Wenn sich Dein Vater nicht mehr an Dich erinnert, ist er dann trotzdem noch Dein Vater?
Rick Minnichs Vater verliert mit 44 Jahren nach einem scheinbar harmlosen Autounfall sein Gedächtnis. Er verlässt seine Frau und seine Kinder und nennt sich fortan „New Richard“. Er beginnt ein neues Leben mit einer neuen Frau, weit weg von seiner früheren Familie, die sich wundert wo „Old Richard“ geblieben ist.
Fast 20 Jahre später begibt sich Rick Minnich auf die Suche nach der Identität seines Vaters und macht verblüffende Entdeckungen, die die Ereignisse in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Ist es so wie Richard alle glauben lässt oder steckt mehr hinter seinem Gedächtnisverlust?
Forgetting Dad ist eine bewegende Mischung aus Familiengeschichte und Krimi, die den Zuschauer auf eine Achterbahn der Gefühle entführt und die universelle Frage nach der Konstruktion der eigenen Realität und Identität aufwirft.
„Der abwesende Vater wird stärker, als der anwesende Vater je gewesen ist.“ (Sigmund Freud) Der Dokumentarfilm von Rick Minnich und Matt Sweetwood läuft am 3. Juni in den Kinos an.
Dies erklärte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder heute in Berlin bei der Vorstellung des zweiten Familienreports in Berlin. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Familie das stabile Fundament unserer Gesellschaft, … wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dass dies auch so bleibt. Eine aktive, an den Bedürfnissen von Eltern und Kindern ausgerichtete Familienpolitik ist wichtiger denn je. Der Familienreport zeigt, wo in Krisenzeiten wichtige Kräfte schlummern – nämlich in den Familien selbst und in einer familienfreundlichen Arbeitswelt. Diese Potenziale können wir nur entfesseln, wenn wir den Familien faire Chancen eröffnen und Zeit für Verantwortung geben – sowohl für die Kindererziehung als auch für die Pflege von Angehörigen. Wir sind auf dem richtigen Weg und dürfen uns davon nicht abbringen lassen“.
Ergebnisse des Familienreports sind unter anderen:
Monetäre Maßnahmen leisten in Deutschland einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung von Armutsrisiken: Die Kinderarmut ist nicht weiter angestiegen. Die Armutsrisiken von Kindern liegen seit etwa 2004 auf einem Niveau von knapp 18 Prozent. Ohne die staatlichen Leistungen wären in Deutschland etwa doppelt so viele Kinder armutsgefährdet. Für mehr als 1,7 Millionen Kinder hat z.B. das Kindergeld eine armutsreduzierende Wirkung.
Das Elterngeld stützt nicht nur die Einkommen junger Familien, es trifft auch den Nerv der heutigen Elterngeneration: Jeder fünfte Vater nimmt mittlerweile Partnermonate in Anspruch, darunter überproportional viele Väter in Führungspositionen. 60 Prozent der Männer geben an, Elternzeit nehmen zu wollen, wenn sie Kinder haben.
Flexible Arbeitszeiten sind zentral für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagen 87 Prozent der über 16 Jährigen. Es existieren aber große Unterschiede zwischen der gewünschten und tatsächlich realisierten Arbeitszeit. Ein Viertel der Bevölkerung gibt an, zu wenig Zeit für Familie zu haben.
In Partnerschaften werden berufliche und familiäre Aufgaben heute fairer geteilt. Immer mehr Paare erwirtschaften das Familieneinkommen zu gleichen Teilen. Die Hälfte der Bevölkerung hält Kindererziehung für eine Aufgabe beider Elternteile, auch Väter sollten ihre Berufstätigkeit dafür unterbrechen.
Vor diesem Hintergrund sind Meldungen, dass Schröder sich von ihrem Vorhaben, zwei zusätzliche Partnermonate zu finanzieren, verabschiedet hat und dem Finanzminister vorschlägt, 200 Millionen beim Elterngeld einzusparen, völlig unverständlich.
Mit dem Elterngeld und den Partnermonaten ist ein Kulturwandel, in den Familien und den Betrieben eingeleitet worden, der weiterer Unterstützung bedarf und nicht je nach Kassenlage weiter verfolgt oder zurück gefahren werden darf. Die Erfolge in den Nachbarländern, die eine ausreichende Geburtenrate haben, sind nicht kurzfristig bzw. kurzsichtig in wenigen Jahren sondern kontinuierlich über Jahrzehnte erreicht worden.