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Bundesgerichtshof verpflichtet Alleinerziehende zu Vollzeitjob

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. August 2011

Geschiedene Alleinerziehende müssen nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) einen Vollzeitjob annehmen, sobald ihr Kind drei Jahre alt ist. Anspruch auf Unterhalt vom Ex-Partner haben sei nur dann, wenn sie konkret nachweisen können, dass sie nicht in vollem Umfang arbeiten können. Die Betreuung eines Grundschulkindes stehe einer Vollzeittätigkeit nicht entgegen – vorausgesetzt, nach der Unterrichtszeit besteht eine Betreuungsmöglichkeit. Das hat der BGH am Dienstag entscheiden. (Az. XII ZR 94/09).

Im konkreten Fall ging es um den Unterhalt einer alleinerziehenden Mutter für ihre Tochter, die in die dritte Klasse geht. Das Oberlandesgericht  Düsseldorf hatte der Frau einen Anspruch auf Unterhalt zugesprochen. Sie sei nur verpflichtet, halbtags zu arbeiten: das Kind habe längere Zeit in einer Pflegefamilie gelebt und benötige einen behutsamen Übergang, um das Kind und auch die Mutter nicht zu überfordern.

Dem widersprach der BGH: Der betreuende Elternteil müsse die Gründe für eine Verlängerung des Betreuungsunterhalts über das dritte Lebensjahr hinaus darlegen und beweisen. Das Kind könne in einer offenen Ganztagsschule betreut werden.

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Kinder schätzen berufstätige Eltern intelligenter ein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2011

Erwachsene Kinder schätzen die Intelligenz ihrer Eltern niedriger ein, wenn diese nicht Vollzeit gearbeitet haben. Tuulia Ortner vom Arbeitsbereich Psychologische Diagnostik und Intervention der Freien Universität Berlin und Forscher der Universität Granada ermittelten, dass die Intelligenz dabei am höchsten eingeschätzt wird, wenn die Eltern einer Vollzeit-Berufstätigkeit nachgehen.

Die Wissenschaftler beschäftigte die Frage, wieso Männern in nahezu allen Befragungen eine höhere Gesamtintelligenz zugeschrieben wird als Frauen. Um dies herauszufinden, befragte das Team 400 Studierende in Berlin und in Granada. Die jungen Menschen sollten die Intelligenz der Eltern einschätzen und deren beruflichen Werdegang beschreiben.

„Es ist gut möglich, dass durch die Berufstätigkeit auch die Interaktion der Eltern beeinflusst ist und Kinder und Jugendliche aus dem Umgang der Eltern untereinander lernen“, sagt Ortner. Wenn etwa das Kind lernt, dass der Vater der „Ernährer“ ist und sich auch dementsprechend gegenüber der Mutter verhält. Das sei auch ein möglicher Mechanismus, der aber schwer im Nachhinein geprüft werden kann, erklärt Ortner. „Wichtig ist es vielleicht zu sagen, dass die Berufstätigkeit ja auch bei Vätern zugeschriebene Intelligenz erklärt“, so Ortner weiter. Das heißt, Väter mit einem Halbtagsjob werden von den eigenen Kindern als weniger intelligent eingestuft.

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Elternzeit von Vätern verändert die Arbeitskultur

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. August 2011

Seit es das Elterngeld gibt, nehmen sich mehr Väter Elternzeit. Das hat Auswirkungen. Im ‚Schon wieder Montag’ heute.de – Interview erklärt Soziologe Stefan Reuyß, wie diese Väter frischen Wind in die Unternehmen bringen und so auch den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben.

‚… heute.de: Immer wieder gibt es Geschichten von Vätern, die trotz Rechtsanspruchs Probleme bekommen, weil sie in Elternzeit gehen. Einzelfälle oder ein generelles Problem?

