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Archiv für die 'Elternzeit' Kategorie

Viel Geld für wenig Babyboom …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Dezember 2008

… reklamiert Ulrike Heike Müller in der Financial Times Deutschland (FTD). Das Elterngeld habe seine Wirksamkeit noch nicht bewiesen. Mit Geld alleine kann Mann und Frau eben doch nicht ALLES kaufen.

Die Geburtenrate, also die Zahl der Kinder, die eine Frau im Schnitt zur Welt bringt, stieg im ersten Jahr nach der Einführung des Elterngelds gerade mal um 0,04 auf 1,37. Ein Blick in andere europäische Länder zeigt: Für eine höhere Geburtenzahl ist eine gute Kinderbetreuung entscheidend.

Die Bundesregierung plante mit dem neuen Gesetz, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Sie will sowohl für Mütter als auch für Väter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Gleichzeitig soll die Geburtenrate steigen. Seit Mitte der 70er-Jahre liegt sie unter dem Niveau, das zumindest eine konstante Bevölkerungszahl sichern würde.

Aber dennoch hat das Gesetz etwas bewirkt. In den ersten drei Monaten nach der Reform, von Januar bis März 2007, entfielen sieben Prozent der Elternzeitanträge auf Väter, zum Jahresbeginn 2008 schnellte ihr Anteil auf fast ein Fünftel hoch. Damit kommt das traditionelle Familienbild – der Mann ist für den Broterwerb verantwortlich, die Frau für Kinder und Küche – allmählich ins Wanken. Doch ein Gesetz allein kann jahrhundertelang zementierte Familienstrukturen nicht nachhaltig ändern.

Auch das Steuerrecht legt Männern und Frauen, die Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufteilen wollen, Steine in den Weg. Denn nach dem Ehegattensplitting werden Verheiratete gemeinsam veranlagt. Das begünstigt Paare mit unterschiedlich hohem Einkommen; vor allem wenn die ‚Zuverdienerin’ wenig Einkommen hat. Zudem haben Paare ohne Trauschein nichts davon. Dabei hat inzwischen fast jedes dritte Kind Eltern ohne staatlichen Segen.

Zudem sei wirtschaftliche Stabilität die Voraussetzung für ein beständig hohes Geburtenniveau. Da kann die schwere Rezession die Gebärfreunde der Deutschen hemmen. Das zeigt das Beispiel Schweden: Als die Wirtschaft dort Anfang der 90er-Jahre in eine Rezession rutschte, sank gleichzeitig die Geburtenrate. Trotz Elterngeld.

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Erste Ergebnisse der Online-Befragung ‚Väter, Familie und Beruf’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Dezember 2008

… der Untersuchung im Rahmen des Dissertationsprojekts von Ann-Cathrin Vogt zum Thema ‚Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter – Warum Männer ihr Erwerbsleben (nicht) unterbrechen’ liegen vor. An der Befragung haben sich 1290 Väter, deren Kinder nach dem 1. Januar 2007 geboren wurden, beteiligt.

Ein Schwerpunkt der Untersuchung war die arbeitgeberseitige (In-) Akzeptanz und das Thema ‚berufliche Benachteiligungen’.

Väter mit Elternzeiterfahrung schätzen die erwartete arbeitgeberseitige Akzeptanz von Elternzeit höher bzw. die beruflichen Benachteiligungen geringer ein als Väter, die die Elternzeit nicht nutz(t)en. Während das Risiko, bei Inanspruchnahme von Elternzeit die Arbeitsstelle zu verlieren, als gering eingeschätzt wird, wird das Risiko, den Anschluss im Beruf zu verlieren bzw. berufliche Benachteiligungen oder Lohneinbußen zu erfahren, als hoch eingestuft. Je länger die Elternzeit andauert, desto größer ist der erwartete Karriereknick.

