der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Frauen' Kategorie

Wie leben und arbeiten Väter und Mütter in Hamburg?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Juli 2010

Die Handelskammer Hamburg hatte die Studie ‚Wie leben und arbeiten Hamburgs Eltern?’ des HWWI für die Hamburger Allianz für Familien in Auftrag gegeben und finanziert. Die Ergebnisse wurden bereits am 11. Mai 2010 anlässlich des Internationalen Tags der Familie in der Handelskammer Hamburg präsentiert und diskutiert. Die taz Hamburg berichtet heute mit der Überschrift ‚Mütter bleiben zu Hause’ über die Untersuchung.

Die Studie zeigt, dass ein großes Arbeitskräfte Potenzial ungenutzt bleibt. 66 % der nichterwerbstätigen Väter und rund 39 % der nichterwerbstätigen Mütter in Hamburg würden gerne arbeiten, finden aber aus unterschiedlichen Gründen keinen Arbeitsplatz oder bleiben aus Betreuungsgründen zu Hause. Unter den nichterwerbstätigen Elternteilen sind über 37.000 Personen mit guter bis sehr guter Ausbildung.

Die Analyse hat auch ergeben, dass die Mehrheit der über 286 000 Väter und Mütter in Hamburg nach wie vor nach dem traditionellen Familienmodell lebt. Die geringste Erwerbstätigenquote bei den Frauen haben verheiratete Mütter, die nur zu 60,3 % arbeiten. Verheiratete Väter erreichen dagegen mit 87,8 % die höchste Erwerbstätigen-Quote aller Männer. Darüber hinaus dominieren bei allen erwerbstätigen Müttern Teilzeitbeschäftigungen. Die mit 72 % höchste Teilzeitquote erreichen Mütter mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Als Hauptgrund für die Teilzeittätigkeit führen die Mütter an, dass sie sich um ihre Kinder oder um ihre pflegebedürftigen Eltern kümmern. Nur knapp 20 % der Mütter möchten ihre Arbeitszeit aufstocken.

Um die ungenutzten Fachkräftepotenziale aktivieren zu können, müssen junge Frauen deshalb weiter motiviert werden, eine eigenständige Berufsperspektive für sich zu entwickeln. „Teilzeit sollte auch stärker von Vätern in Anspruch genommen werden. Weiterlesen »

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Froh zu sein bedarf es weniger

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2010

Frauen sind mit niedrigeren Einkommen zufrieden als Männer. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Untersuchungen von Wissenschaftlern des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der Universität Bielefeld und der Universität Konstanz. Demnach meinen Frauen, dass ihnen “gerechterweise ein geringeres Bruttoeinkommen zusteht als Männern”. Dieses Ergebnis dürfte die Debatte über hohe Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern in Deutschland antreiben.

Personalchefs kennen das Phänomen: In Gehaltsverhandlungen treten Frauen bei gleicher Kompetenz vorsichtiger und zurückhaltender auf als Männer. Die Studien von Stefan Liebig, Jürgen Schupp und Thomas Hinz liefern nun einen empirischen Beleg dafür, dass dieser Eindruck korrekt ist. Die Wissenschaftler befragten im Rahmen des “sozio – ökonomischen Panels” 10.000 Erwerbstätige, ob sie ihr eigenes Einkommen für gerecht halten. Wer sein eigenes Einkommen als ungerecht einstufte, sollte angeben, welchen Betrag er (oder sie) angemessen fände.

Das Ergebnis überraschte die Wissenschaftler. Dem bekannten Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen – er liegt in Deutschland bei mehr als zwanzig Prozent – entspricht auch ein Unterschied der Ansprüche. “Das Einkommen, das Frauen für sich als gerecht ansehen, liegt sogar unter dem Einkommen, das die Männer real erzielen”, sagt Jürgen Schupp vom DIW. Die Zurückhaltung der Frauen zeigte sich bei ungelernten Hilfskräften ebenso wie bei Akademikerinnen: Stets war das von Frauen als gerecht angesehene “Wunschgehalt” niedriger als das reale Gehalt vergleichbar qualifizierter Männer.

Politisch brisant sind diese Ergebnisse, weil sie einen neuen Akzent in der Diskussion über die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen setzen. Bisher wird die Einkommenskluft meist als Diskriminierung der Frauen durch Unternehmen gesehen.