Reuyß: Ich würde gern von Einzelfällen sprechen, aber dafür ist die Zahl der Problemfälle doch zu groß. Knapp jeder sechste Vater macht negative Erfahrungen im Betrieb. Im Vorfeld unserer Elterngeld-Studie hatten wir mit einer deutlich höheren Zahl gerechnet. Doch die meisten Väter haben uns gesagt, dass sie zwar negative Konsequenzen befürchtet haben – dann aber überrascht waren, wie unkompliziert alles ging. Zudem handelt es sich meist um temporäre Beeinträchtigungen, also keinen Karriereknick auf Dauer. Schwierig wird es, wenn die Väter länger vom Arbeitsplatz fernbleiben. Da reagiert so mancher Chef und Kollege mit Vorbehalten.

heute.de: Und beschimpft den Kollegen als „Weichei“ und „Windelwechsler“?

Reuyß: Nein, eher hört man ein „Oh nein, nicht der auch noch! Wir sind eh schon so dünn besetzt“. Problematisch wird es meist dann, wenn zu wenig Personal da ist und die Kollegen und Kolleginnen die Arbeit miterledigen müssen.

heute.de: Das Problem ist nicht neu. Beobachten Sie, dass sich da etwas verbessert?

Reuyß: Viele Personalverantwortliche gehen immer noch von völlig frei verfügbaren Arbeitskräften aus. Von Menschen, die ohne jegliche familiäre Fürsorgeverpflichtungen sind. Die meisten Beschäftigten, männlich wie weiblich, haben aber früher oder später parallel zu ihrer Berufstätigkeit eine Fürsorgearbeit zu erfüllen – sei es die Erziehung der Kinder oder die Pflege von Verwandten. Diese Doppelbelastungen werden immer mehr zunehmen und die Betriebe müssen sich darauf einstellen. So müssen beispielsweise Vertretungen künftig viel systematischer in die Betriebsabläufe eingeplant werden. Wir sehen aber auch, dass das Thema langsam in den Unternehmen ankommt. …

heute.de: Und die Männer kommen mit einem ganz neuen Erfahrungsschatz zurück an den Arbeitsplatz?

Reuyß: Auf jeden Fall. … Dank des Elterngeldes betreten die Männer Neuland und sie gehen meist erfrischend unbeschwert an die Sache ran. Dadurch ändert sich auch die Kultur im Arbeitsleben, weil viele junge Väter ihre familiären Interessen wahren möchten, ohne berufliche Nachteile einzustecken. Sie fordern ein stärkeres Entgegenkommen vom Betrieb und von diesen Forderungen profitieren letztlich alle. …’

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Die wirklichen Geheimnisse rund um Sex

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Juli 2011

Der Tagesspiegel hat am Wochenende ein ausführliches Portrait über die Schweizer Männerzeitung und ihren Macher Ivo Knill veröffentlicht.

Burgdorf im Emmental, Sitz der Redaktion der „Männerzeitung“. Ein Ort mit engen Gassen und alten Häuschen, eingebettet in eine Landschaft aus grünen Hügeln und schroffen Felsen. Das Emmental ist berühmt für seinen Käse und den Dichter Jeremias Gotthelf, der Mitte des 19. Jahrhunderts düstere Geschichten über das Leben hier geschrieben hat. Es geht um Bauern und den Teufel, um eine mordende Spinne, und immer wieder heißt es, die Männer würden von den Frauen „gemeistert“. Die Angst der Männer, von den Frauen unterdrückt zu werden, scheint alt zu sein in Burgdorf im Emmental.

Ivo Knill, Herausgeber der „Männerzeitung“, hat keine Angst vor Frauen. Knill, beiges Kurzarmhemd, verwuscheltes dunkles Haar, öffnet die knarzende Holztür eines alten Häuschens mit grünen Fensterläden, das einmal eine Gerberei war. Oben wohnt Knill mit seiner Frau und den erwachsenen Kindern, wenn sie denn mal zu Hause sind. Im Erdgeschoss produziert er vier Mal im Jahr die Zeitung. Ein Computer steht da, ein Schreibtisch, ein schöner alter Schrank als Archiv, mehr braucht es nicht. Fünf Journalisten arbeiten mit, dazu dreißig Autoren. Ende 2010 feierte man die 40. Ausgabe. …

Der „Männerzeitung“ gehe es „um die Versöhnung mit dem Männlichen“, sagt Knill. Darum, „wie eine positive Männlichkeit ausschauen kann“. Da sind Artikel über Jugendliche und ihre Rollenvorbilder oder über Männer, die Väter werden. Und über Sex im Internet (schöne Überschrift: „On- oder offline mit dem Phallus?“). Jedes Heft ist schwarz-weiß, mit viel Weißraum und einem großen Foto auf dem Cover. Eine Reportage erzählt von Männern, die in Frauenberufen arbeiten, eine andere von einem Mann, der sich als Bikiniverkäufer durchschlägt.