Bestätigt wurden auch Vermutungen, die sich aus früheren Befragungen bereits ergeben haben: Verdient der Vater mehr als die Partnerin und nimmt die Einkommensdifferenz des Brutto Jahreseinkommens zwischen Vater und Mutter zu, wird die Inanspruchnahme von Elternzeit durch den Vater unwahrscheinlicher.

Plant die Partnerin zum Zeitpunkt der Entscheidung über Elternzeit Karriereschritte, entscheidet sich ein Vater mit höherer Wahrscheinlichkeit für die Inanspruchnahme von Elternzeit. Erwartet ein Vater Karrierehindernisse infolge der Inanspruchnahme von Elternzeit, nutzt er die Elternzeit seltener.

Die komplette Auswertung der erhobenen Daten wird im Sommer vorliegen

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Gastro – Firma gewährt Vaterschaftsurlaub

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Dezember 2008

Ab Januar 2009 haben die neuen Väter in der Compass Group (Schweiz) AG fünf Tage Zeit, um sich mit dem Windelnwechseln bei ihrem Nachwuchs vertraut zu machen – ohne dabei einen Gedanken an ihr Gehalt verschwenden zu müssen. Familienfreundlich möchte sich das Gastronomie-Unternehmen mit Sitz in Kloten damit zeigen. Es springt mit diesem Entschluss in eine Lücke, die der Gesetzgeber hinterlässt. Denn in der Schweiz gibt es keine gesetzliche Regelung des Vaterschaftsurlaubs.

Ganz im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn. Frankreich zum Beispiel gewährt einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub, während sich in Deutschland Mutter und Vater gar drei Jahre Elternurlaub aufteilen können, während denen ein «Elterngeld» bezahlt wird. Die Schweiz hingegen überlässt es den Gemeinden und Unternehmen, wie viele Tage Urlaub sie ihren frisch gebackenen Vätern zugestehen wollen.

Bei der Compass Group betrachtet man es pragmatisch. «Wir sind ein globales Unternehmen und vereinigen dadurch unterschiedliche Anschauungen», sagt die Pressesprecherin Daniela Corboz. 2350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für die Schweizer Filiale des englischen Gastronomie-Riesen, 43 Prozent davon kommen aus 83 verschiedenen Nationen. Die Schweizer Haltung, dass man seine Ferien für die ersten Tage nach der Geburt opfern muss, stieß bei vielen Beschäftigten auf Unverständnis. Von der neuen Regelung werden künftig schätzungsweise 25 bis 40 Männer pro Jahr profitieren, was rund 2 % der Belegschaft ausmacht. Zudem bietet die Firma Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit oder Arbeit auf Abruf an, welche mehr als die Hälfte der Belegschaft nutzen.

Ein Grund, warum sich die Schweiz mit diesem Thema schwertut, sei darin zu suchen, dass man bis vor nicht allzu langer Zeit Kinder vor dem Schuleintritt als «Privatsache» betrachtete. Erst, wenn sie in die 1. Klasse kamen, sah sich der Staat in der Pflicht, sich um sie zu kümmern. «Diese Einstellung ändert sich nur langsam», heißt es aus dem Gleichstellungsbüro, «aber es kommt Bewegung in die Sache.»

Der Zürcher Stadtrat hat zum Beispiel im November beim Gemeinderat beantragt, den bezahlten Vaterschaftsurlaub von fünf auf zehn Tage und unbezahlt auf bis zu sechs Wochen zu verlängern. Ob und wann diese Regelung eintritt, ist jedoch ungewiss. Angestellte der Stadt Winterthur können bereits jetzt bis zu 10 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub beziehen.

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Papa-Monate statt Lohnlücke

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2008

Vor der Einführung des Elterngeldes Anfang 2007 haben 3,5 % der Väter Elternzeit beantragt – nun ist der Anteil inzwischen auf mehr als 16 % gestiegen. Ein gutes Drittel der Väter nimmt sich mehr als das Mindestmaß von zwei Monaten frei zum Wickeln, Füttern und Co.

