen zu den Workshops sowie deren Ergebnisse sind in der Mediathek zusammengestellt.

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Zu wenig Zeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. März 2012

… haben Familien in Deutschland. Das war ein (vorhersehbares) Ergebnis des in der vergangenen Woche in Berlin präsentierten 8. Familienberichts. Deshalb soll Familienzeitpolitik für die Bundesregierung zukünftig ein wichtiges Feld der Familienpolitik sein, erklärt die zuständige Ministerin. „Zeit für die Familie zu haben, gehört zu den zentralen Voraussetzungen, damit Familienleben gelingen kann. Mütter und Väter  sollen ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten und über ihre Zeit souverän und entsprechend ihrer Wünsche entscheiden können.“

Hört sich gut an. Und die Konsequenzen? Werden die lange bekannten Hindernisse auf dem Weg zu einer partnerschaftlicheren Aufgabenteilung in Familie wie das Ehegattensplitting angegangen? Gibt es gar steuerliche Anreize für Väter und Mütter die Arbeitszeiten grundsätzlich auf ca. 30 Stunden pro Woche zu reduzieren? Wird die Einbahnstraßenregelung im Teilzeit- und Befristungsgesetz mit dem Anspruch auf Reduzierung ohne den Anspruch auf Rückkehr auf eine volle Stelle beseitigt?

Fehlanzeige auf der ganzen Linie! Weiterlesen »

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Ein starkes Signal

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. März 2012

Als starkes Signal bezeichnete die Leiterin der Fachstelle für die Gleichstellung von Mann und Frau im Kanton Zürich Helena Trachsel, die Berufung von Markus Theunert zum Männerbeauftragten der Fachstelle am Vorabend des Frauentags.

Schon die Ausschreibung der Stelle im vergangenen Dezember hatte einigen Wirbel ausgelöst. Seinerzeit erklärte Frau Trachsel: „Wir haben in all den Jahren in der Arbeit mit den Männern und den Vätern zu wenig erreicht. Es ist ein Versuch.“ Der Neue soll unter anderem den Dialog mit der Wirtschaft intensivieren sowie zusammen mit den Arbeit­gebern Lösungen suchen, wie sich Beruf und Privates besser vereinbaren lassen. Ob das nur ein Männerbeauftragter könnte? „Natürlich nicht“, meinte Trachsel. Tatsache sei aber, dass ein Teil der Männer sich durch die Fachstelle nicht vertreten fühle. „Ein Männerbeauftragter ist ein Signal: ‚Hey, wir wollen ­euch einbinden!‘“

Dieses Signal würde auch dem Gleichstellungsdialog in Deutschland gut tun. Und in der Praxis gibt es ja schon ein paar Versuche. In Frankfurt gibt es neben der Frauenbeauftragten einen Genderreferenten und in Düsseldorf einen stellvertretenden Leiter der Gleichstellungsstelle.

Die gerade anlaufende Diskussion um die Weiterentwicklung des Bundesgleichstellungsgesetzes zu einem Chancengleichheitsgesetz wird zeigen, wie ernst Frauen die Gleichstellung nehmen. Im derzeit vorliegenden Entwurf ist in §21 nämlich Folgendes geregelt:

‚Die weiblichen Beschäftigten einer Einrichtung können den männlichen Beschäftigten der Einrichtung durch Vorabstimmung das aktive und passive beziehungsweise das aktive oder passive Recht zur Wahl der oder des Gleichstellungsbeauftragten und seiner oder ihrer Stellvertretung einräumen.‘

Ich bin gespannt was in dem neuen Gesetz wirklich stehen wird und in welchem Umfang diese Regelung ziehen wird.

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