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Geschlecht, (noch) eine Dimension sozialer Ungleichheit?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2010

Zu dieser Frage gibt es einen interessanten Dialog zwischen Jens Alber, Direktor der Abteilung Ungleichheit und Integration und Jutta Allmendinger Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin, der in der aktuellen Ausgabe der WZB Mitteilungen dokumentiert ist. Alber kennzeichnet die moderne Dienstleistungsgesellschaft als Frauengesellschaft, in der sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern abschleifen. Am Beispiel der Arbeitszeitwünsche von Männern und Frauen belegt er, dass nicht jede Ungleichverteilung an sich schon auf eine Diskriminierung schließen lässt.

Jutta Allmendinger stimmt der Feststellung ihres Kollegen, dass sich die Lebensverläufe von Männern und Frauen in den letzten Jahrzehnten angenähert haben, zwar voll zu, sieht aber noch immer eine bestehende Ungleichheit in den Lebenschancen von Frauen und Männern.

Für sie bestehen freie Entscheidungen, zum Beispiel über den Umfang der Arbeitszeiten, nur dann, ‚wenn die Strukturen wirklich verschiedene Optionen lassen und Offenheit für realistische Alternativen fördern’.

Diese Perspektive macht deutlich, dass sich zahlreiche Problemstellungen der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern eher durch einen Dialog auf Augenhöhe über die ‚realistischen Alternativen’ lösen lassen als durch sich wiederholende Anklagen gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht.

Als Gesprächspartner auf Männerseite steht für diesen Dialog das Bundesforum Männer zur Verfügung, es wird am 4. November in Berlin offiziell gegründet.

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‚Vater sein bedeutet für mich immer glücklich zu sein’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Oktober 2010

100 Sekunden Leben: Vom Glück der Väter, ZDF Reporterin Ariane Martin war in Heidelberg auf der Suche nach einer besonderen Begegnung.

100 Sekunden Leben

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Nett, aber nutzlos?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Oktober 2010

Im Gespräch mit Eltern.de erklärt der Berliner Frauenarzt Achim Wöckel warum die Anwesenheit der Väter bei der Geburt wichtig ist.

Neuere Studien bringen ein ernüchterndes Ergebnis: Der werdende Vater im Kreißsaal macht die Geburt weder schneller, erträglicher noch schöner. Brauchen wir die Männer dort gar nicht?

Dr. Achim Wöckel: Betrachten wir es doch lieber umgekehrt. Väter im Kreißsaal schaden nicht. Diese Frage war die Ausgangslage für die Studien, die Sie ansprechen: Behindern Männer vielleicht durch die eigene Hilflosigkeit und die eigenen Ängste den Geburtsverlauf? Stehen sie Ärzten und Hebammen im Weg rum? Das hat man ja tatsächlich jahrelang gedacht! Zum Glück kann man das nun klar verneinen. Und was das „schöner“ angeht: Ein nachweisbarer Nutzen von Männern im Kreißsaal ist der, dass die meisten Frauen sich durch ihre Anwesenheit geborgener und sicherer fühlen. Das ist schon eine ganze Menge.

Weder machen Väter die Geburt kürzer, noch sinkt die Rate der Interventionen. Sollten Männer nicht doch besser draußen bleiben?

Auf keinen Fall! Männer gehören heute bei der Geburt einfach dazu, die meisten möchten ja auch dabei sein, dieses unglaubliche Erlebnis nicht verpassen, ihre Frau unterstützen. Wir wollen ja nicht zurück in die 1950er-Jahre, als die Männer ihre Babys auf der anderen Seite der Glasscheibe begrüßten. Wichtiger ist es, die Männer besser auf die Geburt vorzubereiten. Dann sind sie nämlich durchaus eine Stütze!

Aber dafür gibt es doch die Partnerabende in den Geburtsvorbereitungskursen. Reichen die nicht?

Ganz klares „Nein“. Als Anhängsel mit in einen Frauenkurs gehen zu „müssen“, empfinden viele Männer als unangenehm. Sie trauen sich dort nicht, ihre Befürchtungen zu äußern und vermeintlich dumme Fragen zu stellen. Männer wollen ihre Schwächen nur ungern zugeben – erst recht nicht in Anwesenheit von einem Dutzend Frauen!

