Wieviel Vater braucht das Kind?
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Januar 2016
Die Studie ‚Zur Situation berufstätiger Mütter und ihrer Kinder‘ von Uma M. Röhr-Sendlmeier ist zwar schon im Oktober 2015 veröffentlicht worden, bislang aber noch wenig diskutiert worden. Im Interview mit der Badischen Zeitung erläutert die Autorin die Ergebnisse ihrer Untersuchung:
„BZ: Ein Fazit Ihrer Studie lautet: Das egalitäre Modell – Mutter und Vater arbeiten, teilen sich Kindererziehung und Haushalt – tut den Kindern gut. Welche Forderung ergibt sich daraus für Politik und Wirtschaft?
Röhr-Sendlmeier: Flexiblere Arbeitsmodelle müssen besser möglich gemacht werden. Arbeitgeber müssen ihren Arbeitnehmern mehr vertrauen. Ich habe persönlich damit sehr gute Erfahrungen gemacht – fast alle meiner Mitarbeiter haben Kinder und arbeiten flexibel. Mütter und Väter sollten so viel arbeiten, wie ihnen gut tut. Die Kinderbetreuung muss ausgebaut werden, vor allem muss an den Qualitätsstandards gearbeitet werden. Erzieher müssen eine bessere pädagogische und auch akademische Ausbildung erhalten. Das ist in anderen Ländern längst Standard. Und Väter, die sich auch in der frühkindlichen Erziehung einbringen, müssen gesellschaftlich besser akzeptiert werden.“
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