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Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Angst der Väter vor der Karenz ist berechtigt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2010

Wenn Männer in Karenz gehen, heften sich die betroffenen Unternehmen gerne allerlei positive Attribute an die Brust: Familienfreundlichkeit, Flexibilität und womöglich noch Gender – Bewusstsein. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus.

Männer hören von den Chefs, Karenz sei ‚in Projektpausen’ möglich oder ‚unter Umständen ein paar Wochen lang’. Viele Firmen vermitteln gar den Eindruck, dass die Karenzzeit kein grundlegendes Recht der Männer ist, sondern möglicherweise gnädig gebilligt wird. Viel klarer als bei Frauen wird dabei kommuniziert: Wer in Karenz geht, verzichtet freiwillig auf Gehaltserhöhungen und Karrieresprünge.

Die Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftskammer Niederösterreich zum Thema ‚Elternorientierte Personalpolitik mit Fokus auf Väter’ überraschen deshalb wenig:  Zwei Drittel der Väter will in Karenz gehen, tatsächlich machen es derzeit – trotz Verbesserungen beim Kinderbetreuungsgeld – aber nur etwa 4%. Die Gründe sind Angst vor einem Einkommensverlust und ein Sturz von der Karriereleiter. Das sind durchaus reale Ängste, wenn man Berichte von jener kleinen Minderheit hört, die tatsächlich für einige Zeit die Kinderbetreuung übernimmt. Denn aus den Führungsetagen kommt oft Unverständnis nach dem Motto: Warum geht der in Karenz, als Mann muss er das ja nicht.

So spielen traditionell orientierte Rollenbilder eine große Rolle. Viele Männer verstehen die Argumente ihrer Chefs und lassen sich so von einer Karenz abbringen. Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, sagt dazu im ORF: „Ich lehne es ab, die Verantwortung, ob Väter in Karenz gehen oder nicht, alleine auf die Wirtschaft abzuschieben. Es gehört ein Umdenken her.“ Hier sei soziale Kompetenz der Vorgesetzten gefragt, so Zazl. Im Rahmen des Projekts wurde dazu auch ein Leitfaden entwickelt.

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Düsseldorfer Hochschule entdeckt ihre Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2010

„Dass immer mehr Mütter arbeiten gehen, ist längst allgemein bekannt. Dass Väter nicht nur arbeiten, sondern auch Zeit für ihre Familie haben wollen, wird dagegen immer noch viel zu wenig beachtet“, sagte Familienminister Minister Armin Laschet anlässlich des Starts des ersten Gewinnerprojektes „Väter im Fokus – VäterZeit“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Wettbewerb familie@unternehmen.NRW.

In den letzten Jahren haben immer mehr Unternehmen und auch Hochschulen erkannt, dass mehr für Familien angeboten und getan werden muss. Dabei zeigt sich, dass Väter die gleichen Probleme haben, Familie und Beruf oder Studium zu vereinbaren wie Mütter“, so Minister Laschet weiter.

Im Projekt „Väter im Fokus“ setzen sich Studierende und Beschäftigte mit ihrer Rolle als Vater oder werdender Vater auseinander. Hochschulen und Männer finden gemeinsam heraus, wie (Zeit)Räume eröffnet werden, die es ermöglichen, neben der beruflichen Identität auch eine Identität als Vater zu entwickeln, wie der Spagat zwischen Karriere und Kind gelingen kann.

„Väter sollen direkt angesprochen werden, damit sie von väterspezifischen Angeboten auch tatsächlich profitieren können. Langfristig soll erreicht werden, dass Männer in Führungspositionen Vorbilder für eine gelungene Vereinbarkeit werden“, erläuterte die Projektleiterin der Heinrich-Heine-Universität, Frauke Ullrich.