Mit im Schnitt fast 1.150 Euro Elterngeld im Monat sind Väter in Bayern Spitzenverdiener am Wickeltisch, bundesweit beziehen die Väter im Mittel 973 Euro. Davon können Mütter, die in Deutschland durchschnittlich 590 Euro monatlich erhalten, nur träumen.

Es sind weiterhin die Frauen, die für längere Zeit ihren Job unterbrechen und daher meist weniger verdienen. Ginge es nun nach dem Willen der Familienexperten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, müssen Väter künftig mindestens vier Monate Elternzeit beantragen. Dafür gibt es dann für maximal 16 Monate statt 14 Monate Geld.

Zwar dürfte sich durch diesen Vorschlag die Lohnlücke von Frauen gegenüber Männern etwas schließen. Doch die Pläne ließen zum einen die Kosten des Elterngeldes klettern. Zum anderen würden beide Partner länger ihrem Arbeitsplatz fern bleiben und somit beide Einkommen einbüßen.

Besser wäre es nach Ansicht des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW), die Papa-Monate zu erhöhen, ohne die Gesamtzeit des Elterngeldes auszudehnen. So können sich die frisch gebackenen Mütter und Väter gut ein Jahr lang ihrem Nachwuchs widmen und dann wieder in den Beruf starten. Dies funktioniert natürlich nur, wenn die Kinder gut versorgt sind und entsprechende Betreuungsangebote vorhanden sind.

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Elternzeit ist für Väter das Einfallstor in die Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. November 2008

Die Elternzeit wird genutzt – und es scheint, dass der kulturelle Wandel hin zu einer gemeinsamen Verantwortung für die Familie und der Ausübung einer Berufstätigkeit für beide Geschlechter einen deutlichen Schub gekriegt hat. Väter nutzen die Elternzeit, um sich in die Erziehung ihrer Kinder verstärkt einzuklinken.

„Die Frage nach der Umsetzung der Elternzeit betrifft nicht nur die Väter, die Elternzeit nehmen, sondern auch die Unternehmen“, erläutert Harald Seehausen, Initiator des Aktionsforums „Männer und Leben“ die Anforderungen an die Betriebe. Er verweist auf eine noch nicht veröffentlichte Allensbach-Umfrage im Auftrag der „hessenstiftung – familie hat zukunft“ unter Geschäftsführern und Personalverantwortlichen von 308 repräsentativ ausgewählten kleinen und mittleren Unternehmen.

So haben 23% aller befragten Unternehmen angegeben, dass ihre männlichen Mitarbeiter in den letzten fünf Jahren ihre Berufstätigkeit vorübergehend unterbrochen haben, um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Bei Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern waren es 2%, bei Unternehmen mit 10 bis unter 50 Mitarbeitern waren es 10% und bei Unternehmen mit 50 bis unter 250 Mitarbeitern immerhin 45 %. 57% der Mitarbeiter haben ganz unterbrochen, 42% haben noch stundenweise oder Teilzeit gearbeitet.

„Das ist eine gute Botschaft und zeigt, dass Vätermonate auch in kleinen und mittleren Unternehmen angekommen sind“, freuen sich Walter Lochmann und Hans Georg Nelles vom Vorbereitungsteam der Impulstagung. Dort diskutieren Personalverantwortliche mit Gewerkschaften und praxiserfahrenen Aktiven, wie das Thema dauerhaft in der betrieblichen Praxis verankert werden kann.

Gerade wegen des demografischen Wandels und der erfreulichen Tatsache, dass Menschen älter werden, wird das Thema Vereinbarkeit immer wichtiger. Gerade mit dem Blick auf die Pflege älterer Angehöriger ist die Agenda der Impulstagung des Aktionsforums Männer & Leben auf der „Höhe der Zeit“, wie die Macher erläuterten. Die Entwicklung und Förderung einer „männlichen Fürsorglichkeit“ ist ein Thema der Impulstagung, das aus den Blickwinkeln von Forschung, Praxis, Beratung und Auditierung in einer Perspektivgruppe erörtert wird.

