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Archiv für die 'Elterngeld' Kategorie

Vätermonate scheitern häufig am Geld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Mai 2012

Inzwischen sind 25 % der Elterngeld-Empfänger Väter. Ende 2006 betrug der Männeranteil weniger als 4 %. Seit es das Elterngeld gibt, übernehmen mehr Väter die Betreuung ihrer Kleinstkinder, konstatieren Sabina Schutter und Claudia Zerle-Elsäßer vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München. Allerdings profitieren nicht alle Familien davon: Die Höhe des vor der Elternzeit bezogenen Einkommens hat einen großen Einfluss.

Eine aktivere Rolle von Vätern bei der Erziehung war eines der ausdrücklichen Ziele des Elterngeldes. Dazu sollen die „Partnermonate” beitragen: Bei Berufstätigen verlängert sich die Bezugsdauer von 12 auf 14 Monate, wenn beide Partner mindestens 2 Elternmonate in Anspruch nehmen. Trotz erster Fortschritte bestehen in Sachen Elternzeit immer noch erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, so die DJI-Forscherinnen: Bei 79 % der männlichen Empfänger entspricht die Bezugsdauer der Mindestfrist von 2 Monaten, im Schnitt sind es 3,2 Monate. Frauen hingegen erhalten durchschnittlich 11,6 Monate Elterngeld.

Ein Grund für das vergleichsweise zurückhaltende Engagement der Männer sind finanzielle Zwänge: Die Sozialwissenschaftlerinnen verweisen auf eine Evaluationsstudie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung von 2009. Demnach sahen 68 % der Väter, die sich gegen die Elternzeit entschieden hatten, keine Möglichkeit, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. 45 % von ihnen nannten finanzielle Gründe als Haupthindernis. Engagierte Vaterschaft und eine egalitäre Aufteilung der Kinderbetreuung, so Schutter und Zerle-Elsäßer, seien also nur bei einem ausreichenden Einkommen realisierbar.

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Erfolgsmodell Elterngeld weiterentwickeln

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Mai 2012

Anlässlich der gestrigen Sachverständigen-Anhörung zum Elterngeld im Familienausschuss des Bundestages erklärte Katja Dörner, Sprecherin der Grünen für Kinder- und Familienpolitik unter anderem:

Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell für Familien und die Gleichberechtigung. Fünf Jahre nach seiner Einführung bedarf es jedoch einer sinnvollen Weiterentwicklung. Auch die Experteninnen und Experten, wie Prof. Katharina Spieß vom DIW in Berlin, forderten übereinstimmend die Weiterentwicklung der Partnermonate und die Einführung eines Teilelterngeldes, das für beide Eltern gleichzeitig Sorgearbeit und Teilzeittätigkeit ohne finanzielle Nachteile ermöglicht.

Dass Familienministerin Schröder die Koalitions-Pläne zur Ausweitung der Partnermonate und des Teilelterngeldes komplett begraben hat, sei nicht nachvollziehbar. Es istfür Dörner inakzeptabel, dass für unsinnige Leistungen, wie das Betreuungsgeld Milliarden zur Verfügung gestellt werden, während wichtige familienpolitische Maßnahmen wegen Finanzierungsvorbehalt begraben werden.

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Zusätzliche Vätermonate statt Betreuungsgeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. April 2012

RSIm Interview mit der BZ Berlin kritisiert die ehemalige Familienministerin Renate Schmidt die Pläne der Koalition zum Betreuungsgeld und fordert stattdessen zusätzliche Vätermonate

‚… Die Idee für Elterngeld und Vätermonate stammt von Ihnen. Ein Erfolg?

Ja. Als ich Ministerin wurde, haben nur zwei Prozent der Väter die damalige Elternzeit in Anspruch genommen, heute sind es etwa 25%. Das ist nicht berauschend, aber doch eine große Steigerung in kurzer Zeit. Ich wünschte mir aber natürlich, es würde noch besser und die Zahl der verbindlichen Vätermonate erweitert. Denn viele Männer möchten sich gern mehr um ihre Kinder kümmern, trauen sich aber ohne gesetzliche Regelung nicht.

