Wenn Papa in den Knast muss
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 5. April 2009
Das Produkt eines ambitionierten Projekts ist ab kommender Woche an einem ungewöhnlichen Ort erhältlich. Im ‚Gitterladen’ halten die Sächsischen Landesvollzugsanstalten dann ein Buch bereit, welches gemeinsam mit Vätern in Haft, der Diplom-Psychologin Nicole Borchert und dem Verein “Leben ohne Fesseln e.V.“ entstanden ist. Ein Kinderbuch namens “Wir treffen uns im Traum“ – Eine Geschichte über Papa im Gefängnis“. Es handelt in Bildern und Texten von dem kleinen Mädchen Alessa, dessen Vater ins Gefängnis muss.
In Sächsischen Haftanstalten sind derzeit 3.381 Männer inhaftiert. Davon sind aktuell rund 960 Väter von minderjährigen Kindern (28,4 %). Zum Vergleich: 252 Frauen verbüßen Haftstrafen in Sachsen. Davon haben 142 minderjährige Kinder. Dies entspricht einem Anteil von über 56,4 %.
Anlass für dieses ungewöhnliche Buchprojekt sei so Justizminister Geert Mackenroth das Leiden der Kinder. „Das Kinderbuch über Alessa und ihren Vater kann in einer schweren Lebenssituation helfen. Wenn Väter ins Gefängnis müssen, leiden ihre kleinen Kinder oft ganz besonders mit.
In den sächsischen Justizvollzugsanstalten fördern wir deshalb gezielt Vater-Kind-Projekte. Damit wollen wir die bestehenden Bindungen zwischen dem inhaftierten Vater und seinem Kind festigen. Das ist nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch ein Beitrag zur erfolgreichen Wiedereingliederung der Gefangenen nach der Haftentlassung.“
Das Kinderbuch „Wir treffen uns im Traum“ – Eine Geschichte über Papa im Gefängnis – ab nächster Woche im Internetshop der Arbeitsbetriebe des Justizvollzuges zum Preis von 5,27 EUR erhältlich.