Erstes Kind kann Eheglück belasten
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. April 2009
Der Bauch wächst, und damit steigen Spannung und Freude auf den Nachwuchs. Doch kaum ein Paar ist darauf vorbereitet, wie stark sich der gemeinsame Alltag durch das erste Kind verändert – wie soll man es auch vorher wissen? Im Gegensatz zu der Erwartung, ein Kind vervollständige die Liebe, zeigt eine Untersuchung von US-Psychologen jetzt: Die Geburt des ersten Kindes beeinträchtigt die Qualität einer Partnerschaft.
Das Team um Scott Stanley von der University of Denver hatte 218 verheiratete Paare im Rahmen einer Langzeitstudie zu ihrer Beziehung vor und nach der Geburt des ersten Kindes befragt. 90 Prozent der Eltern berichteten, die Partnerschaft habe nach der Ankunft des ersten Sprösslings gelitten. Väter und Mütter teilten diesen Eindruck in ähnlichem Maße. Die einmal eingetretene Verschlechterung war demnach nicht nur temporär – sie hielt in den meisten Fällen während der gesamten Dauer der Studie an.
„Auch bei kinderlosen Paaren lässt die Qualität der Ehe mit der Zeit nach“, sagt Stanley. „Aber ein Baby beschleunigt diese Verschlechterung, insbesondere in der Umstellungsphase kurz nach der Geburt des Kindes.“
Die negativen Veränderungen betrafen jedoch nicht alle Paare gleichermaßen. Mitunter stärkte der Nachwuchs auch die Qualität der Ehe. Dies galt vor allem für jene Partner, die vorher schon länger verheiratet waren oder die ein höheres Einkommen hatten.
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