der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Männer' Kategorie

Anleitung zum Männlichsein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. März 2007

Das Buch »Anleitung zum Männlichsein«, der Brüder Stephan (ZEIT-Autor) und Andreas Lebert (Chefredakteur von Brigitte) erscheint am 21. März bei S. Fischer. Die Zeit veröffentlicht heute in ihrer Online Ausgabe einen Vorabdruck.

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Eine kleine Leseprobe:

Monolog in einer Bar in Zürich

»Jetzt will ich dir mal sagen, wie dieses beschissene Leben läuft. Erst leidest du unter deinem Vater, weil er so dominant ist, das dauert die ersten 20 Jahre. Dann stemmst du dich gegen ihn und versuchst, ein eigner Kerl zu werden, da sind schnell noch mal zehn Jahre weg. Inzwischen bist du selber Vater und unterdrückst deinen Sohn. Gerade wenn das mit deinem eigenen Vater endlich einigermaßen okay ist, wird er krank. Ärztewartezimmer, dann Krankenpflege, schließlich Sterbebetreuung: noch mal zehn Jahre. Und dann, wenn du gerade über den Schmerz und die Trauer hinweg bist, dein eigener Sohn nach einem schwierigen Prozess endlich ausgezogen ist – dann, mein lieber Freund, wirst du selber krank. So läuft dieses Leben.«

Und das soll dann alles gewesen sein??

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Struck wirft Union ideologisches Männerbild vor

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2007

Im Kampf um Krippenplätze fährt SPD-Fraktionschef Struck heftige Attacken gegen die Union: Deren Männerbild sei schlicht antiquiert und der Kern des Streits. Familienministerin von der Leyen verteidigt derweil unbeeindruckt ihre Pläne gegen den Widerstand aus den eigenen Reihen.

“Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzt ein bestimmtes Männerbild voraus, das die Union nicht hat. Das ist der wahre Kern des Konflikts”, erklärte Struck der “Welt am Sonntag“. Die Union sei ideologisch blockiert. So wie die Fraktion von CDU und CSU das Thema Familienpolitik angehe, könne man nur von einer “Hinhaltetaktik” sprechen.

Hintergrund des Streits ist unter anderem der heftige Gegenwind, der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit ihren Plänen für mehr Krippenplätze in Deutschland aus den eigenen Parteireihen entgegenschlägt. …

Um die Finanzierung der zusätzlichen Gratis-Krippenplätze hatte es allerdings heftigen Zoff gegeben. Struck sagte mit Blick auf den SPD-Vorschlag, auf die anstehende Kindergelderhöhung zu verzichten, die Väter wollten lieber einen Krippenplatz für ihre Kinder als zehn Euro mehr Kindergeld. “Das werden wir in der Koalition auch so durchsetzen.” Der Koalitionspartner “kneift eindeutig” bei dieser Frage.

So ähnlich lautete die Meldung in Spiegel Online, ich habe nur ‚Frauen’ durch ‚Männer’ und ‚Mütter’ durch ‚Väter’ ersetzt. Wenn da mal der Vorwurf nicht auch auf den Ankläger selbst zurückfällt.

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Die Hauptstadt der Tagesväter …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. März 2007

… ist Hamburg.

Hamburgs Männer sind spitze – zumindest, was die Kindererziehung betrifft, meint das Hamburger Abendblatt. Denn mit 102 von bundesweit 795 gemeldeten Tagesvätern arbeiten fast 13 Prozent in der Hansestadt: Das ist deutscher Städterekord, so das Statistische Bundesamt.

Auch in Hamburg zeigt sich aber, dass trotz der steigenden Zahl an Tagesvätern die professionelle Kinderbetreuung fast ausschließlich eine Frauendomäne ist. So gibt es in Deutschland 30.400 Tageselternteile, davon sind aber nur 795 Männer. 46 Prozent der Tagesväter, so das Statistische Bundesamt, sind zwischen 35 und 49 Jahre alt. Jeder fünfte hat einen fachpädagogischen Berufsabschluss – beispielsweise Erzieher. 20 Prozent haben einen Kurs für Kindertagespflege absolviert.

