Mit Anfang 20 Vater
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. September 2015
Philipp wollte in die Fußstapfen seiner drei älteren Geschwister treten: Erst den Schulabschluss und dann ein Studium absolvieren. Eine Familie zu gründen, stand für ihn in weiter Ferne, wie für die meisten Jugendlichen. Doch mit 22 Jahren trägt er bereits Verantwortung als Vater einer 12 Monate alten Tochter. Sein Kind wirbelt sein Leben durcheinander – aber nicht als „Katastrophe“, sondern als große Chance.
Sein erstes Auto war für ihn, ein 18-jähriger junger Mann, der auf dem Land lebt, etwas ganz Besonderes: große Unabhängigkeit von den Eltern und die Möglichkeit zu jobben. Aber eines Nachts, wird es ihm zum Verhängnis. Er missachtet ein Stoppschild und kracht in einen unbeleuchteten LKW. Besonders schlimm: Er hatte sich nicht angeschnallt. Philipp erleidet schwerste Kopfverletzungen, seine Eltern bangen tagelang um sein Leben. Zum Glück überlebt er. In einer langwierigen Rehabilitation muss er die einfachsten Dinge neu erlernen und sein Gedächtnis rekonstruieren. Oft ist er deprimiert und macht sich schwere Vorwürfe, leichtfertig gewesen zu sein.
Sein neu geschenktes Leben genießt er. Auf einer Party lernt er eine junge hübsche Frau kennen. Sie verlieben sich ineinander. Einige Monate später wird er aus seinen Träumen gerissen, als sie ihm mitteilt, dass sie schwanger ist. Zwanzig ist er da. Philipp empfand dies damals als wesentlich größere Katastrophe als den Unfall. Schnell ist seiner Freundin klar: Sie will das Kind zur Welt bringen. Nach einer Woche Bedenkzeit beschließt Philipp, seiner Freundin zur Seite zu stehen und immer für sein Kind da zu sein.
Er muss seine Eltern, bei denen er ja noch lebt, einweihen. Vor allem vor der Reaktion seines Vaters hat er Angst. Zu seiner Überraschung ist seine Mutter keineswegs entsetzt. Und sein Vater lacht sogar. Sie freuen sich, dass er als jüngstes ihrer Kinder Vater wird. Das Enkelkind ist für sie ein positives Zeichen: eine neue Aufgabe, eine Chance. Und Philipp will die Herausforderung, Studium, Job und Vatersein zu vereinbaren, meistern.
Der Beitrag von Jürgen Kura ist heute Abend zwischen 22.00 – 22.30 Uhr bei mannTV im WDR Fernsehen zu sehen.
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