Laschet betonte: „Mit einer kompetenten Väterarbeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf will die Hochschule attraktive Arbeits- und Studienbedingungen für interessierte Väter und solche, die es werden wollen, schaffen. Dieses Projekt und auch alle anderen Sieger des Wettbewerbs stehen für vorbildliche Projektideen im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zeigen eindrucksvoll, wie passgenaue und professionelle Angebote aussehen sollen.“

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Präventionsfaktor Vater – Schweizer Vätertag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juni 2010

Am 6. Juni 2010 findet der vom Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen ins Leben gerufene «Schweizer Vätertag» zum vierten Mal statt. «Vatersein in einer multikulturellen Schweiz» heisst der diesjährige Themenschwerpunkt. Ein Pionierprojekt in der Väterarbeit mit Migranten belebt das Motto ganz konkret.

«Es gibt in der ganzen Schweiz bisher kein einziges Projekt, das sich gezielt den Herausforderungen annimmt, mit welchen sich Väter mit einem anderen kulturellen Hintergrund –und entsprechend auch einem anderen Verständnis von Väterlichkeit – konfrontiert sehen», sagt Andreas Borter. Der Vätertagskoordinator und Fachmann für Väterarbeit leitet ein Pionierprojekt, in dessen Rahmen in der deutschsprachigen Schweiz ca. 20 interkulturelle Väterrunden stattfinden – moderiert von eigens geschulten Vätern mit entsprechender kultureller Verwurzelung.

Die Teilnehmer können in diesen Väterrunden unter Männern mit verwandten Biografien achtungsvoll ansprechen, was sie beschäftigt. «Ich bin der Meinung, dass ein Vater, der mit den Ängsten des Machtverlusts konfrontiert wird, sobald seine Frau erwerbstätig ist oder die Kinder besser Deutsch sprechen als er, in diesen Gefühlen verstanden werden muss, damit er diese Gefühle überwinden kann», sagt beispielsweise der türkischstäm-mige Mesut Gönç, einer der Moderatoren transkultureller Väterrunden aus Anlass des diesjährigen Vätertags.

Väterprojekte wie dieses stärken nicht nur die Väter, sondern auch deren Beziehungen zu ihren Kindern. Das wiederum erleichtert diesen die Integration in der neuen Heimat – und ist damit nicht zuletzt ein Beitrag zur Prävention, z.B. von Jugendgewalt.

Der diesjährige Themenschwerpunkt «Vatersein in einer multikulturellen Schweiz» ergänzt das Konzept des Schweizer Vätertags, der unter dem Motto «Aus 365 Gründen» in jedem Jahr auf die Bedeutung alltagsnahen väterlichen Engagements hinweist. «Der Schweizer Vätertag soll nicht – wie der Muttertag – ein Geschenkanlass sein», erklärt männer.ch-Präsident Markus Theunert. «Wir wollen die Leistungen der Väter in ihrer ganzen Breite und Vielfalt sichtbar machen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen».

Damit der Vätertag nicht das Klischee des «Sonntagsvaters» bestärkt, legen die Organi-satoren grossen Wert auf die Verbindung zwischen Familienbereich und Berufswelt. Denn alltagsnahes väterliches Engagement braucht Zeit und Flexibilität – und damit ent-sprechende Unterstützung seitens der Arbeitgeber. Das rechnet sich für beide Seiten. Untersuchungen zeigen: Betriebliche Angebote für eine gewinnbringende Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die auch auf Ebene der Unternehmensleitung abgestützt sind, tragen zur Vertiefung der Mitarbeiterbindung bei, verbessern das Betriebsklima, vermitteln Vertrauen und stärken die Leistungsmotivation.

Konsequenterweise sucht der Schweizer Vätertag gezielt die Zusammenarbeit mit famili-enfreundlichen Wirtschaftsunternehmen. In diesem Jahr sind die Bank Coop, die Zürcher Kantonalbank sowie die Versicherungsgruppe Sympany die drei Partner und Sponsoren des Vätertags.

«Unser Unternehmen unterstützt den Schweizer Vätertag aus der Über-zeugung heraus, dass die Männer in der Familienarbeit gefragt sind. Mit unserem Sponsoringbeitrag möchten wir die Väter ermuntern, ihre Möglichkeiten zu entdecken», sagt Anne Zimmerli, Mediensprecherin und Leiterin Unternehmenskommunikation von Sympany.