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Georg F.W. Tempel geht in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. November 2008

Das wäre es doch. Gute Beispiele werden öffentlich präsentiert und Unternehmen stellen auf ihren Homepages dar, wenn Führungskräfte aktive Vaterschaft vorleben und in Elternzeit gehen und wie problemlos sie die Vertretung organisieren.

Dieses Beispiel habe ich im boersenblatt.net, dem Onlinemagazin des deutschen Buchhandels gefunden:

‚Personalia

Vom 1. Dezember an wird Georg F.W. Tempel, Publishing Director und Mitglied der Geschäftsleitung der Egmont Verlagsgesellschaften in Köln, für drei Monate in Elternzeit gehen.

Während seiner Abwesenheit werden seine Aufgaben in Vertretung durch die jeweiligen Abteilungsleiter Alexandra Germann, Volker Busch und Gabi Strobel wahrgenommen, die dabei direkt an den Geschäftsführer Klaus-Thorsten Firnig berichten.‘

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Zürich will Vaterschaftsurlaub verdoppeln

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. November 2008

Nachdem vor wenigen Wochen der ‚Stapi zum Papi’ geworden ist, Zürichs Stadtpräsident Elmar Ledergerber hat den Hut genommen, um sich um seinen Sohn zu kümmern, legt der Stadtrat jetzt nach:

Zwei Wochen bezahlten und 6 Wochen unbezahlten Vaterschaftsurlaub sollen frischgebackene Väter, die bei der Stadt Zürich angestellt sind, in Zukunft erhalten. Nun muss der Gemeinderat entscheiden.

Mit seiner Vorlage erfüllt der Stadtrat zwei Anträge aus den Reihen von Grünen, SP und CVP, welche das Parlament vor einem Jahr überwiesen hatte. SVP und FDP wehrten sich damals gegen eine Überweisung. Sie argumentierten mit zu hohen Kosten.

Nun hat der Gemeinderat nochmals Gelegenheit, sich zum Thema zu äußern. Er bestimmt letztlich, ob und wann die Verlängerung in Kraft tritt.

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Weder Auszeit noch Schnupperurlaub

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Oktober 2008

Gestern hat das Statistische Bundesamt neue Zahlen über die Inanspruchnahme der Elternzeit vorgelegt. Spiegel Online titelt dazu ‚Immer mehr Väter in der Auszeit’ und die Frankfurter Rundschau mit gleicher Sichtweise: ‚Schnupperurlaub am Wickeltisch’.

Darin drückt sich meines Erachtens nicht nur eine geringe Wertschätzung für die von Vätern (und Müttern) übernommenen Erziehungs- und Familienaufgaben aus, diese Sichtweise ist auch nicht hilfreich, in Unternehmen eine Väter – bewusstes Klima zu erzeugen.

Elternzeit ist kein Urlaub, deshalb heißt er auch nicht mehr ‚Erziehungsurlaub’ und auch keine Auszeit. Elternzeit und die Zeit danach ist eine Lebensphase, in dem Beschäftigte neue Erfahrungen machen und Kompetenzen (weiter-) entwickeln, die auch im Berufsalltag zunehmend wichtiger werden.

Die Zahlen machen eindrucksvoll deutlich, dass das Elterngeld von Vätern angenommen wird. Von Januar 2007 bis einschließlich Juni 2008 wurden insgesamt 752.000 Anträge auf Elterngeld für im Jahr 2007 geborene Kinder bewilligt; davon waren 103.000 Anträge von Vätern (14%) und 649.000 von Müttern (86%).

Beim Erziehungsgeld, das Ende 2006 ausgelaufen ist, lag der Anteil der Bewilligungen für Väter zuletzt nur bei knapp über 3%. Von den bundesweit rund 103.000 Elterngeldanträgen von Vätern wurden rund 2.500 für Mehrlingsgeburten mit insgesamt 5.200 Kindern bewilligt. Daraus ergibt sich eine Gesamtzahl von rund 106.000 Neugeborenen, bei denen der Vater Elterngeld bezogen hat.