Die neuen Ergebnisse machen es gleichwohl schwierig, die Schuld für Einkommensunterschiede alleine den Unternehmen zuzuschreiben: Firmen sind am Entstehen niedriger Frauengehälter zwar stark beteiligt, was sich auch in ihrem Zögern zeigt, die Gehaltsunterschiede von sich aus zu verringern oder Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. Beteiligt sind freilich auch Frauen, die sich mit weniger zufriedengeben als Männer. Der Eindruck, dass die Arbeit von Frauen weniger wert ist als die von Männern, ist offenbar in der gesamten deutschen Gesellschaft verbreitet: bei Männern und Frauen, bei Angestellten und Chefs.

Ein Befund der Forscher deutet darauf hin, dass das Thema trotz der neuen Ergebnisse ein Politikum bleibt: Die überwiegende Mehrheit der Befragten war der Meinung, dass das Geschlecht eines Menschen die Höhe seines Einkommens nicht beeinflussen sollte. Den wenigsten Befragten war dabei wohl bewusst, dass ihre abstrakten Prinzipien den eigenen konkreten Urteilen über niedrige Frauengehälter widersprachen.

Die Ergebnisse der Studien werden am Mittwoch, den 7. Juli, im Wochenbericht des DIW, Heft 27-28, veröffentlicht.

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Junge Männer sensibler als Frauen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juli 2010

Von wegen starkes Geschlecht: Freud und Leid in Liebesbeziehungen setzen jungen Männern emotional weit heftiger zu als gleichaltrigen Frauen. Eine Studie widerlegt das Vorurteil, Frauen reagierten auf Krisen in der Partnerschaft besonders empfindlich. Dies berichten Soziologen der amerikanischen Wake Forest Universität im „Journal of Health and Social Behavior“.

Sie hatten mehr als 1.000 Teilnehmer im Alter von 18 bis 23 Jahren befragt. Demnach verbergen viele junge Männer zwar nach außen hin ihre Gefühle unter einer rauen Maske. Aber unter der Oberfläche brodelt es offenbar. „Überraschenderweise reagieren junge Männer stärker auf die Qualität laufender Beziehungen“, sagt Studienleiterin Robin Simon.

Kriselt es in der Partnerschaft, so reagieren die Geschlechter unterschiedlich: „Frauen drücken emotionale Belastung eher in Form von Depression aus, während Männer eher zu Alkohol- und Drogenproblemen neigen“, sagt sie.

Die größere Empfindsamkeit junger Männer erklärt die Forscherin damit, dass romantische Beziehungen für sie oft die einzige Quelle von Intimität seien. Frauen pflegten dagegen generell engere Beziehungen zu Familie und Freundinnen. Zudem kratze eine kriselnde Partnerschaft möglicherweise besonders stark an Identität und Selbstwertgefühl junger Männer.

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Männer Bashing statt echter Gleichstellungspolitik

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Juli 2010

In ihrem aktuellen Newsletter kommentieren die Kollegen von Männernet.at in Vorarlberg die Präsentation des Frauenberichts durch die zuständige Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 28. Mai in Wien.

‚Nach dem Vorliegen des neuen Frauenberichtes, waren die Männer im Visier der Frauenpolitikerinnen. Doch, wenn man Männer zu einer Veränderung bewegen will, macht auch der Ton die Musik.

Der Frauenbericht 2010, der Ende Mai präsentiert wurde, ist 540 Seiten dick und besteht aus statistischem Zahlenmaterial, das verständlicherweise kaum jemand liest oder lesen kann. Also muss so ein Bericht medial aufbereitet werden. Das geschieht manchmal sehr differenziert, manchmal allerdings auch äußerst plakativ. Da waren so dumme Sätze zu lesen wie: “Nichts hat sich geändert.” Und das zum Beispiel angesichts der Tatsache, dass es heute mehr Akademikerinnen gibt als Akademiker.

Wenn die Frauenministerin sagt, “Die Männer reden wie Paradefeministen, handeln aber wie Alltagsmachos!”, dann ist das genauso geschmackvoll, wie wenn ich sagen würde: “Die Frauen reden wie Paradefeministinnen, handeln aber wie Alltagsglucken!” Und wenn eine Journalistin schreibt: “Freiwillig werden die Männer nichts hergeben”, so ist das eine sprachliche Kriegserklärung.