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Was macht heute einen guten Vater aus?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Juni 2010

Trägt er die Kinder in Tüchern vor dem Bauch? Kennt er Güte? Ist er streng? Die Zeit hat vier Frauen und drei Männer, SchriftstellerInnen und WissenschaftlerInnen dazu befragt:

Jakob Hein, Schriftsteller und Arzt: Bloß kein Dinkelmehl nach Hause bringen

Kindheit und Vaterschaft scheinen auf den ersten Blick ganz natürliche Dinge zu sein. Und doch ist es nicht so. Klar ist es technisch heute so simpel wie vor Tausenden Jahren, ein Kind zu zeugen. Aber so wie die Kindheit eine soziale Konstruktion ist, die sich erst vor ein paar Hundert Jahren durchgesetzt hat, ist auch die Vaterschaft eine Konstruktion, die einem ständigen Wandel unterliegt.

Die heutigen Vorzeigeväter, die sich ihre Kinder mit bunten Tüchern vor den Bauch binden, hätten vor hundert Jahren manches werden können, aber mit Sicherheit nicht Vater. Keine Frau hätte sich mit einem Mann vermählen wollen, der sabbernd mit kleinen Kindern auf dem Boden herumliegt und nach der Geburt ein paar Monate zu Hause bleiben möchte. Einem Mann, der stolz ist auf seine Fertigkeiten beim Wickeln und der statt mit vernünftigem Weizenmehl plötzlich mit Dinkel nach Hause kommt, obwohl man sich doch den Weizen problemlos leisten könnte.

Ebenso wünschen sich heute nur wenige Mütter für ihre Kinder einen Vater, der sich von den Kindern siezen lässt, der sich nach den Mahlzeiten in seine Gemächer zurückzieht und bereit ist, gelegentlich mit den Kindern ein Gespräch zu führen, wenn sie denn alt und reif genug sind, mit dem Herrn Vater ein solches Gespräch führen zu können. Bestimmt gibt es irgendwo noch ein paar Männer, die gern so Vater wären, aber es gibt keine Frauen mehr, die sie zu Vätern machen.

Das Vatersein ist also der Preis, den man für seine eigene Fortpflanzung bezahlt. Man sollte zusehen, sich dabei möglichst wohlzufühlen, um das Ganze als erdenklich schönen Teilabschnitt von der immer zu kurzen Reise, die das Leben ist, in Erinnerung zu behalten. Mann wird davon überzeugt sein, es besser zu machen als die Väter vor ihm, und er kann sicher sein, dass die Nachwelt über ihn und seine Bemühungen bestenfalls mild lächeln wird.

Weitere Antworten von:

Dieter Thomä, Philosoph: Der gute Vater ist nicht wahllos gütig

Eva Menasse, Schriftstellerin: Alltagsfähig, aber kein Weichei

Marianne Leuzinger-Bohleber, Psychoanalytikerin: Identifikation schafft einen Werteraum

Julia Franck, Schriftstellerin: Gemeinsam Alleinerziehende

Barbara Vinken, Literaturwissenschaftlerin: Die Herrlichkeiten des Lebens ausbreiten

Martin Walser, Schriftsteller: Zehn Sätze, die von meinem Vater blieben

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Elternorientierte Personalpolitik – Focus Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Mai 2010

Am Montag, den 7. Juni, wird in St. Pölten zwischen 10 und 12 Uhr eine Enquete zum Thema „Elternorientierte Personalpolitik – Focus Väter“ abgehalten. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus der Öffentlichen Verwaltung sowie aus der Privatwirtschaft.

„Für mich wird die gelungene Verbindung von Familie und Beruf zur Zukunftsfrage für unsere Gesellschaft, die wir nur durch ein gutes Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft, von Vätern und Müttern erreichen können“, meint dazu im Vorfeld die Landesrätin Johanna Mikl-Leitner.