Im direkten Vergleich der Bundesländer liegt das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen vorn: 204 Männer arbeiten als Tagesväter. Auf Platz zwei folgt bereits das vergleichsweise kleine Hamburg mit 102 Tagesvätern. Hamburg nimmt aber nicht nur bei den Tagesvätern einen Spitzenplatz ein. So zeigt der neue Bundesvergleich des Statistischen Bundesamts, dass 21,1 Prozent aller Hamburger Kinder unter 3 Jahren entweder in Tageseinrichtungen (70.705 Kinder = 79 Prozent) oder in der Tagespflege (2.093 = 21 Prozent) betreut werden.

Zum Vergleich: Der Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer liegt bei 7,8 Prozent. Die neuen Bundesländer liegen deutlich vorn, Beispiel Sachsen-Anhalt: In dem Bundesland wird jedes zweite Kind in einer Tagespflege oder -einrichtung betreut.

Quelle

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Das Bild des idealen Mannes

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. März 2007

In der letzten Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ist ein Auszug aus Karl Otto Hondrichs neuem Buch „Weniger sind mehr. Warum der Geburtenrückgang ein Glücksfall für unsere Gesellschaft ist“, abgedruckt worden. Er beschäftigt sich mit dem ‘fragwürdigen Siegeszug der Doppelverdiener’. In einem Abschnitt setzt er sich mit dem Idealbild des ‘Neuen Manns’ auseinander:

‘Er wird endlich all das tun, was berufstätige Mütter auch machen, und zwar zu gleichen Teilen: 50 Prozent der Hausarbeit, 50 Prozent der Besorgungen, 50 Prozent der Kinderbetreuung, 50 Prozent der Krankenpflege, 50 Prozent des Berufs. Diese partnerschaftliche und Gleichstellungsvision hat nach wie vor etwas Berückendes wie alle Utopien. Sie hat nur einen Nachteil: Obwohl seit mindestens 40 Jahren von niemandem als Norm des zeitgenössisch-guten Lebens bestritten, verwirklicht sie sich nicht.

Die in dieser Zeit empirisch registrierbaren Änderungen des Mannes sind gering. Die wirklichen Änderungen der Frau sind auch nicht viel größer. Ob das an genetisch-anthropologischen Konstanten liegt oder an den hartnäckigen Hochleistungsforderungen, die das Berufssystem in erster Linie an den Mann, die Mutterschaft in erster Linie an die Frau stellt, mag dahingestellt bleiben.’

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Wollen die Frauen den neuen Mann?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. März 2007

Ein weiteres Kapitel zur Beantwortung dieser Frage schlägt die Zeitschrift Brigitte in der aktuellen Ausgabe auf. Wie Spiegel Online vorab meldet, finden Frauen bei Männern Karriere wichtiger als Sex.

Bei einer Umfrage zum Thema “Was ist heute männlich?” mussten sich die Teilnehmerinnen jeweils für eine Alternative entscheiden: “Gut im Job oder gut im Bett? Mutig oder verantwortungsbewusst? Belesen oder handwerklich geschickt?”

Wie das Blatt mitteilte, ziehen zwei Drittel der Frauen einen Karrieristen dem guten Liebhaber vor. 78 Prozent finden es wichtiger, dass der Mann mit Schlagbohrer und Flex umgehen kann, als dass er weiß, was Proust mit Madeleine zu tun hat. Und nur jede siebte Frau findet Mut männlich. Viel wichtiger, sagen 86 Prozent, sei doch Verantwortungsbewusstsein.

“Der Idealmann der Frauen ist eher kompromissbereit anstatt durchsetzungsfähig, eher bodenständig anstatt romantisch und zeigt Stärke anstatt Schwäche”, fasste die Zeitschrift zusammen. Die Frage ist, ob die Männer das alles hören wollen. Gute Zuhörer wünschen sich nur 40 Prozent der Frauen, wenn sie als Alternative entscheidungsfreudige Männer hätten. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragte 520 Frauen ab 14 Jahren.