Was ist also die Alternative?
Beispielsweise ein reiner Männerabend. Auch der Dozent sollte nicht unbedingt eine Frau sein. Wenn die werdenden Väter unter sich sind, trauen sie sich eher, zu fragen: „Wie lange dauert eine Geburt? Wo soll ich stehen? Darf ich auch mal rausgehen?“ Eigentlich sind das banale Fragen. Aber sie zu besprechen nimmt der Geburt auf einfache Weise ihren Schrecken. Dafür braucht man gar nicht viel Zeit, eine Stunde vielleicht. Männer bevorzugen Informationen in komprimierter Form.

Dann gleich mal zu der wichtigsten der genannten Männerfragen: Weiterlesen »

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Superdaddy – Der Mann als Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Oktober 2010

Der Mann als Vater. Ein Paradoxon, in all seinen Aspekten ausgeleuchtet in einem Solo-Theaterabend von und mit Volker Meyer-Dabisch.

Ein Abend, der versucht, die Facetten moderner Vaterschaft in all ihren Aspekten auszuleuchten. Basierend auf unzähligen Interviews mit Vätern (und auch Müttern, Kindern und Omis), aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen und Diskussionen in den Medien und nicht zuletzt eigenen Erfahrungen hat Volker Meyer-Dabisch für „SUPERDADDY“ eine komödiantisch aufbereitete Vaterbiografie entwickelt, die uns von der Schwangerschaft der Freundin bis zum 18. Geburtstag des Sohnes begleitet – also durch ein ganzes Vater-Leben mit all seinen Stationen.

Die Anforderungen an den ‚neuen Vater’ sind enorm. Neben dem Job gilt es, sich angemessen um das Kind zu kümmern, im Haushalt zu helfen, und die Beziehung zur Frau zu pflegen. Alte Rollenvorbilder helfen da nicht weiter, neue Konzepte müssen entwickelt, ein ganz neues Rollenprofil muss erfunden werden. Nicht selten ist der moderne Vater mit dieser Aufgabe überfordert. In England hat man auch schon einen Namen für dieses Syndrom gefunden: das Atlas – Syndrom, Burnout für Väter.

In der Doku-Comedy spielt Volker Meyer-Dabisch Frank, den werdenden Vater, er spielt aber auch die Hebamme, seine gebärende Freundin und den eher stumpfen Kumpel Herbert. Wir werden mit in die Schule genommen, zu Elternabenden, Nachbarmütter heulen sich an seiner Schulter aus, Kaninchen werden gemeuchelt, der Sohn wird zum Computer-Nerd, die Tochter fängt an zu kiffen. Weiterlesen »

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Auch Väter profitieren von der Quote

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Oktober 2010

Ein halbes Jahr nach Einführung einer unternehmensinternen Frauenquote zeigt sich die Deutsche Telekom mit den ersten Ergebnissen zufrieden: „Unser erstes Etappenziel haben wir erreicht. Der Zug, den wir aufs Gleis gesetzt haben, rollt“, teilte Personalvorstand Thomas Sattelberger am 27. September mit. In wenigen Monaten habe das Unternehmen zusätzlich Frauen auch und gerade für Top-Führungspositionen gewinnen können.

Außerdem habe die betriebliche Entscheidung für die Quote die gesamtgesellschaftliche Debatte über Führungschancen für Frauen spürbar angefacht, meint Sattelberger.
An mehreren Stellschrauben zeige die Quote bereits kräftig Wirkung, so der Telekom-Personalchef. So seien seit März im 60-köpfigen Management-Team unterhalb des Konzernvorstands, dem Business Leader Team, nunmehr sechs statt vormals zwei Managerinnen vertreten.

Doch nicht nur Frauen profitieren vom Umsetzungsprogramm zur Frauenquote. Auch für viele Männer habe sich die Quote als „Türöffner für Varietät und neue Arbeitsformen“ erwiesen, stellt Sattelberger klar. Beispielsweise hat sich der Anteil der Männer, die in Elternzeit gehen, seit 2009 um fast 40 Prozent erhöht.

