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Runterfahren – Zufriedenheit zählt mehr als Geld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 19. Dezember 2011

„Downshifting“ wird das Phänomen genannt, das zuerst in den USA aufkam, wo laut einer Studie des „Center for a New American Dream“ 48 % der Amerikaner karrieremäßig gern einen Gang runterschalten, auf ihre Beförderung verzichten, ihre Arbeitszeit verringern und ihre Ansprüche herunterschrauben würden. Inzwischen gibt es auch in Deutschland immer mehr Menschen, die den Marathon, bei dem es darauf ankommt, bis zum Eintritt ins Rentenalter bei Puste zu bleiben, aufgeben würden.

Erstaunlicherweise sind es vor allem jüngere Leute in den 30ern, die den Karriereknick hinnehmen, nach einem Sabbatical nicht mehr zurückkehren und dem Leistungsdruck entfliehen. Downshifting heißt für viele aber nicht nur, eine Arbeit mit Erfüllung zu verrichten, sondern auch mehr Privatleben mit mehr sozialen Kontakten, mehr Zeit und Raum zu haben. Dabei stellt sich die Zufriedenheit ein, die Menschen sich zutiefst wünschen, wie Psychologen immer wieder betonen. So belegt die lernpsychologische Forschung, dass beruflicher Erfolg ganz stark eine Frage der Ausdauer ist, denn mit ihr kommt das Können und mit dem Können die Lust.

Es geht es um die richtige Work-Life-Balance. Und damit werden Downshifter produktiver für die Gesellschaft. Sie schauen nicht mehr nur mit Tunnelblick auf ihr persönliches Weiterkommen, sondern leben mit ihrer Familie, haben Zeit für ihre Kinder und soziale Kontakte. Eine Art ökonomischer Verantwortung, die zu selbstbewusstem Handeln führt und dazu, sich die Lust an der Arbeit länger zu erhalten. Wer gern tut, was im Job zu tun ist, ist kreativer und letztlich nachhaltiger.

Downshifting hat die ganze Breite der Gesellschaft erreicht. 69 % der deutschen Berufstätigen möchten Arbeit und Familie besser vereinbaren, ermittelte das Institut für Demoskopie Allensbach. 60 % der Väter und 41 % der Mütter sind an Teilzeit-Arbeitsplätzen interessiert. Ein Karriereknick gilt nicht mehr als Schande. Das daraus resultierende geringere Einkommen wird akzeptiert: Zufriedenheit zählt mehr als Geld.

Quelle

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