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lebe deinen Traum!

Archiv für November, 2010

Mann bleibt in der Karenz ein Mann!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. November 2010

Viele Männer fürchten berufliche Konsequenzen nach der Karenz. Drei Väter schildern im Kurier, wie sie die Karenzzeit erlebt haben. …

‚Mann eignet sich Qualitäten an’

Für Stephan Spatt stand eines außer Frage: „Als mir meine Freundin erzählte, dass sie schwanger ist, war für mich klar, dass ich Zeit mit meiner Tochter verbringen will.“ Sechs Monate war Spatt in Karenz. Bald kommt das zweite Kind und er wird es wieder tun. „Mir war es wichtig, diese Zeit mit meinem Kind zu verbringen und ich habe nie daran gedacht, dass das meiner Karriere schaden könnte.“

Stephan Spatt ist seit einigen Jahren Personalverantwortlicher bei Licht für die Welt. „Ich bin in einer Branche tätig, wo das Bewusstsein da ist, dass man sich durch eine Väterkarenz durchaus Qualifikationen aneignen kann, die für eine Organisation wichtig sind. Auch Managementqualitäten.“ Stephan Spatt hat einen Tag in der Woche geringfügig weitergearbeitet. „Das empfehle ich jedem. Den Ausgleich braucht man. Es ist am Ende ein Geben und Nehmen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter. “

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Mobile Arbeitsplätze sorgen für bessere Leistungen und zufriedenere Beschäftigte

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. November 2010

Mobile Arbeitsplätze führen zu Produktivitätssteigerungen von bis zu 25 % bei gleichzeitigen Kostensenkungen von ca. 16 %. Und sie kommen bei den Beschäftigten an: Wer zuhause, unterwegs beim Kunden oder in anderen neuen Modellen arbeitet, ist um 15 bis 25 % zufriedener als seine KollegInnen im Büro. Das hat eine Studie von Steria Mummert Consulting ergeben.

Mobile Arbeitsplätze haben vielfältige Ausprägungen: Der Heimarbeitsplatz für junge Väter fällt ebenso darunter wie die Arbeit im Satellitenbüro. Bisher allerdings arbeiten nur drei bis sieben Prozent der Arbeitnehmer ausschließlich mobil. „Diese Zahl wird in den kommenden Jahren rasant zunehmen: 2020 könnte der Anteil der Mobile Workers bereits bei 20 Prozent liegen“, sagt Dr. Alexander Kaszubiak, Senior Consultant bei Steria Mummert Consulting. „Denn aufgrund der wachsenden Vernetzung der Wirtschaft werden solche mobilen Arbeitsplätze für die Unternehmen immer wichtiger. Die Mitarbeiter sollen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.“

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Väter wollen in Karenz, tun es aber nicht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. November 2010

Man kann mit Ellbogen Karriere machen. Aber kann man dadurch Mitarbeiter führen?“, fragt Psychoanalytiker und Geschlechterforscher Erich Lehner. Auch prominente Sympathisanten und Unterstützer der Väterkarenz wie Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und der Präsident der Industriellen Vereinigung (IV) Veit Sorger werden nicht müde, den Zugewinn für Unternehmen durch sozial engagierte und kompetente Männer zu betonen.

Mit einer Informations- und Imageoffensive versuchen die Ministerien und die Sozialpartner Unternehmer für das Thema zu sensibilisieren. Der Plan: Mit der Einführung des einkommensabhängigen Kindergeldes nahm man die finanzielle Hürde, jetzt sollen traditionelle Gesellschaftsmuster verändert werden.

Wolfgang Mazal vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Uni Wien relativiert: „Erstens sind nicht alle, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, auch in Karenz. Zweitens zeigt die Erhebung lediglich, wie viele Männer an einem Stichtag im März Kinderbetreuungsgeld bezogen haben. Aufs Jahr gerechnet müsste man diese Zahl vervierfachen“, sagt der Wissenschaftler. In Österreich nehmen laut seiner Schätzung 15 Prozent der Männer die Karenz in Anspruch. „Auch das sind zu wenige, das steht außer Frage. ´

Aber solche Falotten sind die österreichischen Männer dann auch wieder nicht. Die jungen Väter wollen Verantwortung übernehmen und werden durch solche Statistiken nur entmutigt und heruntergemacht“, sagt Mazal. Die Imagekampagne setze die richtigen Signale. Denn tatsächlich steht und fällt alles mit der Akzeptanz und dem Wohlwollen der Unternehmer, sind sich Experten einig. Dass es das in den meisten Fällen nicht gibt, haben die Männer in den vergangenen Jahrzehnten bei den Frauen gesehen.

