Vater blieb im Krieg
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 14. September 2012
Fast 2,5 Millionen Kinder in Deutschland haben im Zweiten Weltkrieg ihren Vater verloren. Beinahe jedes vierte Kind wuchs ohne männlichen Elternteil auf. Aber bis heute hat sich kaum jemand für das Schicksal dieser vaterlosen Kinder interessiert. Dabei unterschied sich ihr Leben in vielen Dingen vom Leben derer, die mit beiden Elternteilen aufwuchsen. Bis ins hohe Alter hat die Vaterlosigkeit die Biografien der Betroffenen geprägt und viele leiden noch heute darunter. Die SWR-Dokumentation „Vater blieb im Krieg. Kindheit ohne Vater nach dem Zweiten Weltkrieg“ von Gabriele Trost erzählt anhand ausgesuchter Lebensgeschichten, wie die Kinder versuchten, mit dem Verlust des Vaters zurechtzukommen.
In einer Gesellschaft, die das heile Vater-Mutter-Kind-Modell propagierte und vom Krieg nichts mehr wissen wollte, war es für Kinder besonders schwierig ohne Vater aufzuwachsen. Viele dieser Kinder ohne Väter übernahmen früh Verantwortung, halfen ihren Müttern, den schwierigen Nachkriegsalltag materiell und psychisch zu bewältigen. Sie lernten fleißig und strengten sich besonders an, den sozialen Status zu erreichen, den die Familie vor dem Krieg innehatte. Dennoch vermissten sie den Vater sehr und wollten nicht wahrhaben, dass er nicht mehr wiederkommen würde. Jahrelang warteten sie auf dessen Rückkehr – manche können sich bis heute nicht mit dem Verlust abfinden.
Der Film ist am 17. September 2012 um 23.35 Uhr auf dem Sendeplatz „Geschichte im Ersten“ zu sehen. Das SWR Fernsehen zeigt die Dokumentation zudem am 25. Oktober 2012 um 22.30 Uhr.
Samstag 15. September 2012 um 06:55
Eine sehr gefühlvoll inszenierte Dokumentation von Kindern, die Abschied von ihren Vätern nehmen wollen, die sie im 2. Weltkrieg verloren haben. Ich fand es stellenweise sehr traurig zu sehen, wie lange das die Menschen noch belastet und dass man auch im hohen Alter nicht darüber hinwegkommt, denn die meisten sind heute so um die 60-70 Jahre alt.