MÄNNER. MACHT. THERAPIE
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 17. März 2018
Das Klinische Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Düsseldorf und die Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf laden am 21. und 22. September zum fünften Männerkongress ein. Unser diesjähriges Tagungsthema MÄNNER. MACHT. THERAPIE. ist bewusst etwas doppeldeutig gewählt.
Die Auswirkungen eines entgrenzten Verwertungskapitalismus in Form der Globalisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt, sozialer Segregation nach innen und Migration von außen sowie big data und Cyberspace, bewirken vielfältige Verunsicherungen und Ängste vor einem Verlust von Autonomie, Halt und Identität. Diese Entwicklungen erzeugen ein gesellschaftliches Klima, das von vielen Menschen als diffuse Bedrohung wahrgenommen wird und dann zu unterschiedlichen Reaktionsbildungen führt. Dazu zählen auch (sub)kulturelle Erscheinungsformen neuer oder restaurativer Männlichkeit, die sich in überwunden geglaubten Prozessen und Protagonisten in der Politik, in der Wirtschaft aber auch in der Jugendkultur manifestieren.
Das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit bringt so individuell und gesellschaftlich neue und alte Formen der projektiven Delegation und Aneignung von Macht hervor. Kann Sicherheit in Zeiten wachsender Beunruhigung und struktureller Umbrüche aber auch mithilfe psychoanalytisch inspirierter Reflexion oder Psychotherapie erwachsen? In welcher Weise existieren hier vielleicht Alternativen zu destruktiven Scheinlösungen gerade auch für Jungen und Männer? Diesen Themen gehen ausgewiesene Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen nach.
Freitag 21. September
13:00 – 13:30 Uhr |
Begrüßung durch die Veranstalter |
13:30 – 15:00 Uhr |
Zur Einführung |
Axel Meyer Die (evolutions)biologische Basis der Unterschiede zwischen Männern und Frauen |
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Hans-Geert Metzger Autorität und Aggressivität der Väter – Über die Veränderungen der Vaterschaft |
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15:00 – 15:30 Uhr |
Kaffeepause |
15:30 – 17:00 Uhr |
Männliche Suchbewegungen in der Jugendkultur I |
Peter Zimmermann Bindung bei Jungen: Einflussfaktoren und Auswirkungen |
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Michael Günter Macht und Ohnmacht, Sexualität und Gewalt. Angstabwehr und Beziehungswünsche in der männlichen adoleszenten Entwicklung |
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17:00 – 17:30 Uhr |
Kaffeepause |
17:30 – 19:00 Uhr |
Männliche Suchbewegungen in der Jugendkultur II |
Gunter Neubauer Muskelmännlichkeit. „Archaische“ Körperbilder und Körpermodifikationen von Jungen und jungen Männern |
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Christiane Bakhit „Mann, wohin gehst Du?“ Über divergierende Männlichkeitsbilder in adoleszenten Subkulturen |
Samstag, 22. September
09:00 – 10:30 Uhr |
Männer und Macht I |
Rolf Pohl Flirt auf Augenhöhe, Verführungskunst oder sexuelle Übergriffigkeit? |
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Heinz Bude Gechlechtsrollenkonkurrenzen bei der Suche nach guter Männlichkeit |
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10:30 – 11:00 Uhr |
Kaffeepause |
11:00 – 12:30 Uhr |
Männer und Macht II |
Rolf Frankenberger GegenBewegungen – (Rechts)Populistische Weltenentwürfe wider die offene Gesellschaft |
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Josef-Christian Aigner Die Prekarisierung der Lebenswelt und die Ohnmacht der Helden |
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12:30 – 14:00 Uhr |
Mittagspause |
14:00 – 15:30 Uhr |
Psychotherapie für Männer – Zukunft oder Illusion? I |
Inge Seiffge-Krenke Psychotherapie für Jungen und Männer – was muss anders werden? |
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Gerhard Friedrich „Manns-Bilder“ in der psychosomatischen Klinik aus Sicht der Katathym Imaginativen Psychotherapie (KIP) |
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15:30 – 16:00 Uhr |
Kaffeepause |
16:00 – 17:30 Uhr |
Psychotherapie für Männer – Zukunft oder Illusion? II |
Frank Scheinert Männerberatung – Eine Übersicht. Zugänge und Abgrenzung zur Therapie und Bildung |
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Dietmar Fleischer Männer und Väter in der Rheinischen Kirche! Kommen sie vor? – Präsentation eines Arbeitsbereiches |
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17:30 – 18:00 Uhr |
Abschlussstatements und Diskussion |