Zwei Drittel der Männer würden wollen, wie eine aktuelle Erhebung der Wirtschaftskammer Niederösterreich zeigt. Doch die meisten von ihnen fürchten durch die Karenz Einkommensverluste und einen Fall von der Karriereleiter. Davon berichtet auch Ingrid Moritz von der Arbeiterkammer: „Es gibt zu wenig Akzeptanz. Wenn Männer im Job Schwierigkeiten bekommen, gehen sie nicht in Karenz.“

Die Frage, ob ein Vater in Karenz geht, ist aber auch eine Frage der Werte. Die müssen Unternehmen vorleben.

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Familienfreundliche Männerkarrieren

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. November 2010

Stefan Nacke aus Ahaus hat eine mittelständische IT-Firma mit 37 Angestellten – und zwei kleine Kinder. Er wollte auch mal nachmittags zu den Kindergartenveranstaltungen gehen können, zu denen sonst nur die Mütter kommen. Am Donnerstagabend erzählte er bei einer Podiumsdiskussion der „1. Bocholter Männertage“, wie er deshalb jetzt in seiner Firma „familienfreundliche Männerkarrieren“ ermöglicht.

„Wir sind eine junge Branche mit jungen Mitarbeitern“, berichtete der Computerfachmann dem allerdings sehr kleinen Publikum. Fast alle Mitarbeiter seien Männer. Die wolle er dabei unterstützen, trotz des Berufs auch am Familienleben teilzuhaben. Dazu habe er in seinem Unternehmen die „Vertrauensarbeitszeit“ eingeführt. Die Mitarbeiter teilen sie sich frei ein. So könnten sie beispielsweise drei Stunden Mittagspause machen, um zu Hause bei den Schularbeiten zu helfen, sagte Nacke. Die Zeit könnten sie dann abends oder samstags nacharbeiten. Einige seiner Mitarbeiter arbeiten auch von zu Hause aus „Vertrauensarbeitszeit“ – mit Netzwerken und Videokonferenzen sei das technisch kein Problem.

Für die Psyche habe es aber auch Nachteile, wandte Andreas Wendland, Betriebsratsvorsitzender bei Siemens ein, der ebenfalls auf dem Podium saß. „Home-Office führt zur Selbstausbeutung, wenn nicht mehr klar ist, wann Arbeit und wann Feierabend ist.“ Nacke bietet seinen Mitarbeitern daher Schulungen zum Zeitmanagement an.

Immer mehr Firmenchefs machten sich jetzt Gedanken darüber, wie sich Familie und Beruf vereinbaren lassen, sagte Hans-Bernd Felken von der Industrie- und Handelskammer Bocholt. Der Fachkräftemangel zwinge sie dazu. „Die Mittelständler müssen das erst spüren“, sagte Felken, dann handelten sie auch. Ähnlich sah das auch Christoph Bruns von der Kreishandwerkerschaft für seinen Berufsstand. Zwar seien im Handwerk hauptsächlich Männer vertreten – „das Berufswahlverhalten hat sich noch nicht so grundlegend geändert“ – doch die wollten jetzt auch mehr Zeit mit der Familie verbringen.

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Karrierekiller Familie?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. November 2010

Eine repräsentative Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergab: 51 % der befragten Frauen und immerhin 30 % der Männer gaben an, dass sie aufgrund der Doppelbelastung durch Familie und Beruf schon einmal ihre Karrierewünsche ändern oder aufgeben mussten.

Fast zwei Drittel aller Befragten (65%) glauben, dass Frauen und Männer nicht die gleichen Karrierechancen haben und als Hauptgrund hierfür wird neben dem Faktor Familie und Kinder (87%) vor allem die Einschätzung genannt, dass „männliche Führungskräfte lieber unter sich bleiben wollen“ (71%). Die Exklusivität männlicher Führungsnetzwerke wird also als ein wesentliches Hemmnis für die Karrieremöglichkeit von Frauen gesehen, weit mehr als die Auffassung, dass Frauen weniger machtbewusst (37%) oder durchsetzungsstark (19%) seien.

Die ungleiche Chancenverteilung der Geschlechter im Berufsleben wird durch ein Gros der Befragten also primär mit strukturellen Benachteiligungen und weniger mit individuellen Schwächen erklärt. Die Förderung von Möglichkeiten zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird deshalb auch von 90 % der Befragten als zentrales Element der Chancengleichheit von Frauen und Männern gesehen. In diesem Zusammenhang können sich über 50% aller Befragten (60% der Frauen, 41% der Männer) die Einführung einer Frauenquote als ein geeignetes Mittel vorstellen, um etablierte männliche Führungsnetzwerke auch für Frauen zu öffnen.