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… die beknackt enge Rolle erweitern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. März 2007

Den Kommentar von Heide Oestreich aus der taz zum 8. März zitiere ich an dieser Stelle gerne.

… Heute muss der Feminismus pragmatischer daherkommen. Das Ziel ist nicht mehr, die Frau emphatisch von ihren Fesseln zu befreien, sondern Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu leben. Es ist ein konkretes Ziel, das sich schnell mit Inhalten füllen lässt.

Dazu gehört die gemeinsame Verantwortung für Kinder genauso wie der Abbau von Diskriminierungen im Berufsleben. Aber diese Benachteiligungen muss man tatsächlich wieder benennen. Es ist ein Ziel, das auch für Männer attraktiv ist, weil es auch ihnen erlaubt, ihre beknackt enge Rolle zu erweitern.

Man muss nicht erst ein Glaubensbekenntnis ablegen und auch nicht in feministischen Schwitzhütten geläutert werden. Aber es gilt, das Private wieder politisch produktiv zu machen. Und so ist es zwar ein bisschen schade, aber kein Unglück, dass Angela Merkel sich nicht zum Feminismus bekennt. Hauptsache, sie kriegt die Sache mit der Kinderbetreuung geregelt. Es muss nicht mal Feminismus heißen, wenn der Begriff so wehtut. Demokratie reicht völlig aus.

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Mehr Mann. Ganz Mensch.

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. März 2007

So lautet der Claim des Dachverbands der Schweizer Männer- und Väterorganisationen.

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So weit sind wir in Deutschland (leider) noch nicht.

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Und die Männer …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. März 2007

… stehen heute im Mittelpunkt zahlreicher Kommentare zum internationalen Frauentag.

Die Financial Times Deutschland titelt ihre Presseschau mit einem Zitat aus der Allgemeinen Zeitung:

“Männer müssen sich warm anziehen” und schreibt ‚nette Grußadressen aus Politik und Wirtschaft reichten nicht aus.’ Stimmt! Aus diesem Grunde schreibt Jutta Kramm in der Berliner Zeitung  an diesem Tag auch über die Männer.

Jahrzehntelang konnte sich ein Mann darauf verlassen, dass sich sein Leben nicht bloß deswegen verändern würde, weil seine Frau ein Kind bekam. Er konnte arbeiten gehen, sich Geld und Ansehen erwerben, den Feierabend genießen. Das Leben blieb wie es war, der Nachwuchs bereicherte es sogar. Er behielt seine Unabhängigkeit.

All das ist nicht mehr: Ein junger Mann, der sich heute mit seiner Partnerin dafür entscheidet, ein Kind zu zeugen, kann mit viel Lebensfreude rechnen. Aber er muss auch davon ausgehen, dass es vorbei ist mit seiner großen Freiheit. Denn immer seltener sind die jungen Frauen bereit, für ein Kind ihr Leben vollständig umzukrempeln.

Die meisten Frauen sind viel zu gut ausgebildet, viel zu erfolgreich und viel zu selbstbewusst, als dass sie sich ihre Unabhängigkeit einfach wegnehmen lassen würden. Im Job sind sie längst eine ernstzunehmende Konkurrenz für den Mann, und zu Hause erwarten sie genauso seine gleichwertige Mitarbeit. Kinder haben, eine partnerschaftliche Beziehung eingehen – das bedeutet also viel stärker als noch vor wenigen Jahrzehnten auch für die Männer etwas abzugeben, es bedeutet mehr Verantwortung.

Es heißt Windeln wechseln, nachts den kleinen Schreihals trösten, am Elternnachmittag Ostereier färben, nach Dienstschluss noch die Hausaufgaben kontrollieren, nebenbei womöglich ein gutes Abendessen kochen – eben all das, was mit Kindern Spaß macht und manchmal auch nicht, was aber auf jeden Fall Zeit raubt, die Freiheit einschränkt. Es bedeutet Pflichten haben … . Der Vaterschaft kann man sich viel weniger entziehen als früher.

