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Archiv für September 9th, 2012

Auch im Tierreich gibt es ‚alleinerziehende‘ Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. September 2012

P1010654Beim Kaiserpinguin liegt die Sorge für den Nachwuchs ganz in väterlicher Hand beziehungsweise Fuß: Das Männchen brütet das einzige Ei in einer Hautfalte verborgen auf seinen Füßen aus, während das Weibchen zwei Monate lang auf Jagd weilt. Sie bekommt ihr Junges erst nach dem Schlüpfen zum ersten Mal zu Gesicht. Die Überlebenschancen junger Pinguine sind allerdings eher schlecht, bei ungünstigen Bedingungen kommt häufig nur jedes zehnte Junge durch.

Auch bei Anemonenfischen kümmert sich der Vater um die Familie: Er fächelt den Eiern mit den Flossen frisches Wasser zu und entfernt tote Exemplare, die womöglich faulen könnten. Diese Riffbewohner sind außerdem für ihre interessanten Hausgemeinschaften im Innern von Seeanemonen bekannt, bei denen die Körpergröße eine strenge Hierarchie erzeugt: Das größte Exemplar ist das Weibchen, und nur das nächstkleinere Männchen darf sich fortpflanzen, während die bis zu vier Wohnungsgenossen auf ihre Chance warten müssen. Diese kommt, wenn das Weibchen stirbt, denn dann wandelt sich das größte Männchen in ein Weibchen um, und der nächste in der Orgelpfeifenreihe darf zum Zuge kommen.

Die südamerikanischen Färberfrösche setzen ebenfalls auf das Vatermodell. Hier legt das Weibchen Eier auf einer glatten, geschützten Stelle wie Bromelienblätter ab und verschwindet. Ein Männchen befruchtet die Eier und bewacht und wässert, wenn nötig, sein Gelege. Schlüpfen die Kaulquappen, lässt der Vater ein bis zwei Larven auf seinen Rücken krabbeln und trägt sie zu einer passenden Wasserstelle – häufig einem Bromelientrichter -, wo er sie absetzt. Von nun an sind die Kleinen ihrem Schicksal selbst überlassen.

Solche Taschen besitzen auch die Seepferchen-Papas: Sie nehmen die befruchteten Eier auf, verschließen sie in diesem Beutel und tragen sie mit sich herum, bis nach etwa vier Wochen die Jungfische reif zum eigenständigen Schwimmausflug sind. Untersuchungen an australischen Seepferdchen haben gezeigt, dass die Tiere übrigens streng monogam sind.

Quelle

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