Die altfeministischen Kampfparolen haben sich, aus meiner Sicht, genauso überlebt wie die Machosprüche vom Stammtisch – und sie sind nicht mehr zielführend. Männer gewinnt man, wenn man sie würdigt. Wenn man nur auf uns herumhackt, nur fordert, dann ziehen wir uns eher zurück. Allen Kampfparolen fehlt die grundsätzliche Achtung vor dem anderen Geschlecht. Die Grundlage für das Teilen von Verantwortung und Arbeit ist aber die gegenseitige Würdigung. Man hilft einander auch gerne, wenn es anerkannt wird.

Statt sich gegenseitig Schuld zu geben, statt sich nur jeweils die Schwächen und Defizite aufzurechnen, könnten wir uns doch auch zu einem gemeinsamen Richtungswechsel aufmachen. Nicht zuletzt, weil wir Männer wie Frauen im selben Boot sitzen.’

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Frauen und Männer unterscheiden sich in der sozialen Wahrnehmung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Mai 2010

Wissenschaftler am Universitätsklinikum Tübingen haben Geschlechtsunterschiede in der sozialen Wahrnehmung untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Leistung von Frauen dramatisch von negativen Stereotypen, also „klischeehafte Verallgemeinerungen“ beeinflusst wird. Erstmals konnte damit die Wirkung stereotyper Aussagen auf Geschlechtsunterschiede in sozialer Kognition nachgewiesen werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz manipulierter stereotyper Aussagen geschlechtsspezifische Effekte auslösen kann. Eine positive Aussage verbessert das Abschneiden bei einer Aufgabe zur sozialen Wahrnehmung, während eine negative Information zu einer schlechteren Leistung führt.

Dieser Effekt ist bei Frauen stärker ausgeprägt. Dagegen lassen sich Männer durch negative Informationen nur wenig beeinflussen. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Frauen auch in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens durch klischeehafte negative Vorurteile, beispielweise im Hinblick auf Einparken, Durchsetzungsfähigkeit oder mathematisches Denken stärker beeinflusst werden als Männer.

In einer zweiten Studie konnte die Forschergruppe einen weiteren geschlechtsspezifischen Unterschied zeigen. Bei Frauen wird eine Gehirn-Region zur Bewertung von sozialen Wahrnehmungsinhalten deutlich früher als bei Männern aktiviert. Frauen erkennen somit sozial relevante Inhalte früher und benötigen daher weniger entsprechende Informationen als Männer, um soziale Situationen bewerten zu können. Demgegenüber konnten bei den für soziale Wahrnehmung selbst zuständigen Gehirnregionen keine Unterschiede festgestellt werden.

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Ein Gespenst in der Friedrich – Ebert – Stiftung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Mai 2010

Dass die Fetzen fliegen, wurde von manchen im Vorfeld der Veranstaltung „Auf leisen Sohlen: Konservative Familien – und Geschlechterbilder auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft?“ befürchtet. Der Journalist und Autor Thomas Gesterkamp hat mit seiner Expertise: „Geschlechterkampf von rechts. Wie Männerrechtler und Familienfundamentalisten sich gegen das Feindbild Feminismus radikalisieren“ viel medialen Staub aufgewirbelt, vor allem auf den Kommentarseiten verschiedener Internetseiten.

Noch am Tag der Veranstaltung hatte Walter Hollstein in der Welt beklagt, dass Gesterkamp alle Männerrechtler in die braune Ecke stellen will. Und – wie immer – wurden auch Formfragen bemüht, weil das Ganze eher ein kurzer Aufriss sei, der den Normen einer Expertise nicht genüge. Inhaltliche Auseinandersetzungen oder Widerlegungen formulierte er dagegen nicht.

Da ich am vergangenen Mittwoch leider nicht in Berlin dabei sein konnte, greife ich auf den Bericht der Journalistin Magdalene Geisler in ihrem Blog magda zurück.

‚Das Feindbild Feminismus verstellt den Blick auf legitime Forderungen der Frauen und der Männer. Das sieht auch das gerade im Entstehen begriffene „Bundesforum Männer“, dessen Organisator, Jens Janson, im Podium saß. Er erklärte, dass Gender Mainstreaming zum Beispiel für ihn bedeutet, die Vereinbarungsproblematik nicht nur als Frauenfrage einzuordnen, sondern sie auch explizit für Männer zu stellen. Das aber ist nur möglich, wenn dialogisch – zum Beispiel mit dem Deutschen Frauenrat, deren Vertreterin Ulrike Helwerth da zustimmte – gearbeitet wird. …

Es gibt durchaus in der Männerbewegung kritische Kräfte, die Vernunft und Kooperation das Wort reden. So hat die Männerarbeit der EKD eindeutig und klar gegen den Geschlechterforscher Gerhardt Amendt Position bezogen, der alle Frauenhäuser als Orte des Hasses schließen wollte und das Leiden von Frauen mit Gewalterfahrung lächerlich machte. Die Männer der EKD distanzierten sich deutlich von den evangelikalen Strömungen in den eigenen Reihen.

