Kompetenzen von Vätern beruflich nutzen
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 23. Oktober 2008
Die DekaBank hat das WorkFamily-Institut aus Darmstadt beauftragt, berufsrelevante Elternkompetenzen von Mitarbeitern zu zertifizieren. „Mütter und Väter haben mit der Erziehung ihrer Kinder Fähigkeiten erworben, die auch für ein Unternehmen einen Mehrwert bringen“ so Diplom-Psychologe Joachim E. Lask, Leiter des WorkFamily-Institutes.
Im Rahmen des Pilotprojekts soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geholfen werden, diese Kompetenzen zu erkennen, damit sie sie auch am Arbeitsplatz bewusst einsetzen können. „Der Vater, der es schafft, seine 13jährige Tochter für die Schule zu begeistern, kann auf diese Strategien genauso im beruflichen Alltag zurückgreifen“, ergänzt Lask.
Oliver Büdel, Leiter Personal bei der DekaBank, betont, dass das Familienleben ein wesentlicher Bestandteil der Personalpolitik seines Hauses ist: „Dieses Projekt und zahlreiche weitere personalwirtschaftliche Maßnahmen tragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf dauerhaft und damit glaubwürdig bei.“
Das WorkFamily-Institut befragt im Rahmen des jetzt gestarteten Projekts Mütter und Väter in einem mehrphasigen Prozess nach ihren Stärken in der Erziehungsarbeit. Dabei sollen sie den Grad ihres Könnens einschätzen und entsprechende Beispiele nennen. In einer zweiten Phase werden die Kompetenzen definiert, die im beruflichen Alltag des Mitarbeiters eingesetzt werden sollen.
Dieser Spillover-Effekt, das ‚Hinüberschwappen’ von Fähigkeiten, eröffnet dem Unternehmen neue Wege, bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Blickrichtung zu verändern. Bisher ungenutzte Ressourcen werden greifbar und nutzbar, wenn Schnittstellen des Miteinanders formuliert und definiert werden können.
Das Unternehmen profitiert von den spezifischen Kompetenzen der Eltern. Mütter und Väter bewerten ihre Elternzeit nicht mehr als „verlorene Karrierezeit“. Das ‚Trainingslager’ Familie wird vielmehr als Kompetenzschmiede für beruflich relevante Fähigkeiten wahrgenommen.