Zerfall der Familie tut ihrer Stabilität keinen Abbruch
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Juni 2010
Der Familie wird in Deutschland weiterhin ein großer Stellenwert eingeräumt: Sie wird vor allem zur gegenseitigen Unterstützung und Hilfe im Alltag in Anspruch genommen.
Das hat das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München in seiner „AID:A“-Studie („Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“) ermittelt. Von einem guten Familienklima sprechen 70 % der Befragten: Sie gaben an, „immer gern“ mit ihrer Familie zusammen zu sein. Nur bei 16 % kommt es „häufig“ zu Reibereien. Lediglich 2 % gaben an, „selten“ Spaß mit ihrer Familie zu haben.
Eine wichtige Rolle spielen gemeinsame Mahlzeiten: Zwei Drittel der Befragten mit Kindern unter 18 Jahren gaben an, dass sie immer gemeinsam essen würden. Für knapp ein Drittel trifft dies immerhin „gelegentlich“ zu. Am häufigsten gelingt es beim Abendessen, die Familie an einen Tisch zu bringen. 80 % der 18- bis 32-Jährigen sagten, diese Mahlzeit „fast immer“ vollzählig einzunehmen. Beim Mittagessen schaffen es hingegen nur 37 %.
Familienmitglieder werden vor allem in schwierigen Situationen zurate gezogen. Neun von zehn Personen gaben an, sich in den vergangenen zwölf Monaten innerhalb der Familie Hilfe gesucht zu haben. Wer in einer Partnerschaft lebt, greift in 90 % der Fälle auf den Partner zurück – gleichgültig, ob es sich um verheiratete Paare, nichteheliche Lebensgemeinschaften oder sogar um Paare handelte, die in verschiedenen Haushalten leben.
Über Generationen hinweg wird vor allem die Mutter als Ratgeber herangezogen: Für zwei Drittel gilt sie als wichtigster Ansprechpartner. Mit zunehmendem Alter übernehmen auch Kinder diese Funktion: 45 % der Befragten, deren Kinder älter als zehn Jahre sind, wenden sich bei Problemen an sie.
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