Rauchende Väter erhöhen Leukämie Risiko bei ihren Kindern
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 18. Dezember 2011
Kinder von rauchenden Vätern sind anfälliger für die häufigste Form von Krebs im Kindesalter – die akute lymphatische Leukämie (ALL), eine Form von Blutkrebs. Entscheidend dabei ist der Tabakkonsum zur Zeit der Kindeszeugung. Das ergab eine Untersuchung australischer Forscher vom Telethon Institute for Child Health Research. Bei der ALL entarten jene Zellen, aus denen sich normalerweise die für die Körperabwehr wichtigen Lymphozyten entwickeln, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen.
Das Team um Dr. Elizabeth Milne schloss in seine Untersuchung knapp 400 Kinder mit ALL und deren Familien ein. Die Wissenschaftler befragten die Eltern der kleinen Patienten zu ihren Rauchgewohnheiten. Als Vergleich dienten die Familien von rund 870 gesunden Kindern, die ähnlich alt waren wie die kleinen Krebspatienten.
Wie die Auswertung der Daten zeigte, hat das Rauchverhalten einer Mutter keinen Einfluss auf das ALL-Risiko ihrer Kinder. Ganz anders sieht die Sache bei den Vätern aus: Die Kinder von Männern, die zur Zeit der Zeugung qualmten, hatten ein um 15 Prozent erhöhtes Risiko, an akuter lymphatischer Leukämie zu erkranken. Lag der Tabakkonsum der Väter bei mindestens 20 Zigaretten pro Tag, stieg das Erkrankungsrisiko der Nachkommen um 44 %.
Der Grund für den Zusammenhang liegt vermutlich in den Erbgut-Schäden, die das Nikotin verursacht und die über die Spermien an den Nachwuchs weitergegeben werden. Die Forscher raten, rauchende Männer nachdrücklich zum Rauchstopp zu animieren, besonders wenn sie Nachwuchs planen.