Auffallend ist, dass die Wahrnehmung der beruflichen Chancengleichheit nicht nur vom Geschlecht sondern vor allem auch vom Alter der Befragten abhängt. So finden 45 % der 16 bis 29-Jährigen, aber nur 25 % der 50 bis 60-Jährigen, dass die Chancen zwischen den Geschlechtern gerecht verteilt sind.

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Mütter, Väter, Kinder und eine Ministerin

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. November 2010

Bundesfamilienministerin Schröder hat heute in der Welt eine ‚Verteidigungsschrift’ für das Elterngeld veröffentlicht und nebenbei einen gezielten ‚Schlag’ in der Feminismusdebatte bei Frau Schwarzer platziert.

emma_1979_klein‚Es ist ein Ritual, das sich in schöner Regelmäßigkeit wiederholt: Sobald irgendwo eine neue Geburtenstatistik erscheint, kommen die Kassandrarufer mit düsteren Zukunftsprognosen aus der Deckung. Sie bereiten die Bühne für Experten, die die stagnierenden oder sinkenden Geburtenzahlen als Ausweis anhaltender Gebär- und Zeugungsfaulheit interpretieren.

Spätestens dann schlägt die Stunde der Technokraten, die die sofortige Abschaffung des Elterngelds fordern – mit der schlichten Begründung, es trage nicht dazu bei, Deutschland eine bestandserhaltende Reproduktion zu sichern. Und auch die rund drei Millionen Frauen und Männer, die seit 2007 Elterngeld bezogen haben, sind vor Kritik nicht gefeit:

Es soll ja Paare geben, die – man glaubt es nicht! – die Partnermonate genutzt haben, um sich als Familie mit ihrem Baby eine schöne Zeit zu machen. Dass es gerade für „Neu-Eltern“ wichtig ist, Zeit für Familie zu haben und gemeinsam in ihre Verantwortung hineinzuwachsen, liegt offenbar jenseits der Vorstellungskraft all derjenigen, die meinen, den Erfolg oder Misserfolg von Familienpolitik an der Geburtenzahl ablesen zu können.

Der beste Beweis für die Kurzsichtigkeit dieser Argumentation ist das Elterngeld. Konzipiert als Ausgleich für Einkommensverluste, erleichtert es Müttern und Vätern die Entscheidung für eine berufliche Auszeit und schenkt jungen Familien damit einen Schonraum, um füreinander da zu sein und sich intensiv um ihr Baby zu kümmern.

Wäre das Elterngeld eine „Gebärprämie“, dann wären wir damit tatsächlich krachend gescheitert. Zur Erfolgsgeschichte wird es wegen seiner gesellschaftspolitischen Gestaltungskraft. Dank der Partnermonate sind wir heute so weit, dass sich nach der Geburt eines Kindes nicht nur Frauen, sondern auch mehr und mehr Männer Zeit für Verantwortung nehmen und diese Zeit bei ihrem Arbeitgeber auch einfordern. Arbeitgeber wiederum engagieren sich heute nachweislich deutlich stärker als vor Einführung des Elterngelds für die Unterstützung junger Mütter und Väter bei der Rückkehr in den Beruf nach der Elternzeit.

Von diesen Veränderungen werden mittelfristig vor allem Frauen profitieren. Denn bisher ist unsere Arbeitswelt gerade in den Führungsetagen in weiten Teilen immer noch auf Männer zugeschnitten – oder allgemein formuliert: auf Menschen, die Verantwortung delegieren können. Die Folge: Während Männer zwischen 30 und 40 zwei, drei Karrierestufen auf einmal nehmen, wuppen Frauen zwischen 30 und 40 häufig zwei, drei Jobs auf einmal: Teilzeitberuf, Kindererziehung und Haushalt.

Väter in Elternzeit brechen dieses klassische Muster auf. Weiterlesen »

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Supermütter stehen sich selbst im Weg

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. November 2010

Zwei Kernfragen haben Milupa und rheingold bei der Studie beschäftigt: Warum bekommen deutsche Paare so wenig Kinder? Und wie kann man sich für Kinder, Mütter und Väter in Deutschland einsetzen? Beim Weiterbohren seien sie dann darauf gestoßen, dass zu den bereits bekannten Ansprüchen moderner Mütter – die Kinder müssen besonders gut geraten, sie selbst alles unter einen Hut bekommen und dabei selbstverständlich attraktiv bleiben – eine neue Maxime gekommen ist: nämlich die, ganz locker zu bleiben. „Alles soll schön leicht aussehen, das fanden wir relativ schockierend, weil es verdeckt, was die Frauen an Ängsten mit sich herumschleppen.“

Und Ängste gibt es viele: Existenzangst, die Furcht, den Job zu verlieren, in Hartz IV abzurutschen – und immer noch die alte Angst, der Mann und Partner könnte gehen. Laut Imdahl haben die Forscher in ihren Interviews zwei zentrale Punkte ausgemacht.