Gibt es eine „braune Ecke“? Nein, aber es gibt Tendenzen. Ohnehin wird zunehmend konstatiert, dass manch rechtes Gedankengut eher der Mitte der Gesellschaft entspringt, als in Springerstiefeln herumrennt. Da liegt die Gefahr – auch in den Geschlechterauseinandersetzungen.

Flogen sie nun die Fetzen? Nicht wirklich. Allerdings gab es ein paar süffisante Anmerkungen, zum Beispiel fragte ein Teilnehmer sich und das Publikum, wie es möglich sei, dass fast alle Leserbriefschreiber zu politischen und wirtschaftlichen Themen männlich seien. Aber ansonsten hielt sich alles in Grenzen. …

Also es flog nichts. Hinter mir saß Heinz Olaf Henkel, der ehemalige BDI-Chef. Der schüttelte immer mal wieder den Kopf, aber zu Wort hat er sich nicht gemeldet. Er war glaube ich auch mehr männlicher Begleiter. … Es ist vieles in Bewegung. Die Männerbewegung sollte sich tänzerischer bewegen und nicht so brachial.

Wenn die Gesellschaft so ins Wanken gerät, wie in der Gegenwart, erschüttert das auch die Geschlechterverhältnisse und Schuldige werden gesucht. Besser wäre es, gemeinsam die Probleme zu schultern, aber ich sehe ein, dass dies eine zu versöhnliche – nette Forderung ist. Also – STREITEN: Ja. KLOPPEN: Nein.’

Was die Lösungsstrategie angeht, würde ich die Schwerpunkte ein wenig verschieben: Eine Auseinandersetzung um die neuen Geschlechterverhältnisse ist notwendig, wie sie aussehen, darüber muss sicherlich auch mal ‚heftiger’ gestritten werden, aber an einem geht kein Weg dran vorbei, eine zufriedenstellende Gestaltung ist nur gemeinsam und nicht gegeneinander möglich.

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Electrolux-Studie beweist: Wir bleiben unseren Vorurteilen treu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Mai 2010

Nachdem die grün weiße Konkurrenz mit dem Thema Familienmanagerin seit Jahren punktet möchte sich jetzt auch Electrolux bei diesem Thema beliebt machen, beweist aber mit seiner ‘Studie‘ nur, dass man bzw. Frau seinen bzw. ihren Vorurteilen treu bleibt.

‚Frauen putzen doppelt soviel wie Männer’ heißt es da reißerisch und ‚5,5 h Freizeit investieren die Deutschen pro Woche ins Saubermachen’ und weiter: ‚Pünktlich zum Männertag am 13. Mai beweist eine aktuelle Untersuchung von Electrolux: Frauen, die in Partnerschaften leben, putzen täglich rund 19 min länger als in Partnerschaften lebende Männer. Verheiratete Frauen verbringen täglich sogar 44 min länger als Ehemänner mit Abwaschen, Wäschewaschen, Putzen, Staubsaugen und Bügeln. … Zum Vergleich: Nur 2 h 21 min verbringt die Nation wöchentlich im Durchschnitt mit Unterhaltung und Kultur sowie 4 h 21 min mit Lesen.’

Abgesehen davon, dass am Donnerstag Vatertag ist, werden hier wieder alle Register gezogen um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Im Haushalt sind mehr Aufgaben abzuarbeiten als die mit dem ‚nassen Tuch’, wo Frauen die Standards setzen und Männer in der Tat weniger ‚anzutreffen sind. Aber die Länge der Beschäftigung mit einer Aufgabe bestimmt noch nicht die Qualität des Ergebnisses. Dass es auch kürzer geht beweisen ja schließlich die ebenfalls befragten Singlefrauen:

‚Nur Single-Frauen stehen in Sachen Putzen besser da: Sie verwenden jeden Tag lediglich 5 min länger auf Haushaltstätigkeiten als Single-Männer.’

