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Schweizer Vätertag – Vätergeschichten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 31. Mai 2014

Bild: Valérie Chételat

Ein schöner Bericht von Janine Gehrig in ‚Der Bund‚ über die Aktion von männer.ch zum Schweiter Vätertag in Bern:

„Ein Tram rattert vorbei. Es ist Mittagszeit. Die Passanten, die über den Bärenplatz schlendern, haben es eilig. … «Wollen Sie uns etwas über ihren Bappe erzählen?», heißt es dort. Plakate prophezeien, dass der «Teilzeitmann kommt» und morgen der Vätertag gefeiert wird. Die meisten haben noch nie davon gehört, während der Muttertag in der Schweiz seit den 1930er-Jahren gefeiert wird. «Eigentlich eine gute Sache», findet der 22-jährige Berufsschüler Cyrill Rieder, der eben vorbeigeht. «Wenn man schon von Emanzipation redet, ist das nur gerecht.» Sein Kollege lässt sich eine Geschichte über seinen Vater entlocken. «Wir haben nicht viel miteinander geredet. Aber wir gehen bis heute zusammen fischen», sagt er. Und Ivo Knill schreibt mit. Er ist Vizepräsident des Verbands Männer.ch und Chefredaktor der «Männerzeitung». Dort sollen die gesammelten Vätergeschichten publiziert werden.

Mein Vater ging, als ich fünf war. Die Tür fiel ins Schloss und er war weg. Zwanzig Jahre lang spielte er in meinem Leben keine Rolle mehr, bis zu jenem Tag im Mai 1980. Ich setzte mich im Solothurner Bahnhofbuffet neben diesen knorrigen, alten Mann. Wir kamen ins Gespräch, redeten erst über das Wetter, dann über seinen Beruf und irgendwann über seine Familie. Zu seinen drei Söhnen hatte er keinen Kontakt mehr, erzählte er mir. Es traf mich wie ein Blitz: «Jo gopf, bischs du?» Ich konnte sie sehen, die Freude in seinen Augen, den Stolz. (55-jähriger Postangestellter)

«Wir wollen mit den Geschichten die Vielfalt gelebter Väterlichkeit aufzeigen», sagt Knill. Innert weniger Stunden haben er und seine Mitarbeiter am vergangenen Mittwoch bereits 15 Geschichten zusammengetragen. Heute wird Knill erneut auf dem Bärenplatz stehen, um sich als Zuhörer anzubieten. Der Vätertag, den der Verein Männer.ch lanciert hat und den es in der Deutschschweiz erst seit 2007 inoffiziell gibt, hat etwa im Tessin oder auch in Deutschland, Italien und in Österreich schon lange einen festen Platz in der Agenda. In manchen Ländern wird der Vater am katholischen Josefstag geehrt. Er solle ebenfalls Anlass sein, über Väterrollen nachzudenken, sagt Knill. Zusammen mit anderen Organisationen hat sich auch «sein» Verein für das gemeinsame Sorgerecht eingesetzt und kämpft für einen mehrwöchigen Vaterschaftsurlaub und flexible Elternzeit. …

Knill, Vater und selber in Teilzeit angestellt, ist begeistert. «Unglaublich, was wir hier innert kurzer Zeit für Geschichten aufschnappen», sagt er. Manche seien aufwühlend. Kürzlich habe ihm jemand vom Suizid des Grossvaters erzählt. Neben ihm setzt sich auch ein Mann in den Sessel, der von seinem Vater geschlagen wurde und erst zu ihm gefunden hat, seit er im Sterbebett liegt. …“

Quelle

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