Väter in Amerika
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juni 2016
… äußern ihre Vorstellungen vom Vatersein
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juni 2016
Mein Statement zu den Entwicklungsmöglichkeiten der neuen Elterngeldregelungen auf der Plattform ‚Erfolgsfaktor Familie‘:
Herr Nelles, welche Rolle kann das ElterngeldPlus dabei spielen, dem Vereinbarkeitsbedarf von Vätern entgegenzukommen?
Schauen wir kurz zurück auf das Jahr 2007, als das Elterngeld in Kraft trat: Es war eine Steilvorlage, mit den Vätern über ihre Vorstellungen von Vereinbarkeit von Beruf und Familie ins Gespräch zu kommen. Für zwei Monate Elternzeit besteht in Unternehmen mittlerweile großes Verständnis. Väter, die eine längere Elternzeit nehmen wollen, müssen sich rechtfertigen, genauso wie für den Wunsch, in Teilzeit zu arbeiten. Das neue ElterngeldPlus kann auch hier wieder Schrittmacher sein für die Anerkennung eines größeren Vereinbarkeitsbedarfs von Vätern, die sich um ihre Kinder kümmern wollen und ihre Partnerinnen in deren Karrieren unterstützen möchten. Es bietet ja die Möglichkeit, dass beide Eltern Teilzeit arbeiten und Elterngeld beziehen können, ohne dass es einen doppelten Anspruchsverbrauch gibt. Dies fördert eine Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit auf Augenhöhe und damit auch das Verlassen ausgetretener Pfade in der jeweiligen Rollenzuweisung – für Arbeitgeber eine Gelegenheit, diese Pfade ebenfalls zu verlassen.
Inwiefern können Unternehmen sich mit dem ElterngeldPlus denn als väterfreundlich positionieren?
Unternehmen können das ElterngeldPlus als Chance nutzen, den Vätern die Erfüllung ihres Herzenswunsches, mehr Zeit für Familie zu haben, „auf Probe“ zu ermöglichen. Väter können ausprobieren, wie es sich für sie anfühlt, parallel zu ihren Partnerinnen in den Bonusmonaten 25 bis 30 Stunden zu arbeiten, Elterngeld zu beziehen und Zeit für das Kind zu haben. Das Ganze ohne jedes Risiko, denn es besteht ja das Recht auf Rückkehr auf den Vollzeitjob. Betriebe können Väter bei genau diesen Wünschen abholen, sie intensiv zusammen mit ihren Partnerinnen beraten und sich so als väterfreundliche Unternehmen positionieren. Auch organisatorisch sollte dies kein großes Problem darstellen: Denn die Unternehmen haben mehr als ein Jahr Zeit, sich darauf vorzubereiten.
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