Des Weiteren ist die Haushaltsarbeit keine Freizeitbeschäftigung sondern im Gesamtpaket mit der Erwerbsarbeit zu betrachten. Wenn man die bezahlte Arbeit dazu nimmt, sieht der Vergleich ganz anders aus. Das zeigt Peter Döge in seiner Untersuchung, ‚Männer – Paschas oder Nestflüchtler? Zeitverwendung von Männern in der Bundesrepublik Deutschland’.

Was wichtig ist, dass die Aufgabenteilungen sich nicht aus einem traditionellen Muster einfach so ergeben, sondern Ergebnis einer bewussten Entscheidung und Absprache zwischen den Partnern sind. Wie diese Aushandlungsprozesse aussehen könnten, zeigt die Broschüre Fair-play-at-home aus der Schweiz.

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Die Arbeit der Männer im Haushalt wird von ihren Frauen ignoriert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. März 2010

… dieses Ergebnis liefert eine Umfrage, die dem britischen “Telegraph” vorliegt. Demnach kümmern sich Männer 13 Stunden pro Woche um den Haushalt – inklusive Toilettenputzen, Müll wegbringen und Betten machen. Und 60 % der Befragten geben an, dass ihre Arbeit nicht von ihren Frauen beachtet wird.

Als Grund für die mangelnde Anerkennung nennen die Männer, dass sie keinen großen Wirbel um ihre Hilfe im Haushalt machen. Neid oder Missgunst der Partnerin führten die Befragten nicht als mögliche Ursache an. Für die Studie wurden 1.000 Männer im Auftrag der Beauty-Marke “Dove” befragt.

Offensichtlich gibt es typische Aufgaben, die Männer im Haushalt übernehmen. 85 % der Befragten geben an, dass sie regelmäßig für die Beseitigung des Mülls zuständig sind. Das Tragen von Einkaufstüten nannten 80 % als ihre Hauptaufgabe. 78 % übernehmen komplett die Einkäufe und sind dafür verantwortlich, dass immer genug Essen im Kühlschrank ist.

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Väter müssen auf moderne Frauen setzen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. März 2010

time. / photocase.com

time. / photocase.com

Die Gleichstellung der Geschlechter sei in Deutschland noch nicht erreicht. Das liege auch an den Frauen selbst, schreibt Tina Groll zum Weltfrauentag in der Zeit. Der Aufbruch der jungen Väter könne daran etwas ändern und Frauen sollten auf diese Väter setzen.

Nach dem dann in den Artikeln zum Frauentag üblichen Lamento, was sich in den letzten 100 Jahren noch nicht aber in den nächsten Jahren auf jeden Fall ändern müsste, kommt Groll dann zur Sache:

‘Die Geschlechterstereotypen sind so manifest, dass sie auch auf die Partnerwahl durchschlagen. Männer suchen Frauen, die zwar erwerbstätig und unabhängig sein sollen, aber die ihnen nicht überlegen sind. Frauen suchen Männer, die zumindest für eine kurze Zeit die Rolle als Ernährer erfüllen können. Weil die Strukturen der Arbeitsgesellschaft so angelegt sind, dass Kinderbetreuung und Vollzeit-Erwerbsarbeit in den ersten Lebensjahren eines Kindes nur schwer möglich sind, ist es am Ende eine private und ganz wirtschaftliche Entscheidung: Sie steigt eine Weile aus oder reduziert die Arbeitszeit im Job, weil er mehr verdient und sich das Paar das Projekt Familie anders nicht leisten kann. …

Die Frauenbewegung tritt aber auch auf der Stelle, weil die Männer zu zaghaft sind. Natürlich gibt es sie, die Männer in Frauenberufen, die Väter, die ihren Kinder zuliebe auf die Karriere verzichten. Das Elterngeld, durchgesetzt und eingeführt von einer Kanzlerin und einer Familienministerin, hat dazu einen Beitrag geleistet. Die Zahl der Männer in Elternzeit ist seit Einführung auf 20 Prozent angestiegen.

Die jungen Väter suchen eine neue Rolle – als Mann und als Vater. Sie sind die neuen Vorbilder. Sie erobern sich Teilhabe an den weiblichen Bereichen der Gesellschaft. Von diesen Vorbildern gibt es jedoch noch viel zu wenig. Solange die Männer sich nicht auf den Weg machen, werden die Frauen mühsam auf der Stelle treten.’