Die Bundesregierung setzt stattdessen auf Einführung des Betreuungsgelds.

Völlig unsinnig. Die zwei Milliarden Euro, die das kosten würde, sollten besser für gute Kinderbetreuung oder die Verlängerung des Elterngeldes mit mehr Vätermonaten investiert werden. Das würde den Interessen aller – ob sie zu Hause bleiben oder arbeiten wollen – entgegen kommen und gleichzeitig die Kommunen, die es nicht schaffen, bis 2013 die zugesagten Betreuungsplätze einzurichten, entlasten. Wir brauchen bessere und mehr Kitas und mehr Vätermonate statt Betreuungsgeld. …

Nie gab es mehr Leistungen für Familien. Warum gibt es dennoch so wenige Kinder?

Junge Leute brauchen immer drei Dinge, um sich für Kinder entscheiden zu können: finanzielle Leistungen, eine qualitativ gute Betreuung, vor allem aber auch Zeit. Letzteres ist Sache der Wirtschaft: Wir benötigen familienfreundlichere Arbeitszeiten, mehr unbefristete Arbeitsplätze statt unbezahlter Praktika, mehr Frauen mit Kindern in Führungspositionen. Niemand wird sich für Kinder entscheiden, wenn er das Gefühl hat, er ist in der Firma dann abgemeldet. …

Wächst mit der Freiheit, sich für Kind und /oder Karriere entscheiden zu können, nicht auch der Druck, sich entscheiden zu müssen?

Freiheit ist immer ein bisschen unbequem. Dennoch sollten wir uns freuen, dass wir eine größere Freiheit haben. Es wäre nur wünschenswert, dass die Männer diese Freiheit auch endlich mal erkennen. …’

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Elterngeld wird ohne Zuschläge berechnet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. April 2012

Der 10. Senat des Bundessozialgerichts in Kassel hat heute entschieden, dass steuerfreie Zuschläge aus Sonntagsarbeit und Nachtschichten nicht in die Berechnung des Elterngelds einfließen. Ein Vater von Drillingen hatte geklagt, weil die Zuschläge, die er für Sonntags-, Feiertags- bzw. Nachtarbeit erhalten hatte, bei der Festsetzung der Höhe des Elterngelds nicht berücksichtigt worden waren.

Das Sozialgericht Marburg und das Landessozialgericht in Darmstadt hatten die Forderung des Klägers zunächst bestätigt. Die Kasseler Richter hoben deren Urteile mit ihrer Entscheidung heute auf. Das Elterngeld beträgt höchstens 67% des durchschnittlichen Netto-Monatsgehaltes der letzten zwölf Monate bis zu einer Höhe von maximal 1.800 Euro.

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Mikl-Leitner will drei ‚Papa-Monate‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2012

Im Interview mit der Sonntag-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH schlägt Johanna Mikl-Leitner, Innenministerin und Chefin des ÖVP-Arbeitnehmerbundes ÖAAB, eine Ausweitung des ‘Papa-Monats’ vor. “Ich fordere Wahlfreiheit für die Familien. Eltern sollen es sich aussuchen können, ob sie die Karenzzeit bis zu drei Monate vorziehen.”

“Eltern sollen es sich aussuchen können, ob sie die Karenzzeit nacheinander verbringen oder bis zu drei Monate vorziehen für die Zeit direkt nach der Geburt,” sagt Mikl-Leitner. Mütter sollen in dieser “sehr intensiven Zeit” nicht allein bleiben müssen.

Dass Väter nun bis zu drei Monate nach der Geburt gleichzeitig mit der Mutter bei ihrem Baby bleiben sollen dürfen, ist neu. Bisher war nur von einem “Papa-Monat” die Rede. Das sah jedenfalls der ursprüngliche Vorschlag von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) vor.

Familienminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat bereits angekündigt, mit den Sozialpartnern über den “Papa-Monat” zu reden. Bei der Wirtschaftskammer stößt das Modell auf wenig Begeisterung: “Ich halte mehr von der Väterkarenz”, sagt die zuständige Generalsekretärin der Kammer, Anna Maria Hochhauser, zu ÖSTERREICH. “Die Väterkarenz auszubauen ist zielführender – noch dazu in Zeiten der Budgetkonsolidierung.”

Die Nachfrage der Väter nach mehr Zeit mit ihren Kindern ist jedenfalls da. “Die Kurzzeitvariante des Kindergeldes wird mittlerweile zu 30 % von Vätern in Anspruch genommen”, so Mikl-Leitner in ÖSTERREICH.

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Beteiligung der Väter an der Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Februar 2012

Der am vergangenen Montag in Berlin vorgestellte Elterngeld-Monitor wurde in der Presse vor allem unter dem Blickwinkel der frühzeitigen Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit durch Mütter betrachtet. Dies wird ihnen, so der Bericht, auch durch die Elternzeit des Partners ermöglicht.

Mütter, deren Partner in Elternzeit ist, haben eine mehr als doppelt so hohe Erwerbsquote (36 %) wie Mütter, deren Partner (gerade) nicht in Elternzeit ist (17 %). Insgesamt ist aufgrund des Elterngeldes der Anteil der Frauen, die im zweiten Lebensjahr ihres Kindes eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, um rund 4 % (3,6 %) gestiegen. Das Elterngeld erreicht damit sein Ziel, dass sich mehr Mütter eine dauerhafte eigene wirtschaftliche Existenz sichern können. Eine kürzere Erwerbsunterbrechung führt im Lebensverlauf zu längeren Erwerbsbiographien und damit zu höheren Einkommen, zu besseren Karrierechancen und insgesamt einer besseren Alterssicherung.

Seit Einführung des Elterngeldes ist der Anteil der Väter, die sich mit mindestens zwei Monaten an der Betreuung ihrer Kinder beteiligen, kontinuierlich gestiegen und liegt mittlerweile laut Elterngeldstatistik bei bundesweit durchschnittlich 25 %. Väter nehmen im Schnitt dreieinhalb Monate lang das Elterngeld in Anspruch. Ein Viertel von ihnen nimmt eine längere Auszeit für die Familie.

Die Analysen zeigen, dass Väter die Elternzeit auch tatsächlich nutzen, um ihr Kind zu betreuen: Im Durchschnitt verbringen Väter in Elternzeit an einem Werktag sieben Stunden mit ihrem Kind, während Väter, die nicht in Elternzeit sind, ihr Kind weniger als drei Stunden pro Tag betreuen. Für das Wochenende finden sich keine signifikanten Unterschiede bei der Kinderbetreuung zwischen Vätern mit und ohne Elternzeit.

Ergänzt man diese Information um Daten zur Kinderbetreuung durch die Mutter, sieht man, dass Mütter, deren Partner in Elternzeit sind, werktags weniger Zeit mit Kinderbetreuung verbringen (rund sieben Stunden) als Mütter, deren Partner nicht in Elternzeit (rund 12 Stunden) ist.

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FDP in Bremen fordert sechs Vätermonate

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Februar 2012

Der Landesvorstand der Bremer FDP bringt einen Antrag auf dem FDP Bundesparteitag ein, in dem eine Ausweitung der Vätermonate und eine Verzicht auf die Herdprämie gefordert wird. Außerdem will sich der FDP Landesvorstand gegen eine zeitgleiche Auszahlung des Elterngeldes an beide Elternteile einsetzen. „Wir sprechen uns für eine Ausweitung des Elterngeldes bis zum 18. Lebensmonats des Kindes aus, um den Eltern einen Übergang von der häuslichen Betreuung in eine alterserweiterte Gruppe in Kindergärten zu erleichtern sowie mehr Väter zu ermutigen, die Kinderbetreuung zu übernehmen“, so der FDP Landesvorsitzende, Prof. Dr. Hauke Hilz. Dabei solle die maximale Zeit, die ein Elternteil Anspruch auf Elterngeld hat, weiter auf 12 Monate begrenzt bleiben.

Eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit durch eine gleichzeitige Arbeit und ein Teilelterngeld soll ausgeschlossen werden: „Das Elterngeld hat das Ziel, dass Eltern vorübergehend ganz oder auch nur teilweise auf eine Erwerbstätigkeit verzichten und so mehr Zeit für die Betreuung ihres Kindes haben. Mit einem Elternteil ist die Betreuung gewährleistet“, so der 34-jährige FDP Chef, der sich selber in 6 Monaten Elternzeit um seine erste Tochter kümmerte. Eine bezahlte Betreuung zeitgleich durch beide Elternteile durch den Staat sei unnötig und widerspräche dem liberalen Bild des schmalen Staates.

Die Verlängerung der Vätermonate hat auch das Ziel, Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern. „Wir Liberale betrachten es mit Sorge, dass ein Kinderwunsch in Deutschland immer noch einen Gegensatz zum Karrierewunsch der Frau darstellt. Wir brauchen mehr Väter, die auch über einen längeren Zeitraum Elternzeit in Anspruch nehmen. Nur so kommen wir in Deutschland langfristig von dem Gesellschaftsbild weg, in dem Kindererziehung Frauensache ist“, so Hilz. Die sogenannte „Herdprämie“ für die häusliche Betreuung der 1- bis 3-jährigen, die zwangsläufig zu Kürzungen im Elterngeldbereich führt, lehnt die Bremer FDP ab.

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Je höher die Geldleistung, desto mehr Väter nutzen die Karenz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Januar 2012

ÖsterreicherInnen verhalten sich bei der Wahl des Karenzmodells traditionell. Die Bezieherinnen halten an der Langzeitvariante fest, was für Frauen lange Arbeitsunterbrechungen bedeutet und Väter auf die Rolle der Ernährer reduziert. In der vergangenen Woche haben die Grünen vorgeschlagen die Karenzzeiten vor allem für Frauen zu kürzen und nur noch ein Modell anzubieten. Im Gespräch mit der Zeitschrift dieStandard.at hebt Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung Frauen/Familie der Arbeiterkammer in Wien, die Auswirkungen dieses Vorschlags auf die Väterbeteiligung hervor.

‚… dieStandard.at: Die Wahl des Karenzmodells ist auch eine Entscheidung darüber, wer daheim bleibt. Die derzeitigen Modelle scheinen die Väterkarenz nicht gerade zu fördern.

Moritz: Das Familienministerium hat 2011 eine Auswertung zur Väterbeteiligung vorgelegt, die eine deutliche Sprache spricht. Mit diesen Zahlen sollte gezeigt werden, bei welchen Modellen sich Väter an einer Karenz beteiligen: Beim 30-plus-6-Modell sind es 13 % Väter, bei 20 plus 4 sind es 19 %, bei 15 plus 3 sind es 27 % und bei 12 plus 2 haben wir 31 %. Und beim einkommensabhängigen haben wir 27 %.

In den Statistiken zum Kinderbetreuungsgeld – etwa in jener des Familienministeriums aus dem Jahr 2010 – ist der Väteranteil geringer, weil sie im Schnitt auch nur sehr kurz die Leistung beziehen. In der eben erwähnten Auswertung wurde aber untersucht, ob es überhaupt eine Väterbeteiligung gab, egal wie lange diese war. Und da ist der Väteranteil höher.

dieStandard.at: Der hohe Prozentsatz der Väterkarenz beim der einkommensabhängigen Variante spricht für den Vorschlag der Grünen, die Pauschalvarianten abzuschaffen und nur ein einkommensabhängiges Modell zu führen.

Moritz: Das ist sicher ein Modell, das die Väterbeteiligung erhöht. Je höher die Geldleistung ist – das zeigt die Auswertung der Väterbeteiligung deutlich -, desto höher die Väterbeteiligung. … Weiterlesen »

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Österreichs Grüne fordern Vätermonat für alle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Januar 2012

Die Grünen in Wien fordern eine Totalreform des Kinderbetreuungsgeldes: Künftig soll es nur ein Modell statt wie bisher fünf geben. Und auch ein “Papamonat” für alle Väter ist im grünen Modell vorgesehen – und nicht wie bisher nur für die Väter unter den Beamten.

Dass es derzeit fünf verschiedene Modelle für das Kinderbetreuungsgeld gibt, ist in den Augen der Grünen ein Wildwuchs, der für den Staat teuer, für die Eltern aber trotzdem völlig undurchschaubar und für Alleinerzieherinnen ungerecht ist, der vor allem die Mütter zu lange vom Beruf fernhält, die Väterbeteiligung nur langsam erhöht und die gewünschten Effekte von mehr Geburten und einer höheren Frauenbeschäftigung nicht bringt. Kurzum, so die Grüne Frauensprecherin Judith Schwentner: “Es muss ganz grundlegend umgebaut werden, durchaus radikal.”

Und dieser radikale Umbau sieht für die Grünen so aus: Es soll künftig nur mehr ein Modell für ein Kinderbetreuungsgeld geben, das einkommensabhängig sein soll. Es soll 80 Prozent des letzten Netto-Einkommens ausmachen, mindestens aber 1.000 Euro und maximal 2.000 Euro. Dieses Geld soll ein Paar maximal 14 Monate in Anspruch nehmen können, wobei ein Elternteil maximal zehn Monate zu Hause bleiben können soll, das heißt mindestens vier Monate müsste der Partner übernehmen. Dadurch soll die Familienarbeit partnerschaftlicher aufgeteilt werden, sagen die Grünen. Sind die Eltern teilzeitbeschäftigt, sollen sie den Bezug des Kindergeldes auf 18 Monate ausdehnen können.

Alleinerzieherinnen sollen auch die volle Zeit ausschöpfen können. Als Partner sollen sie “soziale Eltern” einsetzen können, das wäre zum Beispiel der neue Partner oder Großeltern, mit denen sie dann gemeinsam das Kinderbetreuungsgeld in voller Dauer beziehen könnten. Um die Väterbeteiligung zusätzlich zu steigern, sieht das grüne Modell auch einen “automatisierten” Papa-Monat vor. Das heißt, alle Väter sollten nach der Geburt des Kindes vier Wochen lang bei vollen Bezügen zu Hause bleiben können.

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Vätermonate mindern das Scheidungsrisiko

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Januar 2012

Zeit ist eine Grundbedingung für stabile Bindungen und für die Übernahme von Verantwortung und Fürsorge in der Familie. Der Familienreport 2011, für den zahlreiche aktuelle Studien aus dem vergangenen Jahr ausgewertet wurden, beleuchtet vor diesem Hintergrund das Familienleben in Deutschland. Er zeigt anhand von Zahlen und Fakten auf, wie Familien ihre Zeit verwenden, wie die Bevölkerung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einschätzt und wie Familienleistungen wirken.

78 % der Eltern wünschen sich Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Offenbar betrifft dieses Thema zunehmend auch die Väter, denn 73 % beurteilen die Vereinbarkeit als schlecht. Nicht nur Eltern von Kleinkindern, sondern auch 56 % der Eltern von Schulkindern äußern hier Probleme.

Verschiedene Medien hatten schon vorab über den Report berichtet. In der taz beleuchtete Heide Oestreich die Auswirkungen der Elternzeit von Vätern auf die Stabilität von Faamilien:

‚Signifikant ist der Einfluss der Väterzeit. Ihr Anteil wächst kontinuierlich, 2010 nahmen schon ein gutes Viertel der Väter Elternzeit. Diese führt zu einigen Veränderungen: Die Väter können danach den Betreuungs- und Hausarbeitsaufwand realistischer einschätzen. Sie sind stärker daran interessiert, ihre Arbeitszeit zu verkürzen oder familienfreundlicher zu arrangieren. Das väterliche Engagement wirkt sich zudem positiv auf die Beziehungsqualität aus.

In Schweden zeigte sich, dass Familien, in denen die Väter Elterngeld beim ersten Kind in Anspruch genommen haben, eine um 30 % geringere Scheidungswahrscheinlichkeit haben Weiterlesen »

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