Das liegt aber nicht nur an der Quote, sondern auch an der Arbeit des Väternetzwerks ‚Heimspiel’. Dieses Netzwerk hat sich im Frühjahr 2008 unter der Schirmherrschaft von Rene Obermann gegründet und treibt die Kommunikation in Sachen aktiver Vaterschaft bei der Telekom voran.

Neben dem Ausbau der betrieblichen Kinder- und Seniorenbetreuung will die Deutsche Telekom ihren Beschäftigten durch zwei neue Richtlinien mehr Zeitsouveränität ermöglichen: Die eine fördert explizit die Führung in Teilzeit und auf Distanz, die andere regelt den Umgang mit und die Erwartungshaltung an mobile Arbeitsmittel außerhalb der normalen Arbeitszeiten.

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Stillurlaub auch für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. September 2010

Auch spanische Väter haben Anspruch auf Zeit zum Ernähren ihrer Babys – und zwar unabhängig davon, ob die Ehefrau angestellt ist oder nicht. Dies hat heute der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschieden. Ein spanisches Gesetz aus dem Jahr 1900 über den sogenannten ‚Stillurlaub’ sei eine Diskriminierung und verstoße daher gegen EU-Recht.

Das Gesetz hatte ursprünglich nur angestellten Frauen in den ersten neun Monaten nach der Geburt eines Kindes eine Stunde Arbeitsbefreiung pro Tag gewährt, damit diese ihre Kinder stillen konnten. Später wurde der ‚Stillurlaub’ auch auf Männer ausgeweitet. Dies galt jedoch nur, wenn der Vater eines Kindes mit einer Arbeitnehmerin verheiratet war – weil Selbstständige keinen ‚Stillurlaub’ bekommen konnten.

Im vorliegenden Fall ging es um die Klage eines angestellten Vaters, der ‚Stillurlaub’ in Anspruch nehmen wollte. Dies wurde vom Arbeitgeber abgelehnt, weil die Ehefrau selbstständig tätig war. Das höchste EU-Gericht entschied, es sei diskriminierend, wenn zwar eine abhängig beschäftigte Frau, nicht aber ein abhängig beschäftigter Mann Zeit für die Ernährung des Babys bekommen könne.

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Der Befreiungskampf der Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. September 2010

… lautet die Überschrift des Magazins Newsweek in dieser Woche. Vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher Anforderungen an Männer und Frauen wird deutlich, dass es nicht darum gehen kann, alte Männlichkeitsideale wieder zu beleben, im Gegenteil, es geht um eine Erweiterung der Möglichkeiten für Männer.

What’s required, then, is not a reconnection with the past but a liberation from it; not a revival of the old role but an expansion of it. The End of Men isn’t nigh, nor is macho dead. But its definition should be broadened to include both Mr. T and Mr. Mom. It’s time, in other words, for a New Macho: a reimagining of what men should be expected to do in the two realms, home and work. …

Als entscheidender Hebel auf dem Weg hin zu diesen Rollenerweiterungen wird ein bezahlter Vaterschaftsurlaub angesehen und insbesondere auf das Modell Schweden verwiesen.

By altering the roles of the Swedish father and the Swedish worker, Sweden’s paternity-leave legislation has, in turn, rewritten the rules for Swedish men (and, by extension, women). “Swedish dads of my generation and younger have been raised to feel competent at child-rearing,” writes Slate’s Nathan Hegedus, an American who experienced the system firsthand. “They simply expect to do it, just as their wives and partners expect it of them.” If a man refuses time at home with the kids, he faces questions from friends, family, and, yes, other guys. Policy changes produced personal changes—and then, slowly but surely, society changed as well.

Auch anderswo sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten. In Deutschland ist der Anteil der Väter die Elternzeit nehmen um das siebenfache angestiegen, seit das Land sein eigenes, an Schweden orientiertes Gesetz im Jahr 2007 verabschiedet hat. …

On the surface, the New Macho is a paradox, a path to masculinity paved with girly jobs and dirty diapers. Dig a little deeper, however, and it begins to make a lot of sense—not just for men but for everyone. If men embraced parental leave, women would be spared the stigma of the “mommy track”—and the professional penalties (like lower pay) that come along with it. If men were involved fathers, more kids might stay in school, steer clear of crime, and avoid poverty as adults. Weiterlesen »

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Berechtigte Fragen, untaugliche Antworten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2010

Der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch distanziert sich mit einer Stellungnahme vom ‚1. Internationalen Antifeminismus-Treffen’, das am 30. Oktober 2010 in Uitikon/Zürich stattfinden soll. Der Ansatz des Antifeminismus stelle zwar legitime Fragen, führe mit seinen Antworten aber in eine Sackgasse.