Ich denke (auch) umgekehrt wird ein Schuh draus. Solange Frauen Partner suchen, die bereit sind die alleinige finanzielle Verantwortung für das Projekt Familie zu übernehmen und selbst von dieser Anstrengung Abstand nehmen zu können, wird sich an den bestehenden Karrieremustern und Erwartungen der Wirtschaft nichts ändern. Die ‚Nomaden’ wie Familienministerin Schröder sie genannt hat, ziehen mit der Karawane weiter. Weiterlesen »

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Von ‚Problembärchen’ ist keine Rede mehr

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2010

Lisa Ortgies, die als Moderatorin von frauTV im Abspann des Beitrags über den Männerkongress in Düsseldorf ‚augenzwinkernd’ von Männern als Problembärchen gesprochen hat, geht das Thema in einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger ein ganzes Stück differenzierter an.

‚ … Ortgies: Möglichkeiten, ihre Arbeitszeit und ihre Präsenz am Arbeitsplatz zugunsten der Familie zu reduzieren, gibt es immer noch viel zu wenig – für Frauen und Männer. Ein Grund, weshalb beide Geschlechter in die alte Traditionsfalle tappen, in der beide unzufrieden sind. Und Familien geraten insgesamt wahnsinnig unter Druck, denn sie haben kaum Unterstützung, wenn sie beides leben wollen. Familienpolitische Maßnahmen funktionieren vor allem auf dem Papier und als Absichtserklärung, aber in den Köpfen und Herzen sind die Leute noch nicht so weit. Das muss man ihnen nicht zum Vorwurf machen, man muss es nur bitte auch offen ansprechen. …

Freund: Wie sehen die Rollenbilder von Frauen in Deutschland heute aus?

Ortgies: Wenn Frauen Mütter werden, neigen sie dazu, ihre Rolle anzunehmen, zu sagen, jetzt bin ich eben hauptsächlich Mutter. Dieses Rollenbild beginnt jedoch schon bei der Partnerwahl: Frauen suchen jemanden, der ihnen vom Status, von der Ausbildung überlegen ist. Denn dann ist der Partner ein Garant dafür, dass er die Versorgung der Familie übernehmen kann. Männer hingegen tun das selten. Allein durch die Partnerwahl bringen sich Frauen also in die Situation, in der sie Zuverdiener sind. Bis zum Kinderkriegen ist das Verhältnis ausgeglichen. Kommen aber Kinder, fallen Frauen zurück in ein traditionelles Familienmodell. Und das wird durch das Ehegattensplitting weiterhin subventioniert.

Freund: Und das der Männer?

Ortgies: Es gibt eine Bertelsmann-Studie, die zeigt: je jünger, desto konservativer. Schon 18-Jährige planen ihr Leben als Hauptversorger der Familie. Sie sehen sich als diejenigen, die abends nach Hause kommen zu Frau und Kindern und bekocht werden. Gleichzeitig wird aber von Männern gutgeheißen, dass Frauen mehr arbeiten sollen. Das ist jedoch nur ein oberflächliches Abnicken, denn wenn es um die eigene Entscheidung der Männer geht, einen Break in der Karriere für Kindererziehung einzuplanen, einen Schritt zurückzugehen und auch bereit zu sein, weniger Geld, weniger Status in Kauf zu nehmen, dann sieht das ganz anders aus.

Freund: Das hat aber auch etwas mit der Erziehung zu tun, oder?

Ortgies: Ich finde es verwunderlich, dass alle denken, die Einstellungen ließen sich in zehn, zwanzig Jahren auf den Kopf stellen. Die jungen Männer, die in der Studie befragt wurden, sind in traditionellen Familien aufgewachsen. Was uns am meisten prägt, ist natürlich das Vorbild zu Hause. Wenn ich als junger Mann eine Mutter habe, die mich versorgt, dann habe ich auch die Vorstellung, dass meine Partnerin dies weiter tun wird. Und so gehen sie auch raus ins Leben.

Freund: Ist denn die Elternzeit ein Instrument für mehr Gleichberechtigung?

Ortgies: Tatsache ist, dass die Zahl der deutschen Väter, die Elternzeit nimmt, mit 18 Prozent lächerlich gering ist, wenn man sie mit dem skandinavischen Ausland vergleicht. … Das liegt auch an der Denkweise der Chefs. Denn wenn Väter mehr als die sechs bis acht Wochen Elternzeit nehmen wollen, ist das immer noch ein Problem. Das gilt erst recht für Führungskräfte. …’

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