Es spricht viel dafür, dass die Paare und vor allem das einst sogenannte starke Geschlecht mit dieser anderen Rolle, mit den neuen emotionalen und zeitlichen Herausforderungen nicht zurechtkommen. Doppelbelastung, wer wüsste das besser als die Frauen, will schließlich gelernt sein. Die Frauen haben sich die Emanzipation erkämpft, sie sind dabei gut vorangekommen. Nun müssen sie wohl ein wenig warten, bis die Männer damit zurechtkommen.

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20 Jahre Frauenministerium – 21 Jahre neue Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. März 2007

Gestern trafen sich die erste (Rita Süssmuth) und die aktuelle Frauenministerin von der Leyen gemeinsam mit der Kanzlerin und den anderen Ministerinnen des Kabinetts, um das 20-Jährige Bestehen des Frauenministeriums zu feiern.

Spiegel Online berichtete über die Begegnung unter der Überschrift ‘Die Herrschaft der Alphatiere ist nicht vorbei’. Einen großen Raum nahmen bei dieser Veranstaltung die Männer und die neuen Väter ein: “… Gleichberechtigung”, sagt die Kanzlerin, “wird es ohne ein verändertes Rollenverhalten der Männer nicht geben”. Es müsse Schluss sein mit der Einstellung, dass ein Vollzeitberuf “der persönliche Luxus” einer Frau sei, damit, dass die Eltern-Auszeit eines Vaters einer “Mutprobe” gleichkomme, und damit, dass in Firmen eine Familiengründung als “Störfaktor” angesehen wird.

Die ‘neuen Väter’ sind sogar ein Jahr älter als das Ministerium. 1986 erschien ‘Der Mann – Die Brigitte Studie‘ von Sigrid Metz-Göckel und Ursula Müller. Zwei Jahre später, im November 1988 berichtete die Zeitschrift Brigitte im Rahmen der Initiative ‘Kind und Beruf’ über das Thema:

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‘Junge Väter übernehmen Versorgungsaufgaben, die noch in ihrer Elterngeneration allein der Mutter zufielen, sie verbringen ihre Freizeit fast ausschließlich daheim und mit den Kindern, wollen sich soweit als möglich an deren Erziehung beteiligen. “Diese starke Familienorientierung ist neu,” heißt es in der Brigitte-Studie. Neu und gut.

Andererseits: Weiterlesen »

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Wie reagieren Männer auf Fehlgeburten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Februar 2007

Eine neue Studie der Universität Witten / Herdecke möchte erforschen, wie Männer auf Fehlgeburten reagieren. Bisher sind dazu fast ausschließlich Frauen befragt worden. Auf einer Internetseite können Männer anonym ihre Gefühle und Emotionen beschreiben. Die Studie wird von Christoph Hemcke, Oberarzt für Frauenheilkunde an den Städtischen Kliniken Dortmund, geleitet.

Er kennt die Situation nur zu gut: „Als Arzt konzentriere ich mich in der Akutsituation einer Krise in der Schwangerschaft natürlich auf die Frau, sowohl medizinisch wie mitmenschlich. Die Männer müssen dann sehen, mit wem sie reden können.“ Und das möchte er nun in seiner Doktorarbeit an der Universität Witten / Herdecke erforschen. Bisher liegen – wenn überhaupt – nur veraltete Studien vor. „Es gibt keine Betreuungsangbote, keine Selbsthilfegruppen, wir wissen nicht, wie Männer den Verlust eines ungeborenen Kindes verarbeiten. Das möchten wir herausbekommen“, beschreibt Hemcke seinen Ansatz.

Aufgrund fortgeschrittener Techniken vor allem im Bereich des Ultraschalls aber auch durch mittlerweile hochsensible Schwangerschaftstests aus der Apotheke, welche eine Schwangerschaft schon am Tag der ausbleibenden Regelblutung nachweisen können, wird der Embryo (griechisch für “ungeborenes Lebewesen”), wird das “Kind” schon sehr viel früher als Teil der Familie wahrgenommen.

Da auch die Männer in der heutigen Zeit diese Ereignisse schon früh miterleben, findet auch bei diesen schon ganz am Anfang einer Schwangerschaft eine Auseinandersetzung mit dem “Vater werden” statt. Weiterlesen »

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