‚1) männer.ch distanziert sich vom «Antifeminismus-Treffen» und verwehrt sich gegen einen Geschlechterkampf, welcher einseitig den (feministischen) Frauen die Schuld an den geschlechterpolitischen Verwerfungen zuschiebt.

2) Das «Antifeminismus-Treffen» gibt untaugliche Antworten, formuliert aber legitime Fragen. Es ist Ausdruck einer wachsenden Zahl von Männern, welche sich in ihrer Alltagsrealität und ihren Anliegen im Stich gelassen fühlen. Es ist Warnsignal für ein reales Problem: die ungenügende Berücksichtigung der Männeranliegen durch die Politik im Allgemeinen und die Gleichstellungsinstitutionen im Speziellen.

3) Auch aus Perspektive von männer.ch kann der gleichstellungspolitische Diskurs nicht länger einseitig der Frage folgen, wie Benachteiligungen von Frauen beseitigt werden können. Diese gibt es zwar nach wie vor (z.B. Lohnungleichheit), genau so wie es auch Benachteiligungen von Männern gibt (z.B. Dienstpflicht).

Die Benachteiligungen von Männern und Frauen gegeneinander aufzuwiegen ist jedoch in keinem Fall zielführend. Die Frage lautet nicht: Geht es den Männern oder den Frauen «schlechter»? Die Frage heißt: Wie können Männer und Frauen gemeinsam das Projekt «Chancengleichheit» zum Wohl aller gestalten?

4) männer.ch fordert die (Weiter-)Entwicklung eines echten Geschlechterdialogs, Weiterlesen »

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Wann darf Papi endlich wieder arbeiten?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2010

Das neue Selbstbild der Väter war am 25. August Thema im SWR2 Forum. Mit dem  Moderator Karsten Umlauf diskutierten:

  • Dr. Michael Matzner – Sozialwissenschaftler, Universität Heidelberg,
  • Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe – Familienforscherin, Universität Gießen,
  • Dr. Britta Reiche – Psychologin, Hamburg

Die Sendung kann im mp3 Format nachgehört werden

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Vereinbarkeit von Arbeit und Leben als Kernbereich der Managementausbildung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. September 2010

Mehr als zwei Drittel der Master of Business Administration (MBA) Studenten in Deutschland wünschen sich eine Reform ihrer Hochschul-Ausbildung. Die Führungskräfte von morgen wollen vor allem lernen, wie sie ihre Führungskompetenz verbessern können. Dies ergab eine Umfrage der Agentur SWOP in Berlin und der Bertelsmann Stiftung unter 700 MBA-Studenten, Alumnis und Interessierten.

Für 84 Prozent wird der Erwerb von Führungskompetenz als Ergänzung der fachlichen Spezialisierung als wichtig oder sehr wichtig eingestuft. Diese Kompetenz kann nach Meinung von drei Vierteln der Befragten am besten durch eine kritische Auseinandersetzung mit Führungstheorien, systemischem Denken und Beurteilungen von Werten, Haltungen und Motivationen erworben werden.

Zudem erwarten mehr als zwei Drittel der Studierenden zukünftig Curricula, in denen Ethik und Nachhaltigkeit als Grundprinzip erfolgreicher Führung vermittelt werden. 74 Prozent erkennen die wachsende soziale Verantwortung von Unternehmen in der Praxis und wollen das Fach „Corporate Social Responsibility“ in der Ausbildung verankert sehen. Die Themen „Unternehmenskultur“ und „Change-Management“ möchten 64 Prozent in den Seminaren und Fallstudien wiederfinden.

Auch „Work-Life-Balance“ sollte nach Meinung von zwei Dritteln der Befragten zum Kern eines zeitgemäßen MBA-Studiums gehören. Hier hoffen die Studenten zu erlernen, wie sie später individuell auf die Anforderungen ihrer Mitarbeiter reagieren können.

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