Ein anderes Thema, das Knill unter den Nägeln brennt: Dass männliche Sexualität gerne unter Generalverdacht gestellt werde. „Unser Geschlecht hat den Stempel: potenziell gefährlich, das ist ein totaler Krampf.“ Gerade macht er die Schlussredaktion der September-Nummer: „Die wirklichen Geheimnisse rund um Sex“ lautet sie. …

Männer scheinen ein guter Markt zu sein. Jedenfalls entstehen überall Ableger von Frauenzeitschriften, die um männliche Käufer buhlen, ob „Instyle Men“ oder „Gala Men“. Furchtbar, findet Ivo Knill. „Das Bild, das da vermittelt wird: Ein Mann muss hip sein, potent, viele Freunde haben. Das ist masochistisch, das zu lesen.“ Die „Männerzeitung“ hat eine Auflage von 5000 Stück, das ist viel für die kleine Schweiz. Früher, sagt Knill, hätten sie noch solche Briefe gekriegt: „Eine Männerzeitung, seid ihr schwul, oder was?“ Jetzt nicht mehr. Der typische Leser sei „der ernsthafte Mann mit Familie“. Danach kommt der junge Mann, der sich frage, was es heißt, heute ein Mann zu sein. Und die dritte Gruppe der Männerzeitungsleser, das sind die Frauen. Weiterlesen »

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Das deutsche Sorgerecht ist eine Menschenrechtsverletzung an Kindern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Juli 2011

Mama oder Papa? – Wenn nichts mehr geht, entscheidet ein Richter, zu wem ein minderjähriges Kind hinkommt. Der Richter soll dabei stets das Kindeswohl im Blick haben. Stellt sich die Frage: Kann er das überhaupt?

Können Juristen ohne zusätzliche pädagogische und psychologische Qualifikation die Wünsche von Kindern erahnen, Familienstrukturen und Familiendynamiken durchblicken, entscheiden was besser ist für das Kind. Kann ein Richter unter diesen Vorrausetzungen überhaupt nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden?

Nein, sagt in Politikum der ehemalige Familienrichter Hans-Christian Prestien im Gespräch mit Stephan Karkowsky.

Die Sendung zum Nachhören.

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Väter mit gemeinsamem Sorgerecht von Anfang an in die Pflicht nehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Juli 2011

Vor gut einem Jahr, am 21. Juli 2010, hat das Bundesverfassungsgerichts den Gesetzgeber aufgefordert, das Sorgerecht für nicht verheiratete Paare neu zu regeln, und selber eine Übergangsregelung getroffen, nach der ein Familiengericht beiden Eltern das Sorgerecht übertragen kann, auch wenn dies nur ein Elternteil beantragt.

Die Umsetzung dieses Auftrags lässt auf sich warten. Zwar hat die zuständige Bundesjustizministerin im Februar einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach Auskunft des Parlamentarischen Staatssekretärs im BMJ vom Mai, kann sich die Koalition bislang aber nicht auf ein neues Regelungsmodell einigen. Derzeit versucht die SPD Fraktion mit einer Kleinen Anfrage wieder Bewegung in das Thema zu bringen.

In Österreich wird zurzeit darüber diskutiert, die Väter durch einen verbindlichen ‚Papa-Monat’ in die Pflicht zu nehmen. Ich bin der Überzeugung, dass dies durch eine klare gesetzliche Regelung zu einem gemeinsamen Sorgerecht, unabhängig davon, ob eine Partnerschaft den Segen der Ehe hat oder nicht, wesentlich besser gelingen kann. Eine derartige Bestimmung wäre ein klares Signal, das Väter in einer verantwortungsvollen Rolle in der Familie mit Fürsorgeaufgaben erwünscht sind und nicht nur auf die Aufgabe des Ernährers verwiesen werden.