Bei der Veranstaltung wird der Frage nachgegangen, welche Herausforderungen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern sowie für ArbeitgeberInnen mit sich bringt. Das Land Niederösterreich legt schon seit Jahren größten Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 2005 wurden mit der Initiative „Ein Land macht’s vor“ konkrete Schritte gesetzt, zu denen etwa der tageweise Einsatz, das Freijahr oder das Rückkehrrecht auf einen gleichwertigen Arbeitsplatz zählen.

Das Projekt „Elternorientierte Personalpolitik – Focus Väter“, das von Herbst 2008 bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich durchgeführt wurde und den Großteil der  Landesdienststellen sowie Gemeinden und Betriebe einbezog, liefert nun weitere Ansatzpunkte für vereinbarkeitsfördernde Maßnahmen.

Diese sollen im Rahmen der besagten Enquete vorgestellt werden. Weiters geben dabei ExpertInnen, Personalverantwortliche und auch Väter Einblicke in die Praxis. Der Vortrag eines Familien- und Entwicklungspsychologen thematisiert die Wichtigkeit der Väter für die Entwicklung der Kinder, und in einer Interviewrunde kommen Personalverantwortliche und Betriebsräte des Landes sowie der Wirtschaft zu Wort.

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Väter in neuer Verantwortung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Mai 2010

Unter dem Titel „Väter in neuer Verantwortung“ veranstaltet die Deutsche Liga für das Kind ihre diesjährige öffentliche Jahrestagung am 15./16. Oktober 2010 in der Kunstakademie in München. Schirmherrin ist Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder. Themen sind unter anderem:

  • Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit: Die Veränderung der Stellung des Vaters im Recht – wer profitiert davon?
  • Prof. Dr. Dieter Thomä: Der Vater ist tot! Es lebe der Vater! Zur Zukunft einer Reizfigur
  • Prof. Dr. Anna Katharina Braun: Väterliche Fürsorge: Erkenntnisse aus der Neurobiologie
  • Dr. Michael Abou-Dakn: Die Rolle des Vaters rund um die Geburt
  • Tanja Merkle: Väter unter Druck: Konturen neuer Väterbilder. Die Gesellschaft entdeckt die Männer neu
  • Michael Tunç: Alles fremd und doch auch ähnlich? Väter mit Migrationshintergrund
  • Prof. Dr. Sabine Walper: Vielfalt und Bedeutung von Vater-Kind-Beziehungen nach Trennung und Scheidung

Ziel der Tagung ist es, die Anforderungen an moderne Vaterschaft zu benennen und Chancen aber auch Hindernisse und Fallstricke der väterlichen Rolle aufzuzeigen. Im Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik soll erörtert werden, wie Väter ihrer neuen Verantwortung gerecht werden können. Die interdisziplinäre Tagung richtet sich an Mitarbeiter(innen) in pädagogischen, sozialen und medizinischen Einrichtungen, an Verantwortliche in Politik, Verwaltung und Verbänden, an Studierende und Auszubildende sowie an alle, die am Thema ‚Väter‘ interessiert sind.

Teilnahmegebühr inkl. Imbiss und Tagungsunterlagen beträgt 90,- Euro (ermäßigt 40,- Euro). Das Programm ist über die Geschäftsstelle der Deutschen Liga für das Kind erhältlich.

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Familien stehen ohne Väter meist schlechter da

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Mai 2010

Im Interview mit dem Focus äußert sich die Familienministerin zur Rolle der Väter und der Politik, die sie für Männer und Väter machen möchte:

‚… FOCUS: War Familienpolitik bisher zu einseitig auf die Frauen und Mütter ausgerichtet?

Kristina Schröder: Frauen stehen bei Familienfragen oft im Fokus. Das ist gut und richtig, aber wir dürfen die Männer nicht aus den Augen verlieren. Familienpolitik kann schließlich nicht ohne Männer funktionieren – genauso wie eine Familie ohne Vater meist schlechter dasteht. Frauen und Männer sind nun mal unterschiedlich.

FOCUS: Was macht für Sie einen guten Vater aus?