Bezogen auf die im Jahr 2007 geborenen Kinder entspricht dies einem Anteil von 15%. Berlin und Bayern liegen mit jeweils 19% Väteranteil über dem Bundesdurchschnitt, im Saarland lag dieser Wert hingegen bei 7%.

Der Väteranteil an den bewilligten Anträgen ist im Verlauf des Jahres kontinuierlich angestiegen. Während im ersten Quartal 2007 7% der Anträge für Väter bewilligt wurden, erhöhte sich deren Anteil zwischen Januar 2007 bis März 2008 auf 12%.

Eine Ursache liegt darin, dass Väter erst gegen Ende der ersten 14 Lebensmonate des Kindes „Partnermonate“ in Anspruch nehmen. Fast jede Mutter (96%) hat unmittelbar nach der Geburt des Kindes Elterngeld bezogen. Von den Vätern taten dies 29% (rund 30.000), jeder vierte Vater (rund 25.000 bzw. 24%) hatte dagegen ab dem zwölften Lebensmonat des Kindes eine Auszeit für die Babybetreuung eingeplant.

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EU-Kommissar will Väter zu Erziehungsurlaub ermutigen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Oktober 2008

EU-Sozialkommissar Vladmir Spidla will Väter dazu ermutigen, sich stärker an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen. Er wolle prüfen, ob in Europa «die Anreize für einen Vaterschaftsurlaub verbessert werden können», sagte Spidla in einem Interview der Nachrichtenagentur AP.

Ein gutes Beispiel für solche Anreize seien die Vätermonate in Deutschland, mit denen der Bezug von Elterngeld um zwei Monate verlängert werden kann. Arbeitgeber- und Gewerkschaftsverbände seien dabei, auf Bitte der Kommission «verschiedene Möglichkeiten des Vaterschaftsurlaubs zu analysieren», sagte Spidla. «Die Ergebnisse werden wir in einigen Monaten haben. Wir werden dann prüfen, ob auf dieser Grundlage die Anreize für einen Vaterschaftsurlaub verbessert werden können.

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Mensch Papa! Väter zwischen Kind und Karriere

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Oktober 2008

Peter Salzmann, Vater von sechs Kindern, und Sven Freudenberg, Vater eines acht Monate alten Sohnes, finden, ein Leben mit Kind sei die größte und schönste Herausforderung ihres Lebens.

Vor Peter Salzmann türmen sich Brotdosen und Gurkenscheiben. Der Vater von sechs Kindern bei seinem täglichen Job: Butterbrote schmieren, nebenbei noch Kakao zubereiten, Anziehsachen rauslegen und der gesamten Kinderschar die Zähne putzen. Die Uhr läuft und wie jeden Tag ist Peter Salzmann spät dran. Um acht muss er im Job sein, vorher noch zwei seiner Kinder bei Schule und Kita abliefern, und es ist fünf vor acht…

Sven Freudenberg hat mit ganz anderen Dingen zu kämpfen: Sein Sohn Heinrich, acht Monate, ist gerade dabei, mit freudigem Juchzen die Zuckerdose über dem Teppich auszuleeren. „Nein, nein, nein, das ist nicht zum Spielen, guck mal, wie wär’s denn hiermit?“ Er hält dem Kleinen einen Quietschtiger hin, doch das führt zu lautstarkem Protest.

Zwei Väter, zwei Leben und doch – an mancher Stelle gleichen sie sich. Während der eine gegen ständige Geldsorgen und die Zeit kämpft, ist der andere, der Elternzeit genommen hat, dabei, ständig „Deals“ mit seiner Frau auszuhandeln, wer wann was macht. Es ist ein ständiges Organisieren in einer Welt, die immer noch von Müttern dominiert wird und in der Väter wie diese beiden zwar immer öfter, aber immer noch viel zu selten vorkommen.

Ein Film von Bettina Pohlmann

Sendetermin Phoenix,Samstag, 18.10.2008, 19.30 Uhr

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