Frauen haben kein Selbstverständnis als Mutter, fühlen sich hin- und hergerissen zwischen liebender Supermama und selbstbestimmter Erfolgsfrau. „Sie tun im Job so, als wäre alles wie vorher, haben aber gleichzeitig im Kopf, sich für das Kind komplett aufopfern zu müssen.“

Die Mütter haben ein festes Bild, wie ihre Kinder zu sein haben und glauben, sie könnten dies durch eigene Ruhe und Gelassenheit beeinflussen. Schreiende Bündel, die sich im Supermarkt auf den Boden werfen, sind nicht vorgesehen. „Die Mütter stellen sich vor, sie hätten es in der Hand, die Kinder zu formen.“ Das erzeugt weiteren Stress – und Schuldgefühle, wenn es dann doch anders läuft, das Kind in der Schule versagt oder gar Drogen nimmt. Dabei sind viele Frauen von ihrem Anspruchsideal der gelassenen Mutter sowieso weit entfernt: Nur zwei von fünf fühlen sich wirklich entspannt.

Und die Rolle der Männer? Auch wenn sie helfende Partner haben, fühlen sich 61 % der Befragten allein verantwortlich fürs Kind. „Sie haben unterm Strich nicht das Gefühl, sich fallenlassen und zeigen zu können, wenn sie an ihre Grenzen stoßen.“

Bei der Arbeit treten die Mütter Imdahl zufolge oft nicht offensiv auf, geben etwa einen „Termin“ vor, wenn sie um vier zum Kindergartenfest müssen. „Sie wissen nicht, wie kommt das an, wenn ich die Wahrheit sage.“ Kinder ins Büro mitbringen – undenkbar.

Und der Ausweg aus der Misere? „Die Frauen müssen raus aus dieser Schizophrenie, im Job nur die Business-Frau zu sein und nicht die Mutter – und zu Hause umgekehrt“, fordert Imdahl. Geld ist gar nicht mal das Problem. Neben mehr Kinderbetreuung und besseren Wiedereinstiegsmöglichkeiten in den Job wünschten sich die Frauen vor allem eins: sich vom Ideal der perfekten Supermama verabschieden zu können.

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Stimmungsmache gegen Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. November 2010

Nach NIDO und FAZ reproduziert jetzt auch der Spiegel die Argumente des konservativen Familiennetzwerks. Das Elterngeld sei unnütz, da die Geburtenzahlen nicht stiegen. Dass es dazu nötig gewesen wäre, vor gut 30 Jahren die Zahl der potenziellen Mütter zumindest stabil zu halten wird wohlwissend verschwiegen.

Den Anmerkungen von Jens Clasen, Autor von Men’s Health in seinem Blog JensHealth habe ich nichts mehr hinzuzufügen:

Also, ich bekomme es selbst gerade – und finde es ganz praktisch. Ich brauche es sogar, verdammt! Für Windeln, Brei-Gläschen, Milchpulver und Gummisauger. Denn ich lümmele ganz sicher nicht in irgendwelchen Kneipen rum und spiele mit der Carrerabahn wie die Klischee-Daddys im Nachrichtenmagazin. Ich leiste 7 Monate Dienst am Kind, jawoll. Und das schon zum zweiten Mal.

Begründung für das vernichtende Spiegel-Urteil: Milliarden werden investiert, trotzdem werden immer weniger Kinder geboren.

Äh, sorry: Mit der Begründung könnte man auch

  • das Kindergeld streichen
  • die Spielzeugindustrie abschaffen
  • alle Schulen schließen

Es mag eines der Ziele gewesen sein, das Elterngeld einzuführen, das Kinderkriegen attraktiver zu machen. Aber ging es nicht auch darum, Eltern  grundsätzlich besser zu stellen? Darum, Väter mehr in die Familien einzubinden? Das hat doch an vielen Stellen einigermaßen geklappt. Ich wäre für das alte Erziehungsgeld wahrscheinlich nicht ein halbes Jahr ausgestiegen – und viele andere Väter sicher auch nicht.