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Verheiratete verdienen mehr Geld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Juli 2011

Wer bislang behauptete, „nur wegen des Geldes“ zu heiraten, meinte damit zumeist die Steuervergünstigungen, die der deutsche Staat für Ehepaare bereithält. Allerdings könnte sich der Gang vor den Traualtar bereits beim Bruttoeinkommen positiv auswirken: Verheiratete Männer (und Väter) verdienen deutlich mehr als ihre unverheirateten Geschlechtsgenossen – auch wenn sie nicht produktiver sind und die gleiche Qualifikation besitzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Für die Untersuchung verwendeten Francesca Cornaglia von der Londoner Queen-Mary-Universität und Naomi Feldman von der israelischen Ben-Gurion-Universität eine außergewöhnliche Stichprobe: Sie untersuchten die Bruttogehälter von 5000 Profi-Baseballspielern der nordamerikanischen Liga MLB aus dem Jahr 2007.

Das Ergebnis ist erstaunlich: „Verheiratete Baseballspieler verdienen bis zu 16 % mehr als unverheiratete Profis“, stellen die Forscherinnen laut dem Bericht fest. Allerdings strichen den üppigen Ehebonus nur die Spieler ein, die zum besten Drittel gehörten. Sie verdienten im Schnitt 4,3 Millionen Dollar im Jahr – gleich starke Junggesellen mussten sich mit 690.000 Dollar weniger begnügen. Bei den beiden leistungsschwächeren Dritteln war der Effekt hingegen nicht festzustellen.

Ganz einfach lassen sich die höheren Einkommen der leistungsstarken Verheirateten aus den Daten der Studie nicht erklären. Die naheliegende Interpretation, Männer würden ihre Leistung nach einer Hochzeit steigern, weil ihre Ehefrau ihnen zu Hause den Rücken freihält, konnten die Forscherinnen widerlegen – eine Ehe hatte auf die Produktivität der Spieler keine signifikante Auswirkung.

Den Grund für die Bereitschaft von Arbeitgebern, ihren verheirateten Angestellten mehr Geld zu bezahlen, suchen die Forscherinnen denn auch in weniger offensichtlichen Bereichen: „Wir nehmen an, dass die Ehe die Stabilität und die Verlässlichkeit der Männer im Beruf erhöhen“, schreiben Cornaglia und Feldman laut der Zeitung. Demnach seien Ehemänner die besseren Teamplayer und besäßen mehr Führungsqualitäten.

Die Variable ‚Vaterschaft’ wurde bei den Untersuchungen leider nicht berücksichtigt.

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Ohne Gutenachtgeschichte geht die Mimi nicht ins Bett

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Juli 2011

Ohne Gutenachtgeschichte geht in deutschen Kinderzimmern kaum jemand schlafen. Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag von „BABY und Familie“ ergab, lesen fast alle Mütter und Väter von Kindern im Alter zwischen vier und sechs Jahren (90 %) ihren Sprösslingen vor dem Schlafengehen noch etwas vor.

Auch ein Großteil der jüngeren Kinder unter vier Jahren kommt in Deutschland den Angaben ihrer Eltern zufolge in den Genuss dieses traditionellen Rituals (71 %). Und selbst der Nachwuchs, der schon selbst lesen kann, will auf eine Gutenachtgeschichte von Mama und Papa offenbar nicht verzichten:

Sechs von zehn Müttern und Vätern (60 %) mit Kindern zwischen sieben und zwölf Jahren erzählen ihren Sprösslingen der Studie zufolge vor dem Schlafengehen noch eine Geschichte. Deutlich seltener ist im Vergleich dazu das gute alte Schlaflied. Nicht einmal mehr jeder Zweite wiegt seinen Nachwuchs mit einem Liedchen ins Reich der Träume (mit bis 3-jährigem Kind im Haushalt: 43 %; mit 4-6-jährigem Kind im Haushalt: 36 %).

