Anteil der Väter an Karenz schon bei einem Drittel
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 19. Juni 2011
Mehr Geld lockt immer mehr Väter zu ihren Kindern. Bis zu 2000 Euro im Monat bringen Männer dazu, in Karenz zu gehen.
Eineinhalb Jahre nach Einführung des einkommensabhängigen Kindergeldes zieht das Familienministerium eine erste Bilanz. Das Ergebnis überrascht sogar Minister Reinhold Mitterlehner: Angepeilt waren 20 %, tatsächlich geht fast jeder dritte Vater in Karenz, wenn die Eltern die neue Kindergeld-Variante gewählt haben.
Mitterlehner ist zufrieden: „Die Absicherung des Einkommens ist offensichtlich ein wichtiger Anreiz für Väter eine Zeit lang bei ihren Kindern zu Hause zu bleiben. Nur ideologische Zielsetzungen und Appelle reichen nicht.“ Der ÖVP-Minister ist überzeugt, dass mit dem neuen Kindergeld „die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt wurden“. Er setzt auf die „Vorbildwirkung“ dieser Väter, gibt aber zu, dass sich auch gesellschaftlich noch Einiges tun müsse.
Mit der einkommensabhängigen Variante kann die Beihilfe maximal 14 Monate bezogen werden. Ein Elternteil bekommt das Geld höchstens zwölf Monate, für mindestens zwei Monate muss der zweite Elternteil die Kinderbetreuung übernehmen (12+2). Die Eltern können sich die Zeit auch anders aufteilen und etwa halbe-halbe machen.
Die Höhe des Kindergeldes richtet sich nach dem Einkommen, ist aber mit 2000 Euro limitiert. Da die Zuverdienstgrenze hier sehr gering ist, müssen Väter in Karenz gehen, um das Geld zu bekommen.
Wie lange die Männer jeweils zu Hause bleiben, wurde nicht erhoben. In der Regel sind die Mütter länger daheim, deshalb weisen die bisherigen Statistiken, die alle Kindergeld-Bezieher zu einem bestimmten Zeitpunkt erfassen, einen weit geringeren Väter-Anteil auf.
Dienstag 21. Juni 2011 um 06:53
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