Kristina Schröder: Ein Vater unterstützt seine Familie nach seinen Kräften. Das kann die Gute-Nacht-Geschichte am Abend sein, das Fußballspiel am Wochenende – oder die Rundumversorgung im Alltag. Das muss jede Familie für sich entscheiden. Grundsätzlich gilt: Je mehr Zeit ein Vater mit seinen Kindern verbringen kann, desto besser. Wichtig ist, dass er sich diese Zeit überhaupt nimmt. Denn ein Vater macht nun einmal manches anders, spricht anders und spielt andere Spiele als die Mutter – und das ist auch wichtig.

FOCUS: Viele Väter wollen all das tun und aktiver am Familienleben teilnehmen. Gleichzeitig reiben sie sich an der schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wie können Sie als Politikerin da helfen?

Kristina Schröder: Mit den Partnermonaten bei der Elternzeit wurde ein Kulturwandel eingeleitet. Waren bis vor einigen Jahren erst drei Prozent bereit, zu Gunsten der Familie eine Auszeit zu nehmen, so sind es heute bereits 20 Prozent. Damit haben wir eine kritische Masse erreicht. Das sind nicht nur Schluffis, inzwischen nehmen auch Partner in Großkanzleien Vätermonate in Anspruch. Aus vielen Unternehmen höre ich außerdem, dass die althergebrachte Präsenzkultur – als gut gelten nur jene Mitarbeiter, die frühestens um 21 Uhr das Büro verlassen – auf dem Rückzug ist. Da ändert sich was. Nicht Geld, sondern Zeit ist die familienpolitische Leitwährung. Aber genau darum drehen sich viele Konflikte in den Familien, also Fragen wie: Wer holt jetzt das kranke Kind aus der Kita? Und wer bleibt mit ihm zu Hause? Wollen Sie da die Väter stärker in die Pflicht nehmen? Vorschreiben kann und will ich nichts. Aber ich will Vätern dazu verhelfen, dass auch sie wie die Mütter familiäre Verantwortung übernehmen können. …

FOCUS: Was tun Sie konkret für die modernen Väter?

Kristina Schröder: Zum Beispiel möchte ich die zwei Partnermonate auf vier ausdehnen und arbeite an einem Teil-Elterngeld, was jedem Elternteil ermöglichen würde, für zwölf Monate Teilzeit zu arbeiten.

FOCUS: Wären denn Teilzeitjobs für beide Eltern die Lösung schlechthin?

Kristina Schröder: Eine 30-Stunden-Arbeitswoche könnte für beide Partner nahezu ideal sein. 40 Stunden Arbeitszeit sind den meisten Eltern von kleinen Kindern zu viel, mit 20 Stunden katapultieren sie sich ins Karriere-Abseits. 30 Stunden würden den Bedürfnissen vieler Arbeitnehmer entgegenkommen und wären auch für Arbeitgeber attraktiv, weil sie damit gute Mitarbeiter halten können. Das ist auch für viele Männer interessanter. …’

Das ganze Interview finden Sie auf den Seiten des BMFSFJ.

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Stay At Home Dads – der Film

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Mai 2010

Nicht nur in Deutschland geht die leise Revolution, die Veränderung des Verhaltens von Vätern weiter:

The Dad Revolution is a straight forward look at what it’s like to be a man at home, taking care of his children in the 21st century. Along the way, you will be introduced to the reasons why men become stay at home dads, our thoughts and feelings on daycare centers, male/female stereotypes, cherised moments with raising children, pet peeves and many more; made specially for fellow stay at home dads in mind.

The production of the film began in late October, 2009 and was completed in May, 2010.  While the film has had it’s „premiere“ on Facebook, the film will be released online on Archive.org by July 2010.  The film will also be available for a free download on the same site and DVD prints will be made, free of charge, upon request.

The director Mike Denning is a 27 year old stay at home dad who has been home with his two children for the last two years. A former underground pin-up illustrator, writer and long time aspiring filmmaker, Mike decided to make this film after feeling that what few online documentaries on the subject did not give the entire story of what it’s like to be a stay at home dad. „The few things I’ve seen didn’t go into all the details and presented eveything in this warm, overly-sentimental, Oprah Winfrey melodramatic like manner. I felt there needed to be somthing that was more subjective and more in-depth, but also something that would also be a guy’s kind of movie without the goofy Hollywood explosions and bogus male machismo.“ This is Mike’s first film, aside from re-editing his wife’s old family videos and is already considering making a follow-up film.