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Wolfgang Niedecken’s Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Juli 2011

‚Verdamp lang her’, der Song hat Wolfgang Niedecken berühmt gemacht. Was viele nicht wissen, es ist ein Zwiegespräch mit seinem Vater. Eine Geschichte, die den Musiker bis heute bewegt: „Als mein Vater gestorben war, war ich 29. Aber die letzten zehn Jahre haben wir nicht mehr groß miteinander geredet. Wir wussten wo die Tretminen lagen. Wir haben es nur nie verbal herausgearbeitet, es war zu spät, alle Gelegenheiten verpasst.“

Sein Vater erlebt den Erfolg von Wolfgang Niedecken nicht mehr. Weil so vieles ungesagt blieb, schreibt der Sänger „Verdamp lang her“. Es ist ein Waffenstillstandslied wie er sagt: „Mich schmerzt vor allen Dingen, dass ich ihn nicht habe beruhigt sterben sehen. Ich bin weit davon entfernt, ihm etwas beweisen zu müssen.“ Was hätte sein Vater gestaunt, wenn er das Konterfei seines Sohnes auf der Straßenbahn gesehen hätte. Und dass aus seinem rebellischen Sohn ein Rock-Poet geworden ist, der ihm viel ähnlicher ist als er dachte.

„Es gibt Situationen, in denen ich mich in ihm wiedererkenne. Dann denke ich mir oft: Du hast genau dieselben Verspannungen im Gesicht. Ich sehe dann meinen Vater von innen.“ Niedecken ist selbst mehrfach Vater und gerade 60 geworden. Wenn er nun zurückblickt, dann sei das ganz ohne Zorn. Er kennt seine eigenen Unzulänglichkeiten als Vater: „Als Vater versuche ich, möglichst Fehler zu vermeiden, aber die werden seit 200.000 Jahren gemacht, die sind unumgänglich.“

Ein Portrait des Sängers und Frontmann von BAP bei Mona Lisa.

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Elternsein heute – Ein Mutmachbuch für eine abenteuerliche Lebensform

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Juli 2011

Es macht Spaß, das neue Buch Melitta Walter, ‚Elternsein heute – Ein Mutmachbuch für eine abenteuerliche Lebensform’ zu lesen, gerade wenn man schon viele Abenteuer erlebt hat. Die Autorin hält nicht nur ein, was der Titel verspricht sondern teilt die Fülle ihrer Erfahrungen mit den Lesern und Leserinnen.

Dieser Schatz kommt aber an keiner Stelle mit einem erhobenen Zeigefinger daher. Angehende Eltern, die vor der Entscheidung stehen, diese lebenslange Abenteuerreise zu buchen oder von der Natur geschenkt bekommen, werden von der ersten Seite mit ins Boot geholt und in die Lage versetzt, sich ihre Insel einmal mit ein paar Metern Abstand zu betrachten.

Apropos angehende Eltern, oft wird von Eltern geschrieben, Väter sind im besten Falle aber nur mitgedacht. Melitta Wagner bezieht die männliche, die Sichtweise des (angehenden) Vaters von Anfang an mit ein. Erklärt die unterschiedlichen Betroffenheiten im Moment der ersten Information über die Schwangerschaft, die Position des Vaters bei einem möglichen Schwangerschaftskonfliktberatungsgespräch oder im Kreißsaal und allen weiteren schönen und weniger schönen Lebenssituationen.

Dies gelingt ihr sehr einfühlsam, vor allem, weil sie die Ressourcen der Väter in den Vordergrund stellt und nicht die vielleicht vorhandene Differenz zwischen dem Wollen und dem tatsächlichen Handeln. Die Autorin setzt sich auch kritisch mit den neuen Väterbildern auseinander. Zu Beginn des Kapitels, ‚Wie soll er denn sein – der Super–Papa?’ stellt sie die Erkenntnis, das jede Generation neue Väter hervorbringt, die sich an den jeweiligen gesellschaftlichen Erwartungen abarbeiten, genau wie sich die Söhne an und mit ihren Vätern reiben. Weiterlesen »

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