Es hat vielleicht nicht geklappt, sich beim Volk mehr Babys zu kaufen  – wäre doch auch irgendwie seltsam, wenn das so einfach wäre. Aber der Einstieg in eine familienfreundlichere Gesellschaft hat ganz gut funktioniert. Kinder sind wieder ein Thema in dieser Gesellschaft, sie sind “hip”, Väter sind es plötzlich auch. Und es wäre ganz verkehrt, diesen Schritt jetzt aus Gründen der Etat-Opportunität wieder rückgängig zu machen. Ein wenig sparen vielleicht – und das bitte nicht nur bei den Ärmsten – aber komplett streichen? Nein.

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Urlaub für werdende Väter und mehr Lohn

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. November 2010

Das Bodenpersonal der Fluggesellschaft Swiss erhält im kommenden Jahr einen neuen Gesamtarbeitsvertrag und mindestens 100 Franken mehr Lohn. Swiss und die Personalverbände einigten sich auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV), wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Der GAV ist ab dem 1. Januar 2011 gültig.

Bei den Löhnen sollen die monatlichen Basissaläre generell um 2 Prozent angehoben werden, mindestens jedoch um 100 Franken, wie es heißt. Außerdem werden die Salärbänder um 2,5 Prozent erhöht. Zudem können sich werdende Väter auf künftig 5 Tage Vaterschaftsurlaub freuen.

Als weitere Änderung erhöht Swiss die Übergangsrente zwischen der Pensionierung mit 63 Jahren und dem ordentlichen AHV-Alter. Weitere Bestimmungen betreffen die berufliche Weiterbildung und die Weiterbeschäftigung nach dem Mutterschaftsurlaub.

Das ist doch mal eine Erfolgsmeldung, vor allem wenn in Zukunft auch über die Erhöhung des Vaterschaftsurlaubs verhandelt wird.

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Firmen profitieren von Vätern nach der Karenz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. November 2010

„Es muss sich in den Köpfen durchsetzen, dass es wichtig ist, dass Männer ihre Vaterrolle ernst nehmen und die Karenz mit der Partnerin teilen. Dafür braucht es mehr Sensibilisierung bei den Unternehmen“, fordert Arbeiterkammer Präsident Herbert Tumpel anlässlich der Präsentation der Kampagne „Echte Männer gehen in Karenz“. Obwohl viele Männer angeben, dass sie gerne in Karenz gehen wollen, tun dies noch viel zu wenige. „Die Sensibilisierung muss Hand in Hand gehen mit der Beseitigung von arbeitsrechtlichen Hürden, die es Vätern erschweren, in Karenz zu gehen“, ergänzt ÖGB-Präsident Erich Foglar.

Neben der Schaffung der nötigen arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen fordern AK und ÖGB außerdem die Einführung eines eigenen „Vätermonats“. Die Geburt eines Kindes sei eine wichtige Weichenstellung für eine Veränderung der Rollenverteilung innerhalb der Familie. Die verstärkte Väterbeteiligung ist dabei auch ein wichtiger Motor für die Herstellung tatsächlicher Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz. „Die Einführung des einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeldes war ein wichtiger Schritt zur Beteiligung von Vätern“, sagt ÖGB-Präsident Erich Foglar.

„Weitere Maßnahmen sind allerdings nötig, allen voran ein Umdenken bei den Unternehmen was Väterkarenz betrifft.“ Der ÖGB unterstütze daher die Ziele der Kampagne der Frauenministerin, „denn es ist das eine, wenn Unternehmen sagen, Männer und Frauen müssen gleichgestellt sein, das andere ist aber, das mit konkreten Maßnahmen auch zu tun“, so Foglar.

Obwohl viele Männer angeben, gerne eine aktive Rolle als Vater einnehmen zu wollen, bewegt sich der Anteil der Väter in Karenz seit Jahren im einstelligen Bereich, derzeit sind es 5 Prozent. Knackpunkt sind die Unternehmen: Leider ist bei Arbeitgebern oft kein Verständnis für Väter vorhanden, die ihre Vaterrolle ernst nehmen und die Karenz mit der Partnerin teilen.

Dies hat Folgen. Eine Untersuchung der AK aus dem Jahr 2007 hat ergeben: Wenn Väter auf Barrieren in den Betrieben stoßen, neigen sie dazu, darauf zu verzichten, und arbeiten Vollzeit weiter. „Es darf aber nicht sein, dass Männer Nachteile haben, wenn sie in Karenz oder Elternteilzeit gehen wollen oder darauf am Ende wegen der befürchteten Nachteile sogar überhaupt verzichten“, so Tumpel. Dazu gehört auch die Beseitigung arbeitsrechtlicher Nachteile, die Väter nach wie vor haben.

Arbeiterkammer und ÖGB fordern unter anderem:

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