Alle Informationen und Neuigkeiten zu dem Projekt gibt es auch bei Facebook. Der Film ist insbesondere für Väter interessant, die mit dem Gedanken spielen, länger als 2 Monate Elternzeit zu nehmen, aber alle anderen dürfen ihn natürlich auch sehen.

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Zuwendung des Vaters stärkt das Immunsystem

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Mai 2010

Die liebende Fürsorge durch den Vater oder die Mutter schützt ein Kind davor, dass sich Stress einer schwierigen Umgebung negativ auf die spätere Gesundheit auswirkt. Zu diesem Schluss kommen Molekularbiologen der University of California in Los Angeles (UCLA) in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry. „Scheinbar haben Eltern einen weit höheren Einfluss auf die Gesundheit ihrer Kinder als bisher angenommen wurde“, berichtet Studienleiter Steve Cole.

Eine frühere Studie hatte gezeigt, dass junge Frauen bei Missbrauch, Zurückweisung oder Gewalt in der Familie einen Überschuss an Entzündungsmarkern produzieren. Diese Marker sind Eiweiße, die Immunzellen beim Eindringen von Krankheitserregern den Arbeitsauftrag erteilen. Exzessiver Stress kann jedoch die Ausschalter-Gene für die Entzündungsmarker blockieren und somit zu einer chronischen Entzündung führen. Diese kommt etwa bei sozial schlechter gestellten Menschen nachweislich häufiger vor und trägt nicht zuletzt auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depression und Krebs bei.

Nun konnten die Forscher ein ähnliches Phänomen bei 53 Erwachsenen mit niedrigem sozioökonomischen Status feststellen. Diejenigen, die in der Kindheit wenig Mutterliebe erfahren hatten, besaßen bei der Blutuntersuchung weit mehr solcher Marker als Testpersonen, die seit dem Kleinkindalter eine innige, warme Beziehung zur Mutter verband. „Gute Elternschaft scheint somit die Gesundheitsrisiken schlechter sozialer Umstände außer Kraft setzen zu können. Dieser Effekt dauert über Jahrzehnte und zeigt sich sogar auf Ebene der Gene“, so Studienleiter Cole.

Die Wissenschaftler betonen aber, dass weder Gewalt in der Familie noch die Zurückweisung durch die Eltern einen Menschen automatisch krank machen. „Allerdings bestimmen alle frühen Erfahrungen die Reaktion des Körpers auf Stress mit“, so Cole.

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Die Grünen in Schweden möchten die Elternzeit für Väter verlängern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2010

Die Grünen in Schweden haben auf ihrem Parteitag in der vergangenen Woche eine deutliche Ausweitung der für Väter reservierten Elternzeit beschlossen. In der Wahlplattform fordern sie eine Regelung nach isländischem Muster:

‘Both parents are entitled to stay at home with their children and the child is entitled to both parents. We want parental leave to be divided into three parts, where each parent obtains one part and with the third part at their free disposal. This increases the opportunities for men to stay at home with their children.’

Das ist nach Ansicht von Nathan Hegedus keine populäre Forderung. In einem Beitrag in seinem Blog schreibt er: ‘Opinion polls show that up to 85 percent of Swedes do not want to increase the number of days allotted only for fathers.  It used to be 30 days, not it is 60 days.  I can’t get the math straight, since the Green Party wants to increase the leave.  But at the current level, 33 percent of the days would be 160 days.

Nach seiner Ansicht geht es den Grünen um ‘Social Engineering’. Das machten auch die Aussagen ihres Sprechers Peter Eriksson in der Zeitung Dagens Nyheter deutlich:

‘When it comes to their own needs, most people want to decide for themselves. But this is a situation for us to take political responsibility. If we want more equality, we can’t wait for company boards or the market to make it happen.  We must dare to implement policy decisions we believe in and not hide behind the fact that